7. Dezember 2012

Dienstags bei Morrie

Das folgende Buch habe ich innerhalb von 3 Tagen gelesen, aber doch hat es mich bereichert (das Wort gefällt mir nicht, drückt aber aus, was ich meine). Eigentlich steht nicht viel drin, zumindest Textmäßig, aber der Inhalt haut rein. Wovon ich rede?

Dienstags bei Morrie von Mitch Albom. 




Es handelt sich dabei um einen Erfahrungsbericht, der Autor erzählt eine Episode aus seinem Leben.

Als er erfährt, dass sein ehemaliger Professor Morrie Schwartz schwer erkrankt ist und bald sterben wird, beginnt der Journalist Mitch Albom seinen Lehrer regelmäßig jede Woche zu besuchen. Und er, der meinte, dem Sterbenden Kraft und Trost spenden zu müssen, lernt stattdessen dienstags bei Morrie das Leben neu zu betrachten und zu verstehen.

Toll finde ich das Zitat des Hamburger Abendblattes: "Selten gibt es Bücher, die in so bestechender Klarheit und ungekünstelter Schlichtheit wiedergeben, worum es wirklich im Leben geht. Hier spricht der kleine Prinz, nachdem er erwachsen geworden ist."


Ich warne schonmal, dieser Post wird lang werden. Kämpft euch durch, oder lasst es, aber lest dieses Buch. Unfassbar gut, unfassbar weise!

Der Morrie ist nun also todkrank, hat ALS, eine Krankheit die ihn nach und nach lähmt. Aber anstatt sich selbst zu bemitleiden sieht Morrie weiterhin die positiven Seiten des Lebens. Er sagt, er habe Glück. Nun werdet ihr die Stirn runzeln, mh? Für ihn ist es ein Glücksfall, dass er die Möglichkeit hat, sich von all den Menschen in Ruhe zu verabschieden, die er liebt. Dass er mit ihnen noch Zeit verbringen kann, eine Botschaft an die Menschen vermittelt. 
Auch Mitch gehört dazu, der ehemalige Student. Schon früher hatten sie eine enge Beziehung, die sich auch nach vielen Jahren ohne Kontakt schnell wieder aufbaut. 




Während des Lesens konnte ich nicht umhin, Morrie zu bewundern, für seinen Optimismus und seine Kraft. Ein Beispiel: An dem Punkt angekommen, wo ihm jemand den Hintern abwischen muss, weil er es selbst nicht mehr kann, versinkt er weder vor Scham in dem Boden, noch jammert er rum oder wird grantig. Seine Reaktion? "Ich schließe meine Augen und gebe mich völlig hin. Und es scheint mir sehr vertraut zu sein. Es ist, als würde man wieder zu einem Kind. [...] Wir alle wissen, wie man ein Kind ist. Es ist in uns drin. [...]Die Wahrheit ist: Als unsere Mütter uns in den Armen hielten, uns wiegten, die Köpfe streichelten, da hat niemand von uns jemals genug davon bekommen. Wir alle sehnen uns in gewisser Weise danach, zu jenen Zeiten zurückzukehren, als wir völlig versorgt wurden, als man uns bedingungslose Liebe, bedingungslose Aufmerksamkeit schenkte."

Eine Einstellung, die ich nur bewundern kann. Und er sagt noch so viele, so schlaue Dinge. Ich habe mit Post-Its beim Lesen gesessen und alles markiert, was ich klug fand, wo ich innegehalten und nachgedacht habe. 

Ein Buch, das sich mit dem Sterben beschäftigt, auf zauberhafte Weise, denn gleichzeitig schreibt es eine Hommage an das Leben. Ich wünsche mir, dass ihr zumindest mal losgeht und darin blättert, und wenn es euch zusagt, dann kauft und lest es. 

"Liebt einander oder geht zugrunde."

Damit verabschiede ich mich ins Wochenende, liebe Leser. Genießt es. 

3 Kommentare:

  1. Verdammt. Irgendwie bewegen mich deine Sätze gerade sehr. Muss ich wohl lesen. Draußen im Garten! Meine erste Lektüre. Gemerkt! Drück dich ganz feste, kleines Tüt und schön, dass es dich gibt <3

    Ganz schnuckelige Herzensgrüße,
    Jen

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  2. Hi liebste Julia - wie freut es mich zu lesen wie dich dieses Buch auch berührt hat.... Und evtl. auch andere Menschen beeinflusst.
    Ich bin auch so frooooih das es dich gibt.
    In liebe deine Mama
    P. S. Mein "erster " Kommentar
    P. S. Ich hab dich lieb

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