31. Dezember 2016

2016 Sewing Oscars

Hallo ihr Lieben!

Die schönen Weihnachtstage sind für meinen Geschmack viel zu schnell vorbei gegangen, schon musste ich wieder Arbeiten und bin irgendwie im Alltag angekommen. Und morgen ist 2017 dann schon da, ein Jahr, dass vielleicht ganz viel Neues bringt, viel weiß ich noch nicht darüber. Was aber feststeht: Es wird weiterhin so kreativ wie möglich gelebt! Stricken und Nähen werden weiterhin meine Freizeit bestimmen, und ich freue mich auf viele neue Projekte. 

Auf vielen Blogs geht es nun mit Jahresrückblicken los, und in der Häufung klicke ich oft einige weg, finde sie nicht so wirklich interessant. Deshalb bin ich euch auch gar nicht böse, wenn ihr mit meinem Blog ebenso verfahrt. Allerdings ist dieser Rückblick, von Nina von vervliestundzugenäht ins Leben gerufen, etwas ganz besonderes. Es handelt sich um die Sewing Oscars 2016!



 Auf ihrem Blog gibt es den Start-Beitrag, mit LinkUp und allem drum und dran, außerdem mit einer ausführlichen Erklärung der ganzen Aktion. Ich werde es aber für euch mit ein paar Worten erläutern: Bei den Sewing Oscars kürt jeder Teilnehmer seine eigenen persönlichen Highlights des Näh-Jahres. Es gibt 7 verschiedene Kategorien, die relativ frei interpretiert werden dürfen. Wichtig ist nur, dass bis auf Kategorie 6 alle anderen Teile für euch selbst genäht sind. Nominieren dürft ihr so viel ihr wollt, einen Sieger müsst ihr nicht unbedingt küren, wenn ihr euch nicht festlegen könnt. 

Während ich so durch meine Beiträge von 2016 gestöbert habe um die Kandidaten zu finden, habe ich mich gewundert, was alles in diesem Jahr entstanden ist. Bei einigen Teilen dachte ich, die gäbe es schon viel länger in meinem Schrank. Außerdem habe ich gemerkt, dass deutlich mehr Röcke und Hosen in meinen Kleiderschrank wandern sollten, Oberteile nähe ich dagegen ziemlich häufig. Es war jedenfalls sehr interessant, ich kann euch auch außerhalb der Sewing Oscars empfehlen, einfach mal zu schauen, was ihr alles geschafft habt dieses Jahr, das macht richtig stolz.

Nun aber zurück zum Thema, bevor ich ganz abschweife. Ich habe ein paar Collagen gebastelt und führe euch nun ein wenig durch mein persönliches 2016. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass es hier nur um Genähtes geht. Sicherlich habe ich auch gestrickte Lieblingsteile, aber die bleiben vom Ruhm verschont. Ist ja nicht für jeden was, diese Öffentlichkeit.

1. Beste/r HauptdarstellerIn - das liebste Kleidungsstück/am häufigsten getragen
Für diese Kategorie muss ich erwähnen, dass ich viel zu diszipliniert bin um ein Lieblingsteil durchgehend zu tragen. Ich wechsel meine Kleidung ziemlich gut ab, ziehe immer etwas an, was ich länger nicht getragen habe damit alles mal getragen wird. Also sind es hier alles liebste Kleidungsstücke: Der Traumanzug, der noch gar nicht so lange in meiner Garderobe vorhanden ist, aber definitiv zu den Highlights des Jahres gehört. Endlich ein Einteiler, der die Bequemlichkeit mitbringt und trotzdem praktisch ist. Außerdem muss ich auch den Wind und Wetter Parka in seiner Regenjackenversion erwähnen, als Stellvertreter für alle drei Parkas die ich nach diesem Schnitt genäht habe und quasi (je nach Jahreszeit) auch durchgehend trage. Gewonnen hat in dieser Kategorie aber die Bettine, mit der ich eine für mich neue Silhouette entdeckt habe. Mit diesem Schnitt habe ich noch einiges vor und trage beide bisher genähte Versionen total gerne.



2. Beste Regie - die aufwändigste  Verarbeitung/technischste Herausforderung
In 2016 habe ich mich an einige schwierige Projekte gewagt. Ganz vorne dabei ist wohl das Jeansnähen zu benennen. Es benötigt akkurates Arbeiten und dauert seine Zeit, kein Projekt für mal eben zwischendurch. An der Passform muss ich zwar noch arbeiten, trotzdem waren sowohl die schwarze als auch die geblümte Ginger ganz klare Sieger in dieser Kategorie. 
Aber die anderen Nominierten sollten nicht unerwähnt bleiben. Da wäre nochmal der Wind und Wetter Parka, der auf Grund des wasserdichten Stoffes seine ganz eigenen Tücken aufwies. 
Außerdem habe ich in diesem Jahr das Nähen von Blusen für mich entdeckt, die mit ihren vielen Kleinteilen, Absteppungen und Knopflöchern ebenfalls als technische Herausforderung erwähnt werden sollten. Zwei Versionen von Granville habe ich bisher genäht. 


3. Beste/r NebendarstellerIn - das am besten zu kombinierende Kleidungsstück
Kombinierbarkeit ist ein ganz wichtiger Faktor für einen funktionierenden Kleiderschank, zumindest bei mir. Daher gibt es hier auch einige Kandidaten, die sich aber in Oberkategorien zusammenfassen lassen. 
Laurelhurst ist der erste genähte Cardigan, aber wohl nicht der letzte. Schlicht und grau passt immer. 
Ansonsten habe ich Blusen für mich als Ganzjahreswunder entdeckt: Im Sommer in der Version ohne Arme oder aber wie eine Jacke offen und mit aufgekrempelten Armen, im Winter liebe ich aktuell Blusen unter Pullis. Hilft erstens bei leicht kratzender Wolle am Hals und sieht zweitens gleich viel besser aus, wenn so ein Kragen hervorblitzt. Die beiden oberen Blusen sind dieselben wie in der vorherigen Kategorie, in der unteren Reihe seht ihr Variationen von Fräulein Lenz (1, 2, 3, 4).
Einen Gewinner vermag ich hier aber nicht zu benennen. 
 
4. Bester Schnitt - der Lieblingsschnitt
Schonmal vorweg - einen Sieger gibt es auch hier nicht. Es gibt so viele Schnitte, die aus unterschiedlichen Gründen toll sind: Weil sie schnell gehen und trotzdem raffiniert aussehen, weil sie an der eigenen Figur so toll aussehen, weil wir sie gerne nähen und viel tragen, weil sie inutitiv sind und so weiter und so fort. 
Ich habe für mich mal Bettine nominiert, definitiv ein erstmal sehr simpler Schnitt, der aber doch viel hermacht und auch viel Platz für persönliche Interpretationen lässt. 
Außerdem möchte ich da noch Ditte benennen, die ich nach der ursprünglichen Version auch noch einmal sommertauglich genäht habe. Darin fühle ich mich sehr wohl, angezogen und trotzdem weiblich. Eine Version mit Ärmeln und Taschen muss da definitiv noch her. 
 
5. Bestes Original Drehbuch - die beste Anleitung / das beste Ebook

Hier gibt es ausnahmsweise keine Bilder, denn ich möchte die Designer direkt benennen. Zum einen wäre da Tilly and the Buttons, die bisher einzige von der ich die Papier-Version der Schnittmuster besitze. Daher ist sie natürlich im großen Vorteil, aber: Die kleinen Anleitungs Booklets sind super schön aufgemacht, haben anschauliche Fotos und sind gut erklärt. 
Sehr gerne mag ich auch die Schnittmuster aus dem Hause Lotte&Ludwig, bei denen man immer den beruflichen Hintergrund der Designerin Svenja merkt. Sie bringt oft eine Stoffkunde oder Verarbeitungshinweise mit in die Anleitung hinein, involviert ziemlich viele Bilder und außerdem liebe ich ihre Schnitte.
Nicht zu verachten ist außerdem das Ginger Schnittmuster, zu dem es ein ausführliches Ebook sowie einen anschaulichen Sew Along gibt. Mein Sieger hier ist aber Lotte&Ludwig, die als einzige genannte deutsche Schnittmusterfirma nochmal mehr Wert für mich haben, denn gefühlt gibt es im englischsprachigen Bereich viel mehr professionelle und hochwertig wirkende Designer wie hier bei uns. 

6. Ehrenoscar - schönstes für jemand anders genähtes Kleidungsstück
In dieser Kategorie gab es in diesem Jahr zum ersten Mal nennenswerte Beiträge. Mittlerweile nähe ich in meinen Augen gut genug, um auch andere zu beglücken. 
Die Nominierten sind zwei Schnittmuster in jeweils dreifacher Ausführung: Meister Lenz für Herzmann, Bruder (mittlerweile auch passend, aber noch nicht verbloggt) und Papa (auch noch nicht verbloggt.
Für meine Mama habe ich drei Versionen der Mittsommer Bluse genäht. 
Gewonnen hat für mich das Hemd für meinen Vater. Ihr könnt es auf dem Bild schon erahnen, ich habe mit kontrastierendem Stoff gearbeitet und mir generell sehr viel Mühe mit den Details gegeben. 
 
7. Goldene Himbeere / Anti Oscar - der größte Reinfall
Auch in dieser Kategorie gibt es leider einige Nominierte.
Den knallbunten Rock aus Möbelstoff habe ich bisher vielleicht zweimal getragen. Der Grundton braun passt nicht wirklich in meinen Kleiderschrank und zum Stichpunkt Kombinierbarkeit muss ich in diesem Fall ja wohl  nicht viel sagen.
Die Ginger Jeans mit den Teilungsnähten saß einfach zu eng, ich habe mich gar nicht getraut mich hinzusetzen. Sie ist mittlerweile aussortiert und sucht noch ein neues Zuhause. 
Das Meister Lenz Hemd für meinen Bruder ist irgendwie ein Glücks-Fail, denn ihm passte es nicht, mir dafür ziemlich gut, sodass es nun von mir regelmäßig getragen wird. Auch gut, oder?
Zuletzt wäre da noch der Fifi-Pyjama. Kein wirklicher Reinfall, denn er wird getragen, aber ganz wohl fühle ich mich nicht, es ist einfach an allen Enden ein wenig zu kurz geraten. 

Das war es, die Show ist vorbei! Ich hoffe, es hat euch gefallen, mit mir ein weing das Jahr Revue passieren zu lassen. Schaut unbedingt bei Nina vorbei und macht selbst mit, wenn ihr wollt. 
Natürlich gibt es einen Haufen toller Kleidungsstücke, die ihren Weg nicht in diesen Beitrag gefunden haben. Ihr könnt sie aber über meinen virtuellen Kleiderschrank ansehen, wenn ihr wollt.


Auf ein kreatives 2017, ihr Lieben, kommt mir gut rüber!



21. Dezember 2016

Restefest Edition Kinderparty

Hallo ihr Lieben!

Ich zeige euch heute einen ganz bunten Haufen an schönen Dingen.


Da habe ich nicht geflunkert, oder? Wer mich kennt oder diesen Beitrag gelesen hat weiß, dass Wollreste bei mir leichte Beklemmungen auslösen. Den Zwang, sie sofort zu etwas sinnvollem zu verarbeiten. Oder wenigstens zu verplanen. Eine Weile kann ich dem widerstehen - so lange, bis das jeweilige Behältnis voll ist. Dann gibt es eine Sockenpause und Resteprojekte werden angeschlagen. Und ich freue mich, diese süßen, klitzekleinen Dinge stricken zu dürfen. 


Neu in der Babykleidungskiste sind zwei Hosen, nach der Anleitung "Hosenmatz" . Die rechte Hose entstand zuerst, ist in der größeren der beiden Größen gestrickt und hat sich eigentlich hier eingeschummelt. Denn sie besteht nicht wirklich aus Resten, sondern aus einem Knäul Sockenwolle, dass ich mal von einem Kellerfund geschenkt bekam. Weder mir haben die Farben gefallen, noch ist mir irgendjemand eingefallen, dem ich daraus etwas stricken könnte. Aber rosa, gelb, orange und lila immer in Kombination mit fastschwarz ist auch echt schwer zu vermitteln. An einem kleinen Baby konnte ich mir das dagegen sehr gut vorstellen. Entschuldigung gefunden, runtergestrickt. 


Die zweite Hose ist dann in der kleineren Größe nach derselben Anleitung entstanden. Hier habe ich alle eher helleren Reste miteinander verknüpft. Weil das erste Garn oben am Bund etwas dicker war, habe ich danach immer zwei zusammen verstrickt, bis auf die Beinbündchen. Dadurch ensteht eine ganz andere, viel festere Struktur, die mir aber auch gut gefällt. Ich stelle mir diese Hose super für den Winter vor, für kleine Beinchen die aus einer Tragehilfe rausgucken oder so. Besonders an der Anleitung sind die langen Bündchen an Bauch und Beinen, sodass die Hose im besten Fall über ein halbes Jahr mitwachsen kann.
Beide Exemplare gewinnen garantiert keinen Schönheitspreis, sehen sie doch sehr zusammengewürfelt oder wenig kindlich aus. Aber ich mag sie sehr! Und, ich meine, was sieht an einem Baby nicht niedlich aus? 


Übrig blieben dann noch die dunklen Reste, von Hose hatte ich aber zunächst genug, also habe ich die Anleitung vom Flax Light wieder hervorgekramt und eine Mini-Version davon gestrickt. Auch hier optisch viel los, die Bündchen geben aber ein bisschen Rahmen, oder?

Mein Reste Glas ist nun wieder um einiges geleert und ich kann mich erleichtert neuen Projekten zuwenden. Zumindest so lange, bis die daraus entstehenden Reste nicht Überhand nehmen. Ein ewiger Kreislauf. Aber ich mag diese Abwechslung von neuem Garn und kunterbunten Resten, großen Pullovern für mich und klitzekleinen Babykleidungsstücken. Abwechslung ist alles - ich könnte ja niemals nur Socken stricken oder so. Gibt es ja durchaus, wäre mir aber viel zu langweilig und zu wenig herausfordernd.

Alle Projekte findet ihr wie immer auf meiner Ravelry Projektseite.



16. Dezember 2016

Fargerik - Handschuhe, die Farbe vertragen

Hallo ihr Lieben!

Ihr hört das jetzt zum wiederholten Mal von mir und schüttelt hoffentlich nicht enttäuscht den Kopf, aber mal wieder habe ich mich von Sophia zu einem Mustertest verleiten lassen. Kleiner Spoiler: Da kommt noch einiges mehr auf euch zu. Es ist aber auch verlockend, bei unseren fast wöchentlichen Treffen immer ihre neuen Entwürfe zu sehen. Meistens hat sie auch noch das passende Garn und ehe ich es mich versehe, habe ich etwas neues angeschlagen. 


Es kommt aber auch immer etwas wunderschönes dabei herum! In diesem Fall mal wieder Handschuhe. Es ist mein viertes oder fünftes Paar, dass ich gestrickt habe, aber das erste, das ordentlich lang ist am Handgelenk. Sehr ihr, wie schnell diese Rechtfertigung sich selbst gegenüber funktioniert? Ich brauchte also unbedingt längere Handschuhe, und zufälligerweise kam Sophia mit einer passenden Anleitung um die Ecke. Wisst ihr Bescheid.


Die Handschuhe werden mit zwei Farben gestrickt und entstanden aus der Idee, ein Farbverlaufsgarn, das zu krass ist um pur verstrickt zu werden, durch eine schlichte Kontrastfarbe etwas abzuschwächen. Dabei herausgekommen ist Fargerik mit kleinen, sich alle paar Runden abwechselnde Kästchen. Durch dieses Muster entstehen im inneren sehr gleichmäßige Flottierfäden durch die gerade unbenutzte Farbe, die sich über zwei Maschen streckt. Das alles ergibt ein sehr dichtes Gestrick, was ich total gut finde. Super warm, auch auf dem Fahrrad, und so schön weich!


Ich habe mit den Sockenwundernadeln gestrickt und bin auch hier über die Performance wirklich froh. So gleichmäßiges Fair Isle, und so schnell bin ich vorangekommen. Das schöne grau ist übrigens Sockengarn von Regia, Flanell nennt es sich und gehört mittlerweile zu einem Must-Have bei mir. Mein Pullover ist daraus gestrickt, mittlerweile ist das Garn auch als Kontrastfarbe bei Socken zum Einsatz gekommen. Grau geht halt immer. Das Rot-anthrazit-weiß-grau Verlaufsgarn ist Ergebnis meines bisher ersten und einzigen Tauschs. Ich schrieb da, dass ich rot und grau mag, vergaß leider zu erwähnen, dass ich weder Tücher stricke (also mit einem 150g Strang nicht so viel anfangen kann) noch irre Farbverläufe mag. Naja, hier hat das Garn nun Verwendung gefunden! Die Marke ist Leading Men Fibre Arts


 Wichtig zu erwähnen an dieser Stelle: Maschenprobe machen! Ich stricke wohl deutlich fester als Sophia, jedenfalls sind meine Handschuhe recht eng geworden. Meinen Winzhänden passt das, aber die sind auch kein Maßstab. Das Projekt war auch das erste, wo meine Reihenzahl völlig anders war, sodass ich einen ersten Handschuh hatte, in den ich nicht reinpasste. Der Daumen guckte aus dem Daumenloch, aber dann war nach obenhin nicht genug Platz. Ich habe dann erst meine Maschenprobe ausgemessen und anhand der ausgerechnet, wie weit ich glatt hochstricken muss bevor ich mit den Abnahmen beginne. Der zweite Versuch hat dann super geklappt.


Eine kleine Veränderung habe ich auch am zweiten Daumen vorgenommen: Anstatt dort an der Spitze immer am Ende/Anfang der Nadel abzunehmen, habe ich das ein wenig ins Muster eingeschummelt, also entweder zwei linke oder zwei rechte Maschen zusammengestrickt. So ist das Rippenmuster des Daumens nicht so plötzlich unterbrochen. Und, was ich bei Handschuhen immer verändere: Sie sind nicht ganz so spitz wie in der Anleitung vorgesehen, das mag ich optisch einfach nicht so, deshalb stricke ich etwas länger gerade und höre dafür früher mit den Abnahmen auf. 

So, mehr kann ich glaube ich nicht loswerden zu diesen Handschuhen. Ich kann mir gut vorstellen, diese nochmal zu stricken, auch mit zwei einfarbigen Garnen. 

Bei Ravelry findet ihr meine Handschuhe auch, falls ihr ein bisschen Liebe loswerden wollt oder so. Habt ein schönes letztes Adventwochenende!



15. Dezember 2016

Adventskalendertausch 2016 - Türchen Nummer 15

Hallo ihr Lieben!

Schon das vierte Jahr nehme ich jetzt an dem von goldengelchen organisierten Adventskalendertausch teil. Jeder stellt dafür etwas 24 Mal her, schickt es zu ihr und bekommt einen kunterbunten, kreativen Adventskalender zurück. Jedes Jahr ist es viel Arbeit, die sich aber für die Freude im Advent lohnt! Wir hatten bisher schon Schlüsselanhänger, leckere Salze, einen Gürtel, ein Wachstuch zum Abdecken von Lebensmitteln und und und. Ihr merkt, aus allen Kategorien ist etwas dabei, praktisches ebenso wie Leckereien und Deko. Das mag ich sehr.

Wie im letzten Jahr ist mir die 15 zugeteilt worden, was für große Verwirrung im Hause Tüt gesorgt hat. War das wirklich genau derselbe Tag oder hatte ich mich vertan? Aber tatsächlich, trotz geringer Wahrscheinlichkeit habe ich wieder die 15 bekommen. Meine Idee stand recht schnell fest: Ich wollte diesmal was nähen. Ein wenig überlegt und mich auf die praktischen Taschen festgelegt, die ich vor Ewigkeiten mal für mich genäht hatte. (Mit Klick auf den ersten Link solltet ihr zu der Anleitung in der Dropbox kommen, wenn das nicht klappt, gebt mir bitte Bescheid!


Dann ging es erstmal an die Planung. Wie viel Stoff würde ich brauchen? Schnell stand fest, dass ich allein für den Stoff der Taschen selbst schon das geplante Budget ausgeben würde. Also: diese möglichst schlicht, dafür die kleinen aufgesetzten Taschen schön bunt. Ich habe mich dann durch meinen Fundus gegraben und genug Stoff für alle Taschen auftreiben können. Für etwas Abwechslung ist die Innen- und Außenseite der Tasche unterschiedlich, ihr könnt es auf den Bildern an den Nähten hervorblitzen sehen. Für die Innentasche habe ich dann ungebleichte Baumwolle genommen. Denn 12 Meter Stoff sind preislich möglichst günstig zu halten. 
Viele, viele Stunden habe ich daraufhin zugeschnitten und genäht, fast schon monoton. Was war ich froh, als ich nur noch die Druckknöpfe zum Verschließen anbringen musste! Das war schon irre viel Arbeit, die sich hoffentlich gelohnt hat. Allein diese nicht endenden Meter selbstgemachtes Schrägband für die Tragegriffe. Ich bekomme jedenfalls immer wieder begeisterte Kommentare zu meiner Tasche, die ich immer in der Handtasche mittrage und mich schon oft vor blöden Plastiktüten bewahrt hat. Ich hoffe, ihr könnt damit was anfangen und helft mit bei der Müllvermeidung. Wenn nicht, schenkt sie einfach weiter an jemanden, der sich darüber freut, das finde ich auch gut und halte es selbst so mit Dingen aus dem Adventskalender, mit denen ich persönlich nicht viel anfangen kann.

Tja, und weil ich mir gerne selbst ein bisschen Arbeit mache, habe ich, nachdem ich bei Ringelmiez die Anleitung für nadelgefilzte Eicheln gesehen habe, ein bisschen Kopflos ein Nadelfilz-Set bestellt und auch noch 24 Eicheln gefilzt, sodass jeder eine in seinem Päckchen beiliegen hat. 


Die sind aber auch schön! Bisher hatte ich natürlich noch keine Zeit, mir selbst welche zu machen ... so ist es ja oft. 

Nochmal zurück zu den Beuteln: Eine kleine Faltanleitung werde ich heute auf Instagram hochladen. Und, falls ihr selbst mal nachnähen wollt, hier ein Tipp: Man kann auch schon fertige Beutel nehmen, das verringert die Arbeit immens. Ich habe selbst vor, das mit einigen hier vorhandenen Beuteln zu machen. Einfach nur die kleine Tasche aufnähen und schon lassen sie sich viel besser verstauen und auch mitnehmen. Eine im Auto, eine in jeder Handtasche, in der Fahrradtasche, im Kinderwagen, unendliche Möglichkeiten!

So, genug der Spinnerei. Ich wünsche euch und mir weiterhin tolle Adventskalenderinhalte und freue mich, wenn ihr mir ein Feedback zu den Beuteln gebt. 



14. Dezember 2016

Hood to the moon

Hallo ihr Lieben!

Die Jacke, die heute hier die Hauptrolle spielt, will ich euch schon ein paar Wochen zeigen. Aber trotz Schichtdienst hatte ich echt Probleme mit dem schwindenden Licht und Regenwetter, irgendwie war nie Zeit oder passende Verhältnisse für Fotos. Jetzt habe ich es endlich geschafft und kann pünktlich zum Me made Mittwoch herzeigen!


Anzuschauen ist mein neues Kleidungsstück gar nicht wirklich interessant, denn es ist eine schwarze Strickjacke. Aber im Sinne der Handmade Wardrobe war das ein Teil, bei dem ich wusste, dass sich die Mühe lohnt: Schwarz passt immer, zu allem. Einen schwarzen Cardigan hatte ich nicht mehr im Schrank. Ich wusste, dass ich sie ziemlich oft anziehen würde. Das im Hinterkopf zu behalten hat sich rentiert, denn das Stricken selbst war durch die Farbe oft sehr eintönig. 


Die Jacke nennt sich "Hood to the moon" und beschreibt damit auch die Besonderheit des Cardigans, zumindest für mich, denn eine Kapuze habe ich noch nie gestrickt! Begonnen wird mit einem provisorischen Anschlag, dann ganz nach RVO-Methode von oben nach unten gestrickt. Allerdings werden die Zunahmen anders verteilt, das fand ich sehr interessant. Anstatt, wie sonst, an Schultern und Vorderteilen gleichzeitig zuzunehmen, wird das hier etwas anders verlegt. Ein bisschen könnt ihr die dadurch entstehende Linienführung erkennen. Sitzen tut es sehr gut, finde ich. 


Der Körper wird dann in Reihen runtergestrickt. Ihr könnt nicht ahnen, wie oft ich mich geärgert habe, dass ich nicht einfach in Runden gestrickt und gesteekt habe. Dadurch wurde das Stricken doch echt anstrengend, denn um in den Rückreihen nicht zu locker zu werden muss ich immer sehr aufpassen. Aber es ist geschafft worden, dann kamen die Ärmel, die dank Sockenwundernadeln ratzfatz weggestrickt waren. Der Namen dieser Nadeln ist wirklich eine Untertreibung. Passender wäre: Ärmel-Socken-Hanschuhwundernadeln! Gerade bei den Ärmeln habe ich gemerkt, wie viel schneller ich voran komme als mit Nadelspiel. Ganz besonders am Anfang, wo sonst oft irgendwelche Nadelspielenden im Körper hängen bleiben und sich alles irgendwie verheddert. 


Eine kleine Abwechslung im sonst glatt rechten Gestrick bietet ein 3x1 Rippenmuster auf dem Ärmel. Ich mag die Struktur, die dadurch entsteht. Das Muster läuft über die Schulter dann weiter in die Kapuze, schön! Bevor die Ärmelmaschen stillgelegt wurden war das Stricken aber dadurch schon erschwert, gerade im dunklen. Schwarz ist dafür natürlich nicht die beste Farbe. 


Gestrickt habe ich zum ersten Mal mit Merinowolle von Rosy Green Wools. Ich hatte viel Gutes gehört und wollte selbst mal ausprobieren. Allerdings bin ich eher weniger begeistert, schon nach 4 oder 5 Tagen des Tragens zeigt sich erstes Pillen. Auf den Bildern könnt ihr sehen, wie "haarig" das Garn ist, dadurch pillt es dann logischerweise auch schnell. Nichts dramatisches, es gibt ja fusselrasierer, und vielleicht gibt sich das auch nach einiger Zeit. Ich werde es beobachten. Aber in den Himmel loben kann ich das Garn nun auch nicht. 
Für den Ärmelabschluss habe ich mal etwas probiert, was ich bei Havariemarie gesehen habe: Ein paar Reihen links geben eine Art Rollrand. Die Optik mag ich sehr. 


Da habe ich wohl die Abdeckung vom Objektiv nicht ganz so intelligent verstaut. Naja, es soll ja um die Jacke etwas weiter oben gehen. Lasst euch nicht ablenken von komischen Konturen am Po. Ich habe die Jacke übrigens weder an Ärmeln noch am Körper verlängert, dachte mir, die Merinowolle tut da ihr übriges. Glück gehabt, denn beide Längen gefallen mir so, wie sie sind, sehr gut! Gestrickt habe ich Größe 38, da meine Maschenprobe etwas kleiner ausgefallen ist. Auch das ist gut aufgegangen, sie sitzt nicht zu locker, aber auch nicht zu eng. 


Die Kapuze selbst hat für mich eher einen optischen Nutzen, aufsetzen tue ich sie selten. Aber wenn es mal regnet oder ungemütlich ist, dann ist sie schon sehr praktisch. In der Anleitung wurde empfohlen, sie mit einem Luftballon drin trocknen zu lassen, das war aber leichter gesagt als getan. Nun hab ich vorne so eine kleine Spitze, die hochsteht, auf den Bildern könnt ihr es etwas erahnen. Da muss ich nochmal ran. 
Die Kapuze wird übrigens über diverse Abnahmen geformt, so irre viele Maschenmarkierer hatte ich glaub ich noch nie bei so wenig Maschen. 


Also, alles zusammengefasst: Die Anleitung war gut und hat mir zwei neue Techniken beigebracht. Das Garn ist in Ordnung. Das Ergebnis ist perfekt. Eventuell muss ich nochmal zwei Bänder hinter die Knopfleisten nähen, damit die Jacke geschlossen nicht so aufklafft zwischen den Knöpfen. Wenn ich mal Zeit habe. Oder so. Bis Weihnachten ist jedenfalls jeden Tag was los bei mir, also kann das durchaus dauern. 



10. Dezember 2016

Meine Projektnotizen

Hallo ihr Lieben!

Letztens habe ich von irgendjemanden ganz verwunderte Fragen bekommen, als ich meinen Kalender rausholte um etwas einzutragen. Das könne man doch auch im Handy machen. Stimmt, kann man. Aber ich komme damit gar nicht zurecht. Ich brauche das haptische, die Übersicht, das Rumkritzeln. Außerdem ist der Planer im Handy absolut hässlich, wohingegen ich mir meinen Taschenkalender durchaus nach Optik aussuche.

Diese Vorliebe für das Papier findet sich in mehreren Bereichen wieder. Ich lese Bücher zum Anfassen, nicht auf dem Ebook. Strickanleitungen drucke ich aus und trage sie herum, anstatt das Handy oder Tablet dafür zu nutzen. Und Notizen zu meinen Projekten mache ich nicht nur bei Ravelry, sondern auch in einem kleinen Ringbuch. 


Auf den Bildern seht ihr mein erstes Notizbuch, dass seit 2013 alle gestrickten Projekte enthält. Nun ist es voll, der Nachschub ist besorgt. Ich mag dieses Modell sehr gerne, denn durch die Ringbindung kann ich es umgeklappt gut liegen lassen, es bleibt offen. Auch lassen sich Fäden und ähnliches gut einkleben, denn die Bindung lässt noch etwas Platz und das Gummiband hält alles zusammen.


Zu Anfang habe ich immer noch Etiketten und Garnteile aufgeklebt, das mache ich mittlerweile nicht mehr. 


Mittlerweile hat sich folgende Aufteilung eingeschlichen: Das Projekt bekommt seinen Namen und das Datum des Beginns wird eingetragen. Zu Beginn kommen die harten Fakten, Garn, Maschenprobe, Nadeln, Anleitung etc. Danach dann alle Notizen, die so während des Strickens anfallen, also Strichlisten, Veränderungen beim ersten Ärmel (damit der zweite gleich wird) usw. 


Seit Ende des letzten Jahres halte ich in diesem Buch auch meine Nähprojekte fest. Dort klebe ich auch immer ein kleines Stück vom Stoff auf, ansonsten ist der Aufbau ähnlich: Datum, Anleitung, Stoff, Veränderungen. Ich finde das gerade beim Nähen echt praktisch, wenn ich dann etwas zum zweiten Mal nähe, mache ich nicht nochmal denselben Fehler. Vorausgesetzt, ich schaue nach, was ich mir notiert habe. Das sollte ich definitiv öfter tun. 


Sehr praktisch bei diesen Büchern ist eine Art Lineal, das sich in die Ringbindung ein- und ausklipsen lässt. Eine Rettung, wenn das Maßband zuhause geblieben ist, aber auch toll, um bei den aktuellen Projekten eingehakt zu werden und so ein langes Blättern zu verhindern.

Und, wie macht ihr das so? Technische Hilfen oder altmodisch? Vielleicht ein Zwischending?



3. Dezember 2016

Auf und unter den Nadeln im Dezember

Hallo ihr Lieben!

Es ist Dezember! Endlich! Ich war schon auf dem Weihnachtsmarkt, die erste Weihnachtsfeier habe ich auch schon genießen dürfen, Plätzchen werden täglich verspeist und wöchentlich gebacken. Überall Lichter und Kerzen, jeden Tag kleine Päckchen aus den besten Adventskalendern der Welt öffnen - ich liebe den Dezember. Ich hoffe, ich schaffe es, ihn ganz entspannt, besinnlich, mit viel Tee und lieben Menschen zu durchleben. Die meisten Geschenke habe ich schon, ein paar wollen noch fertiggestellt oder bestellt werden, aber ich weiß immerhin alles. 

Was ich im Moment sehr genieße ist es, mit einer Kanne Tee, brennenden Kerzen und meinem Strickzeug auf dem Sofa zu sitzen. Da habe ich momentan ziemlich große Auswahl...


Dieser kleine Pullover ist mittlerweile sogar schon fertig. Aber ich habe ja nicht geahnt, dass ich so lange auf die Post warten muss. Dazu später mehr. 
Es ist eine Miniversion des Flax Light, den ich für mich schonmal gestrickt hatte, und dient dazu, ein wenig Reste abzubauen wie man offensichtlich erkennen kann. Allerdings hatte ich auch ein paar stressige Tage  - viel zu tun auf der Arbeit plus nicht anspringendes Auto, den üblichen Weihnachtskram, Fahrrad platt - und da wollte ich, wenn ich mal eine halbe Stunde Zeit hatte, sichtbaren Fortschritt machen. Da eignen sich kleine, süße Projekte am besten für!


Dann gibt es da noch ein obligatorisches Sockenpaar, die erste ist auch schon fertig, die zweite ruht auf Holz-Minirundnadeln weil ich die Sockenwundernadeln für etwas anderes brauchte. Mit den Holznadeln mag ich aber nicht weiterstricken weil ich A) befürchte, sie durchzubrechen und B) das Maschenbild vermutlich anders aussehen wird. Also chillen sie momentan so rum und müssen eben hinten anstehen. 


Ein bisschen mehr Priorität haben nämlich Testsocken für Sophia. Auch da bin ich seit dem Foto schon ein bisschen weiter, mittlerweile habe ich den Faden für die Afterthought-Ferse eingestrickt. Ansonsten sag ich gar nicht viel mehr, weil es ja noch ums Testen geht. Das Muster ist auf jedenfall hübsch und effektvoll bei wenig Arbeit. 


Meine geplante Weste muss momentan ebenfalls etwas warten. Die ist halt schwarz und ein großes Projekt und ich muss alles immer ein wenig umrechnen und modifizieren, da ist mein Enthusiasmus ein wenig eingeschlafen. Der kommt aber wieder, da bin ich mir sicher. 


Die helleren Reste habe ich ja in eine Mini-Hose gesteckt. Ein Bein ist fertig, das zweite wartet noch auf den übrigbleibenden Garnrest der zweiten Socke, die auf die Fertigstellung der Testsocke wartet ... also eigentlich stricke ich gar nicht an fünf Projekten gleichzeitig, kann ich gar nicht. Eins nach dem anderen wird abgearbeitet und dann bin ich hoffentlich irgendwann wieder bei dreien angekommen, das finde ich etwas entspannter. 

Nun zu meiner kleinen Post-Geschichte. Gestern bekam ich eine Mail, dass mein bestelter Stoff heute ankommen soll. Wie praktisch, denn ich habe frei, draußen scheint die Sonne und es ist Anfang Dezember. Ich habe also schon nach dem Aufstehen die Bilder von den Strickprojekten gemacht, zwischen 11 und 15h sollte dann der Stoff kommen, den würde ich dann auch noch fotografieren und dann könnte ich bloggen. 
Tja. Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist, aber wenn mir angekündigt wird, der Stoff kommt zwischen y und x Uhr, dann kommt er immer nach x Uhr. So auch heute, um kurz nach vier hat es dann endlich geklingelt. Licht natürlich schon mau, aber was solls, der Stoff ist da!


Und der wird auch diesen Monat komplett vernäht, wird nämlich alles Geschenkkram. Abgesehen davon habe ich in den letzten zwei Wochen auch nichts genäht glaube ich. Ich glaube ich muss erstmal wissen, dass ich alles an Geschenken fertig habe bevor ich wieder für mich nähen kann. Ist aber nicht schlimm, es gibt nichts, was mir super dringend fehlt. 

Andere Strickpläne für Dezember könnt ihr wie immer bei Maschenfein finden, das mit dem Nähen habe ich dazuerfunden. 



28. November 2016

Julevotter - Der allerschönste Adventskalender

Hallo ihr Lieben!

Ich weiß nicht, ob ihr es wisst, aber bei mir bricht oft schon im Oktober der erste Anflug von Weihnachtsfieber aus. Ich fange dann an Geschenke zu planen und herzustellen, je nach Aufwand, denn die Adventszeit halte ich mir so gut wie möglich frei von Stress. Der kommt durch Weihnachtsfeiern und sowas schließlich unvermeidlich, da kann man ja weghalten, was geht. 
Sobald es dann also auf den ersten Advent zugeht, wird hier dekoriert, Weihnachtsmusik gehört (mit Vorliebe Rolf Zuckowski) und sich auf diese schöne, gemütliche und zeitgleich kribbelige Zeit gefreut. Und nun ist sie schon da! Der erste Advent war am Sonntag, Donnerstag darf das erste Türchen vom Adventskalender geöffnet werden. 


In unserer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung gibt es ganze vier Adventskalender, und jeder ist unglaublich besonders.
Da wäre der Adventskalendertausch von Goldengelchen, bei dem alle Teilnehmer für ein Türchen werkeln, Denise das Ganze mühsam zusammenpackt und wir dann den Kalender, toll verpackt und sehr kreativ vom Inhalt, zurückbekommen. Ich bin jetzt zum vierten Mal dabei. 
Der emotional wichtigste ist der Adventskalender, den meine Mama mir jedes Jahr macht. Es gibt für jeden Tag ein kleines Päckchen, da sind mal Riegel, mal Taschentücher, aber immer wieder auch unglaublich niedliche, gedankenvolle Dinge drin. Ich bekomme den seit meiner Jugend und freue mich jedes Jahr mehr darüber.
Und weil ich dann morgens immer fröhlich meine Päckchen auspacke, organisiere ich auch jedes Jahr einen Adventskalender für den Herzmann, um Herzbluten zu vermeiden. Nichts großartiges meistens, aber eben auch ein Türchen zum Öffnen.


 In diesem Jahr ist dann noch einer dazu gekommen, der nicht "weg" ist wenn Weihnachten ist, sondern jedes Jahr wieder genutzt wird, und der auch am Besten aussieht: Meine selbst gestrickten, kleinen Handschuhe. Julevotter nennen sie sich, darunter findet ihr auch die Anleitung bei Ravelry. Die ist zwar auf Norwegisch, aber enthält für jeden Handschuh einen Chart, und mehr braucht man dann auch nicht um zu stricken.
Im Endeffekt kann man jede Garnstärke nehmen, dementsprechend größer oder kleiner werden die Handschuhe dann. In meinem Fall sind es Reste vom Loppa Cardigan und anderen Projekten, bis auf das weiß also Alpaca von Drops, ein eher dünnes Garn. Meine Handschuhe sind daher klein, da passt vielleicht ein Schokoriegel rein oder sowas. Aber dafür sind sie gar nicht da (denn selbst fülle ich mir den nicht, also bleibt er leer), sondern um sie anzusehen und sich zu freuen.


 Ich habe ziemlich lange daran gestrickt, immer mal wieder einen Handschuh. Mit den rot-weißen habe ich angefangen, mit den grau-weißen aufgehört. Ich bin froh, dass ich nicht mit 1 angefangen habe und mit 24 aufgehört, denn es zeigt sich schon eine deutliche Veränderung meiner Fadenspannung, und so durchgemischt ist es weniger eindeutig. Zu Anfang hatte ich zum Beispiel mit Metall-Nadeln gestrickt, was aber viel zu flutschig war, ergo festgekrallt, ergo ziemlich kleine Handschuhe. Mit Holz-Nadeln dann schon viel entspannter, viel größere Handschuhe. Für ein bisschen mehr Gleichmäßigkeit habe ich die Handschuhe kräftig gedämpft. Unten seht ihr links den gedämpften, rechts den noch krumpeligen. Macht schon einen Unterschied! (Ja, der Farbkontrast zwischen hellblau und weiß ist im Licht zu schwach. Zu spät!)


Ein bisschen geweint habe ich, als alle fertig waren und ich die 96 Fäden vernähen musste. Aber nur so lange, bis mir aufgefallen ist, dass die Fäden nur wenig Belastung aushalten müssen und es auch nicht schön aussehen muss. Dann ging das Vernähen recht flott, ich habe die Handschuhe gedämpft und einfach aufgefädelt. Einen Platz dafür zu finden war schwer, so recht konnte ich mich nicht entscheiden. Da in unserer Küche aber sonst eher wenig Platz für Deko ist, habe ich sie dort ans Fenster gehängt. Deshalb müsst ihr auch mit Fotos im Dunkeln leben, denn Bilder: helles Fenster, irgendwas dunkles davor. Will ja keiner sehen.


Das hat vielleicht gedampft! Zwischen den Handschuhen und dem Eisen lag natürlich ein nasses Geschirrtuch, aber so sieht es deutlich schöner aus, finde ich. 
Jedes "Türchen" hat übrigens eine individuelle Rückseite. Eigentlich müssen die an einer Glastür hängen, oder ein Stück vor einem Spiegel, damit man das auch sehen kann ... aber das geht hier nicht. Wenn wir also mal umziehen brauche ich eine Glastür in der Wohnung. Merken. 


Zuerst gesehen habe ich diesen Kalender bei Sophia, aber auch Kathi hat gerade eben ihre zweite Version fertiggestellt, in Farben für ihre Tochter. Der erste ist dabei deutlich klassischer geworden. Schaut mal bei den beiden vorbei, die haben auch deutlich ansehnlichere Bilder gemacht!




22. November 2016

Mama und die Tücher - Teil eins

Hallo ihr Lieben!

Im letzten Jahr hat meine Mama sich ziemlich gut selbst mit Tüchern und Schals und allem versorgt, was einem den Hals warmhält und dazu noch toll aussieht. Das möchten wir in diesem Beitrag gerne mit euch teilen, denn darum geht es auf diesem Blog: Dinge, die wärmen. Und glücklich machen. Und eventuell bin ich gerade arg übermüdet, muss jeden dritten Buchstaben wieder löschen weil er dort nicht hingehört und kratze den Rest wache Gehirnzellen zusammen um eine halbwegs lesbare Einleitung zu formulieren. Nachtdienst lautet meine Ausrede.


Das erste Modell habe ich liebevoll "Löwenkragen getauft". Es handelt sich um eine Art flauschig-felligen Kragen, der so wie oben zum Shirt natürlich nicht getragen wird, sondern mit Strickjacke und Mantel. Ich weiß gar nicht mehr, wie meine Mama darauf kam, ob sie ein ähnliches Modell gesehen hatte oder ein Bild in einer Zeitschrift mit Kaufkleidung, jedenfalls bat sie mich um Hilfe bei der Suche nach einer Anleitung für einen Kragen mit langen Fell-Fäden. 


Gar nicht so leicht! Sie hat auf meine Vorschläge hin verschiedene Modelle ausprobiert, letztlich ist es aber etwas geworden, was im Video im Internet ein Löwe wurde. Man bildet, während man strickt, auf einer Seite des Strickstücks lange Schlaufen mit den Fingern, die andere Seite bleibt schlicht. Da löst sich dann nichts mehr, und die Schlaufen können je nach Wunsch noch aufgeschnitten werden.


Passende Wolle dafür hatten wir in Ibbenbüren gefunden, wo wir gerne mal zum Einkaufen und bummeln hinfahren. Ich meine, dass es sich um ein Garn aus der Kooperation von Lala Berlin und Lana Grossa handelt, verwette da aber null und nichts drauf. 
Falls ihr mehr wissen wollt zu diesem Kragen mit Löweneffekt, dann meldet euch bei mir und ich erkundige mich etwas mehr.

Das zweite Modell ist ebenfalls eher ein Schalkragen als ein wirklicher Schal oder Tuch. Außerdem gibt es auch hierzu keine Anleitung, alles frei ausgedacht. Der Clou an dem Stück: zwei kleine Löcher im Gestrick sorgen für festen Halt der einen in der anderen Seite. Ihr kennt sowas vielleicht von Schals in Fuchsoptik für Kinder. 


Diesmal bin ich mir sicher, wie das Garn heißt: Bombolo von Lana Grossa. Das hier ist nämlich ein Restprojekt aus den Überbleibseln der Jacke. Und außerdem ein klares Zeichen, dass wir verwandt sind: Auch meine Mama fängt mit Resten gerne noch etwas sinnvolles an. 


Das Modell eignet sich super für dicke Jacken mit Kapuze und viel Kragen, wo ein dicker Schal einfach ein bisschen zu viel wäre und der Kopf sich kaum noch drehen lässt. Da reicht so ein bisschen Schal doch total aus, und optisch macht es doch trotzdem etwas her.




16. November 2016

Bettine in Jersey

Hallo ihr Lieben!

Meine erste Bettine war ja ein Augenöffner, was diese Art von Silhouette angeht. Ich finde das Kleid toll und trage es unglaublich gerne. Schon bei Tilly selbst hatte ich dann den Beitrag überflogen, in dem es darum geht, welche Veränderungen nötig sind, um das Kleid aus Jersey zu nähen. Das blieb in Erinnerung, denn Das Kleid ist aus Webware zwar bequem, aber Rad fahren ist doch etwas komplizierter mit dem tulpigen Rock. 
Stoff hatte ich sogar genug hier, dass ich sofort loslegen konnte als sich ein Zeitfenster auftat.


Wie beim letzten Mal auch habe ich das Oberteil in Größe 4 zugeschnitten und den Rock in 5. Weil die 4 bei meiner Webware-Version doch etwas eng saß und ich die Nahtzugabe bis aufs Äußerte ausreizen musste, habe ich hier mit 1cm Nahtzugabe genäht anstatt der im Schnitt enthaltenen 1,5cm. So finde ich, passt es ziemlich gut. Der Rock allerdings hätte in diesem Fall auch ruhig eine 4 sein können, denke ich, sitzt doch recht locker in der breitesten Stelle. Aber locker ist halt auch bequem, also stört mich das noch weniger als gar nicht.


Muss ich im Sinne einer Hohlkreuzanpassung eigentlich noch Stoff im Rücken wegnehmen? Ich bin ja der Meinung, dass durch das Gummiband in der Taille ein stimmiges Bild entsteht, lasse mich von euch aber gerne eines besseren belehren. Wo wir grad von dem Gummiband sprechen ... trotz äußerster Sorgfalt und mehrerem Nachfühlen habe ja meine beiden Bettines verdrehte Gummibänder. Das nervt vielleicht! Aber ich bin viel zu wenig perfektionistisch um da jetzt mit dem Trennen zu beginnen, sichtbar ist das schließlich nicht.


Den Ärmel- und Rocksaum habe ich zweimal umgebügelt und dann festgesteppt, nichts besonderes. Achso, der Rock ist, wie bei Version eins, um etwa 10cm verlängert und passt mir so ziemlich gut. 


Auf diesem Bild könnt ihr die Taschen erahnen, ein essentiell wichtiges Detail an diesem Kleid. Ich hatte vor dem Nähen dieser ein wenig recherchiert und mehrere Bettine - Jersey - Näherinnen hatten auf das Taschenfutterteil verzichtet und stattdessen ein Bündchen genutzt um die Eingriffkante zu versäubern. Weil halt Jersey und Dehnbarkeit und so. Erschien mir klug, ich habe das eifrig nachgemacht. Dazu müssen dann von außen die Taschenteile mit dem Rockvorderteil zusammengenäht werden, ihr könnt die Naht erahnen, wenn ihr ganz genau hinschaut. 


Ein kleines Problemchen stellt das Halsbündchen dar. Ich habe hier zuerst mit halbwegs passenden Bündchen rumgehampelt, dann stellte ich fest, dass der Jersey (AfS) von der Rückseite schlicht grau ist und logischerweise genau die Farbe hat, die im Kleid selbst den Hintergrund bildet. Für den Halsausschnitt und auch die Bündchen an den Taschen habe ich also Streifen aus dem Jersey zugeschnitten. Hier ein Hinweis: Ich habe mich nach der Angabe von Tilly in ihrem Beitrag gerichtet, das war aber viel zu locker. Wenn ich das Halsloch ausgemessen und davon 80% genommen habe, passte es besser. Liegt aber sicherlich auch am verwendeten Jersey und dessen Dehnbarkeit.
Obwohl es also eigentlich gut passte, wellt sich der Jersey nun ein bisschen. Schade, das!


Fazit: Ein sehr bequemes Kleid mit tollen Taschen, mit dem ich gut Rad fahren kann. Wie alle tollen, besonderen Dinge hat es seine Macken und ist dadurch noch viel liebenswerter. 

Auch K. präsentiert heute auf dem Me Made Mittwoch Blog ein Kleid, welches vermutlich deutlich aufwändiger in der Herstellung war und ihr fabelhaft steht.