16. Februar 2016

Von Affenarmen und seltsamen Proportionen

Hallo ihr Lieben,

heute gibt es mal einen rein schriftlichen Beitrag von mir. Angekitzelt durch Meike, auch bekannt als Frau Crafteln. Sie hat sich letztens Gedanken darum gemacht, wie wichtig es ist Schnittmuster anzupassen, da wir nunmal alle anders aussehen, selbst wenn wir dieselbe Konfektionsgröße tragen. Auf Grund von begeisterter Resonanz soll nun ein Austausch stattfinden: Sowohl bei ihr auf dem Blog in den Kommentaren kann gequatscht werden, wer aber das Gefühl hat, ein bisschen  mehr sagen zu wollen darf auch gerne einen ganzen Beitrag dazu verfassen. 

Heute soll es um Längenanpassung gehen, und damit starten wir direkt mit etwas, das ich eigentlich bei jedem Schnitt verändern muss. Mit meinen 1,80 bin ich doch 10-15 cm größer als die Durchschnittsfrau, für die ein Schnittmuster gemacht ist. Und würde ich diese stumpf nachnähen, würde ich weiterhin rumlaufen als wären meine Klamotten gekauft: Nämlich mit Hochwasserhosen und zu kurzen Ärmeln, unfreiwilligem Bauchfrei und Schlüpperblitzern wenn ich mich im Rock vorbeuge. Zum Glück (!) habe ich die Fähigkeit, mir nun meine Sachen an meinen Körper anzupassen. Im Laufe der Zeit habe ich dabei eine Menge gelernt.

1) Ich habe Affenarme.
Das meine ich ganz liebevoll, denn Affen sind unglaublich tolle Wesen. Aber sie haben eben auch lange Arme. Sie können damit eine Menge anfangen und da hat die Evolution sicher mitgedacht, warum das bei mir ähnlich ist, verstehe ich aber nicht so ganz. Nunja, trotzdem weiß ich: Langärmeliges, also Shirts, Pullover, Jacken, erstmal um 10cm verlängern. Je nach Schnitt geht das einfach am Saum, wenn es recht eng ist lieber aufgeteilt zwischen Ellbogen und Saum. Manchmal schneide ich einiges davon wieder ab, manchmal finde ich es aber auch einfach zu geil, dass mir der Ärmel zu lang ist und lasse es so, einfach um mich mal zu freuen. Ausgleich für die jahrelang kalten Handgelenke!

2) Und Giraffenbeine.
Bleiben wir doch in der Tierwelt: Wer auf anderen Nähblogs liest, der merkt schnell, wie andere mit ihrem Plus an Körpergröße umgehen. Dort las ich dann bei Kleidern oft, dass die Taille nach unten verlegt wurde, also das Oberteil verlängert. Ich habe gar nicht groß nachgemessen, sondern das gerade beim Hawthorn blind befolgt. Fehler! Über Umwege und viel Trennerei durfte ich feststellen, dass meine Taille recht hoch ist und meine Körpergröße sich eher in den Beinen befindet. Oder im unteren Oberkörper, das habe ich noch nicht so raus. Jedenfalls muss ich nicht zwingend bei jedem Schnitt die Taille verändern, sondern immer vorher mal nachmessen. Sowieso finde ich, dass die Taille nicht auf den mm festzulegen ist, sondern einen gewissen Bereich von vielleicht 2-3cm bezeichnet. Manchmal sitzt sie dann dort eher hoch oder tief, aber immer noch proportional gut anzuschauen. Finde ich jedenfalls, und das muss reichen. 

3) Jedes Schnittmuster ist anders.
Manchmal verlängere ich vorausschauend ein Shirt oder einen Rock um 5-10 cm und säbel beim ersten Anprobieren doch wieder alles ab. Manchmal ginge es aber auch gar nicht ohne diese Zugabe. Die Firmen unterscheiden sich nunmal, vermutlich auch in ihren Ansichten von einer "guten Länge". Weil ich nicht unbedingt immer nachmessen will hänge ich aus Prinzip was an und schneide es dann halt wieder ab. Das geht schließlich immer, dranbasteln ist dafür viel komplizierter!

Das sind so die Punkte, die mir spontan zum Thema Längenanpassung einfallen. Ich freue mich immer, wenn in Schnittmustern Linien zu diesem Zweck eingezeichnet sind. Was aber, wenn nicht? Nimmt man da die üblichen Stellen? Taille, Ellbogen, Knie, Saum? Woher weiß ich beim Ärmelschnittteil wo der Ellbogen ist? Und wenn man seine gewünschten Zentimeter eingefügt hat, darf man dann wirklich die Kanten einfach nach Gefühl angleichen?

Ich bin gespannt, was andere zu dem Thema denken!





7 Kommentare:

  1. Oh ja, das kann ich einmal komplett so unterschreiben! Erstmal verlängern! Bloß nicht zu kurz nähen! Abschneiden kann man immer noch.
    Und ZU lange Ärmel sind sooo toll :-)
    Liebe Grüße, Affenarm-Schwester im Geiste ;-)
    Denise

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    1. Ich wollte jetzt Affengeräusche aufschreiben, hab aber das GEfühl, dass das nicht verständlich ist. Also hoch die Banane, auf Affenarme! :)

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  2. Ich schließe mich dir und Denise an: Genauso ist das! So und nicht anders handhabe ich das auch.
    Affenarme ;-) Kenne ich zu gut!
    Giraffenbeine ;-) Noch viel besser ;-) Hier auch ;-)
    Vielleicht sollten wir einen Affenarm - und Giraffenbein-Club gründen?!?
    Liebe Grüße Dominique
    *winkewinkemitdenaffenarmen*

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    1. Oder eigene Schnittmuster entwerfen. Scheint eine große Zielgruppe zu geben! :D

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    2. :-D das wäre mal was...
      stell dir vor: Ein Schnittmuster ohne Änderungen?

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  3. Du sprichst mir aus der Seele! Früher hab ich dann halt Kleider fast schon unsittlich kurz getragen, und erst heute habe ich endlich Klamotten die lang genug sind ;-)

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  4. Ich änder auch viel, habe aber nun ein paar richtig gut passende Schnitte. Die benutze ich um neue Schnitte zu prüfen und anzupassen. Das wäre vielleicht auch eine Variante für dich. Sonst kann ich dir wenig weiterhelfen. Ich bin nämlich mit 161 cm zu kurz geraten. :)
    LG Nadine

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