27. Januar 2017

Grün grün grün sind alle meine Kleider - und Shirts

Hallo ihr Lieben!

In unserer behaglichen Näh-Blog-Welt findet in diesem Jahr eine neue Aktion statt, quasi die Fortsetzung der 12 Letters of Handmade Fashion. Anstelle von Buchstaben, die uns monatlich eine Inspirationsquelle sind, werden in diesem Jahr Farben ausgewählt, und zwar von Selmin von Tweed and Greet. Für den Januar ist die Farbe der 12 Colors of Handmade Fashion grün. 

Grün, dachte ich, mag ich gerne, sollte also nicht so schwer sein. Habe ich ja schon ein, zweimal verwendet. Für den Beitrag hier habe ich dann mal kurz meinen virtuellen Kleiderschrank durchforstet und war selbst erstaunt, wie viel grüne Kleidungsstücke tatsächlich schon existieren!
Da wäre zum einen mein Parka, den ich in der Übergangszeit eigentlich immer trage. Dann gibt es sowohl einen gestrickten als auch einen genähten Pullover in grün. Der gestrickte wird von mir gerne mit der grünen ärmellosen Bluse kombiniert, die ich im Sommer natürlich auch gerne so trage. Eine mintgrüne Hose ist ebenfalls eher ein Kleidungsstück für gutes Wetter, wogegen meine noch recht neue Bettine sich für jede Jahreszeit eignet. 


Aber das ist noch nicht alles. Denn natürlich hatte ich beim Stoffkauf für ein anders Projekt das Grün im Hinterkopf, und lief in Laden Nummer zwei direkt auf einen reduzierten Ballen Viskose zu. Ein wunderschönes sattes dunkelgrün, weich fließend. Von ehemals 15€ auf 5€ reduziert. Meins! Und das, ohne eine wirkliche Idee, was ich daraus nähen möchte.


Während der Stoff in der Waschmaschine seine Runde drehte, dachte ich ein wenig mehr darüber nach. Ein Kleid stellte ich mir toll vor, so weich und fließend wie er war. Oder aber ein Oberteil. Da so dünne Stoffe wie Viskose aber eben auch sehr flatterig sind, zu Transparenz neigen und ich mit beiden Eigenschaften nicht so gut zurecht komme, entschied ich mich für ein Oberteil, genauer, das Mittsommer Shirt


Den Schnitt hatte ich im letzten Jahr im Akkord genäht um meiner Mama ein paar Oberteile zu kreieren und fand die Kombination von Viskose und dem Schnitt wirklich schön. Außerdem lässt sich das fertige Shirt super kombinieren, im Sommer werde ich es so tragen, für den Winter ist es klasse geeignet für den Zwiebellook. 
Ich habe mich für Größe 42 entschieden, damit der Stoff auch genug Raum hat um seinen schönen Fall zu zeigen. Statt das Shirt am Halsausschnitt mit einem Beleg zu verstürzen  habe ich dort und auch am Armausschnitt Schrägband angebracht. Ich mag das einfach lieber, denn bei so dünnen Stoffen macht der Beleg sowieso was er will und zeichnet sich außerdem unter dem Stoff ab, wenn er denn mal innen liegt und nicht rausklappt. 


Genäht war das Shirt flott, Schnitt und ich kannten uns ja schon gut. Seiten- und Schulternähte habe ich mit französischen Nähten geschlossen, auch das ist meine übliche Umgehensweise mit Viskose. Ich mag den Stoff wirklich gerne für Oberteile, er ist so schön dünn, trotzdem irgendwie weich, lässt sich sehr artig Bügeln und wenn man ein bisschen aufpasst, verzieht er sich gar nicht so stark.


Verlängert habe ich das Shirt ebenfalls nicht, mir reicht die Länge so aus. Das ist extrem selten, aber der Schnitt ist längentechnisch echt gut für größere Frauen. 
Vom Stoff habe ich noch einen knappen Meter übrig, mal sehen, ob ich da noch ein Top rausquetschen kann, das wäre klasse. 


Damit wäre die schöne Farbe grün mit einem weiteren Stück in meinem Schrank vertreten. Ich bin gespannt, welche Farbe als nächstes kommt - bei einigen (orange, bah) bin ich definitiv raus. Auf andere lasse ich mich gerne mal ein, etwas Farbe schadet ja nie. Versucht es doch auch mal!




25. Januar 2017

Pulloverzwillinge

Hallöchen ihr Lieben!

Auf dem Me Made Mittwoch Blog zeigt Dodo heute gleich zwei Teile, aus gleich zwei handwerklichen Bereichen, einen genähten Rock und eine super schöne gestrickte Jacke.

Mein heutiges Kleidungsstück ist in vielen Bereichen mal ganz was anderes, zumindest für mich. Da wäre zu allererst die Farbe.


Beige existiert in meinem Kleiderschrank nämlich nicht, und ehrlich gesagt nicht einmal braun. Irgendwie ist das eine Farbfamilie, mit der ich nicht so gut kann, warum auch immer. (Übrigens so sehr von mir gemieden, dass ich keinerlei Nähgarn hatte, mit dem ich den Pullover hätte nähen können. Dafür musste ich dann extra nochmal losfahren.) Dieser hübsche dünne Viskosestrick hat mich als Reststück hübsch aufgerollt angelächelt. Die Fühlprobe löste innerlich den Wunsch aus, mir das Stöffchen sofort ins Gesicht zu drücken. Äußerlich habe ich zum Glück erst bezahlt und dann damit gekuschelt. Wie es dann aber immer ist bei mir, wenn ich Stoff ohne konkreten Plan kaufe, lag er ewig im Regal. Sicherlich seit Frühjahr. In meinem Fall ist das ewig, andere lachen da vermutlich drüber. 


Mit den eher geringen Maßen von 1,40x1,40 hatte ich durchaus schon im Kopf, dass es ein Pullover oder Cardigan werden sollte, aber der passende Schnitt lief mir nicht wirklich über den Weg. Woher genau der zündende Funke kam weiß ich nicht, aber irgendwie hatte ich plötzlich einen gern getragenen Kaufpullover und meine Folie in der Hand und fing an, die Schnittteile abzupausen. Das hatte ich noch nie gemacht, aber eine kurze Recherche im Internet zeigte, dass es zumindest bei einem einfachen Pullover nicht so schwer sein kann.


Ich habe die vordere und hintere Mitte sowohl am Halsausschnitt als auch am Saum mit einer Stecknadel markiert, den Pullover auf links gezogen und ganz glatt gelegt und dann im Endeffekt die Kanten nachgezogen. Das Bündchen habe ich oben weggelassen, und ansonsten habe ich nur bis zur Mitte gezeichnet, damit ich nachher das Schnittteil in den Bruch legen kann. Für die Ärmel habe ich zuerst die Folie auf der einen Seite festgepinnt, dann den Pullover umgedreht und weitergepinnt. Schaut im Internet, wenn das euch hier verwirrt, dort ist es gut erklärt. 
Mehr Schnitteile gab es dann auch nicht: Ärmel, Vorder- und Rückenteil. Für das Bündchen am Hals habe ich den Umfang des Halslochs ausgemessen und dann diese Maße mit 0,8 multipliziert. Daraus ergab sich die Länge meines Bündchens. 


Der Pullover ist vermutlich ein ziemlich gutes Modell um in das Abnehmen von Schnitten einzusteigen: Die Ärmel sind angesetzt und daher gerade oben, der Pullover ist recht kastig, hinten ein bisschen länger als vorne, das war es aber auch schon an abenteuerlichen Details. Eigentlich wollte ich sowohl den Körper als auch die Ärmel verlängern. Bei den Ärmeln habe ich direkt im Schnittteil ein paar Zentimeter hinzugefügt, beim Körper wollte ich es unten dranhängen, da das Schnittteil keine Taille hat und sowieso gerade ist. Leider reichte der Stoff dafür nicht. Der Pullover ist trotzdem lang genug, dafür habe ich aber den Saum auch nur versäubert und dann ziemlich schmal umgeschlagen und abgesteppt.


Grundsätzlich bin ich erstmal sehr zufrieden damit, ein tragbares Kleidungsstück ist herausgekommen, es war gar nicht so viel Arbeit und eröffnet ganz neue, spannende Möglichkeiten. Ein bisschen ärgere ich mich über das wellige Halsbündchen - habe ich das zu sehr gedehnt? Was meint ihr? 
Eigentlich waren auch die Bündchen am Ärmel nicht geplant, aber ich fand das vom Stil her passender als einfach umzuschlagen und abzusteppen. Nun habe ich schön lange Ärmel an meinem Pullover.


Ich bin positiv überrascht, dass ich in diesem hellen Ton nicht aussehe wie eine Leiche. Vielleicht habe ich da ja ein neues Beuteschema gefunden. Den Pullover habe ich bisher jedenfalls schon öfter getragen, da er, richtig kombiniert, sowohl lässig als auch etwas eleganter daherkommen kann. Garantiert werde ich diesen kopierten Schnitt nochmal öfter nähen. Aktuell denke ich über eine im Körper stark gekürzte Variante nach, die dann über taillierte Kleider tragbar ist? Da bin ich mir mit mir selbst aber noch nicht einig. 

Es tut mir ein bisschen Leid, dass ich euch weder Stoff noch Schnitt verlinken kann, aber dafür sende ich virtuell ganz viel Motivation, lieb gewonnene Kaufkleidung mal näher zu betrachten und zu kopieren. Das ist auch in Ordnung, oder?




21. Januar 2017

Waldemar ist wunderbar

Hallo ihr Lieben!

In der Sockenstrick Blogosphäre liest man ja mittlerweile überall von den Mini-Rundstricknadeln, diverse Rezensionen diverser Marken, die Meinungen sind gespalten. Ich selbst habe schon vor einem Jahr davon gehört, in irgendeinem Podcast, die Dinger aber als "bestimmt unbequem" abgetan. Im Nachhinein ärgere ich mich darüber, dass ich nicht früher darüber nachgedacht habe. Als ich Sophia nämlich vor einigen Monaten fragte, ob sie schon davon gehört hat, besorgte sie uns gleich mal welche zum ausprobieren und mittlerweile sind wir beide in eine Art Sockenrausch eingetaucht. 

Bei Sophia hat es sogar soweit geführt, dass sie eine Anleitungs-Sammlung erstellt, die auf die Mini Rundstricknadeln zugeschrieben sind. Natürlich lassen sich die Socken auch mit Nadelspiel, Magic Loop oder sonstigen Variationen stricken, aber ein paar Besonderheiten machen sie perfekt für die Rundstricknadeln. 


Die Serie mit dem feinen Namen "Fräulein Wunder" wird irgendwann einmal fünf Muster beinhalten und dann auch komplett und somit etwas günstiger zu kaufen sein. Aktuell gibt es schon zwei der Anleitungen einzeln zu kaufen: Waldemar und Johnny. Während ich für Johnny in der Vorweihnachtszeit keine Kapazitäten auftreiben konnte, habe ich Waldemar Anfang Dezember probegestrickt. 


Das Muster beginnt am Bündchen, und wird in zwei Farben gestrickt. Bündchen, Ferse und Spitze sowie die tatsächlichen Musterreihen sind bei mir senfgelb weiches Alpacamischgarn, der Rest Socken ist graues Regiagarn. Das muss man nämlich immer im Haus haben, weil es einfach zu allem passt. 


Während das Stricken in der Runde mit Nadelspiel oder Rundstricknadel relativ ähnlich funktioniert - wobei es keine Gefahr von sogenannten Leitern gibt, die beim Nadelspiel gerne mal entstehen - hat Sophia sich für die Abnahmen im Bereich der Ferse und Spitze eine etwas andere Art und Weise überlegt. Die sind dann auf dem Nadelspiel etwas komplizierter, aber nicht unmöglich. Ich stricke sowohl Spitze als auch Ferse meistens eh auf dem Nadelspiel, da irgendwann die Maschen sowieso zu wenige werden für die Rundstricknadel. Ansonsten kann ja auch jeder die Art Ferse/Spitze stricken, die er/sie mag. 
Leider ist mir die Socke etwas zu groß: Auf dem Bild könnt ihr sehen, wie die Ferse kleine "Schnäbel" bildet, wie ich sie getauft habe. Dem Herzmann gefielen die Socken aber ganz gut und passen tun sie auch, also habe ich sie weitergegeben. Muss ich wohl nochmal irgendwann ein Paar für mich stricken. 


Am Bein zieht sich das Muster noch komplett rundherum, am Fuß dann nur noch an der Oberseite. Den Kontrast zwischen Struktur und glatten Streifen mag ich sehr gerne. Vor allem in diesen Farben. Hach.


In nächster Zeit werden noch einige Paar Socken mehr hier auftauchen. Zwei sind noch von Weihnachten zu zeigen, zwei habe ich aus Resten gestrickt und dann kam so gestreifte Sockenwolle um die Ecke, der ich nicht wiederstehen konnte. Also warme Füße sind garantiert!




18. Januar 2017

Kleiderschrankloch gestopft

Hallo ihr Lieben!

Beim Nähen gibt es für mich zwei grobe Kategorien: Die Dinge, die ich brauche, und jene, die ich gerne nähe. Das kann sich durchaus überschneiden, aber manchmal überwiegt auch der Brauchen-Faktor und der Weg dorthin führt nicht gerade zu überschwänglicher Freude. Allerdings bin ich (leider?) zu diszipliniert um fröhlich interessante Stücke zu nähen und alles andere, langweilige einzukaufen (Stichwort Basics). Mittlerweile reizt es mich sehr, dass ich kaum noch Kleidung kaufen muss und mit etwas Planung auch selbst herstellen kann, was mich anspricht. Im letzten Sommer hat das noch nicht so gut geklappt, da stand ich recht hilflos vor dem Kleiderschrank und fand nicht viel, was den heißen Temperaturen und der Arbeit gleichermaßen angemessen ist und habe einige Teile gekauft. Deshalb überlege ich mittlerweile vor jeder Jahreszeit kurz, was ich unbedingt noch brauche. Für den Frühling werden das vielleicht noch ein paar Jeans sein, ansonsten bin ich da gut ausgestattet. Und bis zum Sommer ist ja noch etwas Zeit. Was mir aber zu Beginn des Winters aufgefallen ist: Ich besitze kaum noch Cardigans! Da waren bestimmt drei Stück in meinem Schrank, die ich nur noch anzog, weil keine Alternative vorhanden war und man nunmal irgendwas anziehen muss. Radikal habe ich die Teile also aussortiert, damit der Drang steigt selbst zu nähen, habe Stoffe gefunden und mit meinem ersten Laurelhurst Cardigan begonnen. Der war ein Erfolg und wird supergern getragen, sodass ich gleich noch einen hinterhergeschoben habe.


Ein kurzer aber sehr notwendiger Exkurs von mir zu den Bildern: Ich bin da mit meiner technischen Ausstattung wohl überfordert. Stelle ich die Kamera passend ein, sodass die Bilder auf deren Bildschirm gut aussehen, sind sie nachher am Laptop total hell ausgebleicht und ich muss tierisch daran herummanipulieren, damit etwas ansehnliches dabei herumkommt. Und manchmal passieren dann auch noch verrückte Dinge zwischen Bearbeitung, Abspeichern und hier wieder hochladen und plötzlich habe ich ein orange verschwommenes Gesicht. Argh. So, Exkurs beendet. Zum Glück geht es um den Cardigan, der sieht ja noch ganz ok aus.


Meiner Mama gefiel der erste Cardigan nach diesem Schnitt ziemlich gut und sie wünschte sich auch einen, was ich sehr gerne annahm. Zwecks Stoffauswahl (und zusätzlichem Gebummel) haben wir einen Ausflug nach Ibbenbüren zum Stoffmarkt gemacht und während sie sich recht schnell für ein mittleren Grauton entschied, sprang mir dieses Weinrot ins Auge. Zack, eingesteckt. 


Während ich wie beim ersten Mal in der Breite die Größe 10 genäht habe und damit auch weiterhin zufrieden bin - keine Expansion der Körpermaße, puh - habe ich ein paar Änderungen in der Länge vorgenommen. Eigentlich gar nicht für mich, sondern für die Version meiner Mama, die ja nochmal ein kleines Stück größer ist als ich und sich daher an Ärmeln und Körper mehr Länge gewünscht hat. 5cm habe ich also bei den Schnittteilen dazwischengeschoben, und bevor ich den Schnitt nochmal auseinandernehme, denn sie trägt die gleiche Größe, habe ich es eifnach so gelassen. Ich mag die langen Ärmel, und am Körper fällt es quasi gar nicht auf, finde ich.
Im Gegensatz zur anderen Jacke rollt sich hier der Saum ein wenig ein, das finde ich aber eigentlich ganz schön, sieht aus wie genau so geplant. 
Ich schätze, das Stück wird sich lange im Schrank halten, da es in jede Jahreszeit passt und ich diese Farbe einfach sehr mag. Ein voller Erfolg also.

Weil Zipfeljacken zwar schön, aber nicht immer praktisch sind (Stichwort Spülmaschine - bedeutet für die Jacke dann oft Waschmaschine) wollte ich aber auch noch ein anderes Schnittmuster ausprobieren. Den Megan Longline Cardigan hatte ich bei Seemannsgarn erspäht und mir gepinnt. Große Ernüchterung dann beim Besuch der Website, denn Bezahlung war nur mit Kreditkarte möglich, und ich besitze keine. Ein kleiner Email-Kontakt reichte aber aus um alles aufzuklären, ich bekam einen Paypal-Link geschickt und konnte dann auf diese Art und Weise bezahlen. 


Der Cardigan ist eigentlich deutlich länger als ich ihn euch zeige, fast schon ein Mantel. Die Version wollte ich aber gar nicht unbedingt nähen, und praktischerweise war ich durch den vorgesehenen Stoff sowieso eingeschränkt. Dabei handelt es sich nämlich um ein Reststück, dass ich mal irgendwo für sieben Euro mitgenommen habe, irgendein Woll-Plastik Gemisch, wenn ich mich recht entsinne. Und so wie es knistert, wenn ich den Cardigan ausziehe, muss da Plastik drin sein. Jedenfalls handelte es sich um ein 1,40x1,40 Stück Stoff, das natürlich nicht für den langen Mantel reichte. 


Mit den Schnittteilen in Größe M habe ich so lange herumgepuzzelt, bis ich das bestmögliche aus dem Stoff herausbekommen habe, und was dabei herauskam ist doch durchaus eine ziemlich gute Länge für einen Cardigan. Kein frierender Rücken, keine Nierenentzündung im Anmarsch, alles bedeckt. Die Veränderungen an den Schnitteilen mal in Zahlen: Die Ärmel habe ich um 5cm verlängert, da war ich nicht bereit Kompromisse zu machen. Allerdings finde ich sie noch etwas kurz, auf dem Bild oben hängt die Schulter ein wenig zu tief, wenn sie richtig sitzt ist mir der Ärmel gerade noch passend. In einer zukünftigen Version würde ich nochmal zwei Zentimeter dazugeben. Der Körper ist geschätzt um 15cm gekürzt, ob ich die Mantel-Ausgabe mal nähe, kann ich noch nicht beurteilen. 


Das Nähen selbst war relativ selbsterklärend, zwei Ärmel, ein Rückenteil, das eigentlich zweigeteilt zugeschnitten wird, ich frecherweise aber im Bruch zuschnitt und zwei Vorderteile sowie ein Band für den sauberen Abschluss entlang der Kopfleiste. Ich habe die Anleitung einmal quergelesen und dann frei Hand genäht, bis auf die Knopfleiste, da habe ich dann nochmal nachgeschaut. Die hat auch einen sehr schönen Abschluss ergeben. Der Cardigan als Endprodukt gefällt mir sehr gut, durch die leicht ausgestellte Form passt er sich ganz gut meiner Figur an und die Farbe finde ich auch super. Erstaunlich ist auch, wie warm der Cardigan hält, obwohl der Stoff ziemlich dünn ist, wie etwas festerer Jersey. Glücksgriff gemacht, würde ich sagen.

Und mit diesen beiden Jacken ist eine große Lücke im Kleiderschrank erstmal gefüllt. Ich werde mal rüberschauen zum Me Made Mittwoch und in Erfahrung bringen, ob dort mehr spaßiges oder notwendiges genäht wird. Habt einen schönen Tag und packt euch warm ein!




15. Januar 2017

Mama und die Tücher - Teil zwei

Hallo ihr Lieben!

Vor anderthalb Monaten habe ich euch den ersten Schwung Bilder präsentiert, auf denen meine Mama all die Schals und Tücher des letzten Jahres trägt. Heute folgt dann teil zwei mit drei weiteren Exemplaren. 


Tuch Nummer eins ist ein Multifunktionsstück. Eine Stola, gestrickt aus Silkhair, wird von Mama auf Grund der riesigen Ausmaße sowohl als Tuch, viel lieber aber als Decke genutzt. Bei Mohair ist es ja besonders spannend, wie leicht und löchrig und gleichzeitig wärmend das Material ist. Ich habe selbst schon darunter gelegen, und es entsteht eine angenehme Wärme. 


Ein diagonal verlaufendes Lochmuster und eine Häkelkante sorgen auch optisch für Abwechslung. 


Dieses Tuch hat auch so seine Geschichte. Es besteht aus Lace Pearls von Lana Grossa und einem dünnen Merinogarn mit 400m Lauflänge pro 50g, wird mit beiden Garnen zweifädig gestrickt. Ursprünglich hat sie das Garn gekauft, um daraus einen Poncho zu stricken. Der wurde aber überhaupt nicht so, wie vorgestellt, also alles wieder aufgeribbelt und eine Alternative gesucht. 


Hier finde ich den Rand besonders interessant, es sind quasi Treppenstufen, ihr könnt es ganz gut am rechten Zipfel erkennen. Das Muster ist für einen Pullover gedacht gewesen, der vorne und hinten dann eben einen Zipfel hat, ähnlich wie ein Poncho. 


Auf diesem Bild könnt ihr die kleinen Perlchen erahnen. Sie sehen ein bisschen aus wie Wassertropfen und sind beim Tragen gar nicht unangenehm. 


Damit kommen wir schon zum letzten Tuch der heutigen Serie (es gibt sicherlich nochmal wieder einen Beitrag in dieser Form - Tücher gibt es bei meiner Mama nie genug). Gestrickt aus einem Rest Alta Moda irgendwas in cremeweiß ist eine Art Trapez entstanden.


Das Muster ist ein Netzmuster, die Form hat meine Mama während des Strickens entwickelt. Das Tuch ist nicht sonderlich groß, funktioniert daher super zu diesen dicken Winterjacken mit Kapuze.



Die Angaben zu Garn, Anleitung etc. sind nicht so genau wie ihr das sonst hier so erlebt. Seht den Beitrag also eher als Inspiration oder Motivation, scheut euch aber auch nicht, mir zu schreiben wenn ihr zu irgendetwas mehr Angaben braucht, dann gebe ich mein bestes, alles herauszufinden. 



9. Januar 2017

Auf und unter den Nadeln im Januar

Hallo ihr Lieben!

Ein neues Jahr beginnt ja bei vielen Menschen mit Veränderungen - hervorgerufen durch Vorsätze und dem Gefühl, dass es ein guter Zeitpunkt ist um lang geplante Vorhaben anzugehen. Ich habe keine wirklichen Vorsätze, möchte aber durchaus etwas verändern, gerade im kreativen Bereich. Ein bisschen mehr Ruhe soll einkehren. Mit Genuss stricken und nähen, und nicht immer mit einem selbst eingebildeten Wicht im Nacken, der schon mit den nächsten Projekten wedelt und mir Stress macht. Vielleicht wird es dadurch etwas ruhiger hier, aber dafür steckt hoffentlich mehr Liebe in den vorgestellten Stücken. Und seien wir mal ehrlich - im letzten Jahr habe ich vier Pullover oder Cardigans gestrickt, wenn ich in dem Tempo weitermache ist mein Schrank in zwei Jahren voll und ich muss mir ein neues Hobby suchen. 
Ich bin sehr gespannt, ob ich diese Geisteshaltung beibehalte und in wie fern sie sich bemerkbar macht in den entstandenen Kleidungsstücken. 

Die monatliche Übersicht kann mir hoffentlich dabei helfen, den Überblick zu behalten und mich an dem zu erfreuen, was ich geschafft habe.

Im Januar habe ich mehrere kleine Projekte und ein größeres auf meinen Nadeln:


Zunächst einmal wird die Socke, die fast zwei Wochen auf ihre Ferse warten musste (Garn war alle) ihren Partner bekommen. Die Anleitung ist noch nicht erhältlich, aber bis ich mit der zweiten fertig bin und sie euch ausführlich zeige bestimmt, dann verlinke ich es. Besonderheit ist der Zopf, der an einer Seite verläuft und auf dem Bild eher zu erahnen ist. Die Socken werden mit dem Sockenwunder von Addi gestrickt, was mir immer mehr Spaß macht.


Das etwas größere Projekt ist meine Weste. Das ist nämlich ein ganz schöner Brocken. Eigentlich dient mir die Anleitung nur noch als grobe Orientierung, da meine Maschenprobe sowohl in der Reihen- als auch Maschenzahl völlig anders ist rechne ich viel herum, passe an. Vor allem stricke ich in Runden und von unten anstatt von oben und in Teilen. Also eigentlich eher selbst konstruiert. Ich bin sehr gespannt, wie das ausgeht! Durch diese Unsicherheit liegt das gute Stück aber auch immer mal länger in der Ecke. Ist halt auch schwarz und glatt rechts, ne, also wenig interessant. Wenn sie fertig ist sollen da noch Taschen dran und ein Reißverschluss rein, ich bin überzeugt, dass das ein geliebtes Stück werden wird, aber bis dahin ist es noch ein harter Weg. Ihr dürft anfeuern.


Sobald die zweite Socke von oben fertig ist werde ich mich mit Ringelsocken austoben. Das Garn ist Felici von Knit Picks und über die liebe Sophia und deren in aller Länder verstreute Freundschaften zu mir gekommen. Ich kann mich noch gar nicht entscheiden, welche es zuerst werden und ob ich sie alle für mich verstricke oder doch jemand anderen erfreue. 


Für die nächsten Monate steht noch ein großes Kofte-Projekt (also Norweger-Jacke) an, je nach dem wie schnell die Weste fertig wird könnte ich vielleicht noch ein Oberteil dazwischen anstricken. Ich habe nämlich meinen Lace Pullover aus Mohair Garn angefangen aufzuribbeln, nachdem ich den nicht ein einziges Mal getragen habe. Jetzt stelle ich mir einen recht einfachen Pullover vor, bei dem ich diese Mohair mit einem anderen Faden zusammen verstricke. Mal sehen. Das gehe ich ganz locker an. 


Auch unter der Nadel soll es in diesem Monat ein bisschen was schönes geben. Nach meinem kleinen Nähtief vor und nach Weihnachten habe ich seit zwei, drei Tagen wieder Lust am Nähen und in der Zeit auch schon zwei Cardigans produziert. Drei weitere Kleidungsstücke kann ich mir noch realistisch vorstellen.

Der Jeansstoff ist recht leicht für Jeans, fühlt sich seidig weich an und hat etwas Stretch. Daraus soll ein Farrow Dress werden, nachdem ich es bei Christiane gesehen habe, kann ich an nichts anderes mehr denken, als dass ich genau dieses Kleid auch in meinem Schrank brauche. Schnitt ist schon geplottet hier, es kann quasi sofort losgehen.

Der helle Stoff in der Mitte ist ein ganz leichter Strick, den ich mal als Rest mitgenommen habe. Das wird ein kleiner Versuch, von einem sehr geliebten Kaufpulli habe ich heute den Schnitt abgenommen und schaue mal, ob ich den nachkreieren kann. Wenn das klappt, oh man, das gibt ja total neue Möglichkeiten. 

Der letzte Stoff kommt auf dem Bild schlecht rüber, ist aber ein sattes waldgrünes Viscoseträumchen mit Bäumen und Giraffen. Ich muss nochmal ein bisschen schauen, wie blickdicht der so ist und meine Schnittmuster konsultieren, dann wird es entweder ein Shirt, eine Bluse oder ein Kleid. So ein Farrow ohne Ärmel kann ich mir daraus auch toll vorstellen ...


Wir werden im Februar sehen, welche Teile letztlich fertig werden. Immerhin steht der Nachdienst in diesem Monat noch bevor, da kriege ich immer gut was gestrickt 

Fröhliches Nähen und Stricken euch allen!


Verlinkt bei Maschenfein








6. Januar 2017

Maniküre Tasche und ein Leseknochen

Hallo ihr Lieben!

Fast eine Woche ist schon umgegangen im neuen Jahr, und bisher gab es hier noch nichts zu lesen. Das lag wohl mit daran, dass ich jeden Tag gearbeitet habe - ja, auch Neujahr - und außerdem weder Licht noch Motivation vorhanden waren. Die entspannte Stimmung zwischen den Feiertagen ist wohl ein wenig hängen geblieben bei mir, aktuell lasse ich auch gerne mal was liegen, Haushalt genauso wie Strickzeug. Mal sehen wie lange sich das hält!

Aber ich kann auch nicht erst im Februar anfangen, euch all die selbstgemachten Weihnachtsgeschenke zu zeigen, also starte ich heute mal mit den ersten Kleinigkeiten.
Jeder, der von mir beschenkt wurde, bekam etwas selbstgemachtes - genäht oder gestrickt, aber was mit Liebe erstelltes.


Für meine beiden Freundinnen, die mich schon ewig begleiten und mir ganz wichtig sind, gab es jeweils etwas aus Stoff. Hinter dieser erstmal unscheinbaren Tasche verbirgt sich ein wahres Organisationswunder.


Nach dem Öffnen der Druckknöpfe werden ein Reißverschlussfach und vier kleine Fächer mit Gummizug sichtbar. Der graue Stoff kommt aus der Restekiste, den roten habe ich bestellt - einfache, etwas festere Baumwolle, ähnlich wie ein Geschirrtuch. Rot ist unsere gemeinsame Lieblingsfarbe, da konnte ich gar nichts anderes nehmen.


Den Reißverschluss habe ich noch mit einem kleinen Anhänger verschönert - auf dem Foto ist es nicht zu sehen, aber es ist ein Mini-Herzchen eingraviert. Ein süßes Detail, finde ich. Wer sich nun fragt, was der Sinn und Zweck der Tasche ist, ich habe sie für einfachere Erkenntis mal befüllt (und so auch verschenkt.)


Eine Tasche für all die Kleinteile, die für die Nagelpflege so benötigt wird. Nagellackflaschen, -entferner, Feile, was man eben so benötigt. Super praktisch zum Reisen, denn so ist alles beieinander. Aber besonders für meine Freundin musste diese Tasche sein, sie hat nämlich gerne ein, zwei Nagellacke auf dem Couchtisch stehen, und so sind sie schön verstaut und alles andere ist auch gleich greifbar. 

Auch für L habe ich etwas genäht, was zu ihren Vorlieben passt - sie ist genau so eine Bücherliebhaberin wie ich, und besitzt noch keinen Leseknochen, das konnte ich nicht näher mit ansehen. Aus ein paar schönen weichen Flanell-Resten habe ich also einen genäht.


 Sie mag grün gerne, also habe ich mit Bedacht ausgewählt - und sie hat sich sehr darüber gefreut.


Es sind nur Kleinigkeiten, aber ich schenke sowas viel lieber als Deko oder so Zeug, und eigentlich kommt es auch immer besser an. 

Morgen hole ich ein bisschen Wolle ab, und dann sollte es auch bald mal wieder ein wenig Gestricktes hier zu sehen geben. Oder ich raffe mich auf und mache einen Haufen Fotos von den ganzen Teilen, die schon fertig sind ...