Bevor der me made Mittwoch heute in die wohlverdiente Sommerpause geht, gibt es traditionell noch ein gemeinsames Kofferpacken. Dabei wird fiktiv oder mit Aussicht auf den kommenden Urlaub geschaut, welche selbstgemachte Kleidung mitkommen darf.
Ich selbst habe meinen Koffer leider schon wieder ausgepackt, die Woche auf Ibiza war viel zu schnell vorbei. Bis auf einen Kurztrip im nächsten Monat war es das auch an Urlaub für dieses Jahr. Dafür war er besonders schön, und ich hatte einiges im Koffer, dass ich selbst hergestellt habe.
Als Reiseoutfit trug ich mein Mittsommer-Kleid. Schön bequem, bei der Anreise mit Leggings und Jacke drüber und dadurch die Option, beides auszuziehen und mich den sommerlichen Temperaturen anzupassen. War aber nicht nötig, weil wir dank etwa einer Stunde Schlaf in der Nacht so müde waren, dass alles kalt.
Mein Tulip Tank Top hat sich als sehr hilfreich beim ersten kleinen Sonnenbrand auf dem Rücken erwiesen, da dort schön luftig. Ich habe es abends gerne getragen, wenn sich die Temperaturen etwas abgekühlt haben.
Meine beiden Fräulein Lenzes ohne Ärmel waren mit im Koffer, aber nicht an der Frau. Ihr kennt das ja, letztendlich ist dann doch viel zu viel im Koffer und man zieht nicht alles an ...
Fast täglich habe ich dagegen dieses Strickshirt getragen, es war nämlich mein Strandshirt. Zusammen mit einer abgeschnittenen Jeans hat es mir zu diesem Zweck gute Dienste geleistet. Und die Kombination aus Schweiß, Sonnencreme, Salz und Wasser gut überstanden, nach einer Runde Waschmaschine sieht es aus wie neu.
Und meine Ditte, die ich euch erst vor zwei Tagen vorgestellt habe, war auch mit dabei. Wir haben auch versucht dort am Strand schöne Fotos zu machen, aber es war dann doch schon zu dämmerig und ich hatte nur meine Digitalkamera dabei, sodass ich mit den Bildern nicht zufrieden war.
Mit dabei waren noch vier andere selbstgemachte Stücke, die ihr aber noch nicht kennt. Deshalb gibt es eines davon jetzt!
Und zwar habe ich seit Ewigkeiten mal wieder eine Hose genäht. Schon länger wollte ich eine von diesen schönen, flatterigen, langen Hosen haben. Kaufen geht nicht, sind eh alle zu kurz. Einen Schnitt habe ich länger gesucht und bin bei Pattydoo fündig geworden: Lamise heißt er und eignet sich für Webware. Perfekt!
Die Hose an sich ist recht simpel aufgebaut: Vorderteile mit Bundfalten und Taschen, Hinterteile ganz schlicht und ein Gummibund oben dran, fertig. Dementsprechend war das Nähen auch ziemlich flott gemacht. Die Hosenbeine habe ich um 5cm verlängert, das war genau passend.
Die Rückansicht ist jetzt nicht spektakulär, aber was solls. Weil wegen Hinterteil habe ich übrigens Größe 42 genäht, die passt ziemlich gut, wie ich finde. Sie sitzt so, wie ich es mir vorgestellt habe. Und durch den Gummibund ist sie auch super bequem. Auch wenn ich da pfuschen musste, weil ich es wie so oft geschafft habe, den Bund etwas zu schmal anzunähen/auszuschneiden/wasauchimmer, sodass das eigentlich dafür gedachte Band nicht eingezogen werden konnte. Ich habe dann zwei schmalere Reste (natürlich unterschiedlich breit) zusammengenäht. Man siehts nicht, aber ich weiß es und amüsiere mich darüber.
Der Stoff kommt von alles für Selbermacher und besteht aus 100% Polyester. (Aktuell nur noch in Beere verfügbar.) Treffend ist da die Beschreibung "anschmiegsam", manchmal klebt es richtiggehend, und wenn es warm ist, holla die Waldfee, dann wirds ganz schön schwitzig dadrin. Meine Stoffwahl war also eher Mist, weil mir der Schnitt aber gut gefällt, werde ich sie aus was baumwollenen nochmal nähen. Dann bin ich auch bei heißen Temperaturen angemessen gekleidet.
Rumkaspern kann man in der Hose auch gut, viel Bewegungsfreiheit und so.
Was mir grad noch einfällt: Es gibt ja wie immer bei Pattydoo ein Video als Anleitung und sonst nur eine ganz knappe schriftliche. Ich habe mit dem Video begonnen, das nervt mich aber schon ziemlich. Immer dieses gucken, Pause, nachmachen, wieder gucken, ärgh. Außerdem war das Video anhand der fast baugleichen Sweat-Hose hergestellt. Die Arbeitsschritte sind an sich gleich, aber der Sweat wird nirgendwo versäubert oder gebügelt, was ich bei einer Hose aus leichtem Viskose oder anderer Webware schon gefährlich finde. Gerade für Anfänger, die sich sicherlich über Videos als Anleitungen freuen, wäre ein kleiner Zusatz sicherlich gut gewesen. Ich habe dann nach fünf Minuten das Video ausgeschaltet und mit Menschenverstand und Kurzanleitung gearbeitet, das funktioniert gut, vor allem wenn man schon die ein oder andere Hose genäht hat.
Hier ein Beweis, bin ich die in der Hose steckt.
So, nach diesem ziemlich langen Beitrag hoffe ich, dass ihr noch alle da seid und, wenn ihr mögt, einen Kommentar dalasst. Ich selbst bin ein bisschen überrascht, wie wenig Kaufkleidung mit in den Koffer gewandert ist und freue mich darüber. Sommertechnisch scheine ich besser ausgerüstet als gedacht und kann nun wohl so langsam überlegen, ob es für Herbst und Winter noch Lücken gibt im Schrank, die gefüllt werden müssen.
♥