18. Oktober 2017
Basics für den Herbst
Hallo ihr Lieben!
Es gibt ja so Gruppierungen, die sind nur zu dritt vollkommen komplett. Harry und Ron ohne Hermine zum Beispiel wäre seltsam. Zu Kartoffelpürree und Spinat gehört ein Spiegelei. Zwei Fragezeichen wären seltsam. Thomas, Annika und natürlich Pippi.
Was das mit diesem Beitrag zu tun hat? Ganz einfach. Heute zeige ich euch gleich drei Teile, die einzeln für sich eher langweilig sind, ich habe nicht so viel dazu zu erzählen und deshalb lohnte sich ein einzelner Post für jedes Teil nicht. Zwei davon waren schon lange fertig, seit dem Frühling um genau zu sein, aber irgendetwas fehlte. Nur ein paar Tage ist es her, da schlüpfte das fehlende Stück unter der Nähmaschine hervor, und das Trio war komplett. Und nun ergibt sich auch ein toller Beitrag: Drei Basic Teile für den Herbst zeige ich euch heute.
Basic Nummer eins: Ein Shirt nach dem Schnitt Agnes von Tilly and the Buttons. Die Schnitte dieses Labels gefallen mir in der Mehrheit ziemlich gut - zweimal Latzkleid Cleo (1, 2), dreimal Kleid Bettine (1, 2, 3) und einmal Kleid Rosa habe ich schon genäht und trage alles ziemlich häufig. Gegen diese doch eher auffälligen Stücke ist so ein ein Longsleeve ja eher langweilig, besonders in einem unifarbenen Stoff. Ich bin trotzdem deutlich erfreuter darüber als über ein Kleid, denn der Schnitt passt wirklich gut, ich mag die Form des Ausschnittes total und habe hier quasi einen Grundschnitt für engere Shirts, ob kurz- oder langärmlig, das kann man ja anpassen.
Genäht habe ich Größe 4, Richtung meiner doch etwas breiteren Hüfte habe ich dann die Seitennähte noch ein wenig mehr auslaufen lassen, eher so Richtung Größe 5. Weil es sich zuerst mal um ein Probestück handeln sollte, habe ich einen kleinen Stoff aus dem Regal gezogen, der ursprünglich ein Top werden sollte. Ein Jersey von Alles für Selbermacher, der von außen ein wenig Struktur hat und dabei sehr weich anzufassen ist. Den habe ich im Juni 2016 bestellt, online ist er nicht mehr zu finden. Für lange Ärmel reichte es nicht, aber mit den 3/4-Ärmeln bin ich sehr zufrieden. Hier habe ich euch das Shirt übrigens schonmal klammheimlich untergejubelt.
Damit das Shirt lang genug ist, habe ich in der Länge übrigens noch 3cm hinzugegeben, dazu ist auch eine Verlängerungslinie im Schnitt vorhanden.
Und wenn etwas gut ist, dann wiederholt man es ja gerne, deshalb war ein richtiges Longsleeve dann auch recht schnell zugeschnitten. Diesmal aus einem gestreiften Jersey vom Stoffladen hier vor Ort. Streifen gehen schließlich immer, und ich besitze sonst kein gestreiftes Shirt - eindeutig eine Lücke im Schrank.
Die Ärmel habe ich um 5cm verlängert, Stichwort Affenarme. Interessanterweise gab es hier im Gegensatz zu den Schnittteilen vom Körper keine entsprechende Linie, die habe ich dann einfach selbst eingezeichnet.
Ich bin ziemlich stolz, dass die Streifen an den Seitennähten so halbwegs gerade aufeinandertreffen. Da ich alles mit einer normalen Nähmaschine nähe und bei Jersey meistens den elastischen Geradstich nehme, der 3x vor und 2x zurück näht, verschieben sich die Stofflagen meistens etwas. Hier ist es im erträglichen Maß geblieben.
Besonders cool finde ich ja den Effekt, der sich am Halsausschnitt durch den anderen Verlauf der Streifen ergibt. Ich meine, dass es in der Anleitung auch so war und ich das unbedingt nachmachen wollte. Hat geklappt, würde ich sagen. A pro pos Anleitung: Für halbwegs geübte Näher/innen ist sie vermutlich unnötig, denn ein Shirt ist ein Shirt ist ein Shirt und wird ja eigentlich immer auf die gleich Art und Weise genäht. Trotzdem: Die Anleitung ist sehr schön bebildert, da sind die Farben immer schon sehr hübsch anzusehen. Auch Nähanfänger/innen sollten durch die detaillierten Schritte mit dem Schnitt zurecht kommen, sofern sie denn des Englischen halbwegs mächtig sind, denn auf deutsch gibt es sie nicht.
Kommen wir nun zu dem Stück, was das Trio komplettiert hat und mir den notwendigen Anstoß zu diesem Beitrag gab: Top Mara aus der La Maison Victor 5/17. Im vorletzten Update erzählte ich von den Plänen, dieses Shirt zu nähen, und hier ist es auch schon. Existenzgrund: Diverse Strickpullover in Kombination mit meiner Mimimi-Halshaut. Die mag nämlich weder Sockenwolle noch Mohair oder andere Garne, die nicht 1a glatt sind. Weil ich aber keine Lust habe nur noch Merino oder Seide zu verstricken, habe ich das versucht zu ignorieren und mir eingeredet, ich würde mich schon noch daran gewöhnen. Denkste: am Ende des Tages will ich mir manche Pullover gerne vom Leib reißen. Weil das Unsinn ist, ich aber die Stücke nicht weggeben will oder aufribbeln oder sonst etwas, stand schon länger die Idee eines Rollkragen-Tops für untendrunter im Raum meiner Gedankenwelt.
Mit der aktuellen Ausgabe der La Maison Victor wurde die Verwirklichung eben dieser Idee dann realistisch, noch dazu hatte ich einen bisher unverplanten Jersey im Regal. Um beides miteinander zu kombinieren musste ich eine im Schnitt nicht vorhandene Teilungsnaht unter der Brust einbauen. Mit dem Resultat bin ich zufriedener als gedacht, aber perfekt ist es noch nicht. Für meinen Geschmack könnte der Kragen noch enger am Hals sein - fraglich nur, ob er dann noch über den Kopf geht? Bei den Armausschnitten habe ich auch irgendwie gepfuscht, aber die von der Anleitung vorgegebene Art und Weise der Versäuberung sah mir eindeutig ein zu häufiges Umklappen vor. Das klang, als würde da am Ende eine ganz schön dicke Wurst um die Armlöcher legen, das wollte ich nicht.
Da man vom Top aber sowieso nur den Kragen sehen wird, ist das alles auch wirklich nicht wichtig und kann in Ruhe bei weiteren Versionen optimiert werden. Für meine halsnahen Strickpullover ist jedenfalls auf meiner Seite ganz frische Liebe entfacht und ich freue mich auf die kälteren Temperaturen. Bis dahin nähe ich dann noch ein, zwei Tops und bastel am Kragen ein wenig herum. Vielleicht noch eins in grau, oder blau?
Und wenn ich dann endlich wieder einen normalen Zopf machen kann, sieht man auch das schöne Herz im Nacken meines Pullovers ♥
Welche Schnitte sind eure Favoriten für Basics? Näht ihr die auch so ungerne wie ich?
Verlinkt mit dem Me Made Mittwoch, wo heute gleich zwei schöne Frauen mit dem Namen Elke Kleider aus demselben Jeansstoff zeigen.
♥
6 Kommentare:
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Schlichte Tops zu nähen ist ja immer ein wenig eine Fleißaufgabe, denn es gibt in der Tat spannendere Projekte. Aber Du hast Dich wirklich durchgebissen und schöne Basisschnitte für Dich gefunden. Super!
AntwortenLöschen... man braucht sie täglich, wenn man Röcke oder Hose trägt. Das letzte ärmellose Top gefällt mir auch gestückelt, denn das ist ein guter Schnitt, bzw. eine Idee, Reste zu verwerten.
Viele Grüße!
Hi!
LöschenJa, in der Tat Fleißarbeit, Spaß ist etwas anderes :)
Liebe Grüße!
Das Streifenshirt ist toll, besonders der Halsausschnitt. Ein echter Hingucker.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Juliane
Basics sind halt keine Hingucker - nur Hingucker ohne Basics sind auch nix. Von daher volle Punktzahl für diese Fleißarbeit! das Ärmellose ist mir in der Zeitschrift gar nicht wirklich aufgefallen, schaut auch solo gut aus und die Teilungsnaht sieht aus wie "gehört so".
AntwortenLöschenLG, Jule
Hey. Ich oute mich mal als stille Mitleserin seit einigen Monaten. Ich nähe erst seit nem halben Jahr und fühle mich noch als Anfängerin. Somit nähe ich bisher gerne Basics, weil ich mich denen annähernd gewachsen sehe.
AntwortenLöschenAußerdem kann ich sie immer neu kombinieren und daher ganz oft anziehen ;)
Schöner Blog ist das. Ich werde gerne weiter mitlesen.
Hallo Angela,
Löschenherzlich Willkommen, auch, wenn du schon länger da bist!
Dass du Freude an Basics hast, kann ich gut verstehen. Getragen werden sie im Endeffekt ja auch am Häufigsten, im Vergleich zu besondereren Teilen.
Viel Spaß weiterhin beim Nähen und hier lesen :)
LG