11. März 2020
Projekttaschen mit Sichtfenster
Hallo ihr Lieben,
heute habe ich ein (oder vier?) Projekt dabei, das glaube ich für euch gar nicht mal so super interessant zum verfolgen ist. Es gibt kein Schnittmuster, auf das ich verweise, die Materialien waren auch alle schon vorhanden. Dafür regt es die Kreativität an, schätze ich, und kann euch als Inspiration dienen. Und das ist doch auch eine feine Sache, oder?
Wie so oft, brauche ich ein bisschen Vorlaufzeit um euch den Zusammenhang zu erklären. Das Stricken habe ich ja von meiner Mama gelernt, und wenn möglich, stricken wir auch sehr gerne zusammen. Zwei Freundinnen von ihr stricken ebenfalls gerne, und weil ich bald wieder in meinen Heimatort ziehe, kam schnell der Gedanke auf, dass wir zu viert einen kleinen Stricktreff auf die Beine stellen könnten. So weit, so gut.
Besagte Freundinnen waren mit meiner Mutter im letzten Jahr auch auf einer Handarbeitsmesse. Von dort bekam ich dann ein Bild von einer Projekttasche, die mit einer Art Sichtfenster ausgestattet war, man konnte also reinschauen. Alle drei fanden dies wohl ziemlich gut, und Mama fragte, ob ich sowas wohl mal irgendwann nähen könnte. Das habe ich bestätigt.
Dann haben wir vom Wohlfühlstricktreff (schönster Name, oder?) beschlossen, uns schon vor meinem Umzug regelmäßig zu treffen. Und mit dem ersten Termin stand dann natürlich auch meine persönliche Deadline für die Projekttaschen fertig; ich meine, die Vorstellung, dass wir dort alle mit einer Tasche sitzen die uns ganz klar als Mitglieder eines tollen Clubs auszeichnet ... ihr versteht, dass ich das unbedingt wollte?
Ich habe mir also Gedanken gemacht. Gemessen und gemalt, wie es aussehen könnte und welche Proportionen mir gefallen, was mir wichtig ist. Ich mag Kordelzug lieber als Reißverschluss, ich mag eine kleine Innentasche, ich mag es außen Schlicht, ich mag zusätzliche Henkel. Die anderen drei mussten das dann einfach auch so mögen, es sollte ja eine Überraschung sein, also wollte ich nicht nachfragen.
Beim Material habe ich ein wenig herumgesucht. Für den Außenstoff kamen ein paar Reste aus meinem Regal in Frage. Eigentlich wollte ich erst vier verschiedene machen, mit gleichem Futter, aber dafür reichte es nicht, und so sind sie alle gleich geworden was den Außenstoff angeht. Das geblümte rechts im Bild ist ein alter Bademantel von mir, den ich doch nicht so gerne anziehe. Die größte Herausforderung war dann das Sichtfenster. Ich wollte ungerne losziehen und Plastik einkaufen, wo ich doch eigentlich aktiv versuche, dieses Material so wenig wie möglich zu konsumieren. Recht schnell kam mir dann der Gedanke, dass doch Bettwäsche oä oft in so "Taschen" eingepackt sind deren Material sich dafür eignen könnte. Kurz bei Mama nachgefragt, ja, da war noch sowas vorhanden von Auflagen für die Gartenliegen. Perfekt.
Unten links im Bild seht ihr meinen kleinen Prototypen. Denn das Plastik ist ja einlagig, während ich die Tasche schon gefüttert haben wollte. Deshalb musste ich ein wenig schauen, in welcher Reihenfolge da was genäht und abgesteppt wird. Leider hat der Prototyp nicht ganz ausgereicht, aber dazu später.
Ich habe mir dann die einzelnen Maße für die rechteckigen Schnittteile notiert, alles vier Mal zugeschnitten und vier kleine Stapel gebastelt. Im Endeffekt ging es so auf, dass alle Taschen den gleichen Außenstoff und die gleichen Henkel haben, zwei geblümt gefüttert sind und eine Innentasche aus dem Außenstoff haben und zwei mit dem Außenstoff gefüttert sind und eine geblümte Tasche haben.
Mein Projekttaschen sollten dann ein kleines und doch sehr wichtiges Detail haben, was ich beim Prototypen nicht bedacht hatte: Einen Boden. Damit ging mein vorheriger Plan leider nicht auf, und es gibt nun doch eine sichtbare Nahtzugabe am Boden der Projekttasche. Ich kann euch nicht erklären, wo das Problem lag, das ist dieser Moment zwischen dem Wenden, wo alles herauskommen könnte. Jedenfalls war es mir nicht anders möglich, wobei ich gut mit einer Nahtzugabe am Boden der Tasche leben kann. Und den anderen ist es nicht aufgefallen, also ...
Natürlich sind auch alle vier Taschen mit meinem Logo ausgestattet. Sie sind jetzt nicht super stabil, stehen nicht von alleine, dafür ist der Stoff zu dünn. Dafür sind sie groß, da passt locker ein dicker Strickpullover rein, und schön sind sie, also, das muss ich mir schon selbst eingestehen.
Die drei anderen Wohlfühlstricktreff-Mitglieder waren hellauf begeistert, so sehr, dass es mir schon fast wieder unangenehm war. Ich bin ja nicht so gerne im Mittelpunkt, generell ... aber natürlich habe ich mich sehr gefreut über ihre Freude und das Lob. Bisher haben sie die Taschen auch jedes Mal dabei gehabt, hoffentlich nicht aus Pflichtgefühl, hihi.
Ich nutze sie auch sehr gerne, das reinschauen können ist ein nettes Feature, was ich nicht unbedingt brauche, aber mal was anderes ist. Mir gefällt vor allem die Farbkombination und die Henkel, sowas haben meine anderen Projekttaschen nicht, und ich habe mir ja doch schon so einige genäht. Die sind aber alle schon in einem Karton verpackt ... Nur diese hier ist noch in Benutzung.
Genäht habe ich sie übrigens schon im Oktober ... eigentlich wollte ich die ganze Zeit Bilder im mit Wolle gefüllten Zustand machen, aber dazu kam es bisher nicht, also Schluss mit warten.
Habt ihr auch schonmal Beutel für eure Strickprojekte genäht oder reichen euch die guten alten Jutebeutel? Oder strickt ihr nur zuhause und habt einen Korb? Erzählt doch mal.
Happy sewing,
Julia
♥
9 Kommentare:
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Liebe Julia, ich mag deine Taschen sehr, auch wenn ich keine Strickerin bin! Danke für die schöne Idee, die Umsetzung ist wirklich toll. Ich wünsche Dir aber vor allem auch alles Gute für Deinen Umzug! Liebe Grüße, Karin
AntwortenLöschenDanke dir, die Umzugswünsche kann ich gut gebrauchen ;)
LöschenDie Tasche gefällt mir!
AntwortenLöschenIch nehme meine Socken-Strickerei in einem Kosmetiktäschchen mit, das geht gut in jede meiner Handtaschen (die werden auch dementsprechend gross genäht 😉) Grössere Arbeiten strick ich nur im Auto oder eben auswärts, dafür gibts eine grosse Kosmetiktasche. Zuhause pack ich dad alles auch so ein, plus noch in eine Hockerbox. Dein Beutel würde mir dafür aber sehr gut gefallen
Herzlichst
yase
Liebe Yase, das klingt sehr gut organisiert. Ich habe auch viele verschiedene Taschen in vielen verschiedenen Größen. Auswärts gibt es hier auch meistens Socken oder was einfaches ...
LöschenSehr schön deine Projektasche.
AntwortenLöschenLieben Inselgruß
Kerstin
Landgruß zurück!
LöschenEine schöne Idee!
AntwortenLöschenLG Gwen
Das ist ja eine tolle Idee und eine sehr schöne Geschichte dazu! Erstmal klingt der Wohlfühlstricktreff genial! :-) Und wie schön, dass du alle mit Projekttaschen versorgt hast - ich kann verstehen, dass die anderen sich sehr gefreut haben! Mir gefällt das Design der Taschen auch sehr.
AntwortenLöschenIch nutze als Beutel oft den allerersten Beutel, den ich genäht habe: aus stabilem dunkelblau-weiß gestreiftem Außenstoff und rotem Innenstoff mit weißen Blümchen. Ich mag ihn immer noch sehr. Allerdings ist er nicht sehr groß und irgendwann muss ich meist zu einem Leinenbeutel wechseln ;-)
Ich drücke euch die Daumen, dass mit eurem Umzug alles klappt!
Liebe Grüße
Christiane
Danke dir! Ja, ich habe mittlerweile auch echt viele Projektbeutel und klare Favoriten darunter :)
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