28. April 2017

Die Farbe Gelb und das Suchen nach dem Tshirt Schnitt

Hallo ihr Lieben!

Bald ist schon Mai, das schöne Wetter hat kaum noch Ausreden, sich zurückzuhalten. Ich nähe auch schon fleißig an der Übergangsgarderobe und freue mich sehr, die neuen Teile bei Sonnenschein und warmen Temperaturen auszuführen. 
Wie ist das eigentlich bei euch, verändern sich die Farben eurer Stoffe mit der Jahreszeit? Ich persönlich bin ja eher Freund der dunklen Farben und trage diese gerne auch im Sommer, wogegen ich Pastell und ähnliches im Winter unpassend finde, daher auch kaum vernähe. 
Dann gibt es aber so Farben, die machen zu jeder Jahreszeit gute Laune, im Frühling dann aber doppelt so viel. Da gehört Gelb irgendwie mit dazu. Gelb ist auch die Farbe, die Selmin für den Monat April für die 12 Colors of Handmade Fashion ausgewählt hat. Daraufhin durchstöberte ich meinen Schrank nach gelben Kleidungsstücken, die ich selbst gemacht hatte.


Gar nicht mal so erfolgreich, genau ein Teil habe ich, in einem satten senfgelborange. Das ist ganz bestimmt ein existierendes Wort für eine existierende Farbe. Also, die Jacke: Habe ich Anfang des letzten Jahres gestrickt und mag ich sehr. Vor allem natürlich die Farbe, herrlich, als hätte man einen Sonnenuntergang verstrickt. 

Passend zum Mangel an Gelb und der nominierten Farbe hatte ich schon vorher, also quasi per Vorahnung, bei einem Besuch bei Stoff und Stil gelben Jersey vom Restetisch mitgenommen. Die Farbe und die Haptik hatten mich sehr angesprochen, so weich und fließend! Der Jersey besteht aus Micro Modal und ein wenig Elasthan, ist mir so bisher auch noch nicht unter die Nadel gekommen. Anderthalb Meter hatte ich, aber lange keinen Plan, was ich daraus machen wollte. Die tolle fließende Struktur ließ mich erst Richtung Kleid steuern, ich dachte an etwas wie das Ebony Tee. Dann zweifelte ich aber, weil der Jersey auch echt dünn ist, ob das Ganze dann nicht irre schlabberig und ausgehängt wird.


Also nutzte ich den günstigen Stoff um mich einem anderen Vorhaben zu widmen: Einen Grundschnitt für ein eher lockeres Shirt zu finden. Das habe ich schon länger vor, denn unifarbene lockere Shirts trage ich sehr gerne, bisher aber nur gekauft, das muss ja wirklich nicht mehr sein. Ich habe den Schnitt von einem dieser Shirts abgenommen und nur 5cm in der Länge hinzugegeben, ansonsten alles belassen. Natürlich lässt sich der Ausschnitt noch relativ einfach verändern, bei dem dünnen Stöffchen wollte ich ihn aber lieber gar nicht weiter haben.


Schnitte von Kaufkleidung abzunehmen* gefällt mir mittlerweile sehr! Ist ein günstiger Weg um sich langsam einem guten Schnitt anzunähern. Hätte ich einen T-Shirt Schnitt gekauft, müsste ich mich erstmal nach der richtigen Größe umschauen, wüsste nicht wie es sitzt etc. Für die Basic Teile finde ich, ist das eine gute Alternative. Mit meinem Shirt bin ich vom Sitz her auch erstmal zufrieden. Den Ausschnitt würde ich gerne nochmal variieren, oder mal eine Tasche aufnähen oder sonstwas. Aber er darf als Grundschnitt bleiben. 


Die Schulternähte habe ich mit einem Stückchen Band verstärkt, das näht man vorher mit Zick-Zack Stich auf das Rückenteil. Dann habe ich wie gewohnt Schulternähte geschlossen, Ärmel eingesetzt, Seitennähte geschlossen und mich zuletzt um die Säume gekümmert. Weil der Jersey so dünn ist und meine Maschine im elastischen Geradstich den Stoff mit zu viel Druck hin- und herschiebt, sodass sich die Nähte dehnen, habe ich Ärmel- und Körpersaum nur umgebügelt und mit einem Zick-Zack Stich festgenäht. Für den Halsausschnitt habe ich einen Jerseystreifen zugeschnitten und damit die offene Kante verstürzt, hier ebenfalls mit Zick-Zack abgesteppt. Und ja, das Shirt hätte gebügelt werden dürfen, aber das hat einfach niemand gemacht, tse.


Ich habe übrigens ein kleines Gelb-Trauma (und bei Grün auch ein bisschen), meine Mama mag diese Farben nämlich nicht. Als Teenie habe ich dann mal in ihrem Beisein ein hellgelbes Top anprobiert, kam aus der Umkleide und meine Mama sagte "Bah.". Trotzig musste ich es dann natürlich erst recht haben - Teenies. Hellgelb würde ich heute nicht mehr für mich auswählen, bin aber der Meinung, senfgelb steht mir eigentlich ganz gut. Was meint ihr dazu? Und natürlich bin ich meiner Mama nicht böse deswegen, sondern schmunzel darüber. Sie mit ihren blonden Haaren wäre in Gelb auch bestimmt nicht gut gekleidet, aber ich bin dann doch ein ganz anderer Farbtyp. 


* Ist das eigentlich auf irgendeine Art und Weise Diebstahl? Weil die Firmen ja auch einen Schnitt haben und diesen nicht zur Verfügung stellen?


26. April 2017

Jeanskleid Rosa

Hallo ihr Lieben!

Am heutigen Me Made Mittwoch zeigt Carola ein Wickelkleid, das ich sehr schön finde. Das sagt schon was, Wickelkleider mag ich sonst nicht!
Auch ich bin mit einem Kleid dabei.


In letzter Zeit habe ich so einige Schnitte von Tilly and the Buttons genäht. Der Stil gefällt mir bei vielen Kleidungsstücken sehr. Vor einiger Zeit war ich dann auf der Suche nach einem neuen Hemdblusenkleid für mich. Bisher hatte ich Hawthorn genäht, war dort mit der Kragen- und Ausschnittform aber überhaupt nicht zufrieden. Ein Kragen mit Beleg macht in meinen Augen überhaupt keinen Sinn. Beide Kleider sind mittlerweile weg oder auf der Abschussliste. Ein neues sollte her, zum Durchknöpfen, gerne etwas weniger "schick" und sportlicher, also ein wenig schmaler im Rockteil. Dann bin ich auf Rosa gestoßen, die Beispiele im Netz und war verliebt.


Erstmal ist es schonmal sehr praktisch, dass der Schnitt sowohl eine Blusen- als auch eine Kleidvariante liefert. Zusätzlich zu den enthaltenen 3/4-Ärmeln gibt es online noch lange Ärmel, für die ich mich dann auch entschieden habe. So halbe Sachen gefallen mir bei Ärmeln meistens nicht, vor allem aber bei Blusen. Wenn man dann nämlich da was drüberziehen will weil kalt, dann gibt das so dicke Knubbel am Unterarm, nee, lieber nicht. Und lange Ärmel kann man ja immer noch hochkrempeln wenn warm, also viel besser!
Damit die langen Ärmel auch bei mir lang sind, habe ich 6cm hinzugefügt, ebenso beim Kleid. Insgesamt habe ich eine Größe 5 genäht. Bei Oberteilen reicht mir immer eine 4, aber wenn der Po mit reinkommt muss ich auf 5 ausschweifen. Und weil ich zusätzlich auch recht breite Schultern habe und der Stoff eher fest ist habe ich halt insgesamt eine 5 genommen. Das war eine gute Entscheidung, das Kleid sitzt bequem und beweglich und trotzdem nicht schlabberig, finde ich.


Die Länge ist so erstmal gut, ein paar Zentimeter mehr können aber sicher auch nicht schaden, vor allem wenn ich nochmal eine sommerliche Variante nähe, ohne Ärmel vielleicht und dann auch geplant mal ohne Strumpfhose, dann fühle ich mich immer sicherer wenn der Rockteil etwa bis zum Knie geht. 
Taschen sind im Schnitt leider nicht enthalten, die habe ich selbst eingebaut. Zum ersten Mal ist mir das wirklich gelungen! Sie sind auf einer perfekten Höhe, genau zwischen der netten Delle über dem Hüftknochen und der breitesten Stelle des Beckens, tragen daher nicht auf. Und ich finde sie sofort, bisher hatte ich sie immer zu tief oder zu hoch, da war das Hineingreifen dann immer ein kleiner Akt mit viel Gesuche. 


Den schönen Jeansstoff habe ich wieder aus dem örtlichen Lieblingsladen. Schon der dritte Stoff in Folge von dort, wenn man meine letzten Beiträge anschaut. Einer liegt noch im Regal, dann muss ich wohl mal wieder Nachschub besorgen. 
Passend zum Jeansstoff habe ich mich für goldgelbe Absteppung entschieden. Das Garn ist kein Absteppgarn von der Dicke her, aber ich finde die Farbe passt da sehr gut. Es hält zwar immer etwas auf, dieses Gewechsel der Garnrollen, aber sieht eben auch echt gut aus!


Drei Dinge sind auf diesem Bild sichtbar, die ich beim nächsten Mal ändern würde. Zum einen finde ich, sitzen die Taschen zu hoch. Laut Schnittmuster sollen sie oben mit der Passe abschließen, steht aber zumindest mir nicht so wirklich. Die würde ich also nach unten versetzen. Dann habe ich, um die anderen Absteppungen aufzunehmen, die Taschen ebenfalls recht breit abgesteppt. Sieht ein bisschen schludrig aus und mache ich auch nicht nochmal. Und zuletzt: Die Falten unten am Ärmel (hier nicht wirklich zu sehen) werden einige Zentimeter zugenäht. Das finde ich optisch auch nicht soo schön und würde es beim nächsten Mal lassen. Aber alles zusammen eher Kleinigkeiten, die mir das Kleid nicht madig machen können.


Interessant war für mich die hintere Passe, bisher habe ich nur gerade Passen genäht, sowohl bei Männerhemden als auch Blusen. Laut Schnittmuster ist übrigens nur eine Passe vorgesehen, ich habe aber noch eine aus einem schönen bunten Baumwollstoff zugeschnitten und gedoppelt. So gibt es weniger schäbige Nähte, außerdem mag ich den Schritt wo alles zwischen den beiden Passen zusammengerollt wird so gerne. Weil ich mich dazu entschieden hatte musste ich dann auch meine Absteppung etwas ändern; eigentlich wird die Schulternaht nach vorne hin gebügelt und abgesteppt, war bei mir durch die doppelte Passe natürlich nach hinten hin "eingefangen" und so habe ich sie dann auch abgesteppt. Genauso bei der Naht zwischen Passe und Rückenteil, auch dort sollte nach unten gebügelt und gesteppt werden, habe ich geändert. 


Eine Sache habe ich noch anders gemacht als laut Anleitung geplant: Die wollten nämlich von mir, dass ich erst die Ärmel einsetze und dann in einem Rutsch die Seitennaht von Ärmel und Körper schließe. Ich war immer der Meinung, das wäre eine Variante für dehnbare Stoffe, für Ärmel die eingehalten werden müssen aber nicht so wirklich geeignet. Also habe ich das ignoriert, erst die Seitennähte separat geschlossen und dann den Ärmel als fertigen Schlauch eingenäht. Das sind so Dinge, die man mit der Zeit als Vorliebe entdeckt. Ebenso habe ich erst die Manschetten und Ärmelschlitzsachen genäht bevor ich den Ärmel eingenäht habe. Ich finde es viel einfacher nur einen Ärmel um meine Nähmaschine rumzuwirbeln als einen Ärmel mit einem ganzen Kleid dran, voll anstrengend.


So, mehr fällt mir nun beim besten Willen nicht ein zu meinem Jeanskleid. Ich bin sehr zufrieden mit dem guten Stück, trotz seiner kleinen Fehler. Ich habe daraus gelernt und weiß nun noch ein paar Dinge mehr, die mir wichtig sind bei einem Kleidungsstück, das ist doch gut. 

Ich vermute, dass mir so ein Jeanskleid sehr gefehlt hat in der Garderobe. Man ist sofort gut angezogen, trotzdem ist es aber eher sportlich. Daumen hoch von mir!



15. April 2017

Maritimer Streifenrock

Hallo ihr Lieben!

Wie bereits angekündigt, gibt es noch einen zweiten Rock aus dem Probenähen für Lotte&Ludwig. 


Für die zweite Version des Abenteuerlust Schnittes habe ich einen fein gestreiften Webstoff verwendet. Der erinnert mich total an mein Kleid Ditte, nur das dieser Stoff etwas fester ist und damit perfekt für einen Rock. 


Die technischen Details sind eigentlich genau dieselben: Größe 40 mit etwas Bunderweiterung da genau zwischen zwei Größen, längste Länge plus 5cm da Storchbeine. Allerdings habe ich bei der Innenverarbeitung ein wenig mehr Zeit investiert und den Saum sowie die Knopfleisten mit einem Schrägband verstürzt, sodass die versäuberten Kanten nicht so offen zu sehen sind, das finde ich immer nicht so schön, da ich ja nur mit meiner Nähmaschine versäubere, die echt immer Unsinn anstellt mit dem Stoff. 


Streifen lassen ja immer einges an Möglichkeiten der Musterführung zu. Die Streifen gingen längs über den Stoff, daher habe ich Kleinigkeiten wie Bund, Tascheneingriff und Gürtelschlaufen quer zum Fadenlauf zugeschnitten. Ich mag den Kontrast, der sich dadurch ergibt, und so brauche ich auch gar nicht versuchen irgendwelche Streifen aufeinander treffen zu lassen, was nachher sowieso nicht funktioniert. Gewitzt, wa?


Die Tascheneingriffe und der Bund werden übrigens verstärkt, also kann man durchaus ein wenig mit dem Fadenlauf spielen ohne Angst haben zu müssen, dass sie sich stark dehnen lassen oder sowas. 


Für diesen Rock habe ich in meiner Knopfkiste ein tolles Set aus sechs kleinen und einem großen Knopf gefunden, dunkelblau auf silber. Toll, dachte ich, allerdings sind sie auch recht hoch (von der Seite gesehen) und machen daher ein wenig Dellen, so durch die Knopflöcher gepresst, die eventuell etwas größer hätten sein können. Ähem. 


Während der bordeauxrote Cordrock wohl eher was für Herbst und Winter ist, finde ich meine gestreifte Version super für den Frühling und Sommer. Abenteuerlust für jede Jahreszeit, wie passen!

Zum Schluss noch die obligatorischen Links für euch:

Schnittmuster bei DaWanda
Schnittmuster bei Makerist
Lotte&Ludwig Facebookgruppe mit ganz vielen Bildern vom Probenähen

Und dann wünsche ich euch wunderbare Osterfeiertage mit ordentlich Schokolade und Sonne und Zeit für kreative Ausbrüche.


11. April 2017

Wenn euch die Abenteuerlust packt

Hallo ihr Lieben!

Im vorvorletzten Beitrag zu meinen Projektvorhaben dieses Monats habe ich schon ein wenig gespoilert: Röcke standen weit oben auf dem Programm. Svenja vom Label Lotte&Ludwig hatte mal wieder zum Probenähen aufgerufen und warb mit einem Rock mit Taschen und Knopfleisten. Da in meinem Schrank ein akuter Mangel an Röcken herrscht, habe ich mich beworben und war kurze Zeit später mit im Team. Stoff war schnell besorgt, allerdings war ich da doch ein wenig übermütig und habe für drei Röcke eingekauft. Das war dann zeitlich nicht mehr machbar, es sind lediglich zwei Röcke nach dem Schnitt entstanden. Das ist gar nicht weiter dramatisch, sorgt für mehr Abwechslung in der Garderobe wenn der übrig gebliebene Stoff nun zu einem anderen Rock wird. 


Für das erste Exemplar habe ich mir streichelweichen, fließenden Cord in Lieblingsbordeaux ausgesucht. Den habe ich im örtlichen Lieblingsstoffladen erstanden. Ich habe den Rock in einer Zwischengröße genäht, da mein Taillenumfang ganz genau zwischen zwei Größen lag. Svenja gibt in ihrem Ebook an, wie dies gemacht werden muss. Auch andere Anpassungen wie Hohlkreuz oder viel Po im Vergleich zu schmaler Taille deckt sie ab. 


Neben den Taschen ist vor allem die Knopfleiste der Hingucker an diesem Rock. Ich habe mich hier für Anorakknöpfe, also Druckknöpfe entschieden, da diese am besten aussahen zu dem Stoff. Für den Verschluss des Bundes war mir ein Druckknopf aber zu unsicher, da habe ich einen passenden Einzelknopf aus meinem Fundus verwendet. Das war eine gute Entscheidung, sonst wäre mir das gute Stück sicherlich bei jedem Hinsetzen und Essen geplatzt. Gibt der Aussage "Ich bin so satt, ich platze" gleich viel mehr Nachdruck, wollte ich aber trotzdem nicht. 


Die angemessene Weite erreicht der Rock durch insgesamt vier Falten, zwei im vorderen Rockteil, zwei im hinteren. Die tragen wieder erwarten überhaupt nicht auf, lassen sich einfach nähen und machen den Unterschied zu anderen, schlichten Rockschnitten. 


Es gibt den Rock in drei Längen zu nähen, Mini, "knielang" und "über dem Knie". Die Anführungszeichen deshalb, weil das logischerweise nur auf Frauen zutrifft, die der Größe entsprechen, die für den Schnitt vorgesehen ist. Für meine Variante habe ich die längste Version nochmal um 5cm verlängert, wobei 2cm davon wieder für den Saum draufgegangen sind. Aber so habt ihr in etwa eine Vorstellung. Die Länge finde ich so super, klar geht kürzer auch, dann fühle ich mich aber weder sicher vor ungewollten Einblicken, noch mag ich den Rock zur Arbeit anziehen. Und, ich meine, der Rock hat Taschen, also will er mit mir auf die Arbeit gehen!


Der Cordstoff macht an der Pattentasche einen tollen Effekt, da die "Rippen" hier quer verlaufen anstatt längs, wie beim Rest des Rockes. Das erfreut das detailverliebte Nähherz. Auch der perfekt passende Futterstoff hat mich sehr erfreut, leider kann den eigentlich niemand sehen. Hach. 


Ich bin sehr zufrieden mit meinem Werk, der Rock passt, fügt sich gut in meine Garderobe ein und füllt das Loch. Wir im Probenäh-Team haben ihn im mittleren Schwierigkeitsbereich eingeordnet, da sowohl Knopflöcher als auch ordentliches Legen der Falten durchaus nicht mal eben gemacht sind. Allerdings könnten sich Anfänger hier auch mit ein paar Tricks behelfen, beispielsweise Druckknöpfe nutzen, Gürtelschlaufen weglassen ... 

Ein paar hilfreiche Links zum Schluss:

Schnittmuster bei DaWanda
Schnittmuster bei Makerist

Einen weiteren Rock nach diesem Schnitt kann ich euch noch zeigen, der sieht auch echt nochmal anders aus. Ihr könnt euch also darauf freuen! :) 





8. April 2017

Die wunderbare Welt des Mäckie Messer

Hallo ihr Lieben!

Nach Paff und Waldemar habe ich noch ein drittes Muster aus Sophias Fräulein Wunder - Sockenmuster - Kollektion getestet. Mittlerweile gibt es alle Muster bei ihr im Shop als Set vergünstigt, einzeln eben dort und einzeln auf Ravelry zu erstehen, also zeige ich euch doch auch die letzte Socke, die ich daraus gestrickt habe.


Mäckie heißen diese zwei hübschen Socken um die zwei platten Füße. Die Socke wird mit zwei verschieden farbigen Garnen gestrickt, dabei können tolle Effekte erzielt werden, wenn eines der Garne einen Farbverlauf hat. Ich persönlich habe mich aber für zwei unifarbene Garne entschieden, beides Sockenwolle von Regia, einmal Flanell, einmal Loden. 


Auch wenn es so aussieht, es wird nicht mit beiden Farben gleichzeitig gestrickt, sondern jeweils nur eine Farbe pro Runde. Der Schwierigkeitsgrad ist daher gegenüber einfarbigen Socken nicht sonderlich erhöht. 
Am Bein wird das Muster rundherum gestrickt, am Fuß nur auf der Oberseite, unten für die Bequemlichkeit glatt rechts. 


Bündchen, Ferse und Spitze werden einfarbig gestrickt. Da Sophia ihre Socken - Kollektion vor allem für das Sockenwunder entworfen hat, wird die Ferse nachträglich eingestrickt. Im Endeffekt könnt ihr das aber alles euren Bedürfnissen anpassen - Ferse auf dem üblichen Wege, Socke auf dem Nadelspiel oder Magic Loop, ist alles umsetzbar, ohne Probleme.


Nochmal eine Nahaufnahme vom Muster, und dann verabschiede ich mich zurück ins Wochenende und melde mich nächste Woche mit etwas Genähtem zurück. Habt es schön!



5. April 2017

Jeans Odyssee

Hallo ihr Lieben!

Es ist Mittwoch, es ist Zeit, Selbstgemachtes an der Frau zu präsentieren und ich komme mit einer Jeans um die Ecke, die eine längere Geschichte und viele Bilder mit sich bringt. Macht euch einen Tee oder Kaffee, nicht, dass ihr unterwegs Durst leiden müsst. 


Der Schnitt "Ginger" von Closet Case Files ist für viele die erste Anlaufstelle, wenn es um das selbst Nähen von Jeans geht. Er wird von allen Seiten gelobt, sieht an vielen Frauen toll aus und der Sew Along dazu lässt keine Lücken, sodass jeder mit der Anleitung zurecht kommt. Zu Anfang war auch ich total enthusiastisch, nähte insgesamt drei Jeanshosen nach diesem Schnitt und freute mich tierisch. Mittlerweile glaube ich, dass das eher eine "Ich-habe-eine-Jeans-genäht"-Euphorie war als denn eine "Die-Jeans-passt-perfekt"-Euphorie.


Zwei von den dreien werden von mir zwar gerne getragen, sitzen aber nicht optimal. Ich habe bei jedem Hinknien Angst, dass irgendwas reißt, weil es an den Knien irgendwie wie irre spannt. Es hat seltsame Falten im Schritt und fühlt sich einfach nicht so passend an, wie es manche Kaufhose tut. 
Trotzdem wollte ich das Thema Jeans nähen nochmal angehen, mal mit einem anderen Schnitt. Vielleicht war dieser eine einfach nichts für mich. Ich probierte die Skinny Jeans von Sewera aus, schnitt eifrig zu und heftete zunächst - wie beim Jeans nähen üblich um die Passform zu überprüfen - die wichtigsten Teile zusammen. Große Enttäuschung vor dem Spiegel: Noch mehr Falten, irgendwie zu groß, argh!


Eine Weile war ich beleidigt und starrte diese verhunzte Jeans an. Dass die noch zu retten wäre glaubte ich nicht, also änderte ich munter drauf los, den Vorschlägen der Liste möglicher Anpassungen folgend, wobei ich nicht immer identifizieren konnte, in welche Richtung die Falten im Schrittbereich denn nun liegen. Die Verzweiflung wurde immer größer. Würden tatsächlich gekaufte Jeans besser sitzen als eine selbst genähte? Das war dann der rettende Gedanke. Ich zog eine gut sitzende Jeans aus dem Schrank, steckte mit ordentlich Nadeln Folie auf und zeichnete die Schnittteile für die Beine von dieser Hose ab. Verglichen mit den Teilen der Ginger Jeans gab es große Unterschiede, auf die ich weiter unten nochmal eingehe. Ich konstruierte ein erstes Schnittteil jeweils für Vorder- und Hinterbein und schnitt aus einem Denimrest knielange Hosenbeine zu, für mehr reichte der Stoff nicht. Zusammenheften, Anprobe, große Erleichterung: Da war ich auf dem richtigen Weg! 


Ein wenig habe ich noch angepasst und habe dann die Änderungen nochmal ordentlich aufgezeichnet, sodass zwei völlig neue Schnittteile herauskamen. Dann musste ich erstmal warten, weil kein Jeansstoff mehr im Haus war. Als ich den endlich besorgt, gewaschen und getrocknet hatte konnte es losgehen. Man, war ich gespannt! Aber, wie ihr sehen könnt, ist da eine ziemlich passable Hose bei herumgekommen.  (Ja, die Taschen zeichnen sich ab. Das war aber nur die ersten Minuten so, hier habe ich die Hose zum ersten Mal an, nach kurzer Zeit des Tragens ist dem nicht mehr so).


Vor allem fühlt sich diese Hose wirklich gut an. Der Sitz im Schrittbereich macht auch irgendwas mit den Beinen, jedenfalls habe ich mehr Bewegungsfreiheit und fühle mich nicht mehr weit entfernt von der perfekten Jeans. Die Bundhöhe finde ich super, die noch vorhandenen Falten müssen ja irgendwie auch da sein, damit Bewegung möglich ist. 


Einziges Manko: Der Stoff beult nach ein, zwei Mal Tragen ziemlich aus und die Hose wird dann doch etwas labbrig. Das ist ein bisschen schade, aber nicht dramatisch. Für den ersten Versuch mit meinem angepassten Schnitt völlig ausreichend. Und so habe ich eine gute Begründung, demnächst noch eine Jeans zu nähen. 


Den hellblauen Denim habe ich zum ersten Mal klassisch mit Goldenem Absteppgarn verziert. Das sieht gleich noch mehr nach "echter" Jeanshose aus, auch wenn der Farbton vielleicht ein wenig zu gelbstichtig ist. 


Wie immer habe ich die Potaschen unverziert gelassen, irgendwie ist das nicht so mein Fall. Wer weiß, vielleicht lasse ich mir da nochmal was einfallen, aber bisher: Nö. 


Während ich bisher den Bund von innen immer mit hübschem Baumwollstoff gefüttert habe, wollte ich es diesmal mit Denim versuchen. Das gefällt mir deutlich besser, gibt dem Ganzen etwas mehr Struktur und Festigkeit. Die Taschen sind aber wieder wunderbar hübsch geworden, dafür macht man es ja auch selbst, irgendwie. Und einen tollen Jeansknopf, der zum Reißverschluss und Absteppgarn passt, habe ich auch noch gefunden. 


Kommen wir zu den Änderungen. Ich habe sie mal aufgezeichnet, blau ist der ursprüngliche Schnitt, rot meine Änderungen. Ich habe die Hose in Größe 12 genäht und dementsprechend auch daran die Änderungen vorgenommen. 
An der hinteren Hose habe ich nach Abgleich mit der gut sitzenden Kaufjeans den Schritt um etwa 4cm vertieft, wenn das der richtige Ausdruck ist. 
Am Vorderbein habe ich die Rundung an der Seitennaht begradigt, den Schritt ebenfalls vertieft und nach unten versetzt. Auch wieder im 2-4cm Bereich. Das war auch das Problem, was ich bisher mit meinen Anpassungsversuchen hatte. Es wird immer empfohlen, nur kleine Veränderungen zu machen, innerhalb der vorhandenen Nahtzugabe. Damit hätte ich wohl nie eine passende Jeans erreicht, die Nahtzugabe hätte für diese Änderungen nicht gereicht. 
Ansonsten habe ich die Beine noch um 7cm verlängert sowie in der hinteren Mitte für mein Hohlkreuz einige Zentimeter rausgenommen. Das muss ich nochmal etwas professioneller korrigieren. 


Mit diesen Änderungen habe ich meine bisher am besten sitzende Jeans produziert, es kann also nur noch besser werden, und darauf ziele ich auch ab. Ich werde euch von weiteren Änderungen berichten!

Zum Vergleich verlinke ich euch mal eine alte Ginger Jeans von mir. Auf dem fünften Bild seht ihr mein Falten-Problem ganz gut. 

Und damit wünsche ich euch eine produktive Restwoche, bis demnächst!




3. April 2017

Auf und unter den Nadeln im April

Hallo ihr Lieben,

willkommen in einem neuen Monat voller wolliger und stofflicher Freuden. Nachdem der März so wunderbar frühsommerlich war, bin ich gespannt, ob der April uns zurück zu Tee, Decken und grauem Himmel befördert und die bisher geschmiedeten Frühlings-Projekte auf Eis legt. 
Organisiert wie ich bin, stehen die wichtigsten Objekte der Übergangsgarderobe aber schon und müssen nur noch umgesetzt werden. 
Nicht dazu gehört mein aktuelles - und irgendwie auch einziges - Strickprojekt.


Mit der Kofte bin ich ganz gut vorangekommen. Beide Ärmel sind fertig und warten auf ihren nächsten Einsatz, beim Körper habe ich zumindest bis zu dem Teil, wo die Ärmel dann drangestrickt werden, bestimmt schon ein Drittel. Das zieht sich allerdings auch ganz schön, das Muster kann ich mittlerweile im Schlaf und diese andauernde Wiederholung ist schon irgendwie ... langweilig. Gut funktioniert es wenn die Sonne scheint und ich draußen stricken kann, da lausche ich dann den Vögeln und schaue was die Pflanzen so treiben. 

Sicherlich wird es noch das ein oder andere Projekt auf meinen Stricknadeln geben bevor der April vorbei ist. Da steht mir noch ein Tuch bevor, für das ich mir nur noch die Farben aussuchen muss, außerdem will ich ein älteres Projekt aufribbeln und die Wolle neu verstricken. Und genug Reste habe ich auch noch, falls mir mal nach einem schnellen Strick für zwischendurch ist. 


Dafür rattert die Nähmaschine grad an mehreren Projekten. Während auf meiner Liste das Stichwort "Röcke" ganz weit oben stand und ich schon überlegte, welche Schnitte in Frage kommen könnten, ergab sich ein Probenähen für einen Rockschnitt. Diesem Zufall konnte ich nicht widerstehen und habe Stoff für drei Röcke gekauft. Einer ist fertig und wird in diesem Moment von mir getragen, ein zweiter steht kurz vor der Vollendung, der mit den Streifen. Aus dem dunklen Denim wird dann der letzte, und damit sollte ich erstmal genug Röcke haben. Vielleicht nochmal ein luftiger in einer sommerlich hellen Farbe wenn die Temperaturen steigen, aber das kriegt ihr dann ja auch mit. 


Beim überaus erfolgreichen Ausflug nach Dortmund zu Stoff und Stil (die Freundin, welche ich dort besucht habe, wird nun öfter mit mir dahinfahren müssen) habe ich unter anderem einen ockergelbsenffarbigen Viskosejersey vom Restetisch mitgenommen. Die Farbe und das Anfassen haben mich überzeugt, aber ich weiß noch nicht, was ich daraus mache. Es ist ziemlich viel, über 1,50 wenn ich mich richtig erinnere und könnte daher ein Kleid werden, oder ein Oberteil. Passenderweise ist die Farbe der 12colorsofhandmadefashion in diesem Monat auch Gelb, und wenn das hier als Gelb durchgeht, reizt es mich ja noch mehr, etwas schönes damit anzustellen. Wer Ideen für Schnitte hat, immer her damit!


Im April habe ich zwei Wochen frei, bin aber auch 5 Tage davon im Urlaub. Trotzdem hoffe ich, ein bisschen Kreativzeit einplanen zu können und würde es unglaublich toll finden, wenn ich die Jacke Lupin von Deer and Doe nähen könnte. Das schmucke Stück würde ebenfalls eine Lücke füllen, denn Jacken die zu Taillenröcken und -kleidern passen habe ich nicht. Ausgesucht habe ich dafür einen wunderbaren mittelblauen Wildlederersatzstoff, und für das Futter geblümtes Plastik. Allerdings würde ich zuerst ein Probeteil nähen und muss vermutlich auch ein bisschen rumfuchsen, damit meine Nähmaschine mit dem Wildleder zurechtkommt. Ich hoffe, hoffe, dass alles klappt, denn der April und Mai sind vermutlich die beiden Monate, für die diese Jacke perfekt ist. 


Zuallererst kommt nach den Röcken aber das schon halb fertige Jeanskleid nach dem Schnitt "Rosa" von Tilly and the Buttons. Das halte ich nämlich gerade schon nur schlecht aus, dass es so angefangen herumliegt.

Das war sie, meine Bilanz für diesen Monat. Auf Instagram gibt es dann vielleicht nochmal ein wolliges Update mit weiteren Strickprojekten, haltet die Augen auf.

Wie immer verlinke ich mich hiermit bei Marisa.