30. Oktober 2014

Gelesen im Oktober


Hallo ihr Lieben,

der Monat endet, und ich zeige euch, was mich auf dem Papier so begleitet hat.



Jilliane Hoffmann - Vater unser

Anfangsszenario: Drei Kinder und deren Mutter werden ermordet in ihrem Haus aufgefunden, der Vater schwerverletzt. Einsatz Staatsanwältin, die eigentlich mit eher kleinkriminellen Fällen zu tun hat und nun von einem Top-Staatsanwalt hinzugezogen wird. Und die Frage, um die sich alles dreht: War der Vater der Täter?
Man wird hineingeführt in die Welt der Gerichte und Verhandlungen, bekommt mit, wie Verteidigung und Staatsanwaltschaft so gegeneinander agieren. Und fragt sich die ganze Zeit selbst, wer denn nun der Mörder war. Gleichzeitig zeigen sich immer mehr Parallelen zwischen dem Fall und der Vergangenheit der Staatsanwälting Julia Valenciano. Für mich ein spannender Roman, mit ein paar etwas sehr genauen Details, wenn es um die Tat geht. Aber es handelt sich hier eben auch um die Autorin von Cupido, nech? Das Ende hat mir dann nicht ganz so gut gefallen, ein wenig düster und offen. Aber an und für sich auf jeden Fall lesenswert.


Frank Schätzing - Tod und Teufel
Das Buch wurde dem Herzmann geschenkt, und weil ich ja auch ab und an auf historische Romane abfahre, habe ich mich mal drangewagt.
Alles dreht sich darum, dass ein Dieb und Streuner einen Mord beobachtet. Daraufhin wird er gejagt, versucht aber gleichzeitig die Wahrheit herauszufinden, zieht dabei andere Leute mit in die Geschichte, die dann ebenfalls gejagt werden. Alles spielt in Köln zur Zeit des Dombaus, oder besser in dessen Anfängen, so um 1200 rum.
Die Geschichte war interessant, aber wirklich spannend wurde es erst im letzten Viertel. Außerdem sind viele geschichtliche, lehrende Absätze enthalten, die mich aber eher gelangtweilt haben. Politik in Köln zu der Zeit ist nicht ganz so meins.
Das Buch war okay, aber ich würde es nicht unbedingt weiterempfehlen.


Mark T. Sullivan - Panic. Der Schuss. Das Blut. Der Tod.

Ein bisschen albern fand ich ja diese drei Untertitel, aber das sagt über ein Buch wenig aus, von daher ignorieren wir es. Aber eins muss ich ja nochmal erwähnen: Wer sich die Mühe macht und bei Übersetzungen mal den Originaltitel nachschaut (der steht oft bei den ganzen anderen Angaben am Anfang des Buches) wird sich wundern. Auch in diesem Fall hat der deutsche Titel eigentlich wenig mit dem Inhalt zu tun, der englische dafür macht richtig Sinn. 
Egal, kommen wir zum Inhalt, darum geht es ja: Die ganze Geschichte spielt in einer für mich unbekannten Welt, der des Jagens. Die Erzählerin reist mit anderen unbekannten Jägern mitten ins Nichts, um dort für 10 Tage auf Hirschjagd zu gehen. Aber irgendwas läuft falsch, denn nach und nach werden alle ihre Mitreisenden selbst zu gejagten und sterben. Doch wer steckt dahinter? Und was, verflucht, hat diese Frau in ihrer Vergangenheit durchgemacht, dass immer wieder durchscheint?
Obwohl ich mit der Jagd an sich nichts anfangen kann war es schon ein bisschen faszinierend zu lesen, wie die Spuren gelesen werden, das Tier quasi erspürt ... irgendwie interessant. Und auch ordentlich spannend, durch den Jäger, der die Jäger jagt. Ohje. 
Ich fand das Buch gut, nicht herausragend, aber ziemlich gut. 




Top: Der Einblick in die Jagd. Mir gefällt es, wenn ich etwas neues kennenlerne, und ich habe mich zeitweise echt gefühlt, als würde ich von einem alten Jäger in diese Beschäftigung eingeführt werden.
Flop: Schlechte Titelübersetzungen!
Besonders in Erinnerung geblieben: Dass Richmodis aus Tod und Teufel durch ihre schrecklich schiefe Nase hübsch ist.
Seiten des Monats: 1438





29. Oktober 2014

Gastspiel

Hallo ihr Lieben,

seit dem letzten Besuch meiner Mutter auf diesem Blog ist nun ein wenig Zeit vergangen. Das bedeutet, dass wieder ein wenig fertig geworden ist. Sie bat ganz lieb darum, damit doch wieder hier sein zu dürfen, und ich habe natürlich nicht nein gesagt. Auch ihr tut ein bisschen Feedback und so liebes Lob, wie es von meinen Lesern gibt, gut. 

Wir starten heute mit einem Tuch, dass schon länger zur Garderobe gehört.


 Das Material ist Silkhair und wird euch im Zusammenhang mit ihr noch häufiger begegnen, da herrscht große Liebe. In diesem Fall ist es die Silkhair print, die mit doppelter Menge Garn pro Knäul daherkommt und Farbverläufe beinhaltet. Es gibt sehr knallige Kombinationen, in diesem Fall ist es eher ruhiges grau/beige. 


Die Anleitung stammt aus dem schon etwas älterem Heft Lace 2, dass sich aber auf der Seite von Lana Grossa noch ansehen lässt. Das Titelmodel trägt den Schal in einer bunteren Variante. Eigentlich sollen laut Anleitung zwei Knäule, also 100g Garn verbraucht werden, meine Mama hat sich aber auf eines reduziert. 

Das Bild im Hintergrund ist übrigens auch ein Ergebnis ihrer Kreativität. Und passt so schön zum Tuch in den Farben, was ein Zufall, dass wir dort die Fotos gemacht haben ..





27. Oktober 2014

Herbst Jacken Sew Along # 3

Hallo ihr Lieben,

alle Jackennäher treffen sich in dieser Woche zum dritten Mal und zeigen ihre Beiträge zu folgenden Fragen:

Wie weit bin ich bisher gekommen? Welche Probleme und Hürden tun sich auf? Mein Probeteil sitzt, jetzt geht es an das "richtige" Stück! Ich bin schnell und habe den ersten Mantel schon fertig und fange jetzt einen zweiten an. Hilfe, ich habe noch (fast) gar nichts gemacht, kann ich das trotzdem noch alles schaffen?


Die letzten drei Fragen/ Aussagen betreffen mich nicht; ich habe mich gegen ein Probeteil entschieden, ich möchte auch nur eine Jacke nähen und ich habe schon angefangen. Immerhin. Für meinen Geschmack bin ich sogar schon recht weit und habe ab und an extra was anderes gemacht.



Das hier ist nicht ganz der aktuelle Stand, es kommt ihm aber nahe: Vorderteile und ihre Belege, Seitenteile und Rückenteil haben zueinandergefunden. Mittlerweile ist auch der Kragen endlich drin, der Saum gekürzt und mit einem Beleg versehen. Ich habe einmal rundherum abgesteppt, um die Sache mit den Belegen etwas zu festigen und zu setzen. 


Ewig habe ich an diesen Abnähern herumgefummelt, den ersten bestimmt dreimal wieder aufgetrennt. Das verzeiht der Stoff glücklicherweise, wenn man denn die Naht erstmal gefunden hat. Nun, wo die Abnäher fertig sind, bin ich stolz wie Bolle. Es könnte aber sein, dass ich da nochmal was verändern muss, noch beult es sich ein wenig über der Brust. Aber das entscheide ich erst, wenn es fertig ist und Knöpfe dran bzw ich weiß, wie ich ihn schließe. 

 Zweites Problemchen: Der Stoff franst wie die Hölle, hier sieht es nach jedem Nähnachmittag aus wie sonstwas. Ich versäubere also so schnell es geht jede Naht. Außerdem habe ich Anfangs mit schwarzem Garn genäht, weil ich nichts passenderes da hatte aber unbedingt anfangen wollte. Sind ja nur Innennähte, für das Absteppen hatte ich dann was passendes.


Ja, und dann der Kragen. Da ich die Sache mit den Belegen und Besätzen ja anders mache, als laut Anleitung, ist das echt manchmal fummelig. In der Burda werden diese Stücke einfach stumpf links auf links aufgelegt, zweimal rundherumgesteppt und ausgefranst. Viel probieren und studieren war angesagt, bis ich den Kragen so hatte, wie ich es wollte. Dann war er schief, auf der einen Seite sichtbar höher als auf der anderen, also habe ich viel nochmal aufgetrennt und neu genäht. Nun bin ich aber zufrieden, er sitzt soweit gut. Ein bisschen größer hätte er sein können, aber das ist nicht weiter dramatisch. 
Spaßig wird es noch, all die Besätze und Belege nachher mit der Hand anzunähen, damit es von außen nicht sichtbar ist ... ich freue mich nicht. 

Aber gut, das ist mein derzeitiger Stand. Es fehlen noch die Ärmel, die hoffentlich lang genug sind, die Taschen und dann Knöpfe und Knopflöcher, dann ist er auch schon fertig. Leider habe ich einen Aufhänger vergessen, obwohl ich es so gerne wollte. Andererseits wüsste ich gar nicht, wo ich den reinfummeln sollte. 

In zwei Wochen geht es weiter, ich bin zuversichtlich, dann vielleicht schon fertig zu sein. Wird auch Zeit, damit ich das doch eher dünne Stück noch ein wenig tragen kann bevor es zu kalt dafür ist.




25. Oktober 2014

Babysocken und -mütze

Hallo ihr Lieben,

zum Wochenende wollte ich euch noch kurz eine Kleinigkeit zeigen. Es gibt vermutlich mehr Bilder als Text, weil sich so viel nun auch nicht dazu sagen lässt.


Socken und Mütze ergeben zusammen gleich ein Set. Gestrickt ist beides aus Sockenwolle, genauer Mille Colori Socks and Lace von Lang Yarns. Die Farben haben mich im Laden sehr beigeistert, aber eigentlich stehe ich gar nicht so sehr auf Orange. Fehler, irgendwie, oder? Nun ja. Die Hälfte habe ich dann im Granny-Schal verarbeitet, und aus dem Rest wurde ein hübsches Mützchen und ein Paar Socken. Beides erprobte Anleitungen. Ach, und der klitzekleinste Rest ist natürlich im Linen-Stitch-Schal gelandet.

Die Mütze finde ich immer noch super von ihrer Machart und Optik. Das Garn eignet sich auch noch ein wenig besser als die Sockenwolle, die ich sonst so verwende, weil es einfach irgendwie weicher ist. Und für so ein kleines Baby passt ja weich ziemlich gut. Sollte ich mir also merken und noch mal andere Farben ausprobieren.

Die Puppe hat mir wieder beim Präsentieren geholfen. Ich bin ja ein wenig versucht, ihr mal was schönes zum Anziehen zu nähen ... ohje. 

Mehr zu den beiden kleinen Projekten findet ihr wie immer bei Ravelry auf meiner Projektseite. Und nun ein schönes Wochenende!





23. Oktober 2014

Rums: Grannyschal

Guten Morgen ihr Lieben,

oder wann auch immer ihr meinen Beitrag zum heutigen Rums lest. Bei mir ist es gerade jedenfalls morgen. Und noch halbdunkel. Ärg. 

Die Anfänge meines Grannyschals habe ich ja schonmal gezeigt, mittlerweile ist er fertig und kann ausgeführt werden, die Farbbombe.


Diese Farbexplosion entsteht durch das wilde Zusammenfügen von übrig gebliebenen Knäulchen. Da ist einmal der Rest von meiner Regenbogenmütze drin, dann ein Sockengarn, aus dem ich keine Socken machen wollte, das, was von meinem Strickkleid übrig blieb und die Reste der blauen und grünen Lakota, wobei ich die grüne noch nicht fertig habe. 

Die Anleitung dafür ist selbst erdacht und ziemlich simpel: Ich habe eine Luftmaschenkette gehäkelt, bis mir die Länge sinnvoll erschien, und dann in jede dritte Luftmasche die typische 3er Stäbchengruppe. Und ab da ist es dann ja auch selbsterklärend. Geht schnell, man braucht nur wenig Gehirn für dieses Projekt und nur ein wenig Wolle. Es ist etwas arg bunt geworden, aber ich denke im tristen Herbst kann das ganz gut funktionieren. Die Optik finde ich auf jeden Fall super, vielleicht mache ich ja so einen Schal nochmal mit etwas weniger Farbenfreude ....
Entschuldigt übrigens das Altglas da unten, aber das Bild war eins der wenigen Vernünftigen nach meinem Selbstshooting. Ich habe es auch direkt danach weggebracht, versprochen!








22. Oktober 2014

MMM: Sorbetto

Hallo ihr Lieben,

und willkommen zu einem Nähbeitrag, der eher den Stempel "antizyklisch" aufgedrückt bekommt. Aber meinen mir selbst verordneten Stoffabbau wollte ich eben nicht nur mit Dekozeug und Co erreichen, sondern auch mit ein paar hübschen Sachen für mich. Und weil Reststoffe meist eher unter zwei Meter bedeutet, sind diese hübschen Sachen dann eben auch reduziert. Oberteile zum Beispiel.
Da passte es doch super, dass ich mir das Sorbetto-Top mal irgendwo abgespeichert hatte, es aus Baumwolle genäht wird und ich hauptsächlich Baumwolle hier liegen habe. Mensch, da kann man ja gar nicht anders, als sofort loszunähen. 



Das ist eines der ersten Kleidungsstücke, mit denen ich so zufrieden bin, dass ich es auf jeden Fall häufig tragen werde. Ich erreiche also langsam ein akzeptables Niveau, für mich jedenfalls. Es sitzt gut, die krumpeligen Nähte am Ausschnitt stören mich nicht, und es sieht gut aus. Findet sogar der Herzmann, der sich mit Kommentaren zu neuer Kleidung im allgemeinen und selbstgemachtem im besonderen eher zurückhält und nur auf Aufforderung reagiert. 

Der Stoff ist das Überbleibsel von diesem Kleid. Wer sich nun fragt, ob er einen Knick in der Optik hat: Ich war mal so frei und habe die linke Seite benutzt. Da es sich um Webware handelt, habe ich nicht mit schrecklichen Konsequenzen gerechnet. Das Schrägband für die Hals- und Armausschnitte wiederum habe ich aus der rechten Seite zugeschnitten, für einen kleinen farblichen Effekt. Ich Fuchs ich. 
Ein wenig Content zur Anleitung an sich: Die war gut erklärt, kein Vergleich zu Burda natürlich. Mit meiner ersten englischen Anleitung hatte ich auch soweit keinerlei Probleme, aber das hier ist auch wirklich ein einfaches Nähprojekt und erklärt sich zusammen mit dem Bildern fast von selbst. Obwohl ich auf einigen Blogs (Recherche vor dem Nähen lohnt sich manchmal) gelesen hatte, dass das Top sehr kurz ist und die Abnäher oft an der falschen Stelle sitzen habe ich beschlossen, einfach beim Original zu bleiben. In späteren Versionen kann ich ja immer noch verändern. Ich habe also ganz normal Größe 8 zugeschnitten und genäht und dabei bis auf ein Detail keine Probleme gehabt, ließ sich alles wunderbar machen. Ich war also nicht schockiert, dass das Shirt so kurz ist, hatte eigentlich eher damit gerechnet und finde es gerade durch den weiteren Schnitt sogar richtig gut. Mit einem Top runter lässt sich das gut tragen, obwohl ich trotzdem gerne eine längere und etwas tailliertere Version nähen möchte, in Zukunft. 

Hat ein wenig was von Crop-Top, das mag ich ja sowieso gerne. Also, kommen wir zu meinem kleinen Problem: Für die Einfassung wird Schrägband selbst hergestellt. Ich Schwachkopf habe die Streifen ein wenig zu schmal ausgeschnitten, hatte dann aber schon alles nach dieser Methode von Pattydoo zusammengenäht und war zu faul, nochmal loszulegen. Nun habe ich zwar hübsch schmale Einfassungen, aber auch sehr geflucht dabei. Die Nähte sind manchmal nicht ganz sauber und alles ist etwas krumpelig, aber das stört mich glücklicherweise nicht sehr. Und beim nächsten Mal werde ich das auf jeden Fall besser machen, so viel ist sicher. In meinem imaginären Nähzimmer würden für solche Vorhaben jetzt ein Rollschneider, ein vernünftiges Messwerkzeug und ein Schrägbandformer liegen ... aber hey, wer fummelt nicht gerne stundenlang mit einem schmalen Streifen Stoff und dem Bügeleisen herum und verbrennt sich fleißig die Finger? Dass es aber auch immer Dampf spucken muss wenn ich grad nahe dran bin ...

Egal, Fazit: Ich mags, hatte es schon zweimal an und für gut befunden. Die Bilder sind letzten Sonntag am Phoenixsee entstanden, als der Sommer noch da war. Man mag es kaum glauben, wenn man jetzt rausschaut, 10°C weniger und Regen und grau .. hallo Herbst!


Ich hänge mein Sorbetto-Top in den MMM-Kleiderschrank und werde mal ordentlich durchwühlen, was sich dort noch so findet, vielleicht ja ein paar Inspirationen für meine Stoffabbau-Sache.





21. Oktober 2014

DIY: Kerzen gießen

Hallo ihr Lieben,

der Herbst kommt nun mit großen Schritten und bringt, jedenfalls für mich, viele Kannen Tee, kuschelige Decken, viel Stricken und Kerzenlicht mit sich. Wer Kerzen abbrennt kennt es, dass dabei eine Menge Wachs übrig bleiben kann. Weil ich so schlecht bin im Dinge wegschmeißen, habe ich all diese Reste gesammelt, nach dem Motto: "Da kann man bestimmt noch was draus machen." Nun, das stimmt. Man kann daraus neue Kerzen machen, wie wunderbar!


Und das Ganze geht auch noch wirklich, wirklich einfach. Alles was ihr braucht: Eine leere Blechdose, einen Topf und einen Herd, Dochte und Gefäße für die Kerzen.
Ich habe vor der Aktion ein wenig im Netz recherchiert. Baumwollfäden sollen auch als Docht funktionieren, ich habe aber einfach im Bastelladen eine Packung mit Kerzendochten gekauft, die sind nicht besonders teuer. Wer ganz normale Stumpenkerzen haben möchte, braucht irgendein rundes Behältnis, dass sich im Anschluss an das Gießen aufschneiden lässt. Bei mir mangelte es daran, dafür hatte ich aber diese ganz normalen Kerzengläser von Ikea, die ich immer aufbewahre. 
Achja, und Kerzenreste:

Oft hängen in diesen Resten noch die abgebrannten Dochte, die kann man entweder vorher rausknibbeln oder aber, wenn alles geschmolzen ist, herausfischen. Der Prozess an sich ist simpel: Im Wasserbad in der Blechdose schmelzen die Wachsreste vor sich hin und können dann in die neue Form gegossen werden. Ich habe zuerst alle weißen Reste eingeschmolzen.

Die Dochte müssen irgendwie befestigt werden, ich habe gute Erfahrung mit Spießen über das Glas gelegt gemacht. Allerdings habe ich diese wohl zu früh wieder weggenommen, denn um den Docht herum ist irgendwie ein Krater entstanden. Beim nächsten Mal würde ich die Spieße liegen lassen bis es komplett durchgetrocknet ist, vielleicht lässt sich das dann vermeiden.

Aus dem halbwegs vollen Beutel voller Reste habe ich vier große neue Kerzen bekommen, ein wenig roter Rest ist auch noch übrig gewesen, der wenig unansehnlich in einem großen Glas ist. Ich habe nicht geglaubt, dass es wirklich so einfach ist, aber wo ich das nun weiß, werde ich auf jeden Fall weiter Reste sammeln, Kerzen abbrennen und dann neu gießen. Das macht nämlich ziemlichen Spaß. Und theoretisch kann man da richtig mit den Farben spielen, eine Regenbogenkerze machen zum Beispiel, indem man schichtet. Dabei aber immer die vorherige Schicht Wachs richtig fest werden lassen, sonst mischt es sich ineinander, wie bei meiner mittleren Kerze. Da ist ein Schwung grün mit drin, der für eine eigene Kerze nicht reichte. 

Ich habe sogar schonmal selbst Kerzen gezogen, in einem Urlaub in Dänemark. Ich weiß noch genau, wie es in diesem Schuppen roch, in dem die großen Fässer mit dem flüssigen Wachs standen. Mein Bruder und ich wollten am liebsten stundenlang die Dochte in die Fässer tauchen, herrlich.

Habt ihr schonmal Kerzen selbst gemacht? Oder habt ihr es nach diesem Beitrag vielleicht vor?


Verlinkt beim Creadienstag.






19. Oktober 2014

Winzsocke

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, ihr kommt alle dazu, den letzten schönen Tag des Jahres zu genießen? (O-Ton Radio) Ich komme gerade von einem kleinen Ausflug zum Phoenixsee wieder, dort haben wir in der Sonne gelesen und ein kleines Eis gegessen, und halb Dortmund hat es uns gleichgetan. Trotzdem schön.

Am letzten Wochenende war das Wetter ja nicht ganz so sommerlich, was aber nicht weiter schlimm war, denn meine Mutter und ich hatten sowieso Pläne: Ein Frauenflohmarkt fand bei mir in der Heimat statt, und den wollten wir gerne besuchen. Dort wurde neben Frauenkleidung auch ein wenig Selbstgemachtes verkauft, und an einem Stand fand meine Mama Schlüsselanhänger in Form von gestrickten Socken. Ihre Begeisterung kitzelte natürlich sofort meine Strickfinger, und noch auf der Heimfahrt im Zug habe ich ein paar Maschen angeschlagen.


Ich habe hier einfach herumprobiert, glücklicherweise hat es auf Anhieb geklappt. Fünf Maschen pro Nadel habe ich aufgenommen und dann ein paar Reihen Bündchen gestrickt. Danach noch einige Reihen glatt rechts, dann Fersenwand mit 10 Maschen über 8 Reihen, dann das Käppchen - da wurde es richtig fummelig - und dann Maschen aufnehmen, danach wieder abnehmen. Ein Paar Runden wieder glatt rechts, Spitze, fertig. Den Anfangsfaden am Bündchen habe ich dann etwas vernäht, anschließend mit der Häkelnadel ein paar Luftmaschen daraus gebildet und diese wieder am Bündchen befestigt, damit ich nachher den Ring dort dranmachen konnte.

Klitzeklein ist es, hat meiner Mama aber eine große Freude gemacht. Ich finde das witzig und muss mal schauen, aus welcher Wolle ich mir selbst einen mache. 





17. Oktober 2014

Probestricken: Mütze Lakota von maschenfein

Hallo ihr Lieben,

heute an dieser Stelle gibt es mal wieder eine Mütze zu sehen. Ich hoffe, es wird euch nicht langweilig, es werden auch noch weitere folgen ...

Aber fangen wir vorne an. Marisa vom schönen Blog Maschenfein zeigte dort vor einiger Zeit, dass sie an einem neuen Ebook arbeitet und herumprobiert. Was man sehen konnte sah gut aus, und eher scherzhaft fragte ich, ob sie nicht jemanden bräuchte, der probestrickt. Tja, und kurze Zeit später fand ich das Ebook in meinem Postfach. Ich habe mich ziemlich gefreut und fühlte mich ein wenig geehrt, denn irgendwas Probegesonstwast habe ich noch nie. 


Das Origninalgarn, welches in der Anleitung angegeben wird, ist für mich nicht wirklich zu beziehen, nur online. Und für zwei Knäulchen Versandkosten zahlen, ach ne. Ich habe also ein wenig herumgerechnet, Maschenproben verglichen mit dem, was bei uns im Laden herumliegt und mich für Greina von Lang Yarns entschieden. Das wollte ich wegen der tollen Farben sowieso immer mal verstricken, wusste aber nie wofür. Die Maschenprobe auf der Banderole passte fast, ich beschloss, dass es mit etwas kleineren Nadeln hinkommen müsste. Tut es auch, mit 4,5 bin ich auf dieselbe Maschenprobe gekommen wie beim Originalgarn. Allerdings kontrolliere ich immer nur die Breite, selten die Höhe. So ist es gekommen, dass meine Mütze ein wenig mehr Beanie ist als im Original vorgesehen, was mich aber gar nicht stört. 


Da ich ganz vernünftig eingesehen habe, genug Mützen zu besitzen, beschloss ich, dass es ein Geschenk für eine Freundin werden sollte, zu Weihnachten. Ich strickte also so vor mich hin, setzte nach Beendigung mal kurz auf und konnte mir plötzlich doch nicht mehr vorstellen, diese Mütze herzugeben. Dilemma! Wie ich das gelöst habe? Nun, ihr seht mich hier auf den Fotos stricken ... Greina, von Lang Yarns. Was solls, stricke ich die Anleitung halt nochmal, für besagte Freundin. So kann ich auch eine tolle Farbe mehr nutzen, höhö.

Nun aber mal zum essentiellen, dem Ebook: Es ist gut verständlich geschrieben und sehr anschaulich aufgeteilt, wer durch Muster schnell durchblickt wird daran seine Freude haben. Ich persönlich bin sehr schlecht im vorstellen, was ich da gerade stricke und was der Umschlag genau bewirkt und hatte das auch erst nach der Hälfte der Mütze so wirklich raus. Trotzdem habe ich Spaß am Stricken gehabt, es ist ja schon eine größere Herausforderung, jede zweite Reihe etwas neues zu stricken, als stumpf glatt rechts oder sowas. 
Marisa hat ihr Ebook zu Anfang noch "Ribbel" getauft, weil sie häufig neu anfangen musste bis das Muster passte. Ich sag es euch, auch bei mir hat dieser Name gepasst. Bis zum Bündchen habe ich wohl dreimal wieder aufgeribbelt oder zurückgestrickt, und beides hasse ich sehr. Und immer dieselben Fehler: Umschlag vergessen oder beim Zusammenstricken von drei Maschen vergessen, die eine über die zwei zusammengestrickten drüberzuheben, ich Depp. Was hab ich mich über mich selbst geärgert. Aber wenn dann einmal der Dreh raus ist, läuft es wie von selbst. Ich hoffe, beim zweiten Exemplar mache ich nicht wieder diese Fehler. Denn eigentlich ist das Muster sehr simpel aufgebraucht, keine großen Tricks und Kniffe sind notwendig, einzig Zusammenstricken, Umschläge und rechte Maschen ergeben die schönen Blätter. 

Die wechselnden Hintergründe meiner Fotos sind übrigens damit zu begründen, dass ich sie selbst machen musste. Mein Fotograf geht momentan früh aus dem Haus und kommt spät wieder, zu beiden Zeite ist das Licht eher mau. Also habe ich ewig herumgehampelt und Trillionen Bilder geschossen, wo nur eine Ecke Mütze drauf ist oder im Hintergrund Socken herumliegen. Immerhin sind vier ansehbare dabei herumgekommen, puh.

So, ihr Lieben. Die harten Fakten gibt es wie immer bei Ravelry, von dort könnt ihr auch zu dem Ebook Lakota finden. Oder aber ihr schaut direkt bei Marisa auf dem Blog vorbei, wo ihr es erwerben könnt. Sie hat gestern einen Beitrag mit hübschen Fotos in vielen Farbvariationen veröffentlicht, und wer Glück hat, kann gleich das passende Garn bei ihr gewinnen. Also, wem das Muster gefällt, husch husch, rüber da. 





15. Oktober 2014

A girls dream

Hallo ihr Lieben,

mein Vorrat an Babysocken ist erheblich geschrumpft. Wie das funktioniert? Nun, meine Mutter teilt mir mit, dass ihre beste Freundin gerne ein Paar erstehen würde, ein Mädchen wird bald geboren. Ich bringe also die Babysocken mit, und besagte Freundin entscheidet sich gleich dafür, zwei Paar zu nehmen. Eine Woche später das gleiche Spiel, nur für einen Jungen. Zack, schon weniger. Noch besser: Sie fragte, ob ich auch ein Paar stricken würde für das zweijährige Patenkind. Es liebt Rosa und Pink. Aber natürlich, gerne doch! Den passenden Strang hatte ich gleich im Kopf, und dann habe ich die Socken auch gleich gestrickt. Geht ja fix, wenn die so klein sind.


Das Garn habe ich mal über Ravelry erstanden, es handelt sich um Dornröschen-Wolle. Passt doch ebenfalls gut zu einem kleinen Mädchen. Im Moment trägt sie wohl Schuhgröße 24, ich wollte die Socken gerne etwas größer stricken, damit sie länger was davon hat. Meine Toe-Up Tabelle unterteilt in 24/25 und 26/27, also habe ich letztere Angaben genommen, mit 12 Maschen pro Nadel. 

Der Auftrag kam mir sehr gelegen, so ist zumindest etwas von diesem Strang verbraucht. Ich persönlich kann mit diesen Farben gar nichts anfangen und kenne auch niemanden, den ich mit einem Paar Socken dieser Farbe erfreuen könnte. 
Mehr Informationen zum Projekt wie immer bei Ravelry, und damit einen schönen Mittwoch. Ich werde gleich die Nähmaschine aufbauen und den ganzen Tag rattern lassen.





13. Oktober 2014

Herbst Jacken Sew Along # 2

Hallo ihr Lieben,

seit Sonntag findet auf Karins Blog die zweite Linksammlung statt, zu folgenden Fragen:

Für welchen Schnitt habe ich mich jetzt endgültig entschieden? Habe ich den passenden Stoff schon gefunden? War der Stoff eher ein Kompromiss oder habe ich meinen Wunschstoff gefunden? Gab’s das passende Futter dazu? Ist ein Probeteile geplant oder schon fertig? Womit habe ich schon losgelegt? Oder ist mir schon so kalt, dass meine Jacke schon fast fertig ist?

Der Schnitt bleibt, wie ursprünglich geplant, der aus der Burda. Er gefällt mir immer noch, so eine Jacke kann ich außerdem gebrauchen und es ist nicht allzu kompliziert. 




Ich habe aber ein paar Dinge festgelegt: Der Kragen zum Beispiel wird von mir so bestimmt nicht getragen, sondern eher umgeklappt. Außerdem werde ich die Klappentaschen da oben weglassen. Ansonsten darf es so bleiben, wie es ist.
Für den Stoff habe ich mein Glück im eher kleinen Lädchen in der Heimat versucht, und tatsächlich gefunden. Es gitb dort gar nicht so viel Auswahl, aber genau die richtige. Dabei bin ich allerdings von meiner Wunschfarbe grau abgewichen.



Der Plan war ja, die Jacke zu füttern. Nun ergibt es sich, dass der Stoff auf seiner Rückseite ziemlich nett ausgestattet ist, quasi mit Futter dran. Es fühlt sich gut an, und ich werde es mir ganz einfach machen und die Jacke nicht füttern.

Weil mir aber die Machart der Anleitung nicht gefällt, die Kanten auszufransen, werde ich dort ein paar Änderungen vornehmen müssen. Blenden für alle nötigen Stellen sind im Schnittmuster vorhanden, ich denke, dass ich diese dann nur anders arbeiten muss, dann wird es schon laufen. Unschlüssig bin ich mir, ob ein Probeteil genäht werden muss. Ich weiß, dass das auf jeden Fall hilfreich ist, aber irgendwie .. habe ich wenig Lust. 

In meinem Knopffundus bin ich eventuell auch schon fündig geworden, das entscheidet sich aber erst, wenn wir hier ein wenig weiter vorangeschritten sind. 
Das Schnittmuster habe ich schon abgepaust und ausgeschnitten, eigentlich könnte ich also sofort loslegen mit dem Zuschneiden. Ende der Woche habe ich relativ viel Zeit und diese auch schon genau zu dem Zweck eingeplant. Bleibt nur noch die Frage, ob ein Probeteil nötig wird.

So sieht es bei mir aus. Die anderen Teilnehmer sammeln sich bis Sonntag auf dem Blog, und dann werde ich auch mal in aller Ruhe überall reinschauen, mir ein paar Tipps sammeln und so.





10. Oktober 2014

Eine Nadelrolle

Guten Morgen ihr Lieben,

ich wünsche einen angenehmen letzten Wochentag. 
In meinem persönlichen Plan zur Reduzierung von Baumwollstoffen stand ja unter anderem eine Nadelrolle mit auf der Liste. Bisher hatte ich meine Nadelspiele jeweils mit einem Gummiband zusammengehalten in einer Kiste mit den anderen Nadeln verstaut. Das war okay, aber nicht schön, und auch nicht sehr praktisch. Vor allem, wenn es nach und nach mehr werden sollten. Deshalb wollte ich gerne eine Nadelrolle nähen, ähnlich schon bekannter Stifterollen. Ich habe dazu keine konkrete Inspirationsquelle.


Ich habe mich also auf Stoffsuche entschieden. Klar war: Ich möchte außen und innen den selben Stoff, und für das Steckfach einen anderen. Außerdem ein Band zum Verschließen.
Entschieden habe ich mich dann für einen Stoff, den meine Mutter mir mal mitbrachte und den ich bisher nicht anschneiden mochte. Die Blümchen finde ich seeehr hübsch, und das grüne Stöffchen ist ein Rest von Kissen, die ich genäht (und hier nicht gezeigt) habe. 
Damit das Ganze ein wenig stabiler ist, habe ich außerdem noch einen Rest dünnen Bastelfilz ausgeschnitten, als Futter.

Bei der Größe habe ich es wie immer mit Schätzen versucht - das hat glücklicherweise auch geklappt. Ich habe also zwei Rechtecke aus dem Blumenstoff ausgeschnitten: Innen- und Außenstoff. In der gleichen Größe einmal Bastelfilz, und etwas weniger als die Hälfte aus dem Grünen. Eben diesen habe ich dann an einer langen Kante einmal umgeschlagen und festgesteppt, für einen ordentlichen Rand. Und dann in wahllos unterschiedlichen Abständen auf den Innenstoff genäht, um unterschiedlich große Fächer zu erreichen. Kein großer Spuk. Dann habe ich es angeordnet wie oben auf dem Bild. Den Innenstoff mit der hübschen Seite nach oben, rechts auf rechts darauf den Außenstoff, und darauf nochmal das Filzzeug. Das Bindeband kam an einer Seite ebenfalls herein - an dieser Stelle vergesse ich oft, dass es ja zwischen die Lagen muss. Diesmal nicht. Und dann habe ich einmal rundherum gesteppt, eine Wendeöffnung natürlich gelassen. Die Ecken und Nahtzugaben ein wenig gekürzt, gewendet, die Öffnung geschlossen, und tatsächlich schon fertig. Ich habe das gute Stück dann nochmal gebügelt, da ich die Ränder nicht absteppen wollte. 

Außerdem sollte es oben eingeklappt werden, damit die Nadeln nicht so schnell rausrutschen können. Deshalb habe ich diesen Teil auch nochmal fest umgebügelt, zusammen mit dem Filz ist das nämlich ein ganz schöner Klopper. Wenn ich so etwas nochmal nähe, dann würde ich den Filz für die Klappe weglassen, damit es sich besser falten lässt und auch im zusammengerollten Zusand nicht so voluminös ist.

Aber ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis - wo kommt der Faden da oben her? Ist mir nicht aufgefallen beim Fotos machen gerade. Hups. 
Äh, ja, also mir gefällt es gut. Ich freue mich, nun ein wenig zu sammeln, denn bisher besitze ich eher Aluminium-Nadeln, die mich gerade beim Mützenstricken so dermaßen nerven, dass es jetzt zu jedem Projekt die passenden Bambusnadeln dazugibt. Es wird also voller werden. So leer wie auf dem Bild ist es auch nicht immer, zwei Nadelspiele sind gerade in Gebrauch und zwei weitere verstecken sich in dem noch eingerollten Teil.

Nun bin ich mit meiner Zubehör-Aufbewahrung eigentlich sehr zufrieden. Ich glaube, dass kann erstmal für eine Weile so bleiben. Im Gegensatz zur Woll- und Stoffaufbewahrung, da darf sich gerne noch was tun. Wenn der nächste Umzug kommt plane ich ja eine kleine Kommode oder sowas für mein ganzes kreativ-Zeug, das wäre super. So, dass man auch sehen kann, was da ist, und nicht alles in irgendwelchen Kisten versteckt ist.


Kommt gut ins Wochenende, ihr Lieben!





8. Oktober 2014

Jackenoptimierung

Hallo ihr Lieben,

heute habe ich nur ein kleines Detail zu zeigen. Mein erstes wirkliches Kleidungsstück, das ich gestrickt habe, ist ja eine Jacke aus Baumwollgarn. Ich trage sie selten, aber gerne. Selten, weil sie doch recht warm ist, aber nur dreiviertel-Ärmel hat. Aber jetzt kommt wieder die Zeit dafür, ich freue mich.

Bei Fröbelina hatte ich vor Ewigkeiten mal eine Verlinkung zu einer Anleitung gefunden. Diese zeigt, wie sich die Blenden an Strickjacken stabilisieren lassen. Somit wird verhindert, dass Knopflöcher ausleiern, Knöpfe aufspringen und sonst welche ärgerlichen Dinge geschehen. Zwar hat meine Jacke schon ein wenig ihre Form verloren; am unteren Ende der Blende hat sie sich schon zu einem kleinen Zipfel erweitert, aber nach ein wenig waschen ließ sich das halbwegs wieder in Form bringen. Ich habe dann also der Anleitung folge geleistet und meine Jacke upgegradet, sozusagen:


Von außen sieht man bei geschlossener Knopfleiste nichts, wenn sie offen ist schimmert das helle blau ein wenig raus, aber was solls, das stört mich persönlich nicht. 

Natürlich hab ich Depp die Knopflöcher ein weeenig eng gemacht, etwas Gewalt ist nötig, um die Knöpfe durchzufummeln. War ja klar. Aber es geht. Da ich sowieso alle Knöpfe abmachen musste habe ich bei der Gelegenheit nochmal durch Omas Kiste gewühlt und einheitliche gefunden, die mir besser gefallen. 

Ich glaube, dass die Jacke durch diese kleine Veränderung eine längere Lebensdauer in meinem Schrank haben wird. Und bei neu entstehenden Jacken werde ich mich auch auf jeden Fall immer nach passendem Band umsehen und die Blenden direkt verstärken, das macht schon Sinn. Außer man trägt die Jacken meistes offen, dann blitzt das Band vielleicht unschön hervor. 





6. Oktober 2014

Auf den Nadeln im Oktober

Guten Tag ihr Lieben,

ich wünsche euch allen einen guten Start in die Woche. Bevor ich gleich selbst noch ein bisschen arbeiten gehe, zeige ich euch, welche Projekte mich durch diesen Monat begleiten werden. Wobei, es sind alles eher kurzweilige, da kommt wohl noch einiges anderes zusammen bis der Monat vorbei ist.

Die Dauerbrenner Schal und Decke lasse ich mal weg heute. Beim ersten hat sich nichts getan, da keine Socken gestrickt, beim zweiten schon mehr, aber die bekommt einen eigenen Beitrag. 


Zum einen wäre da ein Probestricken des neuen E-Books von Maschenfein, das Mitte des Monats erscheint. Welch eine Ehre, dass ich da schon vorher reinpillern darf! Ich habe dementsprechend gleich Wolle und Nadeln (natürlich nicht die passenden da) besorgt und losgelegt. Und viel geribbelt, ich sag es euch. Muster und ich, wir müssen uns immer ein wenig aneinander gewöhnen. Aber nun läuft es, und sie wird wohl sehr bald fertig sein. Ich denke, dass ich sie euch dann präsentiere, wenn auch das E-Book verfügbar ist. 
Klebezettel sind übrigens eine super Hilfe, wenn man den Überblick nicht verlieren will, welche Reihe grad zu stricken ist. Gerade bei diesen Strickmustertabellen mit den Kästchen, ziemlich praktisch.

Mein zweites Projekt ist aus Restknäulen entstanden: Ein Schal soll es werden, im typischen Granny-Style. Ich wollte so einen schon lange machen, eigentlich aus neuem Garn. Aber dann waren hier so drei Knäulchen, zwei davon sehr farbenfroh, die keine wirkliche Bestimmung hatten. Es wird ziemlich bunt, aber gefällt mir schon sehr gut. Eventuell reichen aber die drei nicht ...

Ein Paar Socken werden hier wohl heute Abend noch angeschlagen, die sind nämlich bestellt. Außerdem muss ich meinen Vorrat an Babysocken mal wieder auffüllen, ich habe einige verkauft in letzter Zeit. Mir wird also auch diesen Monat bestimmt nicht langweilig.

Sammeln können sich alle, die neugierig in fremde Strickkörbe spähen wie jeden Monat bei Maschenfein






4. Oktober 2014

Gelesen im September

Hallo ihr Lieben, 

der Oktober ist schon ein paar Tage alt und begrüßt uns ganz freundlich mit Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen. Vorfreude auf einen goldenen Herbst baut sich auf bei mir.
Was im Winter ja auch zunimmt bei mir, ist der Anteil an Lesestunden. Eingekuschelt irgendwo sitzen und lesen, mit Tee und Kerzen, ist doch wirklich schön.
Heute geht es aber erstmal darum, was mich im September so begleitet hat. Viel Spaß euch.




Thomas W. Simpson - Tödliches Spiegelbild

In diesem Buch geht es erstmal um Zwillingsbrüder, die sich so ähnlich sind, dass sie häufig verwechselt werden. Sie sind perfekt darin, den jeweils anderen zu imitieren, und irgendwann nutzen sie diese Fähigkeit und beschließen, einen von ihnen "sterben" zu lassen. Nun führen sie also zu zweit das Leben eines einzigen, mit allen, wirklich allen Inhalten, was mich wirklich überrascht hat. Sie teilen sich ihr Leben.
Leider geht das nicht für immer gut, irgendwann nutzt einer von ihnen die Freiheit, die dieses Doppelleben der anderen Art bietet, zu sehr aus.
Es handelt sich um einen Thriller, dementsprechend wird auch gemordet. Da ist schnell klar, von wem.
Neben den beiden Männern gibt es noch diverse Personen, die irgendwie mit ihnen zu tun haben und deren Geschichte erzählt wird. Das ist ganz interessant, denn obwohl diese Personen sehr verstreut über das ganze Land leben, treffen doch am Ende alle zum großen, großen Finale zusammen.
Ein wenig abwegig fand ich die Geschichte in manchen Teilen, und so richtig hat sie mich nicht gepackt. Meiner Meinung nach hätte man aus dieser Grundidee noch einiges mehr machen können.


Sebastian Fitzek - Der Seelenbrecher

Der Fitzek und ich, wir sind ja alte Bekannte. Ich habe schon viele Bücher von ihm gelesen und mag ihn, den durchgeknallten Vogel. Das hier vorgestellte Werk ist schon ein wenig älter, ich habe es (wie so oft) auf dem Flohmarkt erstanden. Die Geschichte: Eine relativ einsame Psycho-Klinik, die über Weihnachten ziemlich verlassen ist. Nur drei Patienten und vier Leute vom Personal sind anwesend, als es dort so richtig los geht. Ein Krankenwagen mit einem Kranken hat einen Unfall, der Fahrer und der Insasse werden in der Klinik untergebracht. Dann schneit es ziemlich, eingies geht kaputt, und die Personen sind quasi isoliert von der Außenwelt. Dort geht gerade der Seelenbrecher um, der seine Opfer in eine Art Koma führt. Sie sind nicht mehr fähig, zu kommunizieren, und die erste dieser Frauen ist schon gestorben. Irgendwann wird klar, dass sich der Seelenbrecher wohl in der Klinik befinden muss - eingesperrt mit allen anderen.
Hier war es wirklich richtig spannend. Man grübelt die ganze Zeit, wer von den Personen denn nun der Seelenbrecher ist, beziehungsweise wie das alles funktionieren kann. Im Gegensatz zu meiner Mama, die das Buch witzigerweise ebenfalls auf dem Flohmarkt erstanden hat und mit mir parallel darin gelesen hat, fand ich es relativ unterhaltsam. Natürlich total abgedreht, aber es muss ja nicht immer alles so realitätsnah sein, dann kann ich auch ein Sachbuch lesen. Die Danksagung ist nochmal ein spezielles Kapitel für sich und hat mir ebenfalls viel Spaß gemacht.



Anne Frank - Tagebuch

Dieses kleine, erstaunliche Buch habe ich schonmal gelesen, das ist bestimmt schon fünf Jahre her. Als feststand, dass der Herzmann und ich uns nach Amsterdam begeben würden, wollte ich auch unbedingt das Anne Frank Haus dort besuchen. Ganz aktuell aufgebracht wurde dieser Wunsch durch den Film "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" (Das Buch dazu habe ich auf dem Blog auch schon vorgestellt). Ich habe mir also das Buch geschnappt und nochmal angefangen. Ich bin ein vergesslicher Leser; weder Titel noch Autoren bleiben mir sehr lange im Kopf, und auch Inhalte leider nicht wirklich, nur grobe Erinnerungen. Dementsprechend war es nicht langweilig, Annes Geschichte aus dem Hinterhaus nochmal zu lesen. Wie damals auch schon hat es mich begeistert, was sie erzählt, wie sie dem Leser diese Zeit, die Einsamkeit, das Eingesperrtsein näherbringt. Gänsehaut, irgendwie. Ihr Vater hat ganze Arbeit geleistet, damit ihr Leben unvergessen bleibt. Dabei schwebt mir aber immer im Hinterkopf, dass es tausende solcher Menschen gab, die sich irgendwo versteckt hielten, unter weitaus schlechteren Bedingungen.
Ich finde, dass eigentlich jeder dieses Buch gelesen haben sollte. Nicht um hier den Moralapostel mit schwingendem Zeigefinger zu spielen, sondern weil man dadurch ein gutes, biographisches und damit reales Bild von einem Schicksal der Nazi-Zeit bekommt.

Markus Zusak - Die Bücherdiebin

Ein weiterer Kandidat, der schonmal von mir gelesen wurde, und aus aktuellem Anlass - nämlich dem Film - nochmal verschlungen werden wollte. Geplant ist demnächst ein DVD-Abend mit Mama und ihrer Freundin, die beide das Buch erst vor Kurzem gelesen haben. Und während Mama mir dann immer mal erzählte, an welcher Stelle sie gerade ist und was passiert, dachte ich häufig "Ach ja?". Wie gesagt, Siebhirn und so. Also habe ich mich nochmal durch die Geschichte von Liesel gelesen, die wirklich herzergreifend ist.
Das kleine Mädchen wird in einer Pflegefamilie untergebracht, als zu Anfang des Krieges ihre Mutter nicht mehr für sie Sorgen kann. Sie lebt sich ein in der kleinen Stadt, in ärmlichen Verhältnissen, mit einer Mutter, der "harte Schale, weicher Kern" quasi auf die Stirn tätowiert ist, und einem Vater, den man gerne aus dem Buch herausholen möchte, um ihn zu drücken und liebzuhaben.
Durch das Buch zieht sich Liesels Umgang mit den Worten. Ihr Pflegevater bringt ihr das Lesen bei, und schnell ist sie vollkommen begeistert von Büchern, die in ihrer Lage aber nicht leicht zu beschaffen sind.
Was mich an diesem Buch besonders beeindruckt hat, ist natürlich die Geschichte, vor allem aber eine wirklich ungewöhnliche Schreibweise. Der Autor spielt mit den Worten, bringt Begriffe in Zusammenhang, die so normalerweise nicht gebraucht werden und erschafft dadurch ein ganz neues Lesegefühl. Da kriechen Geräusche zu Liesel ins Bett und wecken sie auf, purzeln Worte zu Boden ... herrlich, wirklich. Muss gelesen werden!


Seiten des Monats: 1771
Top: Die Bücherdiebin. Wirklich, wirklich gut.
Flop: Kein Buch, was schonmal gut ist. Eigentlich fällt mir wirklich nichts ein, alle Bücher habe ich gerne gelesen.
Besonders in Erinnerung geblieben: Das wird wohl Anne Frank sein und bleiben, denn so ein Buch bleibt eben ganz besonders in Erinnerung.





2. Oktober 2014

RUMS: Füße im Meer

Hallo ihr Lieben,

heute zeige ich euch ein kleines, schnelles Projekt für zwischendurch, das mir trotzdem sehr viel Freude gemacht hat.


Ich habe es schonmal angekündigt, Stulpen stehen bei mir momentan hoch im kurz. Begonnen habe ich mit einer ganz einfachen Anleitung, einfach nur 2 Maschen rechts, 2 Maschen links, mehr nicht. 

Aber diese Farbe! Dabei handelt es sich um Merino Worsted von Malabrigo, eine Marke, die es relativ neu bei Lanade im Shop gibt. Und als ich mir mein Bachelorarbeitbelohnungspaket bestellt habe, wollte ich mir ja etwas gönnen und habe einfach mal einen Strang mit in den Warenkorb geworfen. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Ein Strang sorgt für relativ kurze Stulpen, aber für mich reicht das so. Ein bisschen ist sogar übrig geblieben, obwohl ich gedacht hatte, dass ich die Hälfte abgewogen habe ... nun ja.

Ich find sie ziemlich schick, die knaller Farbe wird durch das simple Muster schön aufgefangen und ich stelle sie mir jetzt schon toll vor im Winter und Herbst. Das Garn ist übrigens auch toll zu stricken, kann ich durchaus empfehlen.

Mehr zum Projekt wie immer bei Ravelry, und mehr Kreatives wie immer Donnerstags bei RUMS.