26. Februar 2017

Laurelhurst Cardigan und Handstulpen

Hallo ihr Lieben!

In meinem letzten Beitrag aus der Kategorie "Handarbeiten für andere" (die es offiziell nicht gibt, ich habe sie gerade eingeführt) sind die Männer meiner Familie die glücklichen Beschenkten gewesen. Wer beim Lesen Mitleid gegenüber meiner Mama empfunden hat, die in gekauften Klamotten neben ihnen steht und heimlich eine Träne verdrückt - natürlich nicht, auch meine Mama bekommt regelmäßig etwas von mir. Bei ihr freue ich mich besonders, wenn sie einen Schnitt gut findet oder etwas an mir sieht, dass sie dann auch haben möchte, denn meine Mama hat früher sehr viel für uns Kinder genäht und gestrickt. Eigentlich müsste ich mal ein paar Bilder davon machen ...


Meinen ersten Laurelhurst Cardigan fand sie schön, zog ihn über und gab quasi einen eigenen in Auftrag. Den Stoff haben wir zusammen ausgesucht, es ist ein melierter, grauer Jersey aus einem Stoffladen in Ibbenbüren. Außerdem habe ich den Schnitt noch um 5cm verlängert und die Ärmel etwas breiter zugeschnitten. 


Wie ihr seht, ist sie damit sehr zufrieden, und ich freue mir auch immer einen Keks, wenn ich sie darin sehe. Alle glücklich! 


Glückstück Nummer zwei war eher ein Zusammenspiel von verschiedenen Zufällen. Bei einer Wollbestellung bei Lanade hatte ich von dem noch recht neuen Garn Flora zwei Knäule mitbestellt, denn ich las, diese sei toll und super für zweifarbiges Stricken, wollte damit was ausprobieren. Anthrazit und einen naturton hatte ich mir ausgesucht und meine Mama gefragt, ob sie Handschuhe haben wolle.


Wollte sie nicht, aber Handstulpen sehr gerne, schön lang in beide Richtungen, sie hätte da ein Foto von einer Freundin ... darauf zu sehen waren recht einfache Stulpen, bis zum Daumenloch im Rippenmuster, danach so Querrippen. Sie suchte sich das Anthrazit aus und ich probierte ein wenig herum, musste ein, zweimal ribbeln weil ich zu viele Maschen auf der Nadel hatte, dann passte es. Ich habe etwa 10cm Bündchen gestrickt, dann über die Länge des Daumenlochs in Reihen anstatt in Runden und an dieser Stelle auch auf das "Raupenmuster" gewechselt, welches letztlich auch nur aus einer Anzahl an rechten Reihen und einer an linken Reihen besteht.



Dann das Ganze wieder zur Runde geschlossen und weiter hoch gestrickt, ein paar Abnahmen eingebaut weil sonst alles zu locker gewesen wäre und nach insgesamt 20cm abgekettet. Sind sie nicht hübsch geworden? 




22. Februar 2017

Black Denim Pullover und Tutorial für Seitenschlitze

Hallo ihr Lieben!

Vor etwa zwei Wochen begab es sich, dass mein Stoff-Regalfach bis auf einen Jeansstoff quasi leer war. Ein nervöses Kribbeln breitete sich aus, denn wenn plötzlich Nähzeit auftaucht, aber kein Stoff da ist, ist das schon schade. Wir haben ja alle Pläne bis weit über unseren Tod hinaus, also muss jedes Zeitfenster genutzt werden. 


Also auf zu Münsters schönstem Stoffladen, der natürlich auch am weitesten von mir entfernst ist. Also nehme ich nicht nur einen Stoff mit. Letztendlich sind es vier geworden, drei davon habe ich gezielt für Projekte gesucht. Nur dieser Denim-Jersey/Sommersweat ist mir erstmal auf Grund seiner Optik ins Auge gesprungen. Ich habe ihn mir unter den Arm geklemmt und beim weiteren Durchschauen überlegt, was er werden möchte.


Und zack, war die Idee da: Mein Pullover nach abgenommenem Schnitt hat mir wirklich gut gefallen, und einen schlichten schwarzen Pullover kann ich gut gebrauchen. Fröhlich bin ich dann mit meinen Ballen zum Zuschneidetisch stolziert - und durfte tatsächlich 20 Minuten warten, weil die Kundinnen vor mir so schwerwiegende Knopfentscheidungen zu treffen hatten, außerdem von ihren Kindern erzählen mussten etc. etc. Aber immerhin stand mit mir am Tisch eine nette Dame, wir haben uns ein wenig über unsere Projekte unterhalten und der Ärger, dass ich nun zu spät zum nächsten Termin komme, war aushaltbar.


Zuhause musste ich mich dann in Geduld üben, da die Stoffe ja erst noch ihre Runde in der Waschmaschine drehen  mussten, der Wäscheständer aber grad nicht frei war und ich deshalb nicht waschen konnte, Dilemma Dilemma. Im Endeffekt aber glückliche Fügung, denn so sah ich bei einer Kollegin ihren Pullover mit dem aktuell überall auftauchenden Schlitz an der Seite und konnte langwierige Überlegungen treffen, wie dies für mich umzusetzen ist. Ich habe es für euch festgehalten - dazu gleich mehr.


Ansonsten habe ich den Schnitt ein wenig verlängert und den Längenunterschied zwischen Vorder- und Rückenteil noch etwas größer gemacht. Hals- und Armbündchen habe ich aus demselben Stoff angenäht. Eigentlich war das Teil schnell genäht. Ich sollte mir nur merken, dass je nach Stoff auch Änderungsbedarf entsteht. Dieser hier ist deutlich fester und dicker als der dünne Strick vom letzten Projekt, daher hätten die Ärmel ein bisschen mehr Weite vertragen können. Das hat sich mittlerweile quasi erledigt, weil der Stoff ein wenig nachgegeben hat und die Schulternähte nun beweglicher sind, gibt dann auch nicht so viele Falten.


Ich mag die langen Kurschelärmel! Und die Optik des Stoffes! Noch dazu ist er richtig schön weich, hach!


So, kommen wir nun zu dem von mir fabrizierten Seitenschlitz. Auf beiden Seiten natürlich. Die Art und Weise, wie ich es gemacht habe, erkläre ich euch, und ich denke, dass sie sowohl für dehnbare- als auch feste Stoffe umsetzbar ist, allerdings erhebe ich hier keinen Patentanspruch oder behaupte, dass es der beste oder einfachste Weg ist. Nur so, wie ich es gemacht habe.

Zuerst habe ich die Seitennähte von Vorder- und Rückenteil einzeln versäubert. Wie das bei dehnbahren Stoffen dann oft so ist, wellt sich die Naht ein wenig, also mit ordentlich Dampf dran.


So lässt sich nämlich im nächsten Schritt besser Vorder- auf Rückenteil stecken. In meinem Fall vom Ärmel über die Achsel bis nach unten hin, bei Webware würde man den Ärmel später ins fertige Armloch nähen. Mein Vorderteil ist kürzer als das Rückenteil, ich habe nicht schief gesteckt, das sollte so. Dann habe ich abgemessen, wie tief der Schlitz sein soll und mir die Stelle mit einer doppelten Stecknadel markiert.


Nun wird genäht: Von dem Ärmel/der Achsel aus bis zur doppelten Stecknadel in gewohnter Stichlänge, ein paar Stiche verriegeln, ab der Markierung dann in weiten Heftstichen, die unten nicht verriegelt werden. Die Naht wird im Anschluss ordentlich auseinander gebügelt.


 Jetzt könnt ihr für die Optik eine senk- oder waagerechte Raupe auf genau die Stelle setzen, an der ihr mit den Heftstichen begonnen habt. Müsst ihr aber nicht.


 Nochmal darauf achten, dass die Nahtzugabe auseinander liegt, und dann zu beiden Seiten der Naht in eurem gewünschten Abstand von oben absteppen, bis unten zur Stoffkante.


Schnappt euch euren Nahttrenner und trennt die Heftstiche vorsichtig auf, und Tada, der Schlitz ist fertig! Von innen sieht das jetzt vielleicht nicht traumhaft aus, falls euer Stoff also am Schlitz aufklappt und die versäuberte Naht zu sehen ist, könntet ihr die zum Beispiel mit einem Schrägband einfassen.


Falls ihr noch Fragen zu meinem Tutorial habt, meldet euch gerne bei mir. Ansonsten reihe ich mich nun in die Liste auf dem Me Made Mittwoch Blog ein, wo Katharina heute eine traumhaft schöne zweifarbige Strickjacke zeigt. Sogar mit Reißverschluss, das ist bei mir grad auch ein aktuelles Thema, ich habe erst vor zwei Tagen meinen ersten Reißverschluss in ein gestricktes Teil genäht. Dazu folgt dann auch noch ein Beitrag, in ein, zwei Wochen.



15. Februar 2017

Farrow

Hallo ihr Lieben!

Im Dezember habe ich bei Christiane ihre Version des Farrow Dress von Grainline Studio gesehen und war schockverliebt. Wie immer, wenn das so ist, pinne ich mir dann ein Bild aus dem Beitrag bei Pinterest, damit ich nicht vergesse, dass ich das un-be-dingt haben muss. Dabei stellte ich fest, dass der Schnitt dort schon gepinnt war, direkt von Grainline Studio. Haha, doppelte Bestätigung, dass mich der Schnitt interessiert. Ich habe ihn dann gleich mal geordert und herumüberlegt, was ich so für Stoff nehmen möchte. Eigentlich wollte ich die ganze Zeit etwas schwarzes, aber im Stoffladen lag dann dieser schöne Jeans.


Nicht zu dick, mit ein bisschen Stretch für Bequemlichkeit und schön glatt. Zack, hatte ich den eingepackt und das schwarz im Kopf war verschwunden. 
Farrow ist ein Kleid mit einer für mich eher ungewohnten Form. Der Herzmann drückte es charmant aus: "Das ist schon eher ein Sack." Merci. Zum Glück ist mir das sehr egal, denn: Ich fühle mich wohl darin! 


Das Kleid ist hinten länger als vorne und hat tolle große Taschen. Es kann mit langen Ärmeln genäht werden, oder ganz ohne. Für den Sommer möchte ich das unbedingt ausprobieren, der Schnitt ist da ja irre luftig. Diese Version habe ich in der Größe 10 genäht und finde diese auch passend. Längentechnisch habe ich an zwei Stellen Anpassungen gemacht: Die Ärmel sind um 5cm verlängert worden, der Körper um 10cm. Davon habe ich am Ende aber nochmal 1,5cm abgeschnitten, bei der finalen Anprobe vor dem Säumen. 


Die Ärmel hätten dagegen noch ein wenig mehr Länge vertragen können. Den im Schnitt vorgesehenen Beleg habe ich einfach in eine Art Schrägband umfunktioniert um noch was aus den Ärmeln rauszuholen, so passt es jetzt. Immer diese Affenarme. 
Das Kleid hat im Rückenteil Teilungsnähte, die die Taschen vorne wiederspiegeln. Das bringt nochmal etwas Struktur in die große Fläche. 


Gerne würde ich Farrow nochmal aus ein wenig fließenderem Stoff nähen. Dann sieht das Kleid sicher nochmal ganz anders aus. Weniger kittelig, falls das eine gültige Beschreibung ist, die ihr versteht. Nicht, dass ich diese Version nicht mögen würde, aber es ist einfach spannend, was verschiedene Stoffe aus einem Schnitt machen.


Der Halsausschnitt wird mit einem Beleg verstürzt. Das sieht sehr ordentlich aus, wenn man nicht gerade beim Bügeln von rechts drüberbügelt und der Beleg sich abzeichnet. Ähem. Bei einer nächsten Version würde ich den Beleg außerdem an der offenen Kante mit Schrägband einfassen, denn so ist sie nur Versäubert, und das sieht einfach nicht so schön aus, vor allem, wenn man keine Overlock hat. So wie ich. 
Übrigens habe ich das Kleid gebügelt vor den Bildern, diese fiese Falte quer übers Dekollete hat sich irgendwie vorbeigeschummelt.


Im Nacken wird das Kleid mit einem Haken und einer Öse geschlossen. Oben seht ihr, wie sich der Beleg ein wenig rauszieht. Außerdem wird darunter die Nahtzugabe nur umgebügelt und sonst nicht befestigt, da habe ich noch ein wenig Angst, ob die sich rausklappt. Ich bin nicht so hundertprozentig überzeugt von diesem Verschluss und probiere beim nächsten Mal vielleicht einen Reißverschluss aus, fände ich auch ganz cool. Ansonsten bin ich mit der Anleitung aber gut zurecht gekommen, alles war verständlich und gut zu befolgen. Das hier ist mein erster Schnitt von Grainline Studio, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dort noch öfter mal etwas zu kaufen. 


Rumhampeln kann man in dem Kleid übrigens auch sehr gut. Viel Bewegungsfreiheit und so. Auch fürs Radfahren super.

Beim MMM sagt heute Lucy auf Wiedersehen und ist zum letzten Mal dabei. Schade!





10. Februar 2017

Meister Lenz für alle!

Hallo ihr Lieben!

Im Rahmen des Probenähens für Lotte&Ludwig hatte ich zwei Versionen des Hemdschnittes Meister Lenz genäht: Eines für den Herzmann, und eines für den Bruder, eigentlich deutlich zu klein, uneigentlich mit ein paar kleinen Änderungen nun mein Hemd. 

Danach habe ich eigentlich gleich weitergenäht mit dem Schnittmuster, euch das Ergebnis aber niemals präsentiert. Das war keine Absicht, sondern lag an mangelnden Bildern, denn die Empfänger sehe ich nicht täglich, sodass ich immer wieder vergaß, Fotos zu schießen. Nun ist es geschafft und ich kann euch zwei weitere Hemden präsentieren.


Mein Bruder und ich waren gleichermaßen enttäuscht, als das Hemd ihm so gar nicht passte. Er hatte den Stoff mit ausgesucht und sich auf das Hemd gefreut. Verzweifelt habe ich nach einem anderen Stoff gesucht, der ihm gefallen würde, aber nichts kam an das schöne grün/blaue Karo heran. Der rettende Gedanke kam mir dann auf dem Rückweg nach Münster: Dort gab es ebenfalls eine Filiale des Stoffladens, in dem ich mit ihm sein Material ausgesucht hatte. Und tatsächlich war das Glück mit mir und es gab dort denselben Stoff nochmal. Ich musste ein paar Zentimeter weniger kaufen als vom Schnittmuster vorgegeben, weil mehr auf dem Ballen nicht drauf war, war mir aber sicher, das mit den Resten vom ersten Hemd zusammen schon irgendwie gepuzzlet zu kriegen.


Ihr seht, Version zwei in zwei (!) Nummern größer hat funktioniert. Mein Bruder ist nämlich zwar ziemlich schmal und würde vom Bauchumfang und Hüfte in die 48 passen, aber breite Schultern führen dann dazu, dass das Hemd trotzdem nicht passt. Ich habe mich daher an den Schultermaßen orientiert für Größe 52 entschieden. Außerdem habe ich an Ärmeln und Körper nochmal ordentlich Länge hinzugegeben, da er fast zwei Meter groß ist, war das bitter nötig. Dieses Hemd passt ihm nun und wir können theoretisch im Partnerlook gehen. Äh, ja. Nur theoretisch!


Bei Karo-Stoffen schneide ich die Details ja gerne in schrägem Fadenlauf zu, in diesem Fall die Brusttasche, die Passen und die Manschette. Das Schnittmuster sieht zwar standardmäßig keine doppelte Passe vor, aber ich mag die saubere Optik. Außerdem kann ich so mein Label auf die innere Passe aufnähen. 


Die hunderttausendundzwei Knöpfe sind schlicht matt und dunkelblau, etwas anderes hätte zum Hemd auch nicht gepasst, wie ich finde. Hier seht ihr mein fast schönes Viereckkreuzding, an dem mittels eines Armriegels im Ärmel dieser im hochgekrempelten Zustand befestigt werden kann. 


Und nochmal ein Detailbild der Manschetten. Die mag ich ja auch sehr gerne. Also, deren Nähprozess. Ein bisschen fummelig, aber nachher immer so schön!

Nun hatten also der Herzmann, der Bruder und ich ein Hemd. Kein Hemd hatte mein Papa. Ein Unding, denn erstens ist mein Papa mein wohl größter Fan und zweitens hat er durch eher unterdurchschnittliche Körpergröße und eine proportional dazu überdurchschnittliche Körpermitte gerade bei langärmligen Hemden oft Probleme, was passendes zu finden. Meistens sind die Ärmel zu lang. 


Zum Geburtstag schenkte ich also einen Gutschein für ein richtig gut passendes Hemd, nahm Maß und sprach mich über den Stoff ab. Grund zur Freude: Papa war der erste, der ja zu einem Kontraststoff sagte. Grund für Frustration: Ein Jeanshemd sollte es werden, aus ganz, ganz hellem Stoff. Über Wochen habe ich Stoffgeschäfte abgeklappert, off- und online, einen Fehlkauf gemacht und letztlich bei Stoffe Hemmers genau den passenden Denim gefunden. Er ist ziemlich fest, und nur so als Hinweis: Bei festen Stoffen ruhig eine Nummer größer nähen. Es passt, aber ist eben unbeweglicher als ein Hemd aus dünnem Baumwollstoff. 


Als Kontraststoff habe ich einen sehr dünnen blau-karierten Stoff gewählt, ein kleiner Fehlkauf. Um das aufzufangen, habe ich das ganze Hemd dunkelblau abgesteppt und auch die Knopflöcher dunkelblau genäht. Da musste ich echt ordentlich nähen, jeder schiefe Stich wird ziemlich deutlich bei so hohem Kontrast. 
Für meinen Papa habe ich das Hemd in Größe 50 genäht, die Seitennähte begradigt um dem Bauch Platz zu geben und die Arme um ganze 8cm verkürzt. Das fühlte sich irre seltsam an, noch nie habe ich Ärmelschnittteile verkürzt, und sie sahen auch echt klein aus. Für einen Baumwollstoff wäre die entstandene Armlänge wohl in Ordnung gewesen, für diesen festen Stoff, der sich beim Strecken der Arme viel mehr aufschiebt, war das zu kurz. Es war aber nicht genug Stoff für zwei neue Ärmel übrig, also habe ich die Manschetten abgetrennt, das Schnittteil verbreitert und neue Manschetten angenäht. 


Mit dem Kontraststoff habe ich mich richtig ausgetobt. Die innere Passe, der innere Kragensteg, die innere Manschette, die Armriegel und die Knopfleisten habe ich daraus zugeschnitten. Ich mag diese Optik total gerne und bin froh, dass ich das so für meinen Papa nähen durfte. Es ist zwar deutlich mehr Arbeit, aber sieht auch sehr professionell aus. 


Für dieses Hemd habe ich das Label erst auf ein Stück des Denim aufgenäht und dann auf die innere Passe. Der Jeansstoff franst an den Kanten nun etwas aus, was mir ebenfalls gut gefällt. Rustikal und so. 


Ich sagte ja schon öfter, dass ich super gerne Hemden und Blusen nähe und auch gerne die Passe verdoppele, wenn dies nicht vorgegeben ist. Der Grund dafür ist die Hemdrolle, die man bildet, wenn man die Passenteile an den Schulternähten rechts auf rechts zusammennäht und dazwischen die Vorder- und Rückenteile einrollt. Aus einem komischen Würstchen ist nach dem Nähen und Wenden eine schicke Weste geworden. Ich liebe diesen Schritt, ehrlich!


Ich bin mit meinen beiden Hemden sehr zufrieden und mir sicher, dass es nicht die letzten waren, die ich für die Herren meiner Familie genäht habe. So dankbar, wie sie sich dafür zeigen, wiederhole ich das gerne!





7. Februar 2017

Auf und unter der Nadel im Februar

Hallo ihr Lieben!

Es ist mal wieder Zeit für die monatliche Bilanz hier. Wenn ich in den Beitrag von Januar reinschaue, dann bin ich ziemlich zufrieden. Stricktechnisch habe ich entspannt gearbeitet und bin trotzdem gut vorangekommen. Genäht habe ich alle drei geplanten Projekte, und bis auf das Kleid sind auch alle schon verbloggt. 
Für Februar habe ich auch schon ein paar Pläne. Fangen wir mit dem wolligen Spaß an!


Die Weste ist gewachsen! Und von meinen mühevoll berechneten Taillenabnahmen sieht man nichts. Das ist interessant. Aktuell bin ich jedenfalls mitten in den Armlöchern, beziehungsweise stricken ich deren Steeks, wirkliche Löcher gibt es noch nicht. Realtiv bald beginnt dann der Halsausschnitt, und dann gibt es einen Schnaps und ich zücke die Schere. Spannend!


Restefest auf der Sockenwundernadel, juhu! Ein bisschen Regenbogen war noch übrig, kombiniert mit grau gibt das Katzensocken. Ich freu mich wie Bolle darüber. 


Seit ein paar Wochen häkele ich auch wieder fleißig an meiner riesigen Granny Square Decke. Eine "Runde" dauert fast zwei Stunden und benötigt etwa 50g, ihr könnt euch also vorstellen, wie irre schnell ich dort vorankomme. Nicht. 

Das war gar nicht so spannend, aber da gibt es auch noch zwei Projekte, die sicherlich im Februar starten, ich euch aber nicht fotografisch vorstellen kann. Zum einen werde ich bei Sophias Kofte - Along mitmachen, zum anderen noch ein weiteres Sockenmuster testen. Ausgelastet bin ich also. 

Nähtechnisch habe ich mir zwei Projekte ausgesucht. Ich habe zwar aktuell Urlaub, aber der ist dann immer schnell voll mit Verabredungen und so, da bleibt gar nicht so viel Zeit fürs Hobby. 
Bei Tilly and the buttons habe ich mir ein paar Schnittmuster gegönnt, unter anderem Cleo. Ich springe also auf den Latz-Trend auf, obwohl ich mir da immer noch nicht sicher bin. Aber weil probieren über studieren geht, werde ich mir ein Latzkleid aus schwarzem Jeans nähen. Das wird irre spannend. 


Mein Plan für dieses Jahr ist ja, ein paar Grundschnitte zu finden. Für Shirts, Tops und vor allem Jeans. Da wäre ich mit einem Schnitt durchaus zufrieden für einige Jahre, nur sollte der auch gut sitzen. Weil ich mit Ginger nicht so zufrieden war, wollte ich nochmal einen anderen Schnitt ausprobieren, nämlich die Skinny Jeans von Sewerea.


Spoiler: Der Stoff vom Bild hat schon die Form einer Hose, sitzt aber noch schlechter als die Hosen, die ich basierend auf Ginger genäht habe. Mehr zu beiden Schnitten gibt es dann noch in einem gesonderten Beitrag. Nachdem der erste Frust nun dank Schokolade verflogen ist (manchmal muss man sich das gönnen und eine Laktase-Tablette einwerfen..) werde ich mich gleich mal an einen abgewandelten Schnitt setzen. Zum Glück habe ich eine Kaufhose, die ganz gut sitzt und habe beim Abgleichen schon einige Punkte gefunden, die Verbesserung bringen könnten. 

Den Beitrag verlinke ich wie immer bei Maschenfein in der großen Sammlung. 






5. Februar 2017

Teststricken und erster Versuch mit Sneakersocken

Hallo ihr Lieben!

Wie versprochen gibt es noch einen weiteren Beitrag mit Socken, auch diesmal zwei Paar. Während die letzten zu Weihnachten verschenkt wurden, gehören die heutigen alle mir, miiiir, mein Schatz!

Das erste Paar ist ein weiteres Exemplar aus der Fräulein Wunder Serie von Sophia und nennt sich Paff der Zauberdrache. Noch gibt es die Anleitung nicht zu kaufen, das hier ist also ein kleiner Vorgeschmack


Diese Socke wird, wie auch Waldemar, zweifarbig gestrickt. Ich habe dieselbe Kombination wie bei meinen Handschuhen gewählt, da von dem Garn noch so viel übrig war. 150g Sockenwolle haben im Endeffekt ein Paar Handschuhe, zwei Paar Socken und einen Babycardigan ergeben, das ist ein bisschen verrückt. Aber bleiben wir doch erstmal bei diesem Paar.


Das Grundmuster ist nach einem einfarbigen Bündchen erstmal simpel, jede Reihe abwechselnd, glatt rechts. Perfekt für das Sockenwunder, darauf habe ich diese Socken auch gestrickt. Die Ferse kommt erst ganz am Schluss rein, also quasi bis zur Spitze ganz simpel geradeaus.


Der Clou bei diesen Socken liegt etwas versteckt an der Seite: Ein zweifarbiger Zopf zieht sich über die gesamte Länge. Meine Garnkombination ist nicht so perfekt, man kann es nicht so genau sehen, vor allem nicht die Plastizität. Aber schaut mal auf Instagram nach "Paffderwunderdrache", dort findet ihr bessere Bilder von anderen Socken.
Der Zopf trägt sich auch überhaupt nicht unangenehm. Beim Stricken sorgt er zwar dafür, dass sich die Socke auf einer Seite sehr zusammenzieht, aber das ist nach einer ordentlichen Runde Dampf und Zerren auch vorbei. 


Das graue Garn ist ja in meinen Augen ein Allrounder. Ich stricke damit sehr gerne als Kontrastfarbe, aber auch pur. Man sollte immer etwas davon dahaben. Das habe ich leider selbst missachtet, und so musste ich mitten in der Ferse der ersten Socke eine recht lange Pause einlegen. Das war nicht leicht. Also habe ich mal eben flott mein erstes Paar Sneakersocken gestrickt.


Die waren dann genau mit Ankuft des Wollnachschubs fertig und alles passte perfekt zusammen. Die Anleitung für die Söckchen nennt sich Rose City Rollers und ist kostenfrei sowie in zig Größen verfügbar. Sie werden von oben gestrickt, mit einer Ferse aus Hebemaschen. 


Zu der Tragbarkeit kann ich noch nicht so viel sagen, es ist ja doch noch etwas frostig aktuell. Aber für den Übergang stelle ich sie mir toll vor in Turnschuhen, oben schaut der Rollrand raus, dazu eine Jeans ... da freue ich mich gleich noch mehr auf den Frühling. 


 Das Garn hat sich im Fersenbereich sehr interessant verhalten, die eine Seite ist quasi nur rot, die andere schwarz/weiß. Unten habe ich mich ein wenig verrenkt, damit ihr es sehen könnt. Ansonsten war das Stricken ziemlich kurzweilig, die Socken haben genau 50g Sockenwolle benötigt und sind damit super für Reste, juhu!


Ich werde euch dann zeitnah berichten, wie ich mit den Socken zufrieden bin. 

Eigentlich wollte ich jetzt schreiben, dass es das erstmal mit Socken war, aber für diese Woche ist der Überblick-Post zu Februar geplant und da werdet ihr wohl oder übel nochmal ein Paar angestrickte Socken sehen. Naja, was solls, noch habe ich Platz in der Schublade.




1. Februar 2017

Gestrickte Socken unterm Tannenbaum

Hallo ihr Lieben!

Also, mir ist bewusst, dass Weihnachten schon etwas länger vorbei ist. Ich habe auch schon die Deko wieder in Kisten gepackt und mich damit abgefunden, dass es mit der irren Gemütlichkeit nun vorbei ist. Trotzdem gibt es noch einige Geschenke, die ich hier nicht gezeigt habe. Das ist ja nicht weiter schlimm, denn bis auf den Fakt, dass sie zu Weihnachten verschenkt wurden, haben sie gar nichts weihnachtliches an sich. 

Wie jedes Jahr bekam mein Brüderchen von mir selbst gestrickte Socken. 


Ich war mir sogar hundertprozentig sicher, sie vor dem Verpacken fotografiert zu haben. Die Bilder hatte ich quasi vor Augen. Sie ließen sich aber einfach nicht auftreiben! Dementsprechend sind die Bilder nun nach mehrfachem Tragen entstanden, was ja nur für die Socken spricht.
Die Wolle habe ich über DaWanda gekauft, handgefärbt, dunkelblau, etwas meliert. Sie zu verstricken war gut. Dieses Sockenpaar war auch das erste, welches ich auf den Mini Rundstricknadeln gestrickt habe. Da sie ein kleines Strukturmuster haben, war das ein guter Einstieg, denn meine Handgelenke mochten diese Abwechslung deutlich lieber als glatt rechts Gestricktes auf diesen Nadeln. Mittlerweile stricke ich da aber alles ohne Probleme.


Das Muster nennt sich "Petty Harbour" und ist bei Ravelry umsonst und in drei Größen zu finden. Ich habe die größte Größe für die riesen Füße meines Bruders genommen und für den Fußteil die Anleitung ignoriert und meine Notizen genutzt. Die Socken passen ihm gut und haben ihm auch gut gefallen. 

Sockenbeschenkte Nummer zwei war meine Mama. Der hatte ich vor ein paar Jahren mal ein Paar gestrickt, sie sagte dann irgendwann einmal, dass sie die dank Kamin eigentlich selten anzieht, also war für mich das Thema Socken stricken für Muttern vorbei. Letztens Im November korrigierte sie diese Aussage und äußerte sich voller Zuneigung über die Socken, sodass ich mir gleich eine Notiz im Hinterkopf machte.


Das Garn ist aus der Pairfect - Reihe von Regia und zum Beispiel hier zu bekommen. Der Grundton passt sehr gut zu meiner Mama, und bis auf orange und gelb auch die Streifen, da ist mir die Entscheidung leicht gefallen. Ich habe dieses Paar glatt rechts gestrickt, die Ferse mit Hebemaschen, was etwas Struktur hereinbringt und vor allem getragen auch ziemlich gut aussieht. 


Meine liebe Mama hat sich über die Socken gefreut und sie auch schon häufiger getragen, was wiederum mich freut.

Meine Socken gibt es natürlich auch auf Ravelry.

Das waren dann auch nicht die letzten Socken für diese Woche - ich hätte da noch ein, zwei, drei Paar zu zeigen.