3. November 2021

Basic Tank und Glückstasche

 Hallo ihr Lieben, 

bei diesem Blogbeitrag könnte eventuell das Gefühl eines kleinen Déjà-vu aufkommen. Im Sommer zeigte ich zwei Tanktops und erzählte, wie froh ich war nun einen Basic Schnitt dafür zu haben. Dazu präsentierte ich die Tasche voll Glück und hatte auch darüber ein paar Worte zu verlieren. Nun das Ganze nochmal in anderen Farben:

Vor einigen Wochen hatte ich das Glück bei Stoffetauschen von einer einzigen Person vier hübsch melierte Bio-Jerseys kaufen zu können sowie einen gemusterten. Das Shirt, das ich daraus nähte habe ich euch hier schon gezeigt. Eigentlich wollte ich in einem kleinen Marathon die gesamten Stoffe in Shirts und Tops sowie die Reste in Unterwäsche verwurschteln, aber naja, irgendwie kamen andere Projekte dazwischen und Basics sind halt eher langweilig. 

Also durfte zwischendrin auch etwas spannenderes unter die Nadel. Taschen zum Beispiel, die sind ja regelrecht nervenaufreibend. Der Moment des Wendens sorgt jedesmal noch für angespannte Nerven bei mir. Nicht zu unrecht, wie sich herausstellen sollte... aber dazu weiter unten mehr. Meine khaki farbene Bauchtasche durfte mich den Sommer über fast täglich begleiten, und auch abseits des Pendelns habe ich sie oft an mir dran gefunden. Ist halt schon alles wichtige drin, was ich so brauche wenn ich das Haus verlasse, und so praktisch griffbereit. Dann kam der Herbst und damit die Ernüchterung: Mit dem leicht anderen Khaki-Ton meiner Jacke sah die Tasche überhaupt nicht aus. Gar nicht. Gänsehaut. Ich musste eine zweite nähen! (Gut, die vierte insgesamt, aber für mich eben die zweite).

 
Weil ich ja weiterhin versuche, möglichst Ressourcen schonend zu nähen, habe ich zunächst einmal bei den Stoffresten geschaut, hier jedoch nichts in passender Menge und Festigkeit gefunden. Ebenso wenig bei den aussortierten Kleidungssücken die zu gut zum Weitergeben waren. Letzte Station war also die Flohmarktkiste, und hier wurde ich fündig: Meine Jacke Lupin, die ich sowieso nie getragen habe. Futter direkt dabei, was will man mehr? Die Wildlederoptik des Außenstoffs konnte ich mir super gut vorstellen für die Tasche, also habe ich direkt alles auseinander genommen. Gurt, Karabiner und vorderer RV musste ich dazu kaufen (diese Zubehör-Dinge sind wirklich teuer für so eine kleine Tasche!). Sogar das Stück mit dem aufgenähten Label konnte ich einbauen. 
 

Weil ich die Tasche ja nun schon einige Male genäht hatte, habe ich die Anleitung nur grob überflogen. Und irgendwie verpasst, der hinteren Tasche ein Futter einzubauen. Richtig ärgerlich, aber auch ein bisschen witzig. Ich werde nachträglich noch versuchen, die Nahtzugaben ein wenig zu versäubern damit es nicht so schnell aufribbelt, vielleicht löse ich auch nochmal die Wendeöffnung und versuche, ein Futter anzubauen, da bin ich mir noch nicht sicher. 

Eigentlich wollte ich auch gerne ein schönes gemustertes Gurtband verwenden, sowas hatte mein Stoffladen vor Ort leider nicht. Also habe ich einen Streifen Stoff auf das vorhandene Gurtband aufgenäht. Marke Eigenbau quasi, auch irgendwie schön. Auf den Bildern könnt ihr es ein wenig erahnen.

Ich habe auch hier wieder die kleine Variante genäht, aber mal mit Fronttasche. Im Moment praktisch für die allgegenwärtige Maske ... 

Ich habe nun also eine Sommer- und eine Wintertasche, könnte man sagen. Was ich nicht sagen kann ist, ob es die letzte bleibt. Macht einfach Spaß, diese Tasche! Und bringt Glück?

Bis jetzt hat sich das Top so nett im Hintergrund gehalten, da will ich es doch kurz mit ein paar Worten lobend erwähnen. Genäht habe ich es an einem Tag, an dem ich gefrustet von der Arbeit heim kam und irgendwie ein Produkt sehen wollte. Ein Schnelles, bei dem ich wenig falsch machen kann. Zum Glück lag das Top schon zugeschnitten da und nach einer Stunde hatte ich ein neues Top und bessere Laune. Meine Anspannung hat sich aber wohl ein wenig auf das Nähen übertragen, die Einfassungen an den Armausschnitten sind einen Tacken zu stark angezogen, es wellt sich ganz leicht. Kann ich gut mit leben, aber interessant, wie es quasi vom Kopf durch die Hände ins Projekt fließt, oder? 

Ich habe das Top Juno wieder in Größe L genäht und wie beim letzten Mal den zusätzlichen Zentimeter auf Taillenhöhe sowie einen oben an den Trägern hinzugefügt.

Und ganz unten im Bild könnt ihr noch meine Restesocken erahnen. Ich liebe sie so sehr und will unbedingt ein zweites Paar, aber so viele Pläne und so wenig Zeit, ihr kennt das. Aktuell sind erstmal Geschenke auf und unter den Nadeln. Dafür bin ich mit meiner Planung schon durch und habe vieles an Material und Kleinigkeiten schon besorgt, sodass ich hoffentlich einen entspannten und kreativen November und Dezember haben kann. 

Meine zwei Teile schicke ich zum Me Made Mittwoch und bin gespannt, was sich dort noch so entdecken lässt!


Happy sewing, 

Julia