27. Januar 2020

Stirnbänder und Stringart - Selbstgemachte Kleinigkeiten

Hallo ihr Lieben,

auf geht es in die letzte Folge der Staffel "Was hat Julia 2019 zu Weihnachten selbst gemacht". Es ist kein großes Finale mit Cliffhanger und Co, eher eines, das die Serie gemütlich ausklingen lässt. Ein paar Kleinigkeiten, die ich gemacht habe, alle mit mehr Aufwand als Geld, wobei ich ersteres auch einfach lieber verschenke und den Wert meiner Geschenke nicht am finanziellen festlege. Ich hoffe, das ist bei euch auch so, sonst seid ihr in diesem Beitrag vermutlich falsch. 


Insgesamt zeige ich euch hier fünf Geschenke für meine liebsten Freundinnen. Alle bekamen kleine Set, alle bekamen ein gleiches Teil und noch andere verschiedene. Angefangen hat es mit diesem süßen Pflanzenhaus auf dem Blog von Gingered Things über das ich zufällig gestolpert bin. Das sah einfach aus, aber mit großer Wirkung, und ich überlegte, für wen ich das denn machen konnte. Und weil mir da gleich fünf Mädels einfielen und ich mich nicht entscheiden konnte, sollten es einfach alle bekommen. 
Das Balsaholz habe ich nach erfolglosem Suchen und Nachfragen in mehreren Baumärkten schließlich im Internet bestellen müssen. Dann habe ich die Massenproduktion begonnen, alle Stöckchen zugeschnitten (weil kein Cuttermesser im Haus war mit einer Schere, sogar das ging, so weich ist das Holz) und dann losgeklebt. Wie ihr auf dem Bild oben sehen könnt, sind die Häuser alle etwas ... individuell und würden vom Statiker vielleicht nicht abgenommen werden. Von vorne sehen sie aber eigentlich in Ordnung aus, das macht eher die Vogelperspektive ... ließ sich aber auch nicht wirklich besser bewerkstelligen, dann hätte ich glaube ich in einer anderen Reihenfolge kleben müssen. Den Querbalken in der Dachspitze habe ich hinzugefügt, der ist in der Anleitung auf dem Blog nicht enthalten, für mich sieht es aber so stimmiger aus. 


Was außerdem in allen Geschenken steckte, war natürlicih eine kleine Pflanze. Ich habe aber fünf unterschiedliche gekauft, alles so kleine Minipflanzen, da geht mir ja das Herz auf. Ebenso hat jede eine Weihnachtskarte im kleinen Umschlag bekommen, die falte ich immer aus schönen Prospektseiten oder Zeitschriften selbst. 
Zwei meiner Freundinnen bekamen dann ein Stirnband. Das Garn lag hier seit meinem Schafkissen herum und ich wusste nicht recht, was daraus werden sollte. Erst dachte ich an wirklich dicke Handschuhe, aber nachdem ich für besagte Freundinnen bereits Stirnbänder genäht hatte, die sie wirklich gerne tragen, kam irgendwann der Geistesblitz. Die passende Anleitung fand ich im Rib Twist Headband, sie ist kostenlos und für Garn in dieser Stärke gedacht. Ratz fatz waren sie dann gestrickt, und das Garn reichte für die schwarze Version genau, die hellere oben ist ein wenig schmaler, bedeckt aber trotzdem ausreichend die Ohren. Die Stirnbänder sind mit Freude angenommen worden, was wiederum mich sehr freut!


Die nächste Freundin fährt im Gegensatz zu uns vorbildlich mit Helm Fahrrad, sodass ein Stirnband nicht drunter passt. Somit gab es zum Haus zweierlei selbst gemachte Marmelade, ich verschenke sehr gerne so leckere Kleinigkeiten aus der Küche. Die Tüte war noch vom letzten Jahr übrig, so schöne Geschenktüten hebe ich auch immer auf und das Haus passte genau rein und somit war der Transport weniger knifflig. 


Eine weitere tolle Bastelei, über die ich bei meiner Geschenke Recherche gestolpert war, ist die sogenannte Stringart. Dabei geht es nicht um Kunst mit Schlüppern, sondern Bändern oder Schnüren. Die werden um Nägel gewickelt, wodurch ein Bild entsteht. Das wollte ich sowieso ewig mal ausprobieren, also war es beschlossene Sache. Nur die Entscheidung für ein Motiv war nicht so leicht, es sollte eher etwas kleines sein, nichts saisonales ... ein bisschen Inspirationssuche auf Pinterest hat mir geholfen, mich auf die Federn oder Blätter festzulegen. Dann bin ich los in den Baumarkt, habe Nägel besorgt und mir in der Restekiste ein Stück Holz ausgesucht, dass ich dann in passende Formate habe schneiden lassen. Zuhause die Kanten glatt geschliffen, mit Bleistift die Form vorgezeichnet und losgehämmert. 


Das war alles ein ganz schönes Herumprobieren, in welchem Abstand die Nägel ins Holz kommen, wie tief, wie verstecke ich Anfang und Ende vom Stickgarn, wie mache ich die gewünschten Übergänge - am Ende war ich aber ziemlich zufrieden mit beiden Bildern und möchte so etwas gerne auch nochmal für mich selbst ausprobieren. 


Ich finde es viel schöner, so etwas zu verschenken als Dinge, die ich innerhalb von fünf Minuten gekauft oder bestellt habe. Das will ich aber jetzt nicht schlecht reden, auch so etwas verschenke ich und ich freue mich auch selbst über ganz "normale" Sachen, die fertig gekauft werden. Aber ein Geschenk, das ich mit eigenen Händen hergestellt habe, hat einfach nochmal einen anderen Wert. Eigentlich einfach nicht vergleichbar, das ist es wohl. 
Noch etwas, worauf ich in diesem Jahr geachtet habe: Möglichst wenig Müll zu produzieren. Das ganze Jahr über sammele ich Geschenkpapier und dieses Packpapier, was oft in Kartons drin ist oder man im Laden um zerbrechliche Gegenstände gewickelt bekommt. Damit habe ich einen Großteil meiner Geschenke verpackt, statt Geschenkband oft Reste vom Garn genommen, mit dem das Geschenk gestrickt wurde oder ähnliches. Zusammen mit ein paar schon vorhandenen Stempeln sieht auch das schön und weihnachtlich aus, und zumindest das Papier bekommt so ein zweites Leben und hat doppelt so lange einen Sinn gehabt, wie im Normalfall. 

Am liebsten würde ich in diesem Jahr Verpackungen aus Stoff nähen, die dann immer wieder verwendet werden können. Mal sehen, ob sich dafür die Zeit findet. 

Ich bin gespannt, was ihr von den Geschenken haltet und ob ihr euch über so etwas freuen würdet?

Happy knitting, 
happy crafting, 

Julia

21. Januar 2020

Jogginghose und Wollsocken - was will Mann mehr?

Hallo ihr Lieben,

nachdem ich euch in der letzten Woche gezeigt habe, was meine Mama von mir zu Weihnachten gestrickt und genäht bekam, sind heute mal die Männer meiner Familie dran. Der Freund ist ausnahmsweise leer ausgegangen, einerseits möchte er gar nichts von mir selbst gemacht haben, andererseits haben wir uns in diesem Jahr nur eine Kleinigkeit geschenkt. 
Aber glücklicherweise weiß ich bei meinem Bruder und Papa mittlerweile recht genau, was sie so mögen. 


Traditionell bekommt mein Bruder jedes Jahr zu Weihnachten ein Paar Wollsocken. Und bei Schuhgröße  48 ist das schon ein Commitment, was ich da eingegangen bin! Aber er trägt sie auch tatsächlich das ganze Jahr durch zum Schlafen und zum Chillen, die sind also einer Menge Reibung (Bettwäsche) ausgesetzt und damit relativ schnell nicht mehr schön. Er trägt sie dann weiter, aber jährlich ein neues Paar schadet definitiv nicht. 
Die 76 Maschen pro Runde habe ich in feinen Ringeln gestrickt, dafür zwei Garne gemischt, einmal ein Zauberball, den ich netterweise geschenkt bekommen habe, und ein Knäul melierterm Beige von Regia. Leider musste ich den Zauberball immer mal wieder neu ansetzen weil er sehr dicke Stellen hatte, sodass die Farbverteilung nicht ganz gleichmäßig ist. Aber was solls, oder?


Mein Papa ist überhaupt kein Abnehmer für Wollsocken, der hat immer warme Füße, und Fußbodenheizung. Dafür lässt er sich super gerne benähen, und in diesem Jahr habe ich die Idee gehabt, dass eine Jogginghose doch mal eine gute Idee wäre. Kurz mit meiner Mama Rücksprache gehalten, die mir erzählte, dass er nur eine besitzt bei der er immer die Hosenbeine umschlägt, weil sie zu lang ist. Perfekt! Ich habe dann diese Hose ausgemessen um eine Orientierung zu haben und mich auf die Suche nach einem Schnitt gemacht. 


Für Männerschnitte finde ich Pattydoo immer eine gute Anlaufstelle, auch hier wurde ich dort mit der Hose Alex fündig. Den flauschigen Sweat habe ich im örtlichen Stoffladen gekauft, ebenso wie Reißverschlüsse und Kordel. Einen Jerseyrest für das Taschenfutter hatte ich noch zuhause, die Bündchen habe ich auch aus dem Sweat genäht. 


Für meinen nur 1,70m großen Papa habe ich die Beine um 7cm gekürzt. Ich sage es euch, das ist so ungewohnt! Ob ich für mich, den Freund, Mama oder den Bruder nähe, immer muss ich ordentlich verlängern. Ich dachte die ganze Zeit, ich nähe eine Kinderhose und habe immer wieder nachgemessen weil ich mir sicher war, dass es falsch ist. So kann man sich an Proportionen gewöhnen, verrückt! 
Achso, insgesamt ist es Größe M geworden. An Weihnachten hatte ich dann ein bisschen Herzrasen bei der Anprobe, aber sie sitzt wirklich gut. Eine weitere aus dünnerem Stoff ist schon bestellt worden ;)


Ich mag ja besonders das Bauchbündchen an dieser Hose, die zwei Nähte haben irgendwie einen tollen Effekt, viele Kauf-Jogger sehen ja auch so aus. Ich habe das während des Nähens nicht ganz verstanden, eigentlich sollten die Öffnungen für die Kordel im mittleren Teil des Bündchens sein, da musste ich ein bisschen improvisieren. Habe ich aber sowieso, denn laut Anleitung werden Ösen eingeschlagen. Das mag ich bei dehnbaren Stoffen aber nicht so gerne, ist immer eine Schwachstelle auf Dauer, deshalb habe ich Knopflöcher eingenäht.
Die Anleitung war gewohnt verständlich, auch ohne das Video kam ich gut zurecht, obwohl in der Kurzanleitung der Schritt fehlt, dass die Seitennähte zusammen genäht werden. Bisschen witzig, ist mir aber natürlich aufgefallen. Achso, für die Taschen musste ich dann doch einmal ins Video gucken, da war mir nicht ganz klar, wie es funktionieren soll. 


Die abgesteppte Schrittnaht ist auch nicht Teil der Anleitung, das mache ich aber mittlerweile bei allen Hosen aus Gewohnheit, trägt nämlich auch deutlich zur Lebenszeit der Klamotte bei. 

Welche Schnitte näht ihr am liebsten für die Männer in eurem Leben? Gibt es was, das ich noch ausprobieren sollte?


Happy sewing, happy knitting, 

Julia

12. Januar 2020

Einkaufsnetz, Mütze, Socken, Hüftwärmer und Tuch - für die Beste nur das Beste

Hallo ihr Lieben,

Ich fange dann mal an, euch zu zeigen, was ich so zu Weihnachten verschenkt habe. Davon war wieder einiges selbst gemacht, vor allem meine Mama hat nur eine kleine Sammlung von Kleinigkeiten von mir bekommen. Wir haben insgesamt in diesem Jahr keine großen Geschenke gemacht, weil sowohl meine Eltern als auch ich andere, sehr große Ausgaben hatten, die auf eine gewisse Art auch ein Geschenk für unsere Familie waren. 


Den Anfang hat ein Einkaufsnetz gemacht. Meine Mutter hatte im Herbst gefragt, ob ich ihr bei Gelegenheit auch mal so eines stricken könnte, und bei solchen Anfragen horche ich ja immer sofort auf. Kleine Umfrage im Strick-Freundinnen-Kreis brachte zwei ungenutzte Knäul Baumwolle im genau passenden Farbton hervor und das Netz war innerhalb von zwei Nachtdiensten fertig, Kordel für die Tunnelzüge hatte ich auch noch zuhause.

So ohne Füllung sieht ein Einkaufsnetz immer ein bisschen traurig aus. Ich habe mal reingepackt, was sich bei meinen Eltern so fand: Zwei Kilo Mehl und eine Pomelo (weiß jemand, warum die doppelt in Plastik eingepackt sein müssen? Ich ärgere mich ja immer wieder ...).


Auch gefüllt macht das Netz eine sehr gute Figur. Die Träger werden automatisch länger und die Öffnung zieht sich zu. Mama hat sich über das Netz sehr gefreut, ich freue mich, wenn sie damit demnächst auf dem Markt und im Supermarkt angeben kann :)


Nicht zu Weihnachten, sondern etwas davor, gab es diesen kleinen wärmenden Wickelrock. Meine Hundeschwester (die sich in einige Bilder reingeschlichen hat) freut sich über tägliche, lange Spaziergänge, und je nach Wetter zieht es da manchmal um die untere Körperhälfte. Deshalb haben wir zusammen im örtlichen Stoffladen ein Reststück Stepptstoff ausgesucht, der sich von den Maßen gut eignete. Von außen ist er glatt, innen ist der Stoff aber flauschig, das passt super zur Funktion, die Jacke, die darüber getragen wird schiebt sich nicht hoch und am Po ists kuschelig.


Fertig gestellt war das gute Stück ziemlich schnell: Sie hat es sich angehalten, ich habe Knipse gemacht für zwei kleine Abnäher an den Seiten und die Platzierung der Druckknöpfe und dann die Kanten versäubert, umgeschlagen und abgesteppt. Schon fertig. Na gut, ich musste an Druckknöpfen nochmal nachrüsten, das war zuerst nur einer. Aber auch das ist ja flott gemacht.


Eigentlich steckt hinter allen Geschenken heute eine kleine Geschichte. So auch hinter dieser Mütze. Meine Mama hatte sich irgendwann im letzten Jahr in den Poncho einer Freundin verliebt. Dieser war aber in einem Geschäft nicht mehr zu bekommen, weshalb sie es über das Internet versuchte. Dabei ist sie einer Fake-Seite auf den Leim gegangen, bekam statt Poncho ein "Cartier"-Armband aus China ... der Frust war groß, könnt ihr euch vorstellen. Gemeinsam haben wir dann beschlossen, dass sie sich den Poncho auch selbst stricken kann, die Konstruktion war ziemlich einfach. Wir haben das Garn ausgesucht, der Poncho ist mittlerweile fertig und sehr schön geworden. Übrig geblieben sind anderthalb Knäul Garn, die Mama mir in die Hand drückte, ich könnte ja bei Gelegenheit eine Mütze für sie daraus stricken. Zack, das nächste Geschenk!


Einfach nur glatt gestrickt wollte ich nicht, deshalb habe ich ein wenig auf Ravelry gestöbert und mich recht fix in die kostenlose "Just a Hat" Anleitung verliebt. Das Muster ist super einfach und sieht in dem Garn auch sehr schön aus.


Noch mehr witzige Geschichte: Meine Mama hatte beschlossen, ihrer besten Freundin auch eine Mütze zu Weihnachten zu stricken. Sie war etwas ratlos, wollte ein Muster, aber was schlichtes, nur ein bisschen Struktur. Ich habe ihr dann dieses untergejubelt, was ihr gut gefiel. So haben beide nun eine Mütze mit demselbsen Muster, nur anderes Garn und andere Farbe.


Ein bisschen Quatsch mit dem Hund musste ich auch treiben... steht ihr doch auch ganz gut, oder?

Weiter zur nächsten Geschichte. Eine Strickfreundin von mir durfte sich in ihrer Nachbarschaft bei einer Haushalsauflösung im Wollvorrat der verstorbenen Dame Garn aussuchen. Laut ihrer Schilderung gab es dort ziemlich viel Wolle, sodass sie zum monatlichen Stricktreff eine Auswahl Sockenwolle mitbrachte. Bei einem Knäul dachte ich wegen der Farbgebung gleich an meine Mama, fragte sie, ob diese ihr gefallen würden ("Ja, schön!"  -  "Gut, dann darfst du es wieder vergessen.").


Auch wenn sie mittlerweile im ganzen Haus Fußbodenheizung hat und der Bedarf an warmen Socken dadurch eher eingeschrumpft ist, habe ich ihr die Socken gestrickt. Gefreut hat sie sich sehr, und abends auf dem Sofa kann es ihr eigentlich nicht warm genug sein, ich gehe also davon aus, dass sie trotzdem häufig getragen werden.


Die sind ihr echt auf´den Fuß gestrickt, oder? Hach, schön. Und wieder grau und rosa, es zeigt sich ein Farbschema, findet ihr nicht? Hach, schön, wenn jemand sich so über Handarbeit freut.


Auch das letzte Teil meiner kleinen "Für Mama"-Serie ist kein Weihnachtsgeschenk, sondern einfach so im Herbst für sie entstanden. Ich hatte mir selbst ja im Frühjahr ein Tuch aus Musselin genäht und mochte es so sehr, dass ich auf Ebay Kleinanzeigen eine Suche nach Musselin gespeichert hatte. Dort tauchte dann irgendwann dieser puderrosa Musselin auf, für vier Euro.


Ich meine, den musste ich dann doch einfach kaufen, nicht wahr? Schnell Mama gefragt, ob sie sich über so ein Tuch freuen würde, was sie mir bestätigt hat, und dann den Stoff geschnappt. Die Kanten habe ich zweimal umgschlagen, mehr Arbeit war nicht notwendig, da das Tuch schon eine quadratische Form hatte und somit nur noch diagonal zu einem Dreieck gefaltet werdne musste, um als Tuch zu dienen.


All diese Kleinigkeiten entdecke ich häufig, wenn ich meine Eltern besuche - das Tuch hängt an der Garderobe, der Hüftwärmer liegt über dem Stuhl ... das erfüllt mich mit ganz viel Freude!


Vielleicht braucht die Elsa auch noch ein passendes Halstuch .. gut stehen tut es ihr, oder?

Was verschenkt ihr gerne? Sind es auch eher Accessoires und Kleinigkeiten, oder aufwändige und große Projekte?


Happy sewing, happy knitting,

Julia

1. Januar 2020

Blue Jeans in Überlänge

Hallo ihr Lieben,

willkommen zum ersten Blogpost in 2020. Ein neues Jahrzehnt, in zwei bis drei Wochen habe ich es hoffentlich auch drin, dass ich das Datum richtig schreibe. Ich bin sehr gespannt, was das Jahr mit sich bringen wird. 

Auch in diesem Jahr verfolgt die Linksammlung beim Me Made Mittwoch den monatlichen Rhythmus, es finden sich also immer pünktlich am ersten Mittwoch im Monat Nähende, die ihre Kleidung zeigen. Da ich den Austausch dort sehr mag, hoffe ich, auch in diesem Jahr weiterhin regelmäßig dabei sein zu können. Ich bin gespannt, ob es heute wegen des Feiertags weniger Teilnehmer sind? Für mich ist auch heute ein Arbeitstag, also kein Problem!


Mitgebracht habe ich euch meine neueste Jeans. Die Ginger Jeans und ich, wir haben ja schon eine recht lange Beziehung. Drei oder vier Paar Hosen habe ich nach dem Schnitt genäht und mich sehr bemüht, sie zu mögen, aber irgendwie passte es immer nicht richtig, mittlerweile sind sie alle weiter gewandert. Im vorletzten Jahr hat es dann aber endlich geklappt und ich habe nach dem Auftrennen einer gut sitzenden Hose verstanden, worauf es ankommt. Die daraufhin genähte Jeans trage ich sehr gerne, also war mir klar, dass es nicht die letzte bleiben wird.


Was ich unter anderem gelernt habe: Auf den Stoff kommt es absolut an. Hier habe ich Denim von Stoff und Stil verwendet, den habe ich allerdings offline gekauft, ich muss später mal schauen, ob ich die Artikelnummer finde und ihn euch raussuchen kann. Es könnte dieser hier sein, jedenfalls in die Qualität eine ähnliche wie bei meiner letzten Jeans und die ist echt gut für Stretch-Jeans.


Ich habe die Jeans in Größe 12 mit schmalem Bein und hohem Bund genäht, die Kombination mag ich am liebsten. Weil ich den Bund bei der letzen Version nochmal etwas höher gemacht hatte, das aber zu viel des Guten war (sonst bei Hosen immer gut, ich habe offenbar nämlich einen langen Unterleib), jetzt müsste es wieder die originale Höhe sein die dabei herum gekommen ist. Dafür habe ich den Saum der Hose nochmal um 2-3cm verlängert, denn trotz Vorwaschen geht die fertige Jeans nach mehreren Wäschen manchmal noch etwas in der Länge ein. 
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die vielen Falten oben vom Tragen und Sitzen kommen. Bin nämlich jemand, der nicht unnötig seine Kleidung wäscht und hatte die Hose vor den Bildern sicherlich schon an 3-4 Tagen an. Aber ich behalte es im Blick, sollten die Falten auch nach der Wäsche sein, muss ich da nochmal ran.


Dafür sitzt sie hinten aber super, finde ich. Die Falten finde ich voll ok, und ein bisschen Bewegung muss ja auch möglich sein in der Hose, nicht wahr? Wie ihr sehen könnt, ist die Hose jetzt so lang, dass ich sie sogar umkrempeln kann. Das ist für mich durchaus was besonderes, ich weiß nicht, wann ich das zuletzt gemacht habe. Bei meinen 1,80m kommt das sehr, sehr selten vor. Letztens habe ich einen Glücksfund im Second Hand Laden gemacht und eine Hose mit 36er Länge gefunden, da geht das auch. Macht mich ja paradoxerweise etwas glücklich, zu lange Hosen zu haben.


Bei dieser Hose habe ich zum letzten Mal die durchgehenden Taschenbeutel genäht. Ich dachte immer, die wären super um die Hose vorne schön glatt liegen zu haben. Jetzt habe ich aber schon mehrfach gelesen, dass es dadurch zum einen zu Falten kommen kann, weil Hosenstoff dehnbar und Taschenstoff nicht, und zum anderen zieht sich zum Beispiel die Reißverschlussklappe so unschön auf, ich denke, das liegt auch daran. Also nächste Version mit normalen Taschenbeuteln, ich bin gespannt, ob das was ändert.


Genäht habe ich die Hose mit blauem Garn, abgesteppt mit einem beigen etwas dickeren und normalem Geradstich. Ich habe auch den 3-fach Geradstich mit dünnem Nähgarn probiert, aber das war mir dann doch zu wulstig. Es ist jetzt nur oben an den Taschen zum Einsatz gekommen.


Wo wir gerade bei Taschen sind: Zum allerersten Mal habe ich die Po-Taschen mit einem kleinen Design verziert. Das mag ich eigentlich ganz gerne, werde ich jetzt vermutlich auch öfter mal machen.


Hier nochmal ein kleiner Einblick ins innere meiner Jeans. Seht ihr, dass das Taschenfutter ein Reststück ist vom Futter meines Parkas hinter mir auf der Bank? Ich mag solche Erinnerungsstücke, die über mehrere Kleidungsstücke verwendet werden sehr gerne. War übrigens gar nicht komisch, sich auf einem Schulhof mal eben mit offener Hose hinzustellen ... zum Glück war es in den Ferien, mich hat also maximal ein Hausmeister oder sowas gesehen, vielleicht auch niemand. Besser so.


Weil das Motto des Me Made Mittwoch heute "Lieblinge" lautet, möchte ich noch hinzufügen, dass diese Hose den Titel auf jeden Fall verdient hat. Genäht habe ich sie im Oktober, und seitdem trage ich sie wirklich sehr gerne. Die Farbe passt gut zum Rest meines Kleiderschrankes, sie ist super bequem und so schön lässig. Und hey, ich habe sie selbst gemacht!
Der Pullover ist übrigens eines der raren Kaufkleidungsstücke in meinem Schrank, auch aus dem Second Hand Laden, beim bereits erwähnten Hosenkauf mitgekommen. Pullover und Shirts mit Aufdrucken vermisse ich ja manchmal schon ein bisschen, da darf durchaus auch mal einer bei mir einziehen.


Ich wünsche euch einen guten Start in das neue (Näh-) Jahr. Möge es mit tollen Schnitten, inspirierenden Blogbeiträgen, Traumstoffen und netten Konversationen gefüllt sein. 


Happy sewing, 

Julia