28. November 2018

Sockensammlung

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Hallo ihr Lieben,

weil ich es selbst langweilig finde, einen ganzen Post über ein einziges Paar Socken zu verfassen (was ich mir da einfallen lassen müsste, um eine angemessene Menge Text zu den Bildern zu tippen, herrje, das wäre nur Quatsch) habe ich eine Weile gesammelt und kann euch nun mit Socken zuschmeißen wie Kinder an Karneval mit Bonbons. Spannende Nebengeschichte, ich bin an Karneval mal fast von einem der Wagen überrollt worden. Andere Menschen haben mich schnell genug wieder hochgezogen, aber vermutlich ist das der Grund, warum ich Karneval nicht mag und immer bereitwillig arbeite. Das, oder aber die grauenhafte Musik und die Kälte. Vielleicht auch eine Kombination. Wollsocken helfen übrigens gut bei Kälte! Na, wenn das mal nicht eine gelungene Überleitung war. Danke, kleine Tasse Glühwein. 


Die meisten Leute, die regelmäßig von mir bestrickt werden - oder besser gesagt deren Füße - tragen Schuhgrößen mit einer vier vorne. Eigentlich stricke ich die kleinsten Socken für mich, alles andere ist größer. Nicht so bei diesem schönen Paar, denn für eine liebe Freundin durfte ich niedliche Socken in 37 stricken. Einmal geblinzelt, fertig waren sie! Die weihnachtlich anmutende Wolle hatte ich im Ausverkauf bei unserem hiesigen Supermarkt gekauft. Zwei 50g Knäule Schachenmayr Regia die gleich aussahen (im Nachhinein habe ich dann auch die unterschiedlichen Farbnummern erkannt). Tja, erst beim Stricken der zweiten Socke durfte ich feststellen, dass zwar die Farben gleich, die Rapporte aber unwesentlich länger sind. Die oben liegende Socke hat am Fuß breitere Streifen als die unten liegende, wie ihr sehen könnt. Bei so winzigen Füßen hat das eine 50g Knäul aber logischerweise bis zum zweiten Fuß gereicht, und ich hätte die komplette Socke nochmal auftrennen müssen, hätte ich da irgendwas ändern wollen. Wobei fraglich ist, was ich hätte machen können. Entweder zwei sehr verschiedene Socken, oder den Fuß der ersten Socke nochmal ribbeln und ebenfalls aus dem anderen Garn stricken. In beiden Fällen: Nö. Die Beschenkte wird die Socken wertschätzen, egal, wie sie aussehen, und das ist mir das wichtigste. Weil ich bei Ringeligen Socken gerne eine kontrastreiche Ferse mag, fragte ich bei Sophia an, die meines Wissens einen gut ausgestatteten Bestand an Sockenwollresten hatte. Und natürlich fand sich darin ein perfekt passender Rest blau, den ich verstricken durfte. Wollige Freunde sind die besten Freunde!


 Chronologisch bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, aber ich meine, dass dieses Paar nach dem ersten kam. Für eine Freundin hatte ich mir zu ihrem Geburtstag im Sommer überlegt, dass sie von mir gestrickte Socken bekommen sollte. Auch bei ihr war ich mir sicher, dass sie die Arbeit wertschätzen würde (Grundeigenschaft um für gestrickte Socken von mir qualifiziert zu sein) und außerdem stand bei ihr im Herbst eine OP an, sicherlich ein guter Zeitpunkt für warme Wollsocken. Es wurde November, bis wir gemeinsam eine Gelegenheit fanden, um Garn zu kaufen, dafür habe ich dann aber reingehauen und die Nadeln geschwungen. Aber auch Größe 38 finde ich niedlich und war daher schnell gestrickt. Und weil ich pink nicht mag, kommt mir Garn in dieser Farbe selten auf die Nadel, was es nochmal spannender macht. Denn nur weil ich die Farbe nicht anziehen mag, heißt es ja nicht, dass ich nicht gerne damit stricke. Auch dieses Garn stammt übrigens aus dem Hause Schachenmayr.


Ab hier gerät die Timeline ein wenig durcheinander. Dieses Paar Socken habe ich nämlich zuerst gestrickt, im Frühherbst schon. Wie immer bekommt mein liebster Bruder ein Paar Socken von mir zu Weihnachten, er ist nämlich mit Abstand der Mensch, der davon am meisten profitiert, trägt er sie doch jede Nacht, das ganze Jahr. Meinen kleinen Sockenmarathon habe ich also mit Schuhgröße 47 begonnen ... dass mir danach alles winzig vorkam, ist irgendwie logisch, oder? Für diese Socken habe ich Reste aus einer Haushaltsauflösung genommen, die sehr schön zusammen passten. Um ein wenig Spannung einzubauen, habe ich ein kleines Muster am Bündchen und an der Spitze eingebaut und dafür von meiner üblichen Nadelstärke 2,5mm auf 3,0 mm gewechselt, da es mit den Flotten sonst unweigerlich enger geworden wäre dort. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, und da ich von der Spitze aus gestartet habe, ist bis auf ein paar Zentimeter auch wirklich alles von dem Garn weg. Klasse, oder?


Die Reihenfolge stimmt wieder, das hier ist mein zuletzt gestricktes Paar Socken. Grün, wie euch auffällt, wie euch vielleicht in den letzten Wochen öfter über den Weg gelaufen ist. Ich weiß nicht mehr, wo ich zuerst davon gelesen habe, deshalb kann ich hier niemanden bewerben, aber irgendwo las ich von der Aktion Grüne Socke. Im Rahmen dieser darf man ein Paar grüner Wollsocken stricken, sie an die Selbsthilfegruppe Ovarsh schicken und diese verteilt sie dann am 06.12. zu Nikolaus an Frauen, bei denen Eierstockkrebs diagnostiziert wurde. Die Socken sollen sie durch die Behandlung begleiten und dabei wärmen, ist das nicht ein schöner Gedanke? Da mein Herz für solche Aktionen schlägt und ich passenderweise ein Knäul grüne Sockenwolle da hatte (was bei einem kaum existierenden Stash wirklich Zufall ist) waren schnell Socken in 39 gestrickt. Zusammen mit einer kleinen Notiz und so einem Taschentuchdingsi habe ich die Socken verschickt und hoffe, dass die eingestrickte Zuversicht ankommt. Wer ein Lager mit fertigen Socken (oder Turbo-Hände) hat, kann ja mal schauen, ob noch ein grünes Paar vorhanden ist. Bis zum 1,12. dürfen die Socken noch verschickt werden. Ich sag ja, Turbo Hände. 


Alle Socken sind mit dem Sockenwunder gestrickt, Nadelstärke 2,5mm. Spitzen und Fersen stricke ich mit dem Nadelspiel. Zwei Paar sind mit Afterthought Ferse versehen, zwei Paar mit ganz normaler Käppchenferse. Dazu habe ich mehr in meinem kleinen Tutorial erzählt. 
Alle Socken habe ich auch bei Ravelry angelegt, falls ihr mehr Infos zu Garnen usw. benötigt. 


Happy knitting!

Julia 




Verlinkt mit Sewlala, Nähfrosch

24. November 2018

Update No. 33

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Hallo ihr Lieben!

Klammheimlich habe ich drei statt zwei Wochen seit dem letzten Update verstreichen lassen. Es war einfach ein bisschen viel los, sodass ich es nicht geschafft habe, Fotos zu machen. Dafür gibt es heute auch deutlich mehr zu sehen, also Bonuspunkt für euch, denn dafür seid ihr hier, oder?


Neu im Schrank
 


Abgesehen von meiner herbstlichen Latzhose und dem gemütlichen Kuschelcardigan, welche euch schon im Detail im letzten Beitrag vorgestellt wurden, habe ich gar nicht so viel fertig gestellt. Nur den kleinen rosa Pullover, der zusammen mit einem kleinen weißen Rest nun vollendet ist. Bei mir läuft er liebevoll unter dem Namen "Leberwurst-Pullover", denn das Garn sah im Knäul wirklich wenig appetitlich aus, zumindest, wenn man keine Leberwurst mag, wie ich. Andernfalls löst er vielleicht Speichelfluss aus, wer weiß. Verstrickt hat sich das Ganze zum Glück deutlich verbessert und ist nun tragbar. Für ein kleines Wesen natürlich, bei der Größe. Ich stelle ihn euch aber noch genauer vor, wenn der Teststrick gelaufen und die Anleitung veröffentlicht ist. Nicht wahr, Sophia? ;)


Auf den Nadeln
 


Meine monogame Strickphase hat sich in der Vorweihnachtszeit zusammen mit der Sonne verflüchtigt. Aktuell habe ich drei Projekte auf meinen Nadeln, stricke aber nur an zweien davon gleichzeitig. Diese Socken hier sind das Wichtelpaar für das Tatortsockenwichteln, wo viele liebe Strickende an vier Tatortsonntagen hintereinander ein Paar Socken stricken und dieses dann verwichteln. Ich hatte Glück und habe eine angenehme Größe 39 gezogen, und selbst bei der Garnwahl war mir das Schicksal gnädig gestimmt. Im Geschäft hatte ich schon ganz normale, bunte Sockenwolle in der Hand, erspähte dann aber an der Kasse diese schöne, weihnachtliche Färbung. Perfekt für diesen Anlass! Netterweise wies mich die Kassiererin darauf hin, dass es sich um 6fach Sockenwolle handelt. Habe ich bisher noch nicht verstrickt, aber ist ja auch nicht schwerer als 4fach, also gekauft. Und natürlich stricken sich Socken so nochmal deutlich schneller. Nur als Anhaltspunkt: Ich war schon mal so weit wie auf dem Bild, aber die Tabelle aus dem Internet passte wohl nicht, mit den angeschlagenen Maschen war der Socken zu eng, fand ich. Ich habe also nochmal geribbelt und mit 8 Maschen mehr innerhalb von zwei Stunden das obige Ergebnis erzielt. Eigentlich wollte ich artig nur an den Tatortsonntagen stricken, da ich spontan aber noch entschieden habe, etwas größeres zu Weihnachten zu stricken, ich aber auf das Garn warten muss, wird jetzt flott alles weggestrickt, was noch da ist, damit danach viel Zeit übrig ist. 
 


Hoffentlich muss mein Carbeth darunter nicht leiden, denn den liebe ich jetzt schon. Empörtes Aufschreien, wie viel ich in drei Wochen gestrickt habe, verstärke ich an dieser Stelle gerne: Das ist das Ergebnis von vier Tagen. Hihi. Ruhig, ruhig. Drei davon waren mit Nachtdiensten, also etwa 6 Stunden Strickzeit pro Nacht. Und ich stricke mit Nadelstärke 7, das geht unheimlich schnell. Und unheimlich ist hier ernst gemeint, ganz wohl fühle ich mich irgendwie nicht, weil es so schnell geht. So, wie wenn man eine Tafel Schokolade innerhalb von zehn Minuten verschlingt und sich dann ein bisschen ärgert, es nicht genossen zu haben. 
Weil ich vermutet habe, mit dem Garn nicht hinzukommen, habe ich etwas anders gestrickt als in der Anleitung vorgegeben: Zuerst die Ärmel, dann den Körper provisorisch angeschlagen. Es ist schon alles auf einer Nadel, aber oben fehlt noch etwas und ein bisschen länger müsste er auch noch werden. Auf weiteres Garn warte ich aktuell, mehr habe ich leider nicht da. Dann sollte es aber schnell gehen mit diesem Pullover, wie gesagt, Nadelstärke Baumstamm. 


Mit dem Wissen, nicht mehr am Carbeth weiterstricken zu können in meinem letzten Nachtdienst (und Socken sind zu langweilig, helfen nicht beim wach bleiben) habe ich ein paar Reste und Einzelknäule zusammengesucht. Mittendrin in diesem Prozess kam Saskia zum Mini-Stricktreff und warf meine Idee über den Haufen, indem sie eine viel bessere verkündete: "Oh, machst du einen kleinen Weihnachtspulli?" - "... Ja, genau!"
Vielen Dank nochmal für diese Genialität. Eigentlich wollte ich nämlich beige/rot zu einem kleinen Mützchen verstricken und aus dem Grünen, immerhin zwei Knäul, vielleicht einen kleinen Pullunder oder etwas in der Richtung stricken. Stattdessen ist es nun ein weihnachtlicher Pullover, der mich vor Entzückung schmelzen lässt. Die Anleitung passt absolut perfekt dazu, ist aus dem Klompelompe Buch. Nur noch zwei Ärmelchen und Knöpfe finden, dann ist er fertig. Den Herzmann habe ich schon informiert, dass wir irgendwann ein Kind haben müssen, dass um Weihnachten herum 6-12 Monate alt ist. 


Auf den Nadeln
 


Die Puppenkleidung für K.s Schwester B, beziehungsweise deren Tochter M. ist so gut angekommen, dass K.s Mama H., Erzieherin in einem Kindergarten, mich gebeten hat für eine arme, nackige Puppe einer Kindergartengruppe Kleidung zu nähen. Sogar die passenden Stoffe gab es in Bs Vorrat, wie soll ich mich da noch wehren? (Kommt ihr noch mit?:D). Da das Püppchen wirklich klein ist, werde ich hier die Schnittmuster wohl selbst basteln. Noch warte ich auf die große Schwester der Puppe, damit ich die schönen Stöffchen zwischen beiden aufteilen kann, und dann geht es los. 


Bis dahin fülle ich meinen kleinen T-Shirt-Stapel endlich mal auf. Eigentlich die einzige Kategorie Oberbekleidung, bei der der Anteil der gekauften Stücke größer ist. Der Grund dafür? Bisher war ich mit keinem Schnitt so wirklich glücklich. Hier habe ich mal ein Shirt aus der Shirtbox von Ellepuls zugeschnitten und bin schon gespannt, wie es wird. Ich habe die extralang Version genommen und habe die Befürchtung, dass es fast zu lang sein könnte. Mal sehen. Wenn nicht, kann ich in Produktion gehen, hier liegen noch Stoffe für drei weitere (dringend benötigte) Shirts und aus ein paar Resten ließe sich vielleicht noch etwas nettes zusammenstückeln. 

Und sonst so?


Manch einer erinnert sich vielleicht noch an diese Latzhose, niemals fertig gestellt, da gleich zweierlei Mängel: Die Träger waren viel zu kurz und erreichten den vorderen Latz nicht, und die Hose saß so eng, dass mein Bauch für meinen Geschmack zu deutlich sichtbar war. Lange habe ich überlegt, wie ich dieses Teil vor der Tonne retten kann. Es fuhr mit mir zu Tauschtischen, fand dort aber niemanden, der sich ihrer annehmen wollte. Vor kurzem kam mir dann die Idee, den Stoff zu färben. Eine schwarze Latzhose ist etwas freundlicher, was Rundungen angeht, nicht wahr? Aktuell rotiert sie also in der Waschmaschine, zusammen mit den Stoffresten, damit ich daraus neue Träger nähen kann. Die Nähte werden natürlich mint-farben bleiben, aber vielleicht sieht das ja sogar gut aus. Wenn nicht, habe ich ein Problem. Aber darüber denke ich dann nach, wenn es soweit ist.


Neuzugänge gibt es bei mir nicht, bis auf ein langweiliges 50g Knäul Sockenwolle in Dunkelgrau, weil ich einen Gutschein aufbrauchen wollte. Dafür habe ich aber sowohl Stoff als auch Wolle bestellt, denn Weihnachten kommt näher! Beim nächsten Mal habe ich also mehr zu zeigen. 

Erzählt mal, woran ihr so arbeitet!


Happy sewing,happy knitting, 

Julia


20. November 2018

Finale Novemberwetter Sewalong

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Hallo ihr Lieben!

Die Zeit ist wie im Flug vergangen, und nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich, hatten wir vor ein paar Wochen noch 20 Grad am Tag und sind nun am Nullpunkt angelangt. Der Herbst hat uns nur kurz eine Stippvisite geleistet und danach gleich den Winter vorbei geschickt. Schade, denn meine neue Latzhose ist bei den aktuellen Temperaturen nur mit einer Strumpfhose drunter tragbar.



Dafür habe ich endlich ein zweites Paar locker lässiger Latzhose, die so bequem ist und sich gut anfühlt. Die Frohnatur von Lotte&Ludwig habe ich hier mal anders interpretiert, wird sie doch hauptsächlich aus Leinen oder dünnem Denim für den Sommer genäht. In meinem Fall, aus einem weichen Stoff mir unbekannter Herkunft, wirkt sie gleich ganz anders.


Auf diesem Bild sieht man, dass mir gar nicht in den Sinn gekommen ist, dass der Stoff eine "Richtung" hat. Wie Nicki oder Cord auch sind die abstehenden Mini-Fasern ausgerichtet und fangen das Licht ein. Ich habe Vorder- und Hinterhose nicht in die gleiche Richtung zugeschnitten, und das ist von der Seite nun sichtbar. Ärgerlich, sogar sehr, aber nicht zu ändern und deshalb artig zu akzeptieren.


Für meine Bedürfnisse und Maße habe ich einige Änderungen am Schnitt vorgenommen. 
- Der hintere Latz ist um 3cm verlängert und nachträglich noch verschmälert. Wie ihr unten seht, hängt er ein wenig unmotiviert herum, logisch, bei lockerem Stoff. Das war mir aber zu extrem, jetzt finde ich es okay. 
- Der vordere Latz ist um 6cm erhöht und um 1,5cm verschmälert worden
- Die Beine sind im Schritt um 2cm mittig erhöht, zur Seite auf 4cm auslaufend. Sonst auf Kniehöhe 5cm dazugegeben und am Saum nochmal 9cm. 
- Statt der Versäuberung der Latze mit Schrägband habe ich diese umgeschlagen und abgesteppt, Belege konstruiert und Träger gebastelt. Aus diesem Stoff hätte ich Schrägband nicht so gut bügeln können, weil dick, und auch irgendwie nicht passend zum Gesamtlook.


Trotz meiner Zugabe ist mir die Hinterhose immer noch nicht hoch genug. Die Passe sitzt meiner Meinung nach zu niedrig, da ist noch eingies an Luft nach oben. Ich möchte den Schnitt sehr gerne noch weiter optimieren und werde mich daran als erstes versuchen. Dafür sitzen die Taschen ganz gut, finde ich, und das viele Absteppen der Nähte hat sich auch bezahlt gemacht.


Die Latze (Lätze?) hängen im stehenden Zustand immer ein wenig herum, aber das ist notwendig, damit beim hinsetzen die Hose im Schritt keine unangenehmen Einengungen verursacht. Ihr wisst, was ich meine. Hier auf dem Bild sieht mana uch schön, dass mir die Hose hinten nicht lang genug ist, bzw. nicht genug Stoff um die Strecke über mein Hinterteil zurückzulegen und auf gleicher Höhe zu enden wir das Vorderteil. Verbesserung möglich!


Vielleicht würde ich bei einer nächsten Version sogar eine Nummer kleiner, also eine 42 nähen. Damit sollte der Bund immer noch über den Po gehen, aber es schlabbert nicht ganz so arg. Anders herum gehört das auch einfach zum Look dazu ... Ich überlege noch.


Die Beine sind trotz der massiven Verlängerung immer noch eher auf der knappen Seite. Umgeschlagen funktionieren sie aber auch, und jetzt im Winter sind die Schuhe ja eh höher, also ist das okay. Sie kristallisiert sich ja sowieso eher als tragbares Probemodell heraus (wobei die erste Version irgendwie besser sitzt, woran auch immer das liegt...).


Tatsächlich habe ich es auch noch geschafft, ein weiteres Teil für mich im Rahmen dieses Sew Alongs zu nähen. So ein Cardigan geht nach zwei aufwändigen Parkas und einer Latzhose dann doch ziemlich schnell, sehr angenehm. Ich habe meine beiden Teile kombiniert, aber damit ihr besser sehen könnt, das Outfit gewechselt.


Den Picea Cardigan von Fabelwald habe ich ebenfalls schon einmal genäht, das scheint wohl der Sew Along der zweiten Male zu sein. Beim ersten Mal, eher zur Probe, noch aus einem günstigen Strickstoff, der sich wenig hochwertig anfühlt. Dieses Mal aus kuscheligem Sweat von Stoff und Stil mit so netten weißen Nopsis, ich mag die Optik sehr leiden.


Ich habe die kurze, für mich um 8cm verlängerte Version mit V-Ausschnitt genäht. Beim Auflegen der Schnitteile auf den Stoff habe ich dann so lange herumgeschoben, bis ich die Jacke nochmal verlängern konnte, damit sie noch kuscheliger wird. So sind am Körper nochmal 15cm hinzu gekommen, der Stoff ist komplett aufgebraucht, perfekt. 



Weil ich meine Cardigans grundsätzlich offen trage, habe ich mir nicht die Mühe gemacht Knopflöcher und Knöpfe anzunähen und die Blende einfach so gelassen, wie sie ist. Die Form des Ausschnitts finde ich sehr schön, diese leichte Kurve auf Brusthöhe. Irre, wie viel körpernäher diese Version sitzt, im Vergleich zu dem grünen Cardigan. Selbe Größe, nur ein anderer Stoff. Größe 38 übrigens, was bei mir immer wieder leicht irres Kichern auslöst. Ich habe noch nie etwas in 38 genäht, abgesehen von diesem Schnitt.


Der Cardigan kann mit Bündchen gesäumt werden, oder eben einfach mit einem klassischen Saum. Da ich aus irgendwelchen Gründen ein Schnittteil für den Bund vertrödelt habe, musste ich nicht lange überlegen, welcher es wird. Hupsi! Aber bei so längeren Modellen finde ich eh einen geraden Saum schöner, als dieses leicht zusammen gezogene.


An den Ärmeln sind es aber ganz klassische Bündchen geworden, damit es kuschelig bleibt und nicht reinzieht. Die Ärmellänge finde ich genau richtig, so ein Glück! Achso, habe ich bisher nicht erwähnt, aber der Sweat ist praktisch nicht dehnbar. Die Ärmelbündchen anzunähen war dementsprechend ein kleiner Kampf, hat aber funktioniert.


Im Schnitt enthalten sind auch zwei verschieden große aufgesetzte Taschen. Der grüne Cardigan bekam damals die kleineren Taschen, diesmal wollte ich große, für Hände, Taschentücher, Handy und alles, was einem sonst so über den Weg läuft. Die machen sich gut, finde ich!


Das war also meine Ausbeute vom Novemberwetter Sewalong. Ein Cardigan, der mich definitiv wärmen wird bei diesem üsseligen Wetter und ein absolut gelungenes Projekt ist. Und eine Latzhose, die ich mag, mit der ich mich aber noch ein wenig anfreunden muss, weil der Sitz nicht perfekt ist und ich den Stoff so doof zugeschnitten habe. 

Das gemeinsame Nähen hat wie immer viel Spaß gemacht und ich bin gespannt, wie die anderen Damen in ihren Stücken aussehen. Es ist ja immer etwas anderes, den gesamten Entstehungsprozess mitzuverfolgen, da fiebert man sofort mehr mit. 

Auf den Bildern trage ich übrigens mein Agnes Shirt mit Rollkragen aus dem Beitrag vom ersten Picea Cardigan und meine Cleo von Tilly and the Buttons

Happy sewing, 

Julia



15. November 2018

Endspurt beim Novemberwetter Sewalong

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Hallo ihr Lieben,




jedes Jahr aufs neue bin ich überrascht vom schwindenden Licht im Herbst und habe Schwierigkeiten, Fotos für den Blog zu machen. Deshalb gibt es in dieser Woche leider keine Klamotte für euch, zumindest nicht an mir dran. Bald habe ich mich hoffentlich dran gewöhnt und es läuft wieder etwas flüssiger hier.

Weil es aber deutlich einfacher ist, eben schnell ein paar Bilder in der Wohnung zu machen, als ordentlich angezogen bei passendem Licht mit Stativ, Fernauslöser und Kamera an einer schönen Stelle zu stehen, teile ich heute meinen aktuellen Stand vom Novemberwetter Sewalong mit euch. Wir schauen, wie weit ich gekommen bin und was vielleicht bis zum Ende noch zu schaffen ist.






Schon beim letzten Mal hatte ich einen Stapel Decken und Laken für Frühchen präsentiert, die ich innerhalb der Gruppe Sternchennähen genäht habe. Kurz danach kam ja eine weitere Stoffspende bei mir an, mit vielen schönen großen Stücken. Also habe ich direkt weitere Decken und Bettlaken zugeschnitten und diese an zwei Nachmittagen genäht. 





Wenn es um die Anzahl der genähten Stücke im Rahmen des Sewalongs gehen würde, hätte ich wohl mit Abstand gewonnen, hihi. Insgesamt 48 kleine Decken und 24 Laken habe ich genäht und dabei viele schöne Stoffe in den Händen gehalten, die liebe Frauen mir überlassen haben. Wenn das nicht glücklich macht, was soll es dann?





Meine Latzhose ist fertig, juhu! Am hinteren Latz musste ich noch ein paar Änderungen vornehmen, ansonsten sitzt sie aber ganz zufriedenstellend. Auf dem Bügel sieht sie extrem breit aus an den Hüften, weil die Beine sich so zusammenklappen ... Tragefotos gibt es aber erst zum Finale, versteht sich von selbst, oder?


Tja, und dann habe ich rum überlegt, was noch zu schaffen ist bis zum Finale. Locker geplant hatte ich ja sowohl Shirts, als auch einen Cardigan. Die Entscheidung ist letztendlich der Bequemlichkeit zum Opfer gefallen: Der Schnitt für den Cardigan war schon abgepaust und erprobt, für die Shirts hätte ich erst kleben und ausschneiden müssen und vielleicht kein zufrieden stellendes Ergebnis erhalten. Der Cardigan hat also gewonnen und ist auch schon zugeschnitten. Hoffentlich bekomme ich ihn bis zur nächsten Woche noch fertig!


Happy sewing,

Julia



8. November 2018

November Wetter Sewalong - Zwischenstand

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Hallo ihr Lieben!

Nachdem mein letzter Beitrag doch eher von der längeren Sorte war, halte ich mich heute etwas kürzer. Beim aktuellen Zwischentreffen vom Sewalong soll es eine kleine Bestandsaufnahme geben, und die habe ich dann auch mitgebracht.

Die Frühchendecken sind bereits alle fertig, ich hatte die farbenfrohen Bilder im letzten Beitrag gezeigt, wer möchte, kann ja mal vorbei schauen. Ich war ja ganz erleichtert, dass ich den großen Stapel Stoff abgearbeitet hatte und nun nur noch kleinere Stücke für Kleidung übrig waren (davon aber auch eine Menge) ... und dann passierte das hier. 


Das Bild ist nicht schön, zeigt aber eine neue Stoffspende und in diesem Fall nur die Stücke, die wieder groß genug sind für Decken und Bettlaken. Es steht also ein weiterer Zuschneide-Marathon bevor. Ein bisschen freue ich mich ja, komme ich so dazu, ganz viele schöne Stoffe zu befühlen. 
 
Auch die andere Näharbeit aus der Kategorie Winzkleidung habe ich beendet. 

 





















Das Püppchen, dank Gendergedöns hauptsächlich in rosa gekleidet, hat nun schöne bunte und neutrale Sachen. Und eine Windel, die auch danach aussieht, anstatt eines dünnen rosa Schlüpfers. Ich hoffe, die Beschenkte freut sich darüber. Vermutlich aber eher die Eltern, da sie noch zu jung ist um zu verstehen, dass da jemand Kleidung für die Puppe gemacht hat. Ganz optimal sitzen die meisten Teile noch nicht, aber für den ersten Lauf sind ganz akzeptable Stücke dabei herumgekommen, finde ich. 


Und dann habe ich endlich angefangen für mich zu nähen. Die Latzhose ist schon fast fertig, nachdem ich eine Zwangspause machen musste. Das schwarze Garn war alle. Also ehrlich, schwarz und weiß sollte organisierte Hobby-Näherin doch immer da haben. Nun ja. Nachschub war zügig besorgt und jetzt fehlt der Latzhose nur noch der innere Bund, die Knöpfe und die Schnallen, dann bin ich fertig. Achso, die Po-Taschen fehlen auch noch, die mache ich immer erst ganz zum Schluss damit sie gut aussehen auf meinem Hintern. 
Auf dem Bild kann man es schon erahnen, ich habe nicht gemerkt, dass der Stoff eine Richtung hat wie Cord oder Samt und entsprechend verschieden zugeschnitten. Beim vorderen Latz sind die Seitenteile andersherum, was ja noch eigentlich gut aussieht. Leider ist die Hinterhose auch anders als die Vorderhose, was mich schon ein wenig ärgert. Ändern kann ich es aber nicht, also akzeptieren und als Designelement verkaufen. 

Ich bin zufrieden mit meinem Zwischenstand und hoffe, vielleicht noch ein Shirt nähen zu können im Rahmen des Sewalongs.


Happy sewing, 

Julia



7. November 2018

Parka für jedes Wetter aus Dry Oilskin

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Hallo ihr Lieben!

Der Wind und Wetter Parka von Lotte&Ludwig und ich, wir haben ja schon eine längere Beziehung. Drei mal habe ich ihn bisher genäht, zuerst als Sommerparka in grün, den ich bis heute noch unglaublich gerne trage, dann als Winterparka aus Wolle und Steppfutter; dieser musste aussortiert werden weil das Material nicht das hochwertigste war und langsam aufgab. Und dann habe ich auch noch einen Regenparka genäht, auch der wird eifrig getragen. 
Für den aussortierten musste aber definitiv Ersatz her. Dieses Mal wollte ich am Material nicht sparen, denn letztlich trage ich kein genähtes Kleidungsstück so oft, wie meine Jacken und Mäntel, und obwohl ich gerne so aufwändige Projekte nähe, muss das nicht im drei Jahres Rhythmus passieren wie jetzt. Mal abgesehen davon, dass es auch überhaupt nicht nachhaltig wäre, was mir persönlich schon wichtig ist. 


Es ging also auf Materialsuche. Ich war hauptsächlich über Instagram schon häufiger über Dry Oilskin gestolpert, was auf Bildern immer sehr toll aussah. So robust und matt, genau meins. Im Gegensatz zum Original Oilskin, ein gewachster Baumwollstoff, welcher doch ein wenig schmierig daher kommt, ist der Dry Oilskin mit irgendwelcher magischen Technik ganz trocken und hat trotzdem die wind- und wasserabweisenden Eigenschaften. Bei Junidesign fand ich dann einige schöne Farben und habe sogar Stoffproben bestellt, ganz ungewöhnlich für mich. Die Entscheidung für eine Farbe viel dann unglaublich schwer, denn ich habe direkt auch für einen weiteren Parka mitgeschaut. Einer für den Übergang, einer für den Winter, so der Plan. Ich wusste schon, dass einer der beiden Khaki werden sollte ("Dry Oilskin Olive", kann das genaue Produkt nicht verlinken), habe bei Nummer zwei aber zwischen Blau und Oxblood geschwankt. Spoiler: Blau ist es geworden. 


Gut, nach ein wenig Rücksprache mit Mama und Freundinnen ist es dann der Dry Oilskin in Olive geworden. Und nun eine ganz lustige Geschichte: Beide Parkas hatte ich für die Annäherung Süd geplant, und zwar ganz anders, als sie letztlich geworden sind. Der blaue sollte kombiniert mit Steppfutter für den Übergang herhalten, also habe ich ihn logischerweise dort zuerst genäht. Stellte sich dann heraus, dass der Parka unglaublich warm ist, vermutlich ausreichend warm für den hiesigen Winter, vor allem, weil ich ja auch häufig Wolle trage darunter. Sollte in Kombination warm genug sein. Dilemma, Frust, dann kräftiges Grübeln. Zu dem olivgrünen Parka hatte ich nämlich Thinsulate und Teddyplüsch bestellt, eben richtig warm. Zu warm. Mit Bedauern habe ich dann beschlossen, die schon zugeschnittenen Futterteile zu ignorieren, erstmal die Außenjacke zu nähen und zurück zu Hause nach einem neuen, dünneren Futter zu schauen. Dieses habe ich dann bei Werning gefunden, ein schöner Flanellstoff, der meinen Frust ein wenig besänftigt hat. Das warme Futter liegt jetzt noch hier herum und wartet auf ... was auch immer. Mir fällt schon noch was ein.

Durch diese Zwangsentschleunigung habe ich mir dann beim Nähen der Außenjacke super viel Zeit gelassen und Mühe gegeben. Die meisten Nähte sind ein- oder zweimal abgesteppt und alles ist so ordentlich wie möglich gearbeitet. Wie schon gesagt, ich hätte nichts dagegen, wenn der Parka mich die nächsten zehn Jahre begleitet. 


Obwohl ich den Parka schon diverse Male genäht habe, ist bei diesem Mal alles anders geworden. Statt der bisherigen 40 habe ich direkt mal eine 44 zugeschnitten, denn bei zwei der drei Parkas ist mir irgendwann das Futter gerissen, weil die Schultern nicht breit genug waren, bzw. meine Schultern zu breit für den Schnitt, denn sonst passte er ja super. Und da ich ja eine sehr dicke Variante nähen wollte, habe ich zusätzlich Luft eingeplant. Obwohl jetzt dieser Parka also mindestens eine Nummer zu groß ist, sitzt er meiner Meinung nach immer noch gut. Das etwas sackige passt gut zum sportlichen Stil und macht ihn für mich super gemütlich. Ich fühle mich so gut eingepackt!


Für meine 1,80m musste ich natürlich auch ein paar Anpassungen machen. Die Ärmel habe ich um 7cm verlängert, den Körper um 10cm. Dabei habe ich auch den Tunnelzug in der Taille um 3cm nach unten verlegt, damit dieser auch in meiner Taille sitzt. Mit all diesen Änderungen bin ich zufrieden, die Ärmel mag ich gerne lang, da ich hauptsächlich Rad fahre und bei ausgestreckten Armen ja oft nur wenig übrig bleibt von einem genau passenden Ärmel. 


Eine weitere Änderung: Der Parka sieht eigentlich keine Belege vor. Dabei sieht es so schön aus, wenn das Futter nochmal durch den Außenstoff abgegrenzt wird, und andersherum überhaupt nicht schön, wenn an den Ärmelsäumen der Futterstoff hervorlugt. Also habe ich für alle Kanten Belege gebastelt, das war schon ganz schön aufwändig. Innerhalb von ein paar Tagen habe ich nämlich zum einen den Schnitt neu ausgedruckt und ausgeschnitten, dann nochmal alle Teile abgepaust die ich für das Futter brauchte, in diese die Belege eingezeichnet und nochmal abgeschnitten. Alles beschriftet, und dann, zum Schluss, zwei Parka zugeschnitten. Also zweimal Außenstoff, zweimal Futter, zweimal Belege, einmal zusätzliches Futter. Das war eine Arbeit! Ohne die Annäherung Süd in Aussicht hätte ich das definitiv nicht gemacht, viel zu viel Aufwand. Da bin ich also sehr dankbar, so schnell wären sonst keine zwei neuen Jacken in meinen Schrank gewandert. 


Der Parka kommt mit mehreren Taschenversionen daher, ich habe mich, wie immer bisher, für die aufgesetzten Blasebalgtaschen entschieden. Die finde ich einfach am passendsten zur Gesamtoptik, und außerdem sehr praktisch. Da kann ich nämlich Schlüssel, Handy und sonst was unterbringen und es sieht nicht nach vollgestopften Taschen aus, weil die ja eh schon abstehen. Klasse!


Der Tunnelzug in der Taille kann wahlweise auch nach innen verlegt werden, aber auch hier mag ich das zusätzliche Teil auf dem sonst ja ziemlich großflächigen Parka gerne. Für die Kapuze gibt es ebenso die Möglichkeit einen Tunnelzug einzunähen, was ich bei meinen ersten beiden Parkas nicht gemacht und sehr bereut habe. Die Kapuze ist nämlich ziemlich geräumig und hat somit die Gewohnheit, bei Fahrtwind auf dem Rad einfach abzurutschen. Ist ganz schön anstrengend, bei Regen mit einer Hand die Kapuze festzuhalten und mit der anderen zu lenken. Außerdem ganz schön kalt, an der nach oben gestreckten Hand ... aus Fehlern gelernt, nie wieder eine Kapuze ohne Tunnelzug. 


Das Zubehör habe ich übrigens komplett bei Stoffe Hemmers eingekauft, aus praktischen Gründen: Ich habe mehrer Online Shops geöffnet, weil ich bei Junidesign nicht alles an Kurzwaren erhalten konnte. Meine Bedingung war nun logischerweise, dass ich Reißverschlüsse, Ösen und Kordeln komplett bei einem weiteren Shop bestellen konnte. Und da 90cm lange teilbare zwei Wege Reißverschlüsse mit Metallzähnen offenbar eine Rarität darstellen, ist es dieser Shop geworden. Schwierig, so online Farbentscheidungen zu treffen, zumindest für mich, also habe ich zusätzlich noch einen dunkelbraunen Reißverschluss bestellt. Ich fand den hellen mit seinem Kontrast dann aber sehr passend, vor allem, weil die Kordel so gut dazu passt. Deshalb ist er es dann auch geworden.


Handelsübliche Kordelenden oder -stopper wollte ich irgendwie nicht, lieber mit Snap Pap so nette Schieber basteln. Das hat dann auch gut geklappt, obwohl, einen habe ich schon verloren. Mal sehen, ob das nochmal passiert, dann muss ich vielleicht einen Knoten in die Kordel machen. Um die Enden vorm Ausfransen zu bewahren, gibt es ja einige Möglichkeiten, Kordelenden ankleben oder -klemmen, Schrumpfschlauch (habe ich noch nie probiert), Knoten oder so angenähte Enden aus Snap Pap. Bis auf Knoten habe ich bisher wenig Erfolg mit den genannten Methoden gehabt. Fragt mich nicht wie, aber auf der Annäherung Süd kam mir plötzlich die Idee, die Enden einfach mit Garn einzuwickeln. Das hat mich dann total begeistert und ich bin richtig stolz drauf. Bisher hält das auch sehr gut. 


Wie immer habe ich beim Verheiraten des Futters mit dem Außenstoff die Wendeöffnung vergessen und musste nachträglich eine Naht auftrennen, um alles wieder auf die richtige Seite bringen zu können. Typisch. Aber nicht weiter schlimm, ist ja schnell gemacht. Ebenfalls Trennen musste ich, um den Aufhänger anzubringen, das hatte sich auch irgendwie aus meinem Kopf verflüchtigt. Dafür habe ich ein Stück von einem Bindeband genommen, das farblich ganz gut passte, fand ich.


Eigentlich achte ich bei Jacken ja immer darauf, im Ärmel etwas flutschiges zu verarbeiten, damit sich die Ärmel von Pullovern oder was auch immer ich drunter trage nicht so aufschieben. Hatte ich hier aber ziemlich zügig verworfen, weil ich keine Lust auf so ein dünnes Plastikfutter hatte, Steppfutter aber zu dicke wäre, also habe ich das in Kauf genommen. Bisher habe ich auch keine Probleme damit gehabt, und kuschelig ist es auch.

Ein paar Sätze noch zur Verarbeitung von Dry Oilskin. Gerade am Anfang hat man schon das Gefühl, Pappe unter der Nähmaschine durchzuschieben, das ist wirklich steif das Material. Also vorsichtshalber den Nähtisch weiträumig freiräumen, sonst erledigt das der Stoff irgendwann. Beim Einsetzen der Ärmel hatte ich dann auch so meine Mühe, da diese mit Mehrweite daher kommen und dementsprechend eigentlich leicht eingehalten werden müssen, was bei diesem Material aber nicht möglich war. Mit viel Trennen und Schieben habe ich es irgendwie geschafft, aber leicht war das nicht. Nun ist es aber faltenfrei, zum Glück. Generelle Hinweise zur Verarbeitung gibt es in einem informativen Blogpost bei Elsbeth und Ich, aber die wichtigsten Sachen kann ich auch zusammenfassen: Dry Oilskin mit niedriger Temperatur bügeln (wobei das eigentlich nicht nötig ist, man kann es einfach wie Papier falten ...), keine Stecknadeln verwenden und wenn doch, dann nur innerhalb der Nahtzugabe, die Löcher bleiben nämlich. Ansonsten hat meine Nähmaschine das Material einwandfrei transportiert, ich habe mit einer ganz normalen Universal Nadel genäht.


Das war ein ganz schön langer Beitrag, aber passt ja irgendwie zum Mammut Projekt Parka. Ich bin total glücklich mit dem Ergebnis, auch wenn es zwischendurch ein ganz schöner Kampf war, habe ich jetzt einen wirklich bequemen und schönen Parka auf den ich super stolz bin. Der Dry Oilskin fühlt sich total hochwertig an, hat schon ein paar Schauer mitgemacht und mich trocken gehalten. Das Klima in der Jacke begeistert mich auch, bisher habe ich nicht gefroren, aber bin bei längeren Radfahrten auch nicht in Schweiß ausgebrochen, was ich sonst oft in Jacken habe. Da ist es schon vorteilhaft, kein Plastik zu tragen. Und, kleiner Fetisch: Der Parka macht ein tolles Geräusch wenn man sich bewegt. Kein Rascheln, beschreiben kann ich es auch nicht, aber es klingt irgendwie nach einer guten Jacke. Okay, jetzt werde ich wohl offiziell verrückt. Ich sollte hier Schluss machen.


Weil der Parka so ein besonderes Stück ist, habe ich ihn mir extra für den nur noch monatlich stattfindenden Me Made Mittwoch aufgehoben und präsentiere ihn nun dort voller Stolz, in guter Jackengesellschaft von Kleidermanie.


Noch ein paar nützliche Links zum Schluss: Den Parka gibt es als Ebook bei Makerist und als Papierschnitt auf der eigenen Website von Lotte&Ludwig. Dafür gibt es außerdem noch eine Erweiterung, nämlich den Schwangerschafts- und Trageeinsatz. Und wer erstmal klein anfangen will, kann den Schnitt auch für Kinder nähen. 


Happy sewing, 

Julia



4. November 2018

Update No. 32

[Werbung da Markennennung]

Hallo ihr Lieben!

Mit voll aufgeladenem Akku bin ich nach einem schönen Kurzurlaub wieder zurück und bereit für neue Schandtaten. Was sich in der Zwischenzeit so ergeben hat, möchte ich euch heute zeigen. Mit dabei ist hauptsächlich wolliges, aber auch ein wenig Stoff, hihi. Ausführliche Beiträge gibt es zu allem, wenn das jeweilige Projekt fertig ist. 


Neu im Schrank
 


Beim letzten Update waren sie noch in ihrer Materialform zu sehen, mittlerweile habe ich beide Mützen-Ideen umgesetzt und meine Schublade weiter befüllt. Die Zopfmütze trocknet aktuell noch, aber dann freue ich mich schon auf das Tragen. Da kommt wohl bald wieder ein etwas längerer Mützen-Beitrag auf euch zu, wie es ihn etwa einmal im Jahr hier zu sehen gibt.



Neben Mützen beschäftige ich mich aktuell hauptsächlich mit Socken. Das Exemplar aus dem letzten Update wartet immer noch auf passendes Garn für die Afterthought-Fersen, also habe ich in der Zwischenzeit ein weiteres Paar Socken gestrickt, für eine liebe Kollegin und Freundin. Diese bekam von mir zu ihrem Geburtstag einen Gutschein für gestrickte Socken, und jetzt erst kamen wir dazu, entsprechend Garn einzukaufen. Weil sie in der nächsten Woche nach einer längeren Abwesenheit wieder zurück zur Arbeit kommt, habe ich mich beeilt und die Socken nett eingepackt, dann hat sie eine Art Willkommensgeschenk.




Auch für die Frühchen war ich fleißig und habe den zugeschnittenen Stapel Rechtecke abgearbeitet. Daraus entstanden sind 19 Decken aus beidseitiger Baumwolle ...


...drei Decken mit kuscheliger Fleece Rückseite...


... und 19 Bettlaken für die winzigen Matratzen. Das hat eigentlich sogar ziemlich Spaß gemacht und ging eigentlich flott voran. Die Decken und Laken warten nun in der Kiste, bis ich das nächste Mal zur Abgabe fahre. Bis dahin lässt sich ja vielleicht noch einiges werkeln ...


Auf den Nadeln



Hier bleibt es weiter kleinteilig und kurzweilig, das scheine ich im Moment zu brauchen. Aus rosa Farbverlaufsgarn stricke ich aktuell ein Modell von Sophia, welches demnächst in die Testphase geht. Ein kleiner Kinderpullover wird es, mit total spannender Konstruktion. Noch sieht alles ganz normal aus, aber bald wird es interessanter.


Ebenfalls auf meinen Nadeln befindet sich ein weiteres Charity-Projekt, eine grüne Socke für die Aktion #ovarshgrünesocke. Dazu werden bis zum 1.12. grüne Socken gestrickt, die dann von der Organisation Ovarsh an Frauen verschenkt werden, bei denen Eierstockkrebs diagnostiziert wurde. Ich hatte noch ein Knäul grüne Sockenwolle im Schrank und mein Trieb, etwas für andere zu tun, hat sich durchgesetzt. Die erste Socke ist quasi fertig, bisher verstrickt sich das Garn sehr gut. Wenn ihr auch mitmachen wollt, dann schaut doch mal, ob noch grüne Wolle in eurem Vorrat ist. 


Unter der Nadel



Nach den ganzen Metern Frühchendecken habe ich erstmal die Maschine ein bisschen auseinander genommen und von Staub befreit. Das hatte sie bitter nötig! Und dann haben wir uns erfrischt und sauber (naja, die Maschine auf jeden Fall...) an die Latzhose gesetzt. Die Beine sind schon fertig und eine erste Anprobe hat mir offenbart, dass sie ganz gut sitzen wird, ich aber nicht bemerkt habe, dass der Stoff wie Cord eine Strichrichtung habe. Im entsprechenden Licht sind nun die Hinterbeine deutlich dunkler als die Vorderbeine. Nachdem ich mich zu Ende geärgert hatte, habe ich beschlossen, dass es ein Design Element wird und natürlich so sein sollte. Ändern kann ich es nämlich sowieso nicht mehr ... 


Neuzugänge



In extremer Weihnachts-Vorfreude habe ich mich nicht nur zum Weihnachts Woll Wichteln, sondern auch zum Tatortsockenwichteln angemeldet. Dafür musste ich natürlich noch Garn haben, und praktischerweise haben wir vor dem Kurzurlaub einen Zwischenstop gemacht, sodass ich farblich sehr schön passende Sockenwolle einsacken konnte. Und weil es gleich zwei schöne Varianten gab, habe ich die andere direkt für mich mitgenommen. Ihr seht, das Sockenthema wird sich fortsetzen.


Ich verlinke meinen Beitrag mit Maschenfein, Fadenwechsel und Woman on fire


Happy sewing, 
happy knitting, 

Julia