Hallo ihr Lieben!
Das Schlimmste am Bloggen ist für mich ja das Schießen von Fotos. Ich habe weder Zeit noch Lust dazu immer spannende Orte zu suchen und mache sie fast immer im Garten. Weil der Herzmann nicht ganz weiß, was ich so zeigen möchte, und auch nicht immer zuhause ist wenn ich da bin und Licht vorhanden ist, werden außerdem viele Bilder, die ihr hier seht, mit Stativ und Fernauslöser geknipst. Ich hampel dann da immer rum, fühle mich von den Balkonen und Gärten ringsum beobachtet und habe keine Kontrolle über mein Gesicht. Ätzend! Deshalb schiebe ich diesen Teil auch oft vor mir her, was dazu führt, dass ich Massenshootings mache: Da liegen dann 3-4 Outfits, die ich nacheinander abfotografiere, dann habe ich erstmal ein paar Wochen Ruhe. Wie geht es euch so mit dem Bilder machen? Habt ihr auch einen Fernauslöser oder jemanden, der von euch Fotos schießt?
Beim letzten Massenshoot habe ich unter anderem auch mein allererstes Latzkleid fotografiert.
Ich glaube im letzten Jahr ging er langsam los, der Latz-Hype. Latzhosen und Latzkleider waren überall in den Geschäfte und ich schmunzelte eher darüber. Dann kamen die ersten Schnitte, die ich auch noch ignorierte, weil irgendwie würde mir das eh nicht stehen, zu kindlich und so. Dann kam
Cleo von Tilly and the buttons, die eine tolle Instagram Seite haben, auf der sie immer mal wieder auch Bilder aus der Nähwelt zeigen, wo ihre Schnitte genäht wurden. Und plötzlich hatte ich den Schnitt im Warenkorb, vor Ort schönen festen, schwarzen Denim gekauft und nur wenig später mein erstes Latzkleid genäht. Ich zog es bibbernd an, was, wenn das nun echt mistig aussieht? Viel Geld und Zeit für die Tonne. Erster Blick in den Spiegel: Verliebt. Nach zweimaligem Tragen, auch auf der Arbeit, steht fest, dass ich mehr davon brauche.
Das Kleid ist ziemlich bequem und fällt eher in die Kategorie sportlich, was mir sehr zusagt. Es hat Taschen, in meinem Fall zwei kleinere hinten, in denen ich meinen Schlüssel verstauen kann wenn ich arbeite, und eine große vorne, die eher als Dekoration dient. Die Länge ist perfekt - übrigens habe ich nicht verlängert, sondern in der Länge, die eigentlich mit Schlitz genäht werden soll, zugeschnitten, knielang wird es auf der Website genannt, bei mir genau richtig um sich angezogen zu fühlen.
Das Nähen selbst ging ziemlich schnell, aber ich habe mir viel Zeit gelassen, die Steppnähte mit dickem Absteppgarn gesteppt und solche Spirenzchen. Die Potaschen habe ich zum Schluss angenäht um die Position besser bestimmen zu können, denn wie genau das Kleid sitzt ist ja erst klar, wenn die Träger auf die passende Länge umgeschlagen und festgenäht sind. Und das ist quasi der letzte Schritt vor dem Säumen. Ein bisschen zu tief sind die Taschen gerutscht, bei der nächsten Version werde ich sie höher setzen.
Als ich ein Kind war, so mit acht oder sowas, hatte ich auch ein Latzkleid. Dunkelblau war es, aus Cord, genäht von meiner Mama. Daran muss ich immer denken, wenn ich dieses hier trage. Und vielleicht muss ja noch ein dunkelblaues her, aus Cord? Wäre für den Winter ja schon ganz nett. A pro pos Jahreszeiten, ein weitere Pluspunkt vom Latzkleid ist die Ganzjahres-Tauglichkeit. Mit Strumpfhose und Pullover oder Longsleeve trage ich es aktuell, aber im Sommer kann ich die Strumpfhose weglassen und mich mit einem Shirt begnügen. Ich mag es ja, wenn ich Sachen nicht über eine ganze Saison wegpacken muss.
Oben wird das Kleid rundum mit einem Beleg verstürzt, der mit Vlieseline verstärkt ist und die Form hält. Ich habe dort auch mein Label aufgenäht, find ich ja immer toll, wenn ich das irgendwo unterbringen kann.
Hier könnt ihr nochmal die dicken Steppnähte sehen. Bei der nächsten Version wird es glaube ich keine große Tasche vorne geben, der Stoff liegt nämlich schon hier, ist fein gestreift in dunkelblau und weiß, ich denke, das macht sich schlicht ganz gut. Mir fehlen nur noch die Latzschnallen, die gab es leider im Stoffladen nicht, aber da komme ich schon noch dran.
Ihr seht, es ist viel Platz für ein gutes Mahl in dem Kleid. Ich habe übrigens Größe 5 gewählt, wie immer bei Tilly and the buttons, und finde diese Größe auch perfekt. Im Rockteil habe ich genug Bewegungsfreiheit, Rad fahren ist kein Problem (wichtiges Kriterium!).
Tada! Das war es von meiner Seite. Ich würde gerne von euch hören, ob ihr zu den Latz-Freunden oder -Feinden gehört und welche Schnitte ihr so kennt. Für den Sommer habe ich noch die
Turia Dungarees im Auge, in der kurzen Version.
Wiebke zeigt heute drüben beim
Me Made Mittwoch ebenfalls ein Kleid, aber hübsch kariert und mit schönem weiten Rock.
♥