Hallo ihr Lieben,
schön, dass ihr auch heute wieder hierher gefunden habt. Im Moment fehlt mir wirklich häufig die Zeit, um einen Blogpost zu schreiben. All die Vorbereitungen, das kostet ja ganz schön Zeit, die ich lieber mit Nähen und Stricken verbringe. Aber den Me Made Mittwoch, den möchte ich auf gar keinen Fall verpassen, deshalb habe ich mir diese Woche die Zeit genommen. Verrückt, als damals die Ankündigung kam, dass diese Linkparty nicht mehr wöchentlich, sondern nur noch einmal im Monat stattfindet, war ich richtig traurig. Mittlerweile schaffe ich es selbst gar nicht mehr häufiger dazu, einen Beitrag zu schreiben, es hat sich also irgendwie alles gefügt, könnte man sagen.
Aber, weil ich nur noch so selten zum Bloggen komme, soll es sich ja auch lohnen, und deshalb habe ich heute ein ganzes Me-Made-Outfit für euch. Also, zwei neue Sachen, mittlerweile bin ich ja fast täglich komplett selbstgemacht eingekleidet (immer noch ein verrücktes Gefühl, wenn ich so darüber nachdenke).
Und zwar habe ich mir endlich mal wieder ein Latzkleid genäht! Noch vor einem Jahr habe ich vier Stück besessen, die sind aber mittlerweile alle aussortiert. Zwei davon waren vom Schnitt her einfach nicht meins, zwei weitere saßen einfach zu eng, das waren eher Bleistiftrock-Latzkleider. Dagegen sitzt das neueste aus blauem Feincord einfach so gut, dass ich schon wusste, dass da noch ein zweites hermuss. Und dann lief mir im Stoffgeschäft ein Reststück von diesem traumhaft schönen, rostfarbenen Feincord über den Weg und innerhalb von Sekunden war in meinem Kopf das Latzkleid fertig.
Vielleicht war diese detaillierte Vorstellung und das wissen, dass es funktionieren würde der Grund dafür, dass es letztlich so lang gedauert hat? Zugeschnitten habe ich nämlich schon im Mai, genäht aber erst vor ein paar Tagen. Es kam aber auch immer was dazwischen: Erst der Sommer, sodass meine Prioritäten sich auf luftigere Kleidung verschoben, dann diverse Aufträge, ein Probenähen ... und schon ist Oktober, und das Wetter wieder perfekt passend für ein Latzkleid. Also habe ich mich flott drangesetzt und es an zwei Tagen fertig genäht.
Der Schnitt ist Cleo von Tilly and the Buttons, mein favorisiertes Schnittmuster für ein Latzkleid. Ich habe für mich Größe 5 zugeschnitten, am Po aber ein weeenig weiter ausgestellt, damit sich alles gut bewegen kann im Rock. Auf den Fotos seht ihr es vielleicht schon, auf Höhe der Taille ist das Kleid eigentlich ein wenig zu weit, die Rundungen seitlich stehen doof ab. Ich habe mich vorhin direkt drangesetzt und das Kleid dort etwas schmaler gemacht, so ca. 2cm pro Seite. Jetzt sitzt es auf jeden Fall besser!
Eigentlich wollte ich die Träger auch gerne ein wenig länger machen, wenn ich die aus dem Schnitt nehme, ist es immer ganz schön knapp. Aber bei einem Meter Stoff hatte ich keine Wahl, und so hat es gerade noch gepasst. Glück gehabt!
Das Kleid ist bei mir übrigens komplett gefüttet, anstatt nur mit Belegen versehen, wie es die Anleitung vorschlägt. Schon beim letzten Latzkleid bin ich damit gut gefahren, habe einen flutschigen Stoff genommen und so dafür gesorgt, dass sich nichts hochschiebt. Bei diesem Kleid hier musste ein altes Top meiner Mama dran glauben, das vom Muster einfach zu gut passte, um es nicht zu verwenden. Ob das aber flutschig genug ist, um seinen Zweck zu erfüllen, muss ich noch herausfinden, da hat das kleine Fotoshooting im Wald nicht ausgereicht.
Die schönen Schnallen sind von Stoff&Stil - hier vor Ort gab es nur silber gefärbte, für den Stoff wollte ich aber gerne diesen Farbton. Zum Glück war eine Freundin gerade dabei Stoff zu bestellen, sodass die Schnallen mit in ihren Warenkorb rutschen konnten.
Ein Latzkleid hat bei mir immer eine Brust- und eine Po-Tasche. Letztere brauche ich, um das Kleid auch zur Arbeit anziehen zu können, da wohnt dann nämlich mein Schlüssel drin.
Jetzt fehlt mir nur noch ein schlichtes schwarzes Latzkleid, und ich bin glücklich belatzt.
Unter meinem Latz trage ich ein weiteres selbst genähtes Teil: Ein Longsleeve nach dem Schnitt Agnes, ebenfalls von Tilly and the Buttons. Auch hier mein Favorit für eng anliegende Langarmshirts, schon mehrfach erprobt.
Das Shirt ist allerdings schon ein paar Tage älter, im Mai 2019 habe ich es genäht und seitdem gar nicht mal so oft angehabt. Ich und Langarmshirts, das ist ja so eine Sache. Sie sind für mich unverzichtbar, aber nur zu einer ganz bestimmten Jahreszeit, nämlich im Übergang. Im Sommer sind sie zu warm, im Winter zu kalt, mit Wollpullover drüber aber dann meistens wieder zu warm. Ein Longsleeve hat bei mir also eine ziemlich lange Lebensdauer, wird vielleicht zwei Mal im Jahr getragen und gewaschen. Aber gerade in Kombination mit einem Latzkleid zum Beispiel mag ich es sehr!
Den Stoff für das Shirt habe ich damals bei 1000Stoff gekauft, da muss man aber vermutlich nicht mehr nach suchen, nach so langer Zeit. Er fühlt sich ganz weich und glatt an, was ich sehr mag. Leider ist der Stoff nicht sehr dehnbar, und gerade an den Armen und im Schulterbereich ist das Shirt ziemlich eng. Aber ich mag es einfach nicht aussortieren; ich meine, es passt doch einfach perfekt zum Latzkleid, oder?
In diesem Outfit fühle ich mich jedenfalles pudelwohl und freue mich über diese tolle Ergänzung in meinem Schrank. Das Kleid wird defintiv häufig getragen werden, da bin ich mir sicher.
Ich werde es vermutlich erst am Wochenende zu all den schönen Beiträgen bei der Linkparty schaffen, aber freue mich schon jetzt sehr darauf.
Happy sewing,
Julia
♥