ein Weilchen ist der August schon her, muss ich gestehen. So lange schlummern diese Bilder schon auf meinem Laptop und warten darauf, dass ich sie zusammen mit ein paar Worten zu einem Beitrag auf dem Blog kombiniere. Warum genau es so lange gedauert hat weiß ich auch nicht. Manchmal müssen Dinge reifen, ob es nun Wein ist oder gute Gedanken. Scheint hier auch der Fall gewesen zu sein.
Im Bereich Nachhaltigkeit bin ich ja sehr interessiert und setze für mich persönlich all das um, was mir möglich ist. Dabei versuche ich aber, anderen nicht zu sehr auf die Nerven zu gehen. Bei einigen klappt das gut, bei anderen (dem Freund zum Beispiel) weniger. Aber er ist auch am meisten von meinen Veränderungen betroffen, gemeinsamer Haushalt machts. So schlug mein Herz ein bisschen höher, als meine Mama erzählte, sie hätte im Internet gehäkelte Abschminkpads gesehen, ob ich sowas wohl auch könnte. Quasi innerhalb von Sekunden war ich unterwegs in die Stadt und besorgte mir das passende Garn.
Zwei Knäule ganz normale Baumwolle von Schachenmayr sind es geworden, in von meiner Mama präferierten Farben: grau und rosa. Tja, und im Endeffekt habe ich mir einfach die passende Häkelnadel geschnappt und ein wenig herumprobiert. Mal ganz schlichte Stäbchen, mal feste Maschen, mal eine kleine Zierkante rundherum, mal Noppen. Das, was mir so in den Kopf kam, damit es nicht zu langweilig wird. Insgesamt habe ich 32 Kosmetikpads aus den beiden Knäulen bekommen und diese dann meiner Mama zum Geburtstag geschenkt. Sie hat sich sehr gefreut und mir wenig später berichtet, dass sie super funktionieren. Jedes Mal, wenn ich nun bei ihr zuhause bin und das Bad nutze freue ich mich über den Anblick eines der Pads, welches sie nach dem Nutzen immer mit einer Haarklammer an ihren Spiegel klemmt um sie trocknen zu lassen. Jetzt muss ich nur noch die Motivation finden, mir selbst welche zu machen. Ich nutze eigentlich seit immer so Tücher zum Abschminken, die wieder gewaschen werden. Immer dieselben vier Stück, habe nie welche nachgekauft. Aber die sind aus Microfaser, und das ist nun auch nicht wirklich gut für die Umwelt, sollte also ersetzt werden.
Und wenn die Mama zum Geburtstag schon was für's Bad bekommt, kann der Papa nicht leer ausgehen. Ein Vögelchen hatte mir geflüstert, dass sein Kulturbeutel ziemlich abgerockt ist und Nachschub her sollte. Um das Ganze ein wenig interessanter zu gestalten habe ich im Unverpacktladen in Münster noch ein paar Kleinigkeiten für in die Tasche gekauft. Wattestäbchen ohne Plastik, Zahnpaste ohne Microplastik und Plastikverpackung und einen Deoroller in den ich selbst gemachtes Deo gefüllt habe.
Die Kulturtasche ist nach dem Freebook Alfred von Fröbelina entstanden. ("Alfred" klingt in meinem Kopf ja immer wie bei ein Herz und eine Seele, ich kann es nicht abschalten). Schon meine Mama hat eine Kulturtasche nach diesem Schnitt bekommen, auch, wenn ich es auf dem Blog nicht finden kann. Bis auf den Reißverschluss konnte ich alle Materialien aus meinem Lager nutzen, das finde ich ja immer super. Verschiedene Reste lassen sich fast immer zu einem harmonischen Ergebnis kombinieren.
Innen ist die Kulturtasche mit vier kleinen Fächern ausgestattet, um auch die Kleinigkeiten gut unterzubringen und nicht ewig nach allem wühlen zu müssen. Die Taschen sind aus einem Rest Baumwolle, das ich mal für das Futter meines Rucksacks gekauft habe. Der Innenstoff an sich ist Rest von meiner Jacke Carol.
Der Außenstoff ist ebenfalls bei einer Jacke übrig geblieben, nämlich beim Wind und Wetter Parka in der gefütterten Winter-Version. Verrückt oder, wie man sich an alle Stoffe erinnert? Einzig bei dem kleinen Rest Kunst-Wildleder weiß ich nicht mehr genau, ob es sich um die Jacke Lupin oder die Shorts Chataigne handelt.
Auch mein Papa hat sich über sein Geschenk gefreut und nutzt es, wenn sie im Urlaub sind. Mich freut es, dass ich ihn darüber dorthin begleiten kann.
Wo wir gerade auf Weihnachten zugehen:
Was näht/strickt/häkelt/wasauchimmert ihr so euren Liebsten?
Julia
♥