6. Mai 2020

Wolle und Stoff, alt und neu

Hallo ihr Lieben,

ich will euch mal direkt zu Beginn  mit einer Frage überrumpeln: Lasagne lieber frisch oder aufgewärmt am nächsten Tag? Der Freund hat da einen ganz klaren Favoriten (nächster Tag), wohingegen ich für beide Geschmäcker einen Platz in meinem Herzen habe. 

Was Lasagne nun mit Kleidung zu tun hat, denn darum geht es ja auf dem Blog? Naja, ich wollte mit dieser schicken Metapher den Bogen schlagen zu einer Feststellung: Es muss ja nicht immer etwas neues sein, etwas älter und nochmal aufgewärmt tut's auch. 


Im Moment läuft in der Nähwelt ja der Me Made May, also angezettelt von Sozoblog die weltweite Aktion, so viel selbstgemachtes wie möglich zu tragen, dabei steckt aber jeder Teilnehmende seine Bedingungen selbst. Ich nehme auch wieder daran teil und zeige täglich meine Outfits auf Instagram. Dabei schaue ich natürlich auch bei anderen vorbei und stelle fest, wie inspirierend und schön es ist, all die Kombinationen zu sehen, ganz alltägliche Situationen. Das geht so oft mal unter, weil natürlich die neuen Teile irgendwie interessanter sind und geteilt werden wollen. So geht es mir zumindest, ich freue mich immer sehr, wenn ich etwas neues vorstellen kann. 


Heute komme ich also mit einer Kombination aus alt und neu daher, der Mittelweg, sozusagen. Und nehme mir außerdem wie so oft vor, häufiger mal ältere Kleidungsstücke zu zeigen. Dann lässt sich dazu ja auch viel mehr sagen, was Passform und Qualität angeht, eigentlich also sogar ein viel fundierterer Bericht. 


Neu ist das Musselintuch, meine neue große Liebe. So schnell gemacht, kuschelig, groß, immer und zu allem passend. Es ist bereits mein zweites, und ich hätte gerne noch eins in senfgelb, rostrot, schwarz und vielleicht oliv. Aber das eilt nicht, das gehe ich ganz gemütlich an und warte ab, bis mir der richtige Stoff über den Weg läuft. War hier schließlich auch so, den satt dunkelblauen Stoff habe ich über ebay Kleinanzeigen gekauft. 


Ein Quadrat von 1,4x1,4 Metern war es, perfekt für meinen Plan. Im Gegensatz zum letzten Tuch habe ich es mir hier noch viel einfacher gemacht und nur einmal mit der Overlock rundherum gerattert, fertig war das Tuch. Ich weiß, dass es auch einen Rollsaum gibt, aber dafür hätte ich eine Nadel rausnehmen müssen und der passende Inbusschlüssel war gerade nicht zur Hand, also musste ich auch gar nicht lernen, wie Rollsaum geht. Bei einem der nächsten Tücher wird es dann aber was, bestimmt. 


Ich weiß, dass viele die Quadrate diagonal teilen und somit zwei Tücher daraus machen. Weil ich es aber gerne massig mag um den Hals, falte ich das Rechteck einfach nur diagonal und habe so viel mehr Material um den Hals. Hachja. Also dafür, dass ich hier nur ein einfaches Tuch beschreibe, habe ich schon ganz schön viel geschrieben!

Darunter trage ich zu einer sehr alten gekauften Jeans übrigens meinen Herzchenpullover nach einer Anleitung von Stichfest.


Der ist nun schon einige Jährchen alt und wird immer noch mit Begeisterung getragen. Allerdings hat sich der Halsausschnitt etwas verändert. Offenbar ist mein Hals doch ein wenig zu mimimi für Sockenwolle, sodass ich nachträglich den Halsausschnitt etwas weiter gemacht habe. Das war nicht viel Arbeit, hatte aber einen sehr angenehmen Effekt und außerdem dazu geführt, dass ich den Pullover jetzt auch ohne Bluse drunter tragen mag...


Auf den ersten Blick sieht er nach langweiligem grauen Pullover aus, aber haha, das täuscht! An den Seitennähten findet sich eine Reihe hübscher Lace-Motive, und im Nacken das kleine Herzchen-Detail, das ich sehr mag. 


Viel mehr habe ich jetzt auch gar nicht zu erzählen. Außerdem sind meine Gedanken ein bisschen an der Lasagne hängen geblieben, vielleicht muss ich bald mal wieder eine kochen. 


Ganz viel andere schöne, selbstgemachte Kleidung gibt es wie immer am ersten Mittwoch auf dem Blog vom Me Made Mittwoch!


Happy knitting, happy sewing, 

Julia