heute habe ich gleich zwei Projekte, die ich euch zeigen mag. Bei eher kleineren Dingen mache ich das ja ganz gerne, denn zu einem einzelnen habe ich oft nicht so viel zu erzählen. Bis die beiden sich zu diesem Beitrag gefunden hatten, dauerte es aber etwas. Eins war schon im Februar fertig, dann wurde es aber warm und für den Blog daher nicht mehr so interessant. Im Sommer entstand dann das zweite Projekt und kam auf meine Liste. Tja, und nun ist es endlich auch kalt genug, damit keiner von euch irritiert aus der Wäsche guckt wenn er den Beitrag und die Bilder sieht.
Beide Projekte stammen aus der Stricknadel von Stichfest, und weisen daher wie gewohnt so einige Rafinessen auf. Den Anfang macht die Baggadocious, ein Einkaufsnetz. Davon wimmelt es ja schon seit längerem in der Woll-Welt und mittlerweile auch im ganz normalen Handel. War es uns bisher eher von Oma auf dem Markt bekannt, hat es einen ganz anderen Status erhalten, nicht ganz unbeeinflusst von der Version von Paula M, die ich selbst auch schon gestrickt habe.
Der Beutel von Sophia ist aber ein wenig anders designt: Statt Henkeln gibt es oben einen Tunnelzug in den ein I-Cord oder eine Kordel eingezogen wird. Die Tasche selbst ist eigentlich ein großer Kreis, der am äußeren Rand dann vom erwähnten Tunnelzug eingefasst wird. So kann man ziemlich viel hineinbekommen, und wenn man dann die Kordeln zusammenzieht ergibt sich eine Tasche.
Das Ganze lässt sich relativ platzsparend zusammenknüllen und in die Handtasche/ins Auto/in die Fahrradtasche werfen. Wobei ich die gestrickten Taschen lieber ordentlich aufgehangen aufbewahre, das Innere einer Handtasche birgt so viele Risiken, Schlüssel etc, da würde ich ganz fix mit hängen bleiben.
Gestrickt habe ich den Beutel aus Rowan Summerlite 4ply, einem reinen Baumwollgarn. Das ist schön belastbar und griffig. Für den Beutel an sich braucht es etwas mehr als 50g, falls ihr nicht wie ich eine Kordel in anderer Farbe haben wollt, sondern das gerne alles die selbe sein darf, dann reichen 100g locker aus.
Ist der Beutel mit sehr schweren Dingen gefüllt, sieht er nicht mehr unbedingt hübsch aus. Aber das ist ja auch nicht sein Hauptzweck, sondern die Funktion, und die erfüllt er.
Die Anleitung für den Beutel ist sogar gratis, da könnt ihr also ganz entspannt mal reinschauen und gucken, ob das was für euch ist.
Im oberen Bild schleicht sich der Gegenpart zum Beutel schon relativ auffällig rein, also gehen wir doch direkt dazu über.
Diese Handstulpen nach der Anleitung X-Mitts habe ich schon Anfang des Jahres gestrickt. Auch hier ist das Design ziemlich durchdacht. Mit Absicht ist die Maschenprobe sehr fest und das Endprodukt dadurch recht eng an den Händen. Nichts rutscht und alles ist warm eingepackt. Das An- und Ausziehen erfordert manchmal etwas Kraft, aber wenn sie dann sitzen, dann sitzen sie.
Sogar von innen sind sie ziemlich hübsch anzusehen (siehe hinterer Handschuh oben), somit stört es gar nicht, wenn sie sich beim Ausziehen auf links drehen. Dann können sie beim nächsten Mal einfach so angezogen werden. Beim Stricken ist der Daumen ganz besonders spannend, der ist nämlich quasi Doubleface, von innen sowie von außen schön, einmal in der Grundfarbe, einmal in der Kontrastfarbe.
Bei mir ist die Grundfarbe ein dunkles grau, die Kontrastfarbe ein buntes rot/braun/weiß/grau. Dadurch ist das Muster nicht ganz so gut sichtbar, aber schön sind sie trotzdem. Auch mit zwei einfarbigen Garnen lässt sich hier eine schöne Wirkung erzielen.
Im Übergang trage ich die Handstulpen sehr gerne. Aber sobald es unter 5 Grad kalt wird, sind sie für mich als Radfahrerin eigentlich nicht mehr zu gebrauchen. Da frieren die Finger halt, ob sie bis zum ersten Knöchel eingepackt sind oder nicht spielt kaum eine Rolle.
Dafür sind sie zum Spazieren gehen und Wandern total gut. Da habe ich eh meistens die Hände in den Taschen wenn es wirklich kalt ist, und kann dank der Stulpen dann trotzdem fix das Handy bedienen/die Schuhe neu binden/ein Bonbon auswickeln. Sie geben schon viel Bewegungsfreiheit, daher bin ich froh, sie in meine Handbekleidungs-Familie aufgenommen zu haben.
In Kombination funktionieren beide Teile natürlich echt gut. Auf dem Markt das Obst und Gemüse einpacken ist deutlich einfacher als mit Handschuhen, bezahlt werden kann auch unproblematisch. Und natürlich passt alles locker in den Beutel!
Happy sewing,
Julia
♥