31. Januar 2019

Warum ein Schlafanzug Freudensprünge auslöst

Hallo ihr Lieben!


Es dürfte mittlerweile bekannt sein, dass ich mich bei Stoffen eher im einfarbigen oder dezent gemusterten Bereich wohl fühle. Wenn nicht, genügt ein Blick in meinen Kleiderschrank um das zu erkennen. Das bedeutet aber nicht, dass ich keine wild gemusterten Stoffe mag! Klar, viele würde ich niemals freiwillig tragen, bei vielen aber ist es die fehlende Kombinierbarkeit, die mich den Stoff ignorieren lässt. Ganz zu Beginn meiner Näh-Leidenschaft war mir das noch nicht ganz so klar und ich habe viele gemusterte Stoffe gekauft, weil der Blick im Laden natürlich davon zuerst angezogen wird. Mittlerweile habe ich gelernt, was ich gerne und viel trage. 

Aber! Bei bestimmten Kleidungsstücken ist die Kombinierbarkeit egal und die Musterliebe setzt sich durch: Schlafsachen! Beweis gefällig? Traumanzug mit Monstern und Lamas, Schlafanzughose mit Eisbären (Ein Tier-Motto scheint sich durchzusetzen). Ich liebe diese Teile sehr. Und zum Glück ergab es sich, dass eins meiner Langarmshirts in diesem Jahr kleine Löcher aufwies und eigentlich sowieso nicht mehr gut saß, weil gekauft und dementsprechend zu kurz. Ich sortierte es also zu den Schlafsachen für den Herbst und Winter, und machte mir eine Notiz, dass eine passende Hose fehlt. Denn wenn ich eins nicht aushalten, dann, dass ich kein zusammenhängendes Set habe! Dann müsste ich nachher eine Hose zu verschiedenen Oberteilen tragen, ne, da bin ich nicht kompromissbereit. 


Bei meiner Stoffbestellung für die Weihnachtsgeschenke habe ich also Ausschau gehalten nach einem passenden Stöffchen für das Oberteil und bin bei Stoff und Stil fündig geworden, der Jersey im Norweger-Stil (online nicht mehr verfügbar) sprach mich direkt an. Passendes Bündchen dazu bestellt, und dann lagen die Stoffe natürlich erstmal hier, weil die Weihnachtsgeschenke wichtiger waren. Und eine Deadline hatten. 



Ganz knapp im letzten Jahr, nämlich an Silvester, habe ich dann fix die benötigte Hose genäht. Da der Schnitt schon von mir getestet wurde, war es eine schnelle Sache: Die abgeänderte Version der Damenhose RAS von Nähfrosch sollte es werden, die hat mir ja schonmal als Schlafanzughose gute Dienste geleistet. Weil ich das weite Bein des Schnittes nicht so mag, habe ich von einer 46 oben im Hüftbereich zu einer 42 an den Beinen verschmälert. Außerdem habe ich sie im Vergleich zur letzten Hose etwas gekürzt, da die Stoffmenge, die sich unten am Fuß sammelt, doch recht groß war. 


Anscheinend habe ich beim letzten Mal auch irgendwas an der Hüfthöhe gemacht, bei dieser Hose hier sitzt der Bund nämlich deutlich höher. Stört mich nicht, ist mir nur aufgefallen. Ich habe an den Füßen recht lange Bündchen angesetzt, finde ich total bequem, und oben wieder Knopflöcher ins Bündchen genäht und eine Kordel durchgezogen, damit die Hose auch hält wenn ich sie ein paar Tage anhatte und das Bündchen sich etwas gedehnt hat. 


Ein kleiner Fehler, der vermutlich nur mir auffällt: Natürlich hat das Norwegermuster eine "Richtung". Strickende unter euch werden es verstehen: Richtig herum wäre der Stoff, wenn die kleinen V-förmigen Maschen genau so aussehen, wie ein V eben. Ich habe so zugeschnitten, dass sie umgedreht sind ... ziemlich egal eigentlich, aber kratzt ein bisschen an meinem Strick-Stolz, wenn ihr versteht. 

Trotz und alle dem: Auf viele gemütliche Stunden in der Hose, schöne Träume, Tee und Wolle. 



Passenderweise verlinke ich die Hose bei der Linkparty von Nähfrosch

Happy sewing!

Julia

27. Januar 2019

Drei Projekte für #12ausdemStoffregal

Hallo ihr Lieben!

Das neue Jahr fing für mich nähtechnisch sehr ruhig an. Eine wirkliche Motivation wollte nicht aufkommen, nachdem ich für Weihnachten viele große Geschenke genäht hatte. Mein Schrank ist gut gefüllt und mit Jahresbeginn habe ich auch meinen Feed bei IG ausgemistet: Kaum noch Marken oder große Namen, die mir Schnitte und Stoffe andauernd unter die Nase reiben. So fehlt der Überfluss an Inspiration und ich komme ein bisschen zur Ruhe. 



Super passend dazu kam dann Selmin mit ihrer #12ausdemStoffregal Challenge um die Ecke. Einen Monat lang soll es um unterschiedliche Themen gehen, die alle darauf abzielen, dass wir uns mit unserem Stoffvorrat ein wenig auseinandersetzen. Dabei muss nicht zwangsläufig genäht werden, vielleicht nur geplant, organisiert oder weitergegeben. Ich habe für mich beschlossen, diese Challenge so weit es geht auszunutzen. Wer mich kennt, stutzt jetzt vermutlich: Was willst du denn aus deinem minimalen Stoffregal nehmen? Recht habt ihr! Aber wie so oft, alles ist Interpretationssache. Ich möchte mir das Motto des jeweiligen Monats vornehmen und am liebsten auf dreierlei Wegen bearbeiten: Ein neues Projekt, Resteverwertung, Änderungsstück.


Vielleicht sollte ich das näher erläutern?
Mein Schrank ist an und für sich ganz gut gefüllt. Ein paar Teile könnte ich noch gebrauchen, und vielleicht geben in diesem Jahr andere den Geist auf und Ersatz wird nötig. Aber trotzdem ist Hauptziel meines Nähjahres: Entschleunigung. In dem Tempo wie bisher sollte ich nicht weiternähen, sonst ersticke ich in Kram. Dafür gibt es einen kleinen Stapel an Sachen, bei denen ich kleine Änderungen vornehmen muss damit sie wieder zu Lieblingsteilen werden können. Denn einfach spenden bringe ich bei selbst genähten Sachen nicht immer übers Herz, wenn ich sie kaum getragen habe. Und Käufer gibt es dafür leider kaum. Ganz zu Beginn der Challenge habe ich außerdem meine beiden Reste-Regalfächer neu geordnet und bin nun inspiriert, auch hier ein paar kleine Sachen zu nähen.


Kommen wir doch direkt zur Umsetzung! Für den Januar war das Monatsthema "Struktur". Toll, da ist mir sofort eine Menge zu eingefallen. Und selbst wenn ich keine Idee gehabt hätte, hätten mir die zahlreichen Projekte, die in der Facebook Gruppe geteilt wurden, inspiriert.  Angefangen habe ich mit einem Rest Kunstleder, das mich sowieso schon länger störte. Es nimmt einfach viel Platz weg, und die Anwendungen für Kunstleder sind ja doch eher gering: Taschen. Oder Taschen. Zumindest bei so einem kleinen Stück. Ich habe mir deshalb das Gratis Schnittmuster Geo-Bag von Pattydoo heruntergeladen, das sah als Pluspunkt auch noch ziemlich interessant aus in der Konstruktion.


Das einzige Schnittteil ist ziemlich spannend und auf den ersten Blick würde keiner glauben, dass daraus eine Tasche wird. Weil mein Reststück nicht so groß war, musste ich eine Naht auf der Unterseite hinzufügen, da ich das Schnittteil nicht im Bruch zuschneiden konnte. Das stört aber überhaupt nicht. Für das Futter habe ich ebenfalls mein Resteregal erleichtert und ein altes Tuch, ich glaube noch von meiner Oma, angeschnitten. Es handelt sich, soweit ich weiß, um ein Seidenmalerei-Tuch, sowas hat meine Mama auch mal gemacht. Sehr spannende Technik, ich durfte selbst mal ein wenig herumprobieren. Jedenfalls erinnert mich das Tuch daran, ob meine Oma das selbst gestaltet hat oder meine Mama für sie weiß ich nicht, aber das lässt sich ja recherchieren. Wenn man es genau nimmt, herrscht nun also auch in der Tasche Struktur, denn ähnlich wie bei Window Color werden die Umrisse der Formen mit einer besonderen Farbe aufgetragen, die sich haptisch etwas vom Rest abhebt. Die Kombination der Stoffe gefällt mir total gut. Und richtig glücklich war ich ja über meine Reißverschluss-Manipulation, denn auch der kommt aus meinem Vorrat, herausgetrennt aus einem alten Mantel. Für die Tasche wird eigentlich endlos Reißverschluss benötigt, auf den man die Schieber etwas anders aufzieht, sodass sie sich im geschlossenen Zustand in der Mitte treffen können. Das ging bei meinem zwei Wege Mantelverschluss ja nicht so gut, da hätten beide Schieber am Ende rumgegammelt. Ich dachte mir dann, ein bisschen Mut schadet nicht, habe die Stopper an einem Ende abgeschnitten und beide Schieber runtergezogen. Dann habe ich ein Reißverschlussband gekürzt und die Schieber so wieder aufgezogen, wie ich es wollte. Hat geklappt! Da war ich selbst ein bisschen erstaunt, wie einfach das war, aber so sieht es schon auch klasse aus. Wofür ich die Tasche nutze weiß ich selbst noch nicht, vermutlich als Projektbeutel für Socken und ähnliche, kleine Projekte. Denn schick ist sie und praktisch auch, da gibt es keine Flecken, kann man auch super mal auf einem feuchten oder dreckigem Untergrund abstellen. 



Also Punkt 1 Resteverwertung hat erfolgreich geklappt. Gehen wir weiter zu den nächsten beiden: Was neues und was geändertes. Hat was von diesem Braut-Spruch, oder? 
Geändert habe ich meine Lupin Jacke von Deer and Doe. Seitdem ich sie genäht hatte (was immerhin fast zwei Jahre her ist), habe ich sie genau einmal getragen. Ich habe mich darin einfach nicht wohl gefühlt. Konnte nicht mal fest machen, woran das lag. Zu zwei Flohmärkten hatte ich sie dabei, aber auch dort fand sich niemand, der sie adoptieren wollte. Also muss sie bei mir bleiben! Irgendwann packte mich die Lust, dieses Stück anzugehen, und ich habe mir nochmal den Hashtag zu diesem Schnittmuster auf Instagram angeschaut. Super Inspirationsquelle übrigens! Jedenfalls wurde mir dann recht zügig klar, dass mir die Armabschlüsse quer liegen. Irgendwie ist da zu viel los, nicht meins. Und weil ich nicht zögere, wenn es eine Chance gibt ein ungeliebtes Teil wieder tragbar zu machen, habe ich kurzerhand meine Schere geholt und die Ärmel auf 3/4 Länge gekürzt. Einmal so übergezogen, noch ohne neue Abschlüsse, und direkt gemerkt: Das ist es. So finde ich sie schön, trage ich sie gerne. Das Futter habe ich noch ein bisschen mehr gekürzt, damit sich der Außenstoff etwas nach innen zieht und das Futter nicht rauslugt, dann die beiden offenen Kanten neu verstürzt und einmal abgesteppt. Und schon ist sie fertig, meine neue, tolle Jacke. Ich trage sie super gerne zu Anlässen wie Geburtstagen, über ein Shirt und zu Jeans zum Beispiel, aber auch im Sommer wird sie sicher toll sein zu Kleidern. Ich freue mich so, dass diese Veränderung geklappt hat!


Und zuletzt mein neues Projekt, ebenfalls mit drauf auf den Bildern. Eine weitere Shorts habe ich mir genäht, denn meine neu entfachte Shorts Liebe aus dem letzten Jahr braucht Futter. Dafür auserkoren habe ich mir einen Stoffrest, den ich auf der Annäherung Süd mitgenommen hatte. Genau die richtige Menge für eine Shorts war es, und auch beim Schnitt war ich mir schnell sicher: Die Port Trousers in der Shorts Version habe ich schon einmal genäht, aber hier noch nicht gezeigt, trage sie gerne, hauptsächlich wie hier: Über einer Strumpfhose. Angezogen und doch bequem ist der Look, wie ich finde. 


Ein bisschen lugt der grüne Futterstoff hervor, den ich für den Reißverschlussdings benutzt habe, aber irgendwie mag ich das. Knopf und Reißverschluss sind aus dem Fundus, somit habe ich für alle hier gezeigten Projekte nichts neues gekauft. Toll, oder? 


Vielleicht braucht ihr noch ein paar Infos zur Shorts: Genäht habe ich Größe 42 mit zweimal 1cm Zusatzlänge (1x im Schritt, 1x am Saum). Den Saum habe ich zweimal breit nach innen umgeklappt. Außerdem musste ich vorne die Schrittnaht etwas abändern, quasi von unter dem Reißverschluss bis zum Saum etwas abgeflacht, damit es keine komischen Falten gibt. 
Den Bund der Hose habe ich doppelt verstärkt, also jedes Bundteil einmal. So sitzt die ziemlich gut und leiert über den Tag auch nicht aus. 
Ansonsten gibt es zur Hose eigentlich nicht viel zu berichten. Die Vorder- und Hintertaschen werden nur aufgesteppt, das geht zügig und ist einfach. Gürtelschlaufen gibt es auch, obwohl ich wohl kaum einen Gürtel darin tragen werde. Das Schnittteil zu den Schlaufen habe ich übrigens etwas verschmälert, ich mag breite Schlaufen nicht so gerne.



Das waren sie, meine drei Projekte zum Thema "Struktur". Ich bin super zufrieden mit allen dreien und freue mich, bisher durchzuhalten was meinen Vorsatz von Entschleunigung angeht. Um trotzdem nähen zu können rattert die Nähmaschine aktuell ein paar Frühchenstrampler herunter, denn Stoffspenden habe ich mehr als genug und die brauchen die Sachen dringender als ich neue Klamotten. 

Ich bin total gespannt, welches Thema uns Selmin am 1. Februar vorstellt und hoffe sehr, auch dazu wieder Dinge zu finden, die ich abändern oder aus Resten nähen kann. 

Happy sewing!

Julia

24. Januar 2019

Carbeth Sweater - Kate Davies

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Hallo ihr Lieben!

Ich glaube, den Ruf als vernünftige und disziplinierte Handarbeiterin habe ich weg. Kaum Stash, ob Stoff oder Wolle, keine UFOs, selten Totalkatastrophen. Das heißt aber nicht, dass ich nicht auch mal unvernünftige Entscheidungen treffen kann. So geschehen mit dem Carbeth Sweater von Kate Davies. Gesehen, verliebt. Den wollte ich haben, un-be-dingt. Kurze Beratung mit dem Ministricktreff (Saskia und Sophia) die mir eher davon abrieten. Viel zu warm für unsere Gefilden. Wozu etwas stricken, was dann nur im Schrank liegt?


Recht hatten sie. Aber der Sweater war aus meinem Kopf nicht mehr herauszulösen. Noch dazu verkündete Caroline vom Podcast Dunderknit einen gemeinsamen Knit Along unter dem Thema #blamedunderknitalong. Mitten in der Vorweihnachtszeit gab sie uns die Erlaubnis, ganz egoistisch etwas für uns zu stricken und sie dafür zu beschuldigen, wenn diverse Weihnachtsgeschenke nicht fertig werden. Etwas anzuschlagen, auch wenn wir schon x Projekte auf den Nadeln haben, und das schlechte Gewissen bei ihr abzuladen. Wenn das mal nicht zu meinem unvernünftigen Sweater passte? Ich habe also noch ein bisschen bei Sophia herumgequengelt. Sie hat dann für mich in ihrem Lager das Alpaca Merino DK ausgegraben, ein sehr luftiges und trotzdem dickes Garn. Tada!


Mit doppeltem Faden und einer halben Nadelstärke größer als in der Anleitung passte die Maschenprobe, und es fühlte sich ganz leicht und fluffig an. Ich konnte also loslegen. Weil das Garn in Sophias Lager nur noch begrenzt vorhanden war, habe ich mal wieder sehr auf Nummer sicher gestrickt. Der Pullover wird von unten begonnen, statt aber mit dem Körper anzufangen, habe ich die Ärmel als erstes gestrickt. Was überhaupt kein Spaß war, denn mit so dicken Nadeln und dem von mir verhassten Magic Loop... gut, dass die Ärmel schnell wuchsen. Gestrickt habe ich übrigens die dritte Größe, mit 110 cm waren da die geforderten mindestens 10cm locker drin.


Da der Körper des Pullovers sowieso ein bisschen cropped, also eher auf der kurzen Seite sein sollte, habe ich gedacht, hier am ehesten Länge einbußen zu können. Ich habe den Körper deshalb provisorisch angeschlagen und direkt mit dem glatt rechten Teil begonnen. Quasi auf Höhe des Bauchnabels und dann Richtung Brust nach oben gestrickt. Dann werden flott alle Teile auf die Nadel genommen und die prägnanten Abnahmen gemacht, die wie ein umgedrehtes V auf der Brust und dem Rücken zusammenlaufen. Was an Maschen übrig bleibt, wird zu einem langen Rollkragen gestrickt, zu dem ich mich gleich nochmal äußere. Nachdem das alles geschafft war, habe ich die provisorischen Maschen unten am Bauchnabel wieder aufgenommen und so lange gestrickt, bis das Garn alle war. Voila. 


Und obwohl ich zwischendurch noch einen weiteren Pullover gestrickt habe, ist dieser hier innerhalb von einem Monat fertig geworden. Ich glaube fast, dass ich doch noch öfter mal Pullover aus so dickem Garn stricke ... 
Zum Thema Rollkragen: Damit bin ich nicht ganz zufrieden. Wie oben auf den Bildern umgeklappt bleibt der Kragen etwa die Hälfte des Tages. Dann hat sich der Pullover etwas in die Länge gezogen und der Kragen klappt sich um. Und dann sieht er echt doof aus. Auf dem Bild unten seht ihr, dass er nach hinten weit absteht. 


Zuppel ich das dann nach vorne, habe ich dort eine schäbige Falte und alles hängt logischerweise komisch schief. Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich das Problem lösen soll. Ich könnte den Kragen vorsichtig umgeklappt festnähen, das wird aber sicherlich nicht so schön. Oder ihn nochmal aufribbeln und mit deutlich kleinerer Nadel stricken, damit er seine Form behält. (Was Folter wäre, denn schon beim ersten Mal bin ich fast wahnsinnig geworden. Immerhin hängt der ganze Pullover unten dran und man muss alles herumwuchten, wenn man in der Runde strickt...). Habt ihr noch andere Ideen?


Vom Kragen abgesehen bin ich aber sehr zufrieden mit dem Pullover. Das Garn ist unglaublich weich und leicht, zu warm ist er überhaupt nicht. Die Ärmel sind schön lang, sodass man sich richtig gemütlich einkuscheln kann. Auch die Farbe mag ich sehr, einen blauen Strickpulli habe ich bisher nicht besessen. 


Wie immer habe ich das Projekt auch bei Ravelry angelegt. Und verlinkt mit Du für dich am Donnerstag ist es auch.


Happy knitting!

Julia

17. Januar 2019

Julevotter

[Werbung da Markennennung]


Hallo ihr Lieben!




Fast das ganze letzte Jahr über hat mich ein kleines Geheimprojekt beschäftigt, das ich lediglich ab und an mal auf Instagram gezeigt habe, hier auf dem Blog ist es aber nie aufgetaucht. Für meine Mama habe ich den Julevotter Adventskalender von Kari Haugen gestrickt, und da sie hier fleißig mitliest, musste ich mich bedeckt halten um die Überraschung nicht zu vermiesen. 
Meine Mama schenkt mir seit Ewigkeiten jedes Jahr einen Adventskalender, für den sie 24 Kleinigkeiten besorgt und einpackt. Immer mal wieder habe ich ihr auch einen gemacht, denn diese Freude muss geteilt werden. Und im April 2018 huschte mir dann der Gedanke durch den Kopf, dass meine Mama sich durchaus auch über 24 kleine Handschuhe freuen könnte, und zack, war es beschlossene Sache. 


Während der für mich gestrickte Kalender aus recht dünnem Garn gemacht ist, wollte ich bei dem für meine Mama etwas mehr in der Hand haben. Auch, um ihn in den kommenden Jahren besser befüllen zu können. Nach ein wenig Abwägen von verschiedenen Garnen und deren Farbpalette habe ich mich letztlich für die Karisma von Drops entschieden, die ich bei Lanade bestellt habe. Das Farbschema war für mich schnell klar, eine Mischung aus rosa-rot Tönen und grau sollte es werden. Obwohl fast alle Farben in der Realität anders aussehen als auf der Internetseite, passten sie bis auf die unten rechts alle zusammen. Die wurde also aussortiert und dann konnte es losgehen. 


Ich habe ein bisschen gebraucht, um wieder reinzukommen, dann aber meine alte Technik gefunden. Gestrickt habe ich auf dem Nadelspiel, 5mm waren die Nadeln dick. Die kompletten Maschen für die Vorderseite habe ich auf deine Nadel genommen, die Maschen für die Rückseite auf zwei verteilt. So gibt es keine unschöne Stelle mitten in der jeweiligen Zahl wenn die Fadenspannung mal nicht stimmt.  


Die Knäule habe ich mir alle aufrecht in eine passende kleine Kiste gesteckt und den Fadenanfang aus der Mitte jedes Knäuls genommen. So hatte ich ein praktisches portables Dings, was sich gut wegstellen ließ. Denn schließlich sollte es ein Langzeitprojekt sein! Die Farbzusammenstellung habe ich immer spontan entschieden, wenn ich einen neuen Handschuh angefangen habe. Meistens habe ich einen bunten Farbton mit einem der Grautöne kombiniert, manchmal aber auch wild durcheinander.


 Leider habe ich nicht ein Bild, auf dem man die schönen unterschiedlichen Rückseiten der Handschuhe sieht. Die sind nämlich auch alle individuell, was meine Mama ganz besonders erfreut hat. 
Es war irgendwie schön, durch die Jahreszeiten an diesen Handschuhen zu stricken. Im April habe ich angefangen, viele im Sommer auf der Terasse gestrickt (für einen Handschuh habe ich etwa eine Stunde gebraucht, passende Zeit für ein Sonnenbad ohne Sonnenbrand) und den letzten dann Mitte November eingekuschelt auf dem Sofa.


Pro Farbe hat ein Knäul gut ausgereicht. Der Naturton ist gegen Ende knapp geworden, da hätte ich nicht noch einen weiteren Handschuh stricken können, ansonsten war aber von den anderen Farben noch einiges übrig. Zum Glück, zwischendurch hatte ich nämlich schon Befürchtungen, nachbestellen zu müssen. 


Und wieder hat es mir total Spaß gemacht, diese kleinen Handschuhe zu stricken. Ich schließe nicht aus, dass ich für mich auch noch einen größeren stricken werde, mal sehen. Vielleicht findet sich ja auch nochmal ein Mensch in meiner Umgebung, der so knit-worthy ist, dass er einen Adventskalender dieser Art verdient. 


Damit die Handschuhe praktisch aufgehängt werden können, habe ich zum Schluss den Anfangsfaden genommen und ein paar Luftmaschen daraus gehäkelt, ihn zu einer Schlaufe gelegt und vernäht. Und dann 96 Fäden vernäht, das war ein Fest, sage ich euch!
Meine Mama hat sich sehr über die Handschuhe gefreut und auch von vielen Freundinnen Neid ausgesprochen bekommen, dass sie so eine tolle Tochter hat :) Um die Handschuhe gebürtig zu platzieren, ist sie beim Hundespaziergang Anfang Dezember im Gebüsch herumgekrochen und hat diesen monströsen Ast bis nach Hause gezerrt, wo er jetzt an der aktuell provisorischen Wohnzimmerwand befestigt ist. Bzw. war, ich vermute, dass er jetzt nach Weihnachten entweder nackig oder gar nicht mehr dort ist. 


Kleine Anekdote am Rande: Diverse Cardigans, Mützen, Handschuhe und Socken habe ich mit Einstrickmustern (Fair Isle und Stranded knitting) gestrickt und war immer im festen Glauben, dass man nach etwa drei Maschen die Fäden kreuzen muss um keine langen Flotten zu produzieren. Irgendwann im Herbst letzten Jahres wurde ich dann freundlicherweise aufgeklärt, dass dies Unsinn und nur in Ausnahmefällen nötig ist. Danach wollte ich am liebsten sofort ein großes Projekt anschlagen um zu schauen, ob daher meine Probleme mit der Fadenspannung kommen. Die sind nicht riesig, aber ich habe doch Unregelmäßigkeiten im Strickbild. Naja, ab da konnte ich die Handschuhe dann natürlich nicht  mehr so stricken wie gewohnt und habe die Flotten Flotten sein lassen. Und ja, es sah besser aus. Da habe ich etwas wichtiges gelernt! 

Und wer sich jetzt fragt, warum ich einen Adventskalender im Januar zeige, vollkommen außerhalb der Weihnachtszeit: Naja, wenn ihr auch einen haben wollt, dann fangt jetzt an. Zwei bis drei Handschuhe pro Monat sind ganz entspannt machbar, glaubt mir. Man muss es nur durchziehen. Wobei ich auch mittendrin mehrere Wochen keine Handschuhe gestrickt habe und dann an einem anderen Tag etwas aufholen musste. 

Viel mehr kann ich zu diesem Projekt auch nicht erzählen. Aber ihr könnt mir ja mal Bescheid geben, ob ihr nun angefixt seid oder vielleicht einen Kalender näht?

Happy knitting, 

Julia

15. Januar 2019

No Frills Cardigan, ganz ohne Schnickschnack

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Hallo ihr Lieben!

Habt ihr (zumindest der strickende Teil von euch) schon von Petite Knit gehört? Falls nicht, dann ist euch ein cleveres Label entgangen. Durch die gewitzte Kombination von schönen Garnen und einfachen, geradlinigen Schnitten ist es der Designerin gelungen, eine Horde an Strickerinnen ganz verrückt zu machen. Überall blitzen die Pullover und Jacken nach ihren Anleitungen auf, vielleicht auch, weil sie so vielfältig sind? Kinder- und Puppenkleidung, Pullover und Jacken für Erwachsene und Accessoires wie Mützen, die Auswahl ist groß. 
Auch ich bin, wie ihr euch nach dieser Einleitung sicherlich denken konntet (oder schon beim Titel erraten habt, Bonuspunkte!) dem schlichten Stil verfallen. Auf meiner Liste steht noch der No Frills Pullover, auch den Contrastsweater würde ich super gerne tragen. Beides eigentlich nur schlichte Raglan Pullover, mal sehen, ob ich dafür überhaupt die Anleitung kaufen muss. Andersherum hat das Label mein Geld ja allein für die Idee verdient, finde ich ... nun ja. Zum eigentlichen Projekt: Der No Frills Cardigan!


In den hatte ich mich nämlich schon bei der Erscheinung verliebt, was unter anderem an dem tollen gelb liegen könnte, das für das Titelmodel gewählt wurde. Traumschön! Also schnell die deutsche Anleitung gekauft und Garnrecherche betrieben. Da der Cardigan zweifädig gestrickt wird, mit einem Garn in Sockenwollstärke und einem Mohair-Beilauffaden, wollte ich es nicht allzu teuer gestalten. Deshalb habe ich das Mohair von Drops gekauft, in der Farbe Kobalt, und als Hauptgarn das bei mir schon bewährte Nisse von Stichfest in der Farbe Jeans. Die Kombination aus dem schönen himmelblau und dem leuchtenden kobalt finde ich richtig, richtig toll. Verbraucht habe ich übrigens 400g von Nisse und 175g bzw etwas weniger von dem Mohair. Kein Garnfresser, das Projekt.


Der Cardigan wird von oben nach unten gestrickt, dabei hat die beginnende Konstruktion bei mir für ganz schöne Verwirrung gesorgt. Begonnen wird nämlich mit der Blende, im Nacken. Dort werden erst Maschen provisorisch angeschlagen, dann längs in eine Richtung gestrickt bis ein mini-Schal entsteht, dann die provisorischen Maschen aufgenommen und der Schal in die andere Richtung verlängert. Von einem der kurzen Enden über eine lange Seite zum nächsten kurzen Ende werden dann die Maschen für den Körper aufgenommen, und dann geht es in gewohnter Raglan-Manier weiter. Richtig spannend!


Weil ich mit den 4 Knäulen Nisse gerne auskommen wollte, habe ich nach Erreichen des Punktes, an dem Ärmel vom Körper getrennt werden, eben jene zuerst gestrickt, um dort die volle Länge zu erreichen. Am Körper kann ich fehlende Zentimeter deutlich besser verschmerzen als an den Armen. Für meine Affenarme habe ich natürlich ein paar Änderungen vornehmen müssen, etwa 5cm sind sie insgesamt länger geworden. Ich mag auch die langen Bündchen, mit denen die Ärmel abschließen! Abgekettet habe ich die Ärmelbündchen mit einem Tubular bind off, der für einen schönen runden und flexiblen Abschluss sorgt. 


Nach den Ärmeln ging es dann erstmal glatt rechts in Reihen weiter. Gerade, als es mir viel zu langweilig wurde und ich alles wegwerfen wollte, kamen endlich die Taschen. Auch hier bin ich etwas anders vorgegangen als laut Anleitung. Eigentlich werden Maschen stillgelegt und neu angeschlagen, dort habe ich nicht aufgeschlungen, sondern einen provisorischen Anschlag gewählt. Ich habe nach diesem Punkt ein, zwei cm weiter gestrickt und dann erst die Taschen gestrickt (optimale Garnnutzung!). Also die stillgelegten und provisorischen Maschen auf ein Sockenwunder genommen, aus den Stellen dazwischen ein paar zusätzliche, damit keine Löcher entstehen, und dann in der Runde gestrickt. Die Anleitung sieht vor, dass man am Ende alle Maschen zusammenstrickt, hier habe ich den Maschenstich gewählt für einen sauberen Abschluss.


Da dachte ich also, ich wäre schlau, indem ich die Taschen zuerst gestrickt habe. Dilemma nur, dass der Körper dann doch ein ganzes Stück kürzer geworden ist als die Anleitung vorgibt, sodass die Taschen letztlich unten am Saum rauslugten. Ich habe zuerst nur das Ende der Tasche unten am Saum festgenäht, aber das war auch nicht so hilfreich, vor allem, wenn auf der Arbeit mein Schlüssel darin war. Also habe ich die Taschen nachträglich noch gekürzt. Wenn ihr sehen wollt, wie das geht: Auf Instagram habe ich es in meinen Story-Highlights gespeichert. 


Übrigens habe ich auch den Saum vom Körper mit einem tubular bind off beendet. Das dauert seine Zeit, aber lohnt sich sehr! Ich mag diesen Abschluss total. Die Blende an den Vorderteilen wird direkt mit gestrickt, sodass auch hier der Abschluss sehr schön ist und ordentlich sitzt. 


Bei den ersten beiden Gelegenheiten, zu denen ich den Cardigan getragen habe, war ich ein bisschen ernüchtert. Er saß zwar toll, piekste mich aber doch ein wenig. Ich wusste zwar, dass Mohair für mich nicht weich ist, aber dachte, in der Kombination wäre es ganz gut machbar. Der Frust war also entsprechend hoch! Aber, mittlerweile ist das pieksen aus irgendwelchen Gründen weg, und ich würde am liebsten in dem Cardigan leben. Wenn er nach dem Tragen nicht wieder in den Schrank wandert, dann ziehe ich ihn andauernd an, einfach, weil er da liegt, so schön locker sitzt und somit schnell übergeworfen ist. 


Er lädt richtiggehend dazu ein, sich einzukuscheln und es sich gemütlich zu machen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich irgendwann nochmal so einen stricken werde. Warum auch nicht?

Nebendarsteller in diesem Beitrag ist übrigens das Stirnband, welches ich nach einer Anleitung von fritzischnittreif genäht habe. Die ist kostenlos und klasse, wenn  man mal ein schnelles Geschenk benötigt. Kurz vor Weihnachten habe ich mich daran erinnert, im letzten Jahr jemandem so ein Stirnband genäht zu haben und ein paar Sweat-Reste herausgezogen. Ich habe gleich drei zugeschnitten und genäht, eins für mich, zwei für zwei Freundinnen. Es geht ja nichts über Mützen, aber für die Tage, an denen ich einen hohen Dutt trage, ist ein Stirnband ziemlich toll. 


Happy knitting, 

Julia



Verlinkt mit Frau freut sich, weil ich mich freue!
Projekt auf Ravelry

13. Januar 2019

Update No. 35

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Hallo ihr Lieben!

Willkommen zum ersten Update in 2019. Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen aus der Übung gekommen was die Updates angeht. Da ich dazu auch immer wenig Rückmeldung von euch bekomme - keine Anklage, das macht mir nicht wirklich was aus - bin ich mir ein wenig unsicher, wie ich sie gestalten soll. Und die Bilder dafür zu machen ist auch immer ein bisschen nervig, diverse Projekte/fertige Klamotten/neue Stoffe und Wolle aus allen Ecken der Wohnung zusammenklauben, nett anrichten, dann wieder an ihren Ort bringen. Aber trotz und alledem mag ich die Updates für mich selbst einfach sehr gerne, weil sie für einen schönen Überblick sorgen. 
Zum Glück habe ich rausgefunden, wie ich mich selbst austricksen kann: Den Text schon früher schreiben, wenn Zeit dafür ist, die Bilder dann später am Tag oder am nächsten. Dann ist es nicht so viel auf einmal. 

Eigentlich zeige ich euch zu Beginn des Updates immer alle fertigen Projekte. Dieser Schritt muss heute ausfallen, weil ich nie und nimmer aufgezählt kriege, was seit dem letzten Update alles fertig geworden ist. Da lag schließlich Weihnachten dazwischen! Und die Hälfte der Sachen habe ich auch nicht  mehr greifbar und kann sie daher nicht ablichten. Wir machen also einen Neustart.

Auf den Nadeln



Tatsächlich bin ich hier schon seit einigen Wochen ziemlich monogam unterwegs. Meinen Carbeth Pullover habe ich fertig gestrickt, dann ein wenig Reste abgebaut und letzte Woche mit Saskia den Boxy angestrickt. Das wird vermutlich ein langwieriges weil eher langweiliges Projekt, aber ich bin mir sicher, dass ich es unglaublich gerne tragen werde. Also durchhalten! Nebenbei schlage ich vielleicht Restesocken an, das Garn dafür hatte ich schon im letzten Jahr zu zwei gleichen Knäulen aufgeteilt und gewickelt. 




Unter der Nadel



Nach Weihnachten hatte ich erstmal einen kleinen Durchhänger, was das Nähen anging. Weil ich aber auch davor sehr viel daran hing, insgesamt fünf Geschenke habe ich genäht, davon drei Herren Kleidungsstücke. Nix mit Täschchen oder so! Zurückgeführt hat mich dann Selmin mit ihrer #12ausdemStoffregal Challenge. Das Stichwort Struktur hat zuerst dazu geführt, dass ich ein Projekt vom imaginären Änderungs-Stapel bearbeitet habe, meine Produktivität über eine kleine Tasche hin zu einem richtigen Kleidungsstück steigern konnte. So nähe ich aktuell eine Shorts aus einem Stück Stoff vom Tauschtisch der Annäherung Süd, also eine mir unbekannte Qualität. Kurze Hosen habe ich seit dem Herbst sehr in mein Herz geschlossen, ich trage sie super gerne mit Strumpfhose und Pullover, da kann eine weitere in meinem Schrank nicht schaden. Eigentlich fehlt auch nur noch der Bund und die Gürtelschlaufen sowie die Verarbeitung des Saumes, dann bin ich fertig. Was danach kommt weiß ich selbst noch nicht, ich lasse mich überraschen. Vielleicht nähe ich auch einfach mal wieder für die Frühchen. 


Neuzugänge



Weil ich so "schwierig" bin, was Garn und Stoffe angeht, werde ich eigentlich nicht mit Dingen beschenkt, die zu meinen Hobbies passen. Deshalb habe ich mir ganz deutlich und klar ein Nadelsystem zu Weihnachten gewünscht, zwei Varianten aufgeschrieben und die Hiya Hiya Nadeln bekommen. Es ist das normale Steel Set, also nicht Sharp, weil ich mir sonst den rechten Zeigefinger mehrfach piercen würde. Bisher bin ich sehr zufrieden damit, und vielleicht wird es nicht mein einziges bleiben, wer weiß. 


Tja, und wenn niemand mir Garn oder Stoff schenken möchte, dann muss ich das halt selbst machen. So habe ich mir bei Piratenwolle einen Schwung Sockenwolle für das nächste Pulloverprojekt bestellt. Neutrale Grundfarbe mit bunten Sprenkeln (etwas bunter und pinkiger als ich erwartet habe, aber so ist das mit Handfärbungen). Ich denke an einen No Frills Sweater, bei dem der mitlaufende Mohairfaden in weiß die Farben etwas dämpfen könnte. Habt ihr noch andere Ideen?

Ich wünsche euch einen entspannten Start in ein spannendes Näh- und Strickjahr. Schön, dass ihr hier seid!


Happy sewing, 
happy knitting, 

Julia


Verlinkt mit Maschenfein, Fadenwechsel

10. Januar 2019

Rückblick 2018

[Werbung da Namensnennung]

Hallo ihr Lieben!

Wie in meinem Beitrag zu den Sewing Oscars 2018 schon erwähnt, habe ich einen allumfassenden Rückblick für euch vorbereitet. Wobei das ein bisschen geflunkert ist. Denn obwohl ich ihn für alle sichtbar ins Internet stelle, ist er doch hauptsächlich für mich gemacht. Es ist super spannend, nochmal gesammelt zu sehen, was man innerhalb von einem Jahr alles geschaffen hat. Vielleicht Lücken zu entdecken, oder Tendenzen. Zu sehen, welches Teil mal immer noch liebt, und welches vielleicht doch nicht so gelungen war. 

Deshalb werde ich auch keine einzelnen Beiträge hier verlinken. Wenn ihr den Post zu einem bestimmten Stück sucht, dann schaut doch in meinem virtuellen Kleiderschrank, da ist zumindest all das verlinkt, was ich für mich genäht und gestrickt habe. Aber wenn ich jetzt hier anfange alle Sachen zu den jeweiligen Blogposts zu verlinken, dann sitze ich Stunden hier, und das möchte ich nicht. Nehmt es mir nicht übel.

Ich habe (nicht ganz so schöne) Collagen erstellt und die Sachen ein bisschen kategorisiert. Also, kocht euch einen Tee oder Kaffee, Füße hoch, und dann schauen wir mal!


Accessoires


In 2018 habe ich mir fünf Paar Socken gestrickt. Eins davon ist noch unfotografiert, deshalb gibt es ein Bild vom Knäul. Socken gehen immer, sind mein liebstes Projekt für unterwegs und so schön mindless, also ohne große kognitive Beteiligung zu stricken. Ich schätze, dass es in diesem Jahr deutlich weniger werden, denn bisher sind alle meine Stricksocken noch ohne jegliche Löcher, sodass die volle Schublade voll bleibt und daher für mich kein Bedarf an neuen Socken besteht. Mal sehen, wie das klappt, wenn ich doch noch ein schönes Knäul Ringelsockenwolle finde ... 
Außerdem habe ich mir ein Schafkissen gestrickt! Sehr schön ist es, liegt am Sofaende und schaut mich immer an, wenn ich stricke. 


Abseits von Socken gab es sonst noch zu vermerken: Vier Mützen und zwei Tücher. Auch diese Schubladen sind mehr als voll, entweder muss ich also andere Sachen ausmisten und damit Platz schaffen, oder irgendwie bis zum Umzug Ende des Jahres durchhalten. 
Genäht habe ich auch ein bisschen was für mich: Einen Rucksack, den ich eigentlich fast täglich mit mir herumtrage, eine Picknickdecke für den immer feuchten Rasen und Projektbeutel für unseren Mini-Strickclub. 


Kinderkleidung


Zu Beginn des Jahres habe ich noch fleißig Stoffreste in Babyklamotten verwertet. Es fand sich dann aber ein anderes Projekt, für das ich Stoffreste verwenden konnte, sodass es an dieser Stelle ruhiger wurde. 


Anders im Bereich gestrickte Babykleidung, denn Wollreste haben weiterhin Verwendung in genau diesen Teilen. Manchmal fantasiere ich ja schon während des Strickens an einem Teil, was ich aus den potentiell übrig bleibenden Resten so stricken könnte. Es ist und bleibt aber auch faszinierend, wie schnell so Babysachen gestrickt sind und wie niedlich sie sind. 

Und außerdem entwirft Sophia immer wieder klitzekleine Anleitungen für Babysachen, die ich dann natürlich teststricken muss. Ach was, ich mache es einfach gerne, ich meine, wenn das nicht niedlich ist, dann weiß ich auch nicht. 


Frühchen


Seit dem Frühling etwa habe ich das Projekt Sternchennähen für mich entdeckt. Im Rahmen dieser Gruppe nähe und stricke ich Kleidung für Frühchen und verwende dafür sowohl meine Sockenwollreste, als auch alle Stoffreste die sich dafür eignen. 


Und dazu habt ihr eine Menge beigetragen! Immer wieder bekomme ich Emails von Leserinnen, die mir zu diesem Zweck ihre Stoffreste schicken wollen. Ich bin jedes Mal total erfreut und das Auspacken der Kartons ist herrlich. So viele verschiedene Stoffe darf ich anfassen, das macht super viel Freude, und das anschließende Vernähen ebenso. Die Kiste mit Stoffen für das Projekt ist schon ziemlich voll, so großzügig wir ihr seid. Vielen, vielen Dank dafür! 


Geschenke


 Obwohl ich hauptsächlich für mich selbst nähe und stricke, macht es mir doch ebenso viel Spaß, für andere zu werkeln. Und so sind in diesem Jahr ebenfalls fünf Paar Socken für andere liebe Menschen entstanden. Zwei davon habe ich zu Weihnachten geschenkt, eines war ein Gutschein zum Geburtstag, ein Paar ist im Rahmen des Wollsockenwichtelns entstanden und eins habe ich an die Aktion grüne Socke geschickt.


Und damit hört es nicht auf! Gehen wir mal im Uhrzeigersinn von oben links vor:
Ein Pullover, gestrickt für meine Mama, den ihr hier noch gar nicht gesehen habt, weil meine Mama meinen Blog fleißig liest. Eine Mütze, die sie eher unbeabsichtig bekommen hat, weil ich selbst mit dem Garn nicht so viel anfangen konnte, die Farben aber perfekt zu ihrer Winterjacke passen. Ebenfalls für meine Mama habe ich einen Julevotter Adventskalender gestrickt, auch dazu demnächst mehr. Dann kam eine wilde Produktion von Einkaufsnetzen um Garne aufzubrauchen, bis auf zwei habe ich alle verschenkt. Und zum Schluss nochmal meine Mama, mit der ersten Mütze, die ich für sie gestrickt habe. 


Meine Nähmaschine hat tatsächlich auch ein paar Sachen produziert, die ich nicht für mich genäht habe. Ein Kleid für meine Mama zum Geburtstag, ein Körnerkissen für meine Eltern zu Weihnachten, ebenso wie eine Sweatshirtjacke, ein Pullover und ein T-Shirt. Die Weihnachtsgeschenke muss ich alle noch verbloggen, aber das kommt. Und für eine liebe Kollegin habe ich zum Geburtstag ebenfalls genäht, eine Bluse ist es geworden. 


Hosen


Ich habe viel mit Hosen experimentiert im vergangenen Jahr! Dabei herausgekommen ist eine kurze Latzhose, eine Chino, eine lange Latzhose, eine Sweathose, eine Jeans und eine Hose mit Paperbag-Waist. Leider trage ich nur die Hälfte davon wirklich häufig. Die Hose mit dem Paperbag Bund trage ich gar nicht, mir gefällt die Optik überhaupt nicht. Ebenso ist die lange Latzhose eigentlich ein Reinfall gewesen, vielleicht kann ich die aber noch retten. Die kurze Latzhose und ich müssen uns vielleicht noch etwas aneinander gewöhnen, mal sehen. Im heißesten Sommer seit gefühlt immer war sie aber auch an vielen Tagen einfach zu dick. 


Dafür trage ich all die in diesem Jahr genähten kurzen Hosen sehr, sehr gerne. Drei davon sind im Rahmen eines Probenähens entstanden und werden bei mir für den Sport oder die Freizeit genutzt. Und die beiden äußeren unten trage ich dauernd mit Strumpfhose zusammen. Ich mag Shorts super gerne!


Kleider


Bedingt durch den langen und heißen Sommer sind bei mir gleich drei Kleider kurz nacheinaner entstanden, weil ich einfach nicht mehr wusste, was ich sonst tragen soll. Ansonsten habe ich mir eines zum Geburtstag genäht, und noch zwei Latzkleider nach einem anderen Schnitt als sonst, die ich aber kaum trage. Eine Änderung der Seitennaht kann dieses Problem hoffentlich beheben. 


Oberteile


Hier kommt auch wieder Wolle ins Spiel! Insgesamt fünf Oberteile habe ich mir gestrickt, drei Cardigans und zwei Pullover. Das ist ein ganz guter Schnitt, denn auch da wird das Schrankfach ziemlich voll mittlerweile. Ohne Ausnahme trage ich übrigens alle Teile super gerne. 


Obwohl Shirts so einfach zu nähen sind und Blusen deutlich schwieriger, ziehe ich letzteres einfach vor. Vermutlich, weil ich da schon längst meine Standard Schnitte gefunden habe und diese immer wieder nähen kann mit dem Wissen, das es gut aussehen wird. 


Abgesehen von Blusen gab es einen bisher unverbloggten Blazer, zwei Cardigans, ein Top und einen Strickpullover. Alle Teile trage ich gerne und häufig. Naja, bis auf den Blazer, der ist halt eher ein Anlass-Ding und ich habe wenige Anlässe in meinem Leben. Hihi. 


Und irgendwann zahlt es sich aus, wenn man bestimmte Teile ungern näht, dann ist nämlich plötzlich die Auswahl weg. Mir so geschehen mit Shirts, woraufhin ich mich beeilt habe welche zu nähen und auch aktuell wieder Schnitte ausprobiere. Vier T-Shirts sind so schon entstanden, außerdem ein Top aus einem Stoffreste und ein langärmliger Rolli zum Drunterziehen für die Strickpullover. 


Puh. Ein bisschen überwältigend, oder? In diesem Tempo darf es auf jeden Fall nicht weitergehen, denn dann habe ich bald nichts mehr zu tun, weil der Schrank voll ist. Noch dazu mag ich gar nicht so viel Klamotten haben, weil mir dann die Auswahl schwer fällt. Und wenn ich meine Sachen mag, was bei selbst gemacht eigentlich immer der Fall ist, dann trage ich sie ewig. 
Was also tun? Mein Ziel für 2019 ist es, zum einen vorhandene Teile auszubessern. Da sind Säume, die sich umklappen, Kleider, die ohne Ärmel besser funktionieren würden etc. Und zum Anderen möchte ich mehr auf hochwertige Stoffe achten. Diese sind dann automatisch teurer, werden nicht mal eben schnell vernäht und ich überlege vorher ganz genau, was ich daraus nähen möchte und ob es zu mir passt. Ebenso im Bereich stricken: Wenn ich es einfach entspannt angehen lasse, dann wird das schon gehen. Ich möchte 2019 wieder mehr lesen, also automatisch weniger Zeit, um zu nähen und zu stricken. Noch dazu steht dieses Jahr ein Umzug an, der mit unglaublich viel Organisation und Planung einher geht. Auch das wird uns Zeit rauben. 

Trotzdem verbiete ich mir nicht, spontan etwas zu nähen, einfach weil ich Stoff oder Schnitt mag. Dazu bringt mir der Prozess an sich einfach zu viel Freude. Mal sehen, was passiert!


Was sind eure Pläne für 2019?
Verlinkt mit Vervliest und Zugenäht


Happy sewing, 
happy knitting, 

Julia