29. August 2019

Sommerkleider für Mama

Hallo ihr Lieben,

bevor uns der Sommer endgültig verlässt, muss ich euch unbedingt noch etwas zeigen. Und das ist nicht übertrieben, denn beide Teile sind schon so lange genäht, dass ich froh über mein kleines Notizbuch sind, sonst könnte ich kaum etwas dazu erzählen. Bühne auf für meine Mama!


Zwei Jahre sind diese Bilder nun schon alt, zu dem Zeitpunkt habe ich das Kleid nämlich genäht, aber dann war der Sommer vorbei, der nächste kam, mit ihm ein neues Kleid, ich wollte beide zusammen zeigen, aber zack, Sommer wieder vorbei, keine Bilder gemacht. Jetzt haben wir es endlich geschafft!
Meine Mama hatte viele, viele Jahre "das rote Kleid". Ein Kleid, dass den Sommer stofflich ausdrückt. Unzählige Familienurlaube war es mit dabei, wurde zuhause getragen sobald es warm genug war. Mama hat das Kleid an? Es ist Sommer. Kein besonderes Kleid, rot mit Muster, Spaghettiträger, schön luftig. Über die Jahre wurde es dann aber immer mehr zum zuhause Kleid. Mama trägt lieber Ärmel oder zumindest breite Träger, und recht kurz war es auch. Letztendlich bat sie mich darum, einen Rock aus dem Kleid zu machen, damit sie dieses konservierte Sommer-Feeling noch weiter erleben kann. Dafür bekam ich das Kleid, und habe vor dem Zerschneiden ein wenig vorhandene Schnittmuster aufgelegt, um es an ihre Wünsche angepasst neu nähen zu können. 


Ich wusste, dass es relativ gerade werden sollte, also kein ausgestellter Rock. Statt Spaghettiträgern mit Ärmeln, wenn auch kurzen. Rundhalsausschnitt. Von den vorhandenen Schnittmustern passte das Agnes Shirt von Tilly and the Buttons am besten, sowohl von den Vorstellungen her als auch vom ursprünglichen Kleid. Also habe ich munter getüftelt, nachdem ich den perfekten Stoff bei Michas Stoffecke gefunden hatte. Rot mit Muster in Erwachsen und nicht zu großflächig war gar nicht so leicht, sage ich euch!


Vorne und hinten hat das Kleid einen tiefen Rückenausschnitt bekommen. Die Ärmel sind eher kleine Flügelchen, so gibt es unter den Armen nicht zu viel Stoff und Hitzestau. Mittlerweile hätte ich den Saum der Ärmel anders verarbeitet, damals habe ich ihn aber einfach knapp nach innen umgeschlagen und abgesteppt. Der Halsausschnitt ist mit einem Belegstreifen nach innen versäubert, das sieht so schön schlicht aus.


Meine Mama hat sich damals sehr über das Kleid und vor allem meine Gedanken dahinter gefreut. Ein wenig eng ist es ihr dann doch, figurbetonter als sie es sonst trägt. Trotz zahlreicher Komplimente von verschiedenen Personen ist sie etwas zögerlich, es anzuziehen. Aber gut, dann habe ich die Chance noch ein neues rotes Kleid zu nähen, da beschwere ich mich doch nicht!


Spulen wir ein Jahr weiter, Sommer 2018. Ich trug zu einem gemeinsamen Stadtbummel mein Farrow aus Leinen und Mama äußerte Interesse. Direkt in der nächsten Umkleide gab ich es ihr zum Überziehen, das Interesse wuchs und schon standen wir im nächsten Stoffladen und suchten nach einem passenden Stoff. Diese traumhafte Viskose ist uns in die Hände gefallen, wenn die nicht nach Sommer aussieht, dann weiß ich auch nicht weiter. Mamma Mia, portugiesische Fliesen, die Synapsen glühen förmlich. 


Da ihr mein Kleid passte, habe ich auch für sie die Größe 10 genäht. Praktisch, brauchte ich den Schnitt nicht neu abpausen. Ich habe ihn um 10 cm verlängert, bei mir waren es nur fünf, aber genau die fünf Zentimeter ist Mama auch größer als ich (1,85m). Einzig den Halsausschnitt habe ich etwas nach unten versetzt, da es ihr im Original etwas zu erdrückend war und auch nicht zur Vorstellung vom Sommerkleid passte.


Dementsprechend musste ich auch den Beleg neu zeichnen, das war aber kein großer Aufwand. Wie immer hat sich die Viskose artig nähen lassen, lediglich bei den Taschen wurde es durch das große Flutschverhalten etwas knifflig und sie stehen leicht nach außen auf. Da der Stoff aber sowieso bei jedem Hauch von Luft in Bewegung ist, fällt das nicht groß auf. Ebenso wenig das nicht passende Muster in der vorderen Mitte, da habe ich tatsächlich nicht dran gedacht. Durch das wilde Muster fällt es aber nicht auf, wenn man nicht darauf hingewiesen wird, oder?


Pünktlich zu ihrem Geburtstag im letzten Jahr konnte ich es ihr überreichen und erhalte seitdem immer mal wieder Bilder per Whats App, wenn sie es trägt. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber sowas macht mich immer sehr stolz und glücklich.


Im Nacken wird das Kleid mit einem kleinen Haken geschlossen, hier musste ich ein paar extra Nähte setzen damit der Beleg aus der leichten Viskose sich nicht rauszieht.


Ich bin so froh, dass Mama meine Nähkunst in Anspruch nimmt und sich so darüber freut. Und so toll darin aussieht, richtig?

Danke, Mama. 


Happy sewing, 

Julia 

15. August 2019

Maxirock aus Viskose

Hallo ihr Lieben,

irgendwie scheint es mir, als würde der Sommer aktuell eine Pause machen. Seit Tagen ist es eher kühl, wolkig und windig, heute regnet es ganz viel. Ich muss abends schon wieder früh das Licht anmachen und gefühlt verschwinden die Farben und alles wird grau. Hoffentlich ist das wirklich nur eine Pause und nicht schon das Ende vom Sommer, gefühlt war der nämlich bis auf zwei Wochen noch gar nicht wirklich da. 

Zum Glück habe ich noch ein letztes Paar Bilder aus dem Sommerurlaub um die Erinnerung und sommerlichen Gefühle wieder wach werden zu lassen. 


Für unseren Urlaub auf Teneriffa im April hatte ich ja ein paar Kleidungsstücke geplant, und beim Stoffkauf lief mir diese hübsche Viskose bei Junidesign über den Weg. Leider gibt es die dort aktuell nicht, ich kann euch also keinen Link einbauen. Jedenfalls kam mir sofort die Idee, daraus einen Rock zu nähen. Vielleicht lang, vielleicht auch nur bis zum Knie, zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Tendenz und bestellte vorsichtshalber erstmal genug, sodass ich eine Option hatte um ihn lang zu nähen. 


Passend dazu fand sich dieses schöne Gummiband, welches mit seinem Muster total schön das des Stoffes aufnahm. Ich wollte es deshalb unbedingt sichtbar verarbeiten und habe mich schon auf einen einfachen Rock gefreut, den ich nur Säumen und oben ans Gummiband nähen muss. Tja... 


Erster kleiner Frustmoment: Anstatt das Stück Stoff so wie es war verarbeiten zu können, musste ich erstmal oben und unten die Kanten begradigen. Dank Muster sieht man ja ziemlich genau, dass unten links und oben rechts einige Zentimeter über sind. Das hat mich ein bisschen geärgert, weil so Stoff in den Müll wandert, der nicht dort hätte enden müssen. Und gerade bei so gerade gemusterten Stoffen ist ein gerader Schnitt ja eigentlich nicht so schwer, finde ich. 
Naja, jammern nützt auch nix. Ich habe also begradigt und dann die kurze Seite geschlossen. 


Hier ist die Farbe zu orange und strahlend, dafür könnt ihr das Muster vom Stoff und Bund sehen und die letztendliche Verarbeitung, wie ich sie mir gewünscht hatte. Bis ich dahin kam, muss ich aber einige Gedankenknoten lösen, denn aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund hatte ich nur einen halben Meter vom Gummiband bestellt. Um wessen Taille das passen sollte? Um meine jedenfalls nicht. Ich habe ein bisschen geflucht, kurz überlegt nochmal nachzubestellen, dann aber eine andere Lösung gesucht und gefunden. 


Zuerst einmal habe ich das schöne Gummiband mit einem noch vorhandenen schlichten verbunden und auf die mir passende Länge zusammengenäht. Soweit, so gut. Dann wurde es kompliziert und ich bin mir sicher, dass ich es hätte viel einfacher lösen können. Aber solche Dinge sind wirklich nicht meine Stärke, also hier mein Weg: 
Ich habe einen Streifen Stoff rechts auf rechts am Übergang vom schönen zum schäbigen Gummiband festgenäht. Also nur an den kurzen Seiten. Das dann gestürzt, und somit war das schäbige Band im Stoff versteckt und das schöne schaute heraus. 


Dann habe ich knapp unter dem Gummiband den Stoff zusammengenäht, damit sich nichts verziehen kann, und den oberen Rockteil versäubert. Letztlich alles zusammengenäht, dabei die Nahtzugabe vom Stoffteil am Bund nach innen geklappt. Unverständlich, glaube ich, aber ich bin zum Ziel gekommen, wenn auch mit viel Ärger und Innehalten und der Sicherheit, dass es anders einfacher gegangen wäre. Das Schnittmuster von Claire Massieu zum Beispiel ... 


Aber auch wenn der Weg dorthin schwieriger war als gedacht: Das Ergebnis liebe ich sehr. Der Rock flattert um die Beine sobald ein kleiner Wind weht, was ich sehr liebe. Dafür musste ich zwar die Seitennaht nochmal auftrennen, denn ohne Schlitz hätte ich nur Tippelschritte machen können, und wer möchte das schön. Aber die Arbeit hat sich gelohnt. Ich fühle mich toll in dem Rock, leicht und lässig, und sogar Radfahren geht damit ohne Probleme. Ich bin mir sicher, dass es im nächsten Sommer noch einen weiteren Rock dieser Art geben wird. Diesmal aber mit genug Gummiband ... 


Ich verlinke diesen Beitrag bei Sewlala und Nähfrosch und bin gespannt, ob dort auch schon Herbststimmung herrscht. 

Happy sewing, 

Julia

7. August 2019

Sonnengelbe Leinenhose Wrapped

Hallo ihr Lieben!



Es ist mir ja fast ein bisschen unangenehm, schon wieder mit einer Hose Wrapped um die Ecke zu kommen ... aber dieser Schnitt hat eine wahre Inspirationsflut in mir losgetreten und so habe ich innerhalb kürzester Zeit drei Versionen genäht. Eine in lang und gemustert aus Jersey, eine Shorts und dann dieses instant Glücksgefühl hier. 


Dabei war die Hose gar nicht geplant, der Stoff war schuld. Ich war für ein anderes Projekt im Stoffladen unterwegs und kam dort an diesem tollen gelben Leinenstoff einfach nicht vorbei. Ich mag Leinen wirklich gerne tragen, neben den perfekten Eigenschaften für den Sommer (kühlend und luftig) ist es angenehm auf der Haut und super dankbar beim Nähen. Da stand ich also vor diesem Stoff und hatte sofort das Bild der fertigen Hose vor Augen. Zack, 1,5 Meter in der Einkaufstasche. Was wieder deutlich weniger sind als im Schnitt emfpohlen, aber ihr wisst ja sicherlich schon, dass ich sowas meistens ignoriere. 


Und auch in diesem Fall bin ich ganz entspannt mit der Stoffmenge hingekommen. Sicherlich nur, weil es kein Muster gibt und ich die Teile so kreuz und quer anordnen konnte, lediglich den Fadenlauf im Blick behalten musste. Es hat alles gut drauf gepasst, nur den inneren Bund habe ich in zwei Teilen statt im Bruch zugeschnitten, aber das stört ja überhaupt nicht. 
Leinen ist ja für viele negativ besetzt, weil es so zum Knittern neigt. Ich weiß nicht wieso, aber mich machen diese Sitzfalten irgendwie glücklich. Vielleicht, weil sie so ordentlich untereinander liegen, keine Ahnung. Ich find sie schön. 


Wie bei den vorherigen Hosen habe ich die Änderungen auch hier übernommen: Insgesamt 10cm an Mehr-Länge verteilt auf die Hosenbeine für meine 1,80 Körpergröße. (Übrigens: Label führen unvermeidlich zu einem größeren Anteil an Zufriedenheit. Sieht irgendwie professionell aus). 
Aber im Gegensatz zu den anderen beiden Hosen habe ich hier die Taschen verändert. Die Original Taschen sind ok, aber manchmal muss es ja auch etwas anderes sein und prinzipiell mag ich runde Tascheneingriffe irgendwie lieber. Frei Schnauze habe ich also die Kurve nach Gefühl zugeschnitten. Bei der ersten Anprobe war ich kurz etwas schockiert, weil ich Dussel natürlich nicht darüber nachgedacht hatte, dass ich bei einem tieferen Tascheneingriff vielleicht auch die Taschen selbst vertiefen sollte. So ist nun wenig Platz in der Tasche und große Sachen würden rausfallen. Aber in der Nutzung hat sich gezeigt, dass es für den Arbeitsschlüssel super passt, und das ist eingentlich eh das einzige, was ich da reinpacke.


Und optisch gefällt mir das auch, hat irgendwie was lässiges, dieser tiefe Eingriff. Werde ich bestimmt nochmal machen, falls ich wieder den Inspirationsknall kriege. Dann aber mit tieferen Taschenbeuteln. Nur für den Falll ... 


Eine letzte Änderung gibt es noch: Die Hosenbeine habe ich breiter gemacht. Das war nämlich der wichtigste Teil in meiner Vorstellung, als ich da begeistert vor dem Stoffballen stand: Weite, luftige Hosenbeine. Auch hier bin ich nach erprobtem Augenmaß vorgegangen und habe etwa ab 10cm unter dem Bund die Seitennähte der Vorder- und Hinterbeine auslaufen lassen, bis ich beim Saum auf jeder Seite ca. 3cm zusätzlich hatte.


Diese gesamte Hose ist ein absoluter Glücklichmacher. Die Idee fand ich schon toll, was mich ziemlich motiviert hat. Der Stoff war schnell gewaschen, der Zuschnitt auch schön einfach und schnell. Das Nähen, wie schon erwähnt, war mit dem Leinen auch ein Kinderspiel. Die Anleitung brauchte ich logischerweise auch nicht mehr, nachdem ich den Schnitt in so kurzer Zeit so oft genäht hatte. Alles fügte sich irgendwie, ich habe die Hose an einem Sonntag vor dem Spätdienst genäht und direkt angezogen, und mit dem Binden der Schleife konnte ich merken, wie wir eine Verbindung eingingen, die Hose und ich. Kennt ihr so Kleidungsstücke, die wie vernähte Freude sind und glücklich machen, sobald man sie anzieht? Ich fühle mich darin frei, lässig, positiv. Einfach herrlich. Ich glaube, wir werden zusammen viele schöne Sommer erleben. 
Nur für das Rad fahren muss ich mir noch etwas überlegen, der weite Saum stößt nämlich auf die Pedalendingsis und das Kettenversteck und dann wird er dreckig, das ist unschön. Hochkrempeln ist ein bisschen umständlich ... mal sehen. 


Es würde mich interessieren, ob ihr auch so Instant-Glücks-Kleidung habt. Wenn ja, was für ein Teil ist es und warum löst es die positiven Gefühle aus? Vielleicht können wir ja ein Rezept finden :) 


Happy sewing, 

Julia


Verlinkt mit dem fabelhaften Me Made Mittwoch

1. August 2019

Shorts Wrapped - Ein Sommerliebling

Hallo ihr Lieben,

was bin ich froh, dass ich mich doch noch selbst überredet habe, den Schnitt Wrapped von Schnittduett zu kaufen. Ganz zu Beginn war ich der Meinung, dass ich schon ähnliche Schnitte besitze und diesen nicht benötige. Nach meiner Panzerknackerhose ist aber eine wahre Liebe entflammt, die gleich zwei weitere Exemplare hervorbrachte. Ich kenne die Näh-Schritte schon auswendig und muss mich selbst zwingen, mal in eine andere Richtung zu denken damit ich nicht noch weitere Hosen nach dem Schnitt nähe. 


Was ich unbedingt als erstes ausprobieren wollte, war eine Shorts. Dafür gibt es sogar die passenden Schnittteile als Download, aber ... es tat sich akute Unlust auf bei dem Gedanken an kleben, ausschneiden, abpausen und verlängern ... also habe ich mutig die Schnittteile der langen Beine genommen und mein Stoffpuzzle gestartet. Denn natürlich gab es mal wieder Reste zu vernähen. So war die Länge schnell bestimmt: Das, was der Stoff maximal hergab. Auch die Weite habe ich natürlich angepasst, denn im Original verschmälern diese sich zum Knöchel hin, was bei Shorts unpraktisch ist. Auch hier lief alles nach dem erprobten Augenmaß. Ein bisschen Selbstvertrauen schadet nie. 


Und wie ihr sehen könnt war es kein Drama, dass ich mich um die Produktion der Schnittteile gedrückt habe, auch das Bauchgefühl hat eine tragbare Shorts hervorgebracht. Wie auch schon die erste Version ist diese hier eine 42, passend zu meinen Maßen. Einzig die Sitzhöhe ist um 1cm verlängert, wie im Tutorial beschrieben. 


Der von mir für die Shorts vorgesehene Jeansrest reichte leider nicht ganz aus, sodass das Taschenfutter, der innere Bund und die Bindebänder aus einem anderen Reststück zugeschnitten und genäht wurden. Man kann auf den Bildern tatsächlich ziemlich gut erkennen, dass der eine Stoff einen deutlichen Blaustich hat im Vergleich zum anderen. In der Realität ist mir das aber noch nie so aufgefallen, da sehen sie fast gleich aus. 


Weil die Hosenbeine sich tatsächlich sogar als ein wenig zu lang entpuppten, habe ich den Saum etwas breiter gestaltet: Zweimal habe ich ihn breit nach außen umgeschlagen. So ergibt sie ein wie ich finde schöner Effekt durch die andersfarbige linke Stoffseite. Und die Zickzack-versäuberten Seitennähte stören mich persönlich nicht. 


Die dadurch entstandene Länge finde ich perfekt. Ich bin ja kein Fan von Hosen, die auf der Mitte oder dem unteren Drittel des Oberschenkels enden, und zu kurz soll es auch nicht sein. Dieses Mittelmaß ist wirklich genau das richtige. 
Dieses Mal habe ich auch daran gedacht, den Bund etwas breiter zuzuschneiden, sodass ich das Gummi gemütlich einfädeln konnte. Denn auch die Nahtzugabe wird in diesem Kreativlabor per Intuition geschnitten und genäht ;-)


Zwischenzeitlich hatte ich ja so meine Bedenken, dass der Stoff zu steif ist für diese Hose. Der geraffte Bund und die Bindebänder sind da ja so Elemente, die mit einem zu festen Stoff seltsam fallen würden. Aber ganz im Gegenteil bin ich sogar sehr angetan, die Schleife behält ihre Form und hat richtig was von Statement, ist jedenfalls das erste, was alle anschauen wenn sie mich in der Hose sehen. 


Vielleicht würde ich auch noch ein Paar Potaschen auf eine weitere Version nähen. Diese Fläche ist doch irgendwie ein bisschen leer, das würden Taschen ein wenig auflockern. Die hätte ich in diesem Fall aber sowieso weglassen müssen, weil der Stoff ja auch ohne Experimente schon knapp genug kalkuliert war. 


Bisher habe ich meine neue Shorts nur mit engen Tops getragen, aber auch die Variante hier mit einem lockeren Shirt gefällt mir echt gut. Ich glaube, Hose Wrapped und ich, wir werden noch enge Freunde. 

Obwohl der Stoff jetzt nicht gerade sommerlich ist, nehme ich damit an der 12ausdemStoffregal Challenge zum Thema Sommer teil. Schließlich definiert nicht das Material alleine, ob ein Kleidungsstück zum Sommer oder zu einer anderen Jahreszeit gehört. Richtig?

Happy sewing, 

Julia