25. Februar 2018

Hat Crazy

Hallo ihr Lieben!



Heute wird sich hier alles um Mützen drehen. Gestrickte Mützen, um genau zu sein. Während ich sie nämlich super gerne trage und im Herbst, Winter und Frühling auch ohne kein Fahrrad fahren kann, weil mir sonst die Ohren weh tun, habe ich schon lange keine mehr hier gezeigt. Dafür gibt es zwei Gründe. Nummer eins: Ich hatte genug Mützen und keinen Bedarf für neue, also habe ich keine gestrickt. Nummer zwei: Genähte Mützen sind irgendwie nicht mein Ding, also auch hier kein Bedarf. 
Tja, und dann kamen ein paar Zufälle ziemlich zügig hintereinander und innerhalb von einigen Wochen hatte ich drei neue Mützen. Die ich nicht unbedingt brauche, aber sie sind ja Platz sparend und Ausreden gibt es eh immer genug. 


Die erste Mütze war auch die zeitraubenste, da sie gleichzeitig mit zwei Farben gestrickt wird. Entstanden ist sie aus Garnresten, die Sophia mir überlassen hat. Ich habe mich auf Ravelry umgesehen und die Anleitung zum Herringbone Hat gefunden, die gut zu meiner Maschenprobe passte. Eine Weile habe ich dann noch die Garne hin und her geschoben um die perfekte Kombination zu finden und dann einfach losgelegt. Das mittlere grau habe ich für ein doppeltes Bündchen genutzt, schwarz und rot für den Hauptteil. Als mir das schwarz ausging, habe ich auf einfarbig gewechselt und die Abnahmen so nochmal mit dem dunkleren Tweed grau abgesetzt. 


Mit 3,5er Nadeln gibt es ziemlich flott voran, ich finde ja sowieso, dass dieses zweifarbige Stricken einen großen Suchtcharakter hat, da kann ich einfach nicht aufhören. Es wäre aber besser gewesen, hätte ich vorher nochmal scharf nachgedacht, denn Bündchen und den zweifarbigen Teil auf einer Nadel zu stricken war nicht ganz so schlau. Die Mütze an sich ist nun deutlich fester als das Bündchen, sodass dieses seinen Zweck nicht wirklich erfüllt und die Mütze ab und an mal hochrutscht. Ein bisschen nervig, aber weil sie so schön ist, sehe ich da einfach drüber hinweg. 


Mega passend, wie die roten Knötchen im Tweed Garn zum Rest der Mütze passen, oder? Ich finde das Garn super, daraus würde ich mir auch einen kompletten Pullover stricken, das sieht bestimmt auch sehr schön aus. 


Für die Fotos zu diesem Beitrag habe ich mir übrigens echt einen abgebrochen. Der Stoff, den ich als Hintergrund genutzt habe, ist über den Schreibtischstuhl vom Herzmann sowie meinen Rollwagen geworfen, weil die etwa die gleiche Höhe haben. Ich hatte mich vor die Terassentür gesetzt, allerdings war es wolkig, sodass sich die Lichtverhältnisse die ganze Zeit geändert haben. Die Bilder sind also teilweise sehr unterschiedlich, nicht wundern...
Diese deutlich schlichtere Mütze habe ich aus dem Garn gestrickt, was noch von meinem Streifenpullover übrig war. Hier gibt es sogar eine Daseinsberechtigung, denn eine grüne Mütze besitze ich nicht. Besaß ich nicht. Jetzt ja schon. 
Ich habe es ganz einfach gehalten und die von mir schon erprobte Anleitung zur Sockhead Hat gestrickt, die ist ausgelegt für Garne in Sockenwollstärke und sitzt sehr gemütlich.


Das Bündchen habe ich provisorisch angeschlagen und, nachdem die gewünschte Länge erreicht war, mit den Maschen auf meiner Nadel zusammengestrickt, von da an dann glatt rechts weiter. Die so erreichte Optik finde ich viel schöner als durch ein umgeklapptes Bündchen, das doch nie da bleibt, wo es sein soll. Und so ist es auch schön warm um die Ohren, durch die doppelte Lage. 


Ich habe auf 3mm Nadeln gestrickt und in der Höhe nicht ganz die vorgegebene Länge, sondern geschätzt ab wann das Garn nur noch für die Krone reicht. Und das habe ich gut geschätzt, am Ende hatte ich vielleicht 5m vom Garn übrig, mehr nicht. Glück gehabt!
Die Mütze habe ich schon sehr oft getragen, Beanies finde ich echt super und so schlichte Mützen haben eine große Chance, zu all den anderen Stricksachen zu passen. Schal, Handschuhe und so. 


Und zu guter Letzt noch ein ganz spannendes Experiment. Von einer Freundin meiner Mama bekam ich deren Strickgarne, sie hat dafür einfach keine Zeit mehr. Einiges an Baumwolle, was für das Frühchenprojekt verarbeitet wird, Leinengemisch, welches noch keine Verwendung gefunden hat, und zwei Knäule Baumwolle in tollen metalligen Farben, so Kupfer und Silber. Ich fand sie super schön zusammen, bei jeweils 50g bin ich ziemlich schnell in Richtung Mütze tendiert. 


Ich habe mit der kupfernen Farbe 100 Maschen auf 3,5er Nadeln angeschlagen und dann erstmal Bündchen gestrickt. Nach der Hälfte auf grau umgestiegen und das Bündchen zusammengestrickt, weiter in grau, am Ende nochmal Kupfer. Der Clou: Ich kann die Mütze wenden und so entweder recht schlicht oder ein wenig gestreifter tragen. Toll, oder? Manchmal muss man sich ja auch selbst für seine Ideen loben. Ich mag auch, wie das Bündchen vorne am Kopf immer einen Hauch der anderen Farbe zeigt. Auch hier habe ich einen lockeren Sitz angepeilt und mich dafür in der Länge an der grünen Mütze orientiert. Das Ergebnis finde ich klasse. Nun bleibt nur zu testen, ob eine Mütze aus Baumwollgarn warm genug ist. Bei dem aktuellen eiskalten Ostwind definitiv nicht, aber wenn es langsam wärmer wird ist sie hoffentlich genau richtig. 


Damit seid ihr erstmal auf dem aktuellen Stand meiner Mützenschublade. Vermutlich ist jetzt auch erstmal eine Weile wieder Ruhe in diesem Bereich. 

Alle Mützen habe ich auch bei Ravelry als Projekte hinzugefügt.

Habt ein schönes Restwochenende!



21. Februar 2018

Belatzt in den Frühling

Hallo ihr Lieben!


Das Probenähen für Lotte&Ludwig hatte ich mit einem schlichten schwarzen Latzkleid gestartet. Schwarz geht immer, den Stoff hatte ich noch ohne konkrete Bestimmung hier, passte alles super zusammen. Nachdem das erste dann ziemlich zügig fertig war, kam der Wunsch nach einem zweiten Kleid auf. Farblich natürlich ebenfalls eher schlicht, ich bringe Farbe dann lieber durch Shirts, Tücher oder Schuhe ins Outfit. Obwohl es im Probenähen echt tolle bunte Versionen gab, gelb, grün, rot, sieht auch alles toll aus!


Den Denim habe ich dann vor Ort im Stoffladen gefunden und mag ihn sehr gerne. Er fällt schön weich und fühlt sich toll an, und er riecht auch so lecker nach Denim, sogar nach der Wäsche. Gibt es noch andere, die diesen typischen Geruch toll finden, oder bin ich seltsam? 


Latzschnallen und Futterstoff habe ich ebenfalls im Stoffladen mitgenommen. Irgendwie finde ich immer nur diese Schnallen ohne einen Schieber dazu, obwohl ich an vielen Kleider eben solche gesehen habe. Muss wohl eine andere Marke sein als Prym. Aber da ich das Ende eh einfach feststeppe, brauche ich auch keinen Schieber. Wachsen werde ich wohl nicht, sodass die einmal bestimmte Trägerlänge ausreicht. 


Bei diesem Kleid gilt von den Maßen her genau dasselbe, wie beim letzten. Ich habe oben 40 genäht und zum Rockteil hin auf 42 auslaufen lassen. Im Rock habe ich 8cm Verlängerung untergebracht, bei einem weiteren Latzkleid würde ich das etwas reduzieren und stattdessen noch ein wenig Länge im oberen Kleid unterbringen, damit die Proportionen besser stimmen. 


Besonders an diesem Latz sind wohl die großen Taschen. Da kann man ne Menge unterbringen, oder das auch lassen, denn auch so sind sie optisch echt toll. Einige haben im Probenähen den Futterstoff dort nochmal genutzt und zum Beispiel eine Paspel gebastelt oder den Tascheneingriff nochmal abgesetzt, da kann man schon viel spielen. Außerdem lässt sich mit etwas Geschick natürlich auch noch eine Tasche für den vorderen Latz konstruieren, die habe ich ja zum Beispiel bei meinem Latzkleid von Tilly and the Buttons sehr gerne. 


Meinen Futterstoff mag ich ja auch sehr gerne, da sind Schwäne drauf! :) Und weil ich ein hübsches Stück Webkante mitbekommen habe, habe ich es mir nicht nehmen lassen, dieses auch zu verarbeiten. Zusätzlich zu meinem Label habe ich also auch ein Stück Webkante auf den hinteren Latz aufgenäht. Leider ein bisschen schief insgesamt, macht mich aber trotzdem wieder sehr glücklich, so ein kleines Detail.
Das Futter habe ich übrigens wieder, im Gegenteil zur im Ebook vorgeschlagenen Art, nicht komplett eingesetzt, sondern nur bis etwa 10cm unter der seitlichen Kurve, damit der schöne Fall bestehen bleibt und das Kleid nicht so extrem klettert. 


Dieses Latzkleid kann ich mir super im Frühling und Sommer vorstellen, auch ohne Strumpfhose. Durch den weiten Rock fühle ich mich darin bestimmt wohler als in den schmalen Rockteilen der Cleo-Kleider. Die würde ich ohne Strumpfhose glaube ich nicht tragen. 



Mehr habe ich zu dem Kleid auch nicht zu sagen. Es lässt sich schnell nähen, ist bei Makerist und Dawanda zu erwerben und eine Variante für die Kleinen gibt es ebenfalls. Und die Kombination von beidem!

Vielen Dank für euren Besuch!




Verlinkt mit RUMS

18. Februar 2018

Update No.16

Hallo ihr Lieben!

Willkommen zum Update, meinem regelmäßigen Statusbericht vom Nähtisch sowie aus der Sofaecke, in der ich größtenteils stricke. Wer interessiert an Bildern von halbfertigen Projekten, meinen Plänen für die nächste Zeit und einfach einen Einblick in meine kreativen Irrwege, der ist hier genau richtig. 

Neu im Schrank




Ich habe richtig viel fertig bekommen in den letzten beiden Wochen, wird mir gerade bewusst. Hui, das ist ja verrückt. Eine Bluse, ein Rollkragenshirt mit Hindernissen (Bericht folgt), gleich zwei Mützen und ein Up- bzw. Umcycling. Da kann ich ja echt stolz sein, merke ich. Da haben eine Menge Variablen sich sehr passend zusammengefügt. Die gepunktete Bluse habe ich innerhalb eines Nachmittages genäht, weil ich den Schnitt direkt davor schonmal genäht habe, somit überhaupt nicht in die Anleitung schauen musste und es, bis auf den Kragen, auch eigentlich ziemlich easy geht. Der Rollkragen war schon etwas kniffliger, hier habe ich nämlich einen Schnitt verändert, und der erste Versuch war ein absoluter Reinfall. Erst das zweite Stück in meiner gesamten Nähzeit, dass ich nichtmal fertig gestellt habe, weil es untragbar werden wird. Die grüne Mütze kenn ihr ja schon, die war halb fertig und mit etwas Motivation dann auch schnell komplettiert. Die andere ist aus ziemlich dickem Garn entstanden und war dementsprechend zügig gestrickt, auch, weil ich von meiner Idee so begeistert war. Und die zweite Bluse war ursprünglich ein Herrenhemd an dem ich nur einige Änderungen vorgenommen habe, damit sie mir passt. Trotzdem: Juhu, so viel neues mit so wenig Aufwand!



Bisher habe ich aus meinen Stoffresten ja immer Babykleidung genäht, zum Verschenken und Aufbewahren. Dann bin ich auf das Thema "Nähen für Frühchen und Sternenkinder" gestoßen und war hin und weg. Das macht viel mehr Sinn, passt zu meinem nie gestillten Bedürfnis, anderen zu helfen und macht Spaß. Seitdem ist so einiges entstanden - es geht halt auch irre schnell, so kurze Nähte, ehrlich, braucht nur ein paar Minuten so eine Hose zum Beispiel. Da ich keine Overlock habe spare ich mir auch das Versäubern der Nähte. Jersey franst ja nicht so schnell aus und die Nähte mit meiner Nähmaschine werden eher rau, finde ich. Ist auf der noch dünnen und empfindlichen Haut bestimmt nicht so angenehm. 

Auch meine Sockenwollreste werden übrigens eifrig verstrickt. Aus den meisten bekomme ich neben dem üblichen Paar Babysocken auch noch ein Winzpaar sowie eine Mütze raus. Und plötzlich sehen die Socken für Neugeborene riesig aus. 





Auf den Nadeln




Dementsprechend sieht es auf meinen Nadeln auch aus: Ein bunter Rest nach dem anderen wird aus der Kiste gekramt und zu Frühchenzeugs verarbeitet. Natürlich nicht hauptsächlich, sondern immer mal so nebenbei, wenn mir danach ist. Und aktuell ist mir noch recht häufig danach, also mache ich einfach mal. Bei all den Waschgängen und Desinfektionen, die diese Socken durchlaufen, halten die bestimmt auch nicht so ewig und ein stetiger Nachschub ist sinnvoll. Mal sehen. Über das ganze Thema will ich demnächst nochmal einen Blogpost schreiben, daher halte ich mich hier erstmal kurz.





Ansonsten gibt es auf meinen Nadeln noch den zweiten Socken zu dem einen, anhand dessen ich euch ein Tutorial zum Sockenwunder geschrieben habe. Der erste flog quasi von den Nadeln, weil ich den Beitrag schnell schreiben wollte - der zweite dümpelt nun eher ein wenig herum. Aber es eilt auch nicht, ich habe mehr als genug Wollsocken und die Saison neigt sich ja eh dem Ende zu, also ganz gemächlich angehen lassen. Außerdem steht in zwei Wochen noch eine etwas längere Autofahrt an, ich bin aber Beifahrer und könnte da sicher super an der Socke weiterstricken. 






Und ein weiteres Feuer-und-Flamme-Projekt ist das gerade erst begonnene Tuch als Teststrick für Sophia. Sie hat mehr Ideen als Zeit, dementsprechend verstricke ich aktuell die erste Idee ohne eine vorherige Version von ihr. Sehr spannend. Dank Baumstämmen, das sind 5,5mm Nadeln für mich jedenfalls, geht es unglaublich schnell voran. Und die roten Streifen haben denselben Effekt wie Ringelsocken: Nur noch eine, dann bring ich die Wäsche runter/geh ich ins Bett/koche ich essen. (Tja, Text ist vor den Bildern entstanden. Ich war schon deutlich weiter, aber dann ist ein Fehler aufgefallen und ich habe nochmal neu angefangen.)



Unter der Nadel



Von Seemannsgarn inspiriert habe ich mal versucht, einige Schnittteile für den Vicky Backpack auch ein wenig hübsch zu arrangieren. Der ist nämlich noch auf meiner Liste für die nächsten beiden Wochen. Der Außenstoff wird ganz schlicht dunkelgrau, innen gibt es dunkelblau und weiße Streifen mit kleinen Dreiecken. Ich bin irre gespannt auf dieses Projekt, habe ich doch bisher nur eine einzige wirkliche Tasche genäht. Wenn der Rucksack so wird, wie ich es mir vorstelle, wird er ziemlich toll! Ein Allround-Talent und Lückenschließer unter meinen Rucksäcken, was die Größe angeht. Es kribbelt in meinen Fingern, nur die Zeit, das ist so eine Sache... bei so einem großen Projekt, für mich auch noch unbekannt, habe ich gerne für die erste Näh-Session ein wenig Zeit, um mich ganz in Ruhe damit auseinanderzusetzen.



Sewing by the Sea

In zwei Wochen, wenn das nächste Update dran wäre, werdet ihr hier etwas anderes zu lesen bekommen, denn an dem Wochenende bin ich gar nicht zuhause, sondern an der Ostsee, bei Sewing by the Sea. Mein allererstes Nähwochenende, Kreativwochenende überhaupt. Ich bin so, so gespannt! Natürlich läuft die Planung bei mir schon auf Hochtouren. Noch zwei Wochen habe ich, um alles vorzubereiten; denn im besten Fall bringt man seine Projekte schon zugeschnitten und bebügelt mit, weil Platz eher Mangelware ist. Ich habe alle meine vorhandenen Stoffe zusammengesucht und mit Schnitten kombiniert, und werde auch alle mitnehmen. Vier Kleidungsstücke sind vermutlich ein wenig übermotiviert, andersherum sind zwei davon wahrscheinlich relativ zügig fertig. Und ich will einfach vorbereitet sein, für etwaige Missgeschicke die verhindern, dass ich an einem Projekt weitermachen kann und plötzlich ohne Arbeit da stehe. Zusätzlich werde ich vermutlich noch ein paar Sachen für Frühchen mitnehmen, die lassen sich mal eben zwischendurch reinschieben, wenn die Konzentration gering ist. Denn eigentlich bin ich ein tagsüber-Näher, zu später Abendstunde kann ich weder lernen noch sonst wichtige Dinge tun, ich bin mir also unsicher, was ich da so schaffe. 





Also, geplant habe ich: 
1) Das Kielo Dress von Named Clothing, halblang und aus dem schönen hellblauen Viskosestoff, der eigentlich ein Fehlkauf war, hierfür aber glaube ich genau richtig ist. Der Schnitt ist eigentlich für dehnbare Stoffe vorgesehen, da muss ich nochmal schauen in wie weit ich Anpassungen machen muss.  
2) Die Bluse Elsa aus der La Maison Victor aus dem weißen Stoff mit schwarzen Strichen. Noch bin ich mir unsicher, ob die Bluse überhaupt Ärmel bekommt, denn im Sommer trage ich sehr gerne kurze Blusen, und auch unter Pullovern sind die super. Ich werde sie vermutlich zuschneiden und dann spontan entscheiden, ob sie in das Armloch kommen oder gekürzt werden oder eben über bleiben. 
3) Der grüne Sweat aus dem Sale im örtlichen Stoffladen soll zu einem Picea Cardigan werden. Den Schnitt habe ich noch nicht genäht und in den sozialen Medien auch noch nicht so irre viele Beispiele gefunden, also wird es ein Experiment. Ich habe mich für die kurze Version entschieden, möchte runde Taschen aufsetzen und den Cardigan zum offenen Tragen vorsehen, also keine Knöpfe und Knopflöcher anbringen. 
4) Ein gestreifter Strickstoff mit einer Rückseite, die ebenfalls sehr schön ist. Es soll ein Pullover werden, beim Schnitt bin ich mir noch unsicher, eigentlich fände ich eine Version ohne Bündchen an den Ärmeln und am Saum besser, damit ich die Ärmel umkrempeln und den schönen Fall des Stoffes nutzen kann. Da würde mein selbst konstruierter bzw. abgenommener Schnitt in Frage kommen. Außerdem hatte ich noch eine tolle Idee: Ich würde so gerne Ellbogenpatches und so ein kleines Dreieck unter dem Halsausschnitt aufnähen, und zwar in einem schönen Gelb, sowas Richtung Senfgelb. Der Stoffladen hat in diesem Bereich nichts hergegeben, also mal sehen, ob ich das auf Eis legen muss. Falls irgendwer hier mitliest, ebenfalls zu Sewing by the Sea fährt UND gelben Sweat zuhause hat: Schreit ganz laut! Ich bin interessiert! :)


Puh. Das war ne ganz schöne Menge Text. Noch jemand da? Niemanden vergrault?





Verlinkt mit Fadenwechsel, Maschenfein

15. Februar 2018

Stricknews von Mama

Hallo ihr Lieben

es ist nun schon eine Weile her, dass ich die Ehre hatte meinen Platz hier für meine Mama zu räumen. Mitnichten bedeutet das, dass sie unkreativ war oder keine Lust mehr hat, ihre Werke zu zeigen. Wir haben einfach ein bisschen gesammelt, damit ihr die volle Dröhnung bekommen könnt!


Modell Nummer eins ist ein absoluter Allrounder: Eine schokobraune, etwas längere Jacke, die eigentlich zu allem passt. Verstrickt ist hier Alta Moda Alpaca, das Originalgarn zu der Anleitung aus einer Classici. Die Jacke fällt sehr schön locker, wärmt durch das Alpaka aber ordentlich. 



Besonders an diesem Modell sind wohl die Bündchen, die nicht wie üblich rechts/links gestrickt sind, sondern aus kleinen Zöpfen bestehen. Zusammen mit dem Garn ergibt das einen, finde ich, rustikalen Touch. Und sieht nicht ganz so schlicht aus wie ein einfaches Bündchen.



Die Jacke hat keine Knopfleiste, sondern auch hier nochmal zwei Zöpfe über die gesamte Länge. Sie wird offen getragen. 
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich meiner Mama anhand der Teile dieser Jacke gezeigt habe, wie Dämpfen funktioniert - und auch sie überzeugt habe von dieser Methode. Gerade die Zöpfe haben sich dadurch super entspannt, sind aber auch nicht ausgeleiert, und es ließ sich viel besser zusammennähen. 


Im Beitrag zu meinem Streifenpullover hatte ich ja schon erwähnt, dass meine Mutter, genau wie ich, den ehemals im Partnerlook gestrickten Pullover auch aufgeribbelt hat. Wir haben ihn also beide gestrickt, beide geribbelt. Wenn das mal nicht zeigt, wie gut wir uns täuschen können! Hihi. Und, genau wie ich, hat meine Mama das Garn neu verarbeitet, zweifädig mit einem anderen Garn, Cumba von GGH. Die Anleitung zur Jacke kommt aus einem uralten Heft, dem Filati Nummer 26. Dabei handelt es sich um das Titelmodell. Dieses trägt die Jacke übrigens ohne ein weiteres Kleidungsstück darunter, und auch nur mit zwei verschlossenen Knöpfen. Meine Mama wollte das lieber nicht. 


Ziemlich spannend finde ich die Führung der Ab- und Zunahmen in den Rippen. Das ist interessant gelöst und sorgt für ein zweites Hingucken, sowohl vorne als auch hinten. 
Ich bin mir sicher, dass meine Mama die Jacke verlängert hat, beim Modell sieht sie eher Hüftlang aus, und Mama ist ja auch eher auf der Seite der großen Frauen. 



Ein kleiner Kragen sorgt für einen sauberen Abschluss. Alles in allem ein schönes, schlichtes Jäckchen in einer Farbe, die ebenfalls universell einsetzbar ist. 


Das letzte Stück für heute sticht ein wenig aus der Reihe, weil es so farbenfroh ist und auch ein bisschen verspielter.


Bei dieser Jacke handelt es sich eigentlich um eine Anleitung für einen Pullover, den meine Mama modifiziert hat zu einer Jacke, weil das doch praktikabler ist. Es handelt sich um das Modell 18 aus der Rebecca 52 (das Heft ist auf der Seite der Zeitschrift leider nicht aufgelistet, daher hier zumindest ein Einblick).


Bei dem Garn handelt es sich um das Mohairgarn von GGH; Kid nennt es sich. Für diese Jacke wird es dreifädig verstrickt, zweimal in einem helleren Petrol, einmal in einem dunkleren. Dadurch ergibt sich ein schön changierendes Bild, faszinierend, finde ich.


So, ihr seid nun auf dem aktuellen Stand der Dinge. Ich finde ja alle Jacken sehr schön, sie passen toll zu meiner Mama und ich freue mich, dass wir dieses Hobby teilen können. Danke! :)




11. Februar 2018

Tutorial: Socken stricken mit dem Sockenwunder

Hallo ihr Lieben!

Nachdem Interesse laut wurde, auf welche Weise ich mit dem Sockenwunder * meine Socken stricke, habe ich schnell das nächste Paar für euch angeschlagen und unterwegs ein paar Bilder gemacht. Das ist natürlich keine offizielle Anleitung oder in irgendeiner Weise die einzige Art, auf die man diese Nadeln nutzen kann, sondern mein eigener persönlicher Weg. Aber vielleicht wird dieser ja auch euer Weg, oder ihr schaut euch nur ein paar Sachen ab, ganz wie ihr mögt. Und natürlich geht das mit jeder Art von 20cm Nadeln, sie müssen nicht zwingend von Addi sein. 


Ich schlage mit dem Kreuzanschlag und der längeren Seite der Nadeln meine Maschen an. In diesem Fall sind es 60, und wie immer ist der Restfaden am Schluss viel zu lang. Kennt ihr das? Entweder bleiben fünf Meter übrig, oder es reicht nicht für die Maschen. Gut passend passiert eigentlich nie.


Ich schließe direkt nach dem Anschlagen der letzten Masche zur Runde, indem ich mit dem Arbeitsfaden die zuerst angeschlagene Masche abstricke. Viele handhaben dies anders, stricken erst eine Runde zurück oder zwei zusammen. Da kann es sein, dass ihr mit der kurzen Seite anschlagen müsst, um nachher mit der langen stricken zu können.


Und dann stricke ich erstmal in der Runde, erst das Bündchen, dann glatt rechts, so lange, wie ich den Schaft haben will. Und dann kommt das Nadelspiel zum ersten Mal zum Einsatz.


Mit einer Nadel des Nadelspiels stricke ich die Hälfte der Maschen ab. Wenn ich nun eine Afterthought Ferse setzen möchte, mache ich das mit einem anderen Faden in Kontrastfarbe, schiebe die Maschen zurück aufs Sockenwunder und stricke weiter. In diesem Fall baue ich aber die Ferse direkt ein und stricke daher mit zwei Nadeln aus dem Nadelspiel meine Fersenwand. Die andere Hälfte der Maschen hängt währenddessen so auf dem Sockenwunder rum, scheint ganz entspannt zu sein.


Nach dem Fersensteg und dem Käppchen nehme ich - ebenfalls mit Nadelspiel-Nadeln - Maschen entlang des Fersenstegs auf. Mit einer weiteren Nadel stricke ich die entspannten pausierten Maschen vom Sockenwunder ab, dieses bleibt nun eine Runde lang arbeitslos liegen. Mit noch einer Nadel dann wieder Maschen an der anderen Seite aufnehmen, und ich habe ein Dreieck gebastelt.


Nun nehme ich mir wieder das Sockenwunder und stricke alle Maschen darauf ab. Hier mache ich auch direkt die erste Abnahme, so habe ich diese nämlich noch ohne großartig schauen zu müssen gut markiert und kann mich in den weiteren Runden daran orientieren. Wer mag, kann natürlich auch mit Maschenmarkierern arbeiten, aber ihr seht es an den Bildern, ich vermeide die bei Socken, weil für mich ja der große Vorteil am Sockenwunder ist, einfach stumpf in der Runde stricken zu können, quasi blind. Wackelt da ein Maschenmarkierer herum, den ich immer mit abheben muss, stört das für mich den Fluss.


Nun stricke ich die Abnahmen, und danach weiter in der Runde bis zur gewünschten Fußlänge. Hier wechsel ich dann direkt aufs Nadelspiel, man kann das aber auch erst machen, wenn der Umfang zu klein ist fürs Sockenwunder. Da ich es aber umständlich finde, dann die Maschen noch zu sortieren, mache ich das lieber direkt am Anfang und kann mich dann auch für die Abnahmen besser orientieren.


Und das war es dann auch schon! Außer ich habe einen Faden für eine Afterthought Ferse gestrickt, dann muss ich natürlich nun auch noch die Ferse stricken. Das würde ich auch direkt mit dem Nadelspiel machen. 
Ab und an stricke ich Socken auch mal von der Spitze. Dann schlage ich diese auf dem Nadelspiel an, und sobald ich alle Zunahmen gemacht habe, wechsel ich über aufs Sockenwunder und stricke in eins bis zum Bündchen durch. Denn wenn ich Socken von der Spitze stricke, dann ist das bei Ringelsocken so, und da baue ich grundsätzlich eine Afterthought Ferse ein um die Optik nicht zu stören.


Wenn ihr Fragen zu der Vorgehensweise habt, schreibt mir gerne einen Kommentar oder eine Mail. Ansonsten freue ich mich, wenn dies jemanden anregt, mal das Sockenwunder zu probieren. Macht ihr es anders als ich? Auch dann freue ich mich über Berichte in den Kommentaren.




* Link zum Shop, in dem ich es für mich gekauft habe. Gibts natürlich auch an anderen Orten :)

7. Februar 2018

Raglanpullover selbst berechnen

Hallo ihr Lieben!

In der Theorie stricke ich ja am liebsten stumpf nach Anleitung. Irgendwie fehlt mir das räumliche Vorstellungsvermögen für eigene Entwicklungen, und, ganz ehrlich, auch die Motivation. Stricken ist für mich hauptsächlich Entspannung und Entschleunigung, da brauch ich keine zusätzliche Anspannung in Form von Angst, alles wieder aufmachen zu müssen oder auf Grund von Rechenfehlern völligen Humbug zu produzieren. 

Wie gesagt, Theorie. In echt passieren dann aber immer wieder andere Dinge, die dazu führen, dass ich mich doch mit dem Taschenrechner hinsetze. In diesem speziellen Fall zum Beispiel Garn, das übrig war. Diesen Mohair-Lace Pullover habe ich, nachdem er lange im Schrank lag und nicht ein einziges Mal getragen wurde, aufgeribbelt. Bei meiner Mama ist es genauso gewesen, auch von ihrem neuen Stück aus dem geribbelten Garn habe ich noch Bilder auf der Festplatte, bleibt gespannt! Das Ribbeln ging tatsächlich ziemlich gut! Nochmal wollte ich das Garn aber nicht einzeln verstricken, weshalb ich mir zusätzlich ein schönes Waldgrün ("Loden") aus der Farbpalette von Schachenmayr Regia ausgesucht habe. Ein wenig habe ich dann mit Lauflänge und Nadelstärke rumgedacht, später rumprobiert, bist feststand: Schmale Streifen sollen es werden. Und schon war ich an dem Punkt mit dem Taschenrechner und dem Papier angekommen. Und weil es eigentlich gar nicht so schwer ist, dachte ich, schreibe ich euch mal auf, wie ich vorgegangen bin.


Ich habe mir zunächst einen gut sitzenden Pullover aus dem Schrank gesucht (hier ist es am einfachsten, wenn dieser auch ein Raglanmodell ist, muss aber nicht zwingend ein Strickpulli sein) und einige Maße genommen: Armlänge (a) und Körperlänge (b) jeweils ab der Achsel, Weite des Halsausschnittes (c), Breite von Ärmel auf Achselhöhe (d) sowie am Bündchen (e) und Körperbreite (f). Zusätzlich noch die Länge der Raglanschräge (g). Und dann habe ich gerechnet, wie ich vorgehen muss. Ich wollte von oben anfangen, also habe ich das Maß des Halsausschnittes mit meiner Maschenprobe verrechnet, simpler Dreisatz reicht da aus um zu wissen, wie viele Maschen ich anschlagen muss um den gewünschten Halsausschnitt zu erreichen.




Der Raglan-Teil ist dann schon etwas komplizierter. Zunächst muss man sich ausrechnen, von wie vielen Maschen man auf wie viele erweitern möchte. Im Endeffekt ja von (c) auf (d)+(f), so grob gesagt. Dies dann wieder in Maschen ausrechnen und schon weiß man, wie viele Maschen zugenommen werden müssen. Die Zahl sollte durch acht teilbar sein, wenn man an jeder Raglanschräge zwei Maschen zunehmen möchte, also eventuell noch etwas korrigieren. Über das Maß der Raglanschräge (g) kann man außerdem berechnen, über wie viele Reihen die Zunahmen erfolgen. Bei mir passte es, dass ich in jeder zweiten Reihe 8 Maschen zugenommen habe und am Ende da ankam, wo ich hinwollte.


Die Aufteilung der Maschen in Vorder-, Rückenteil und Ärmel ist auch noch ein wenig Herumprobiererei, man muss auch hier etwas rechnen. Die Maschenanzahl, die man für (d) braucht minus der Zunahmen, dann ist man bei einem Ärmelteil. Vorder- und Rückenteil lassen sich ebenso berechnen, ich habe beide gleich gemacht. Puh, ich glaube, niemand versteht, was ich hier schreibe. Aber den komplizierten Teil haben wir schon überstanden! Schließlich wird nun der Raglan wie errechnet gestrickt, dann die Ärmelmaschen stillgelegt und weiter der Körper in Runden gestrickt für die gewünschte Länge. Ich habe keine Taillierung eingebaut, da der Pullover locker sitzen sollte. Dafür habe ich Fake-Seitennähte gebastelt, indem ich eine linke Masche eingestrickt habe an den Seiten. Das sorgt für ein wenig mehr Form und sieht auch gut aus, auch wenn es sich auf dem Bild unten nur erahnen lässt, in echt ist es etwas deutlicher. Nach dem Saumbündchen habe ich mich den Ärmeln zugewandt.


Auch hier müssen natürlich die Abnahmen berechnet werden. Ich wusste ja, wie viele Maschen ich zu Beginn habe (d) und wo ich hinwill (e). Also auch hier ein wenig Dreisatz, und schon weiß man, wie viele Abnahmen es geben soll. Dies mit der Armlänge (a) kombinieren und dann ist ebenfalls klar, in welchem Rhythmus abgenommen wird. Bei mir kam es auf jede 8. Runde heraus. Tada! Das war es auch schon, und der Pullover ist für all dieses Gerechne ziemlich perfekt geworden, genauso, wie ich ihn mir vorgestellt habe!


Im Nacken habe ich noch Short Rows eingebaut, eigentlich sollte das ein bisschen anders sein, da habe ich mich wohl verschätzt. Zum Glück sieht es nicht ganz so schrecklich aus wie ich am Anfang dachte, da war das echt eine Art Welle nach oben. Beim nächsten Mal würde ich die Wendepunkte eher ganz kurz vor die Ärmel setzen, um den Nacken etwas höher zu formen als den vorderen Halsausschnitt. Aber das Experiment war es wert.


Ein wenig rumgerechnet habe ich auch für die Aufteilung der Streifen. Ich wollte auf jeden Fall, dass die Streifen von Sockengarn+Mohair größer sind als die nur mit Sockengarn. Allerdings sollte es an den Achseln im besten Fall kein Mohair geben, um das durch Reibung entstehende Filzen etwas zu bändigen. Letztlich bin ich bei einer 5/7 Aufteilung gelandet. 
Noch ein bisschen was zu meinem Pullover, nachdem es hier ja eher allgemein um einen Raglan-Pullover ging: Ich habe das Sockengarn zweifädig verstrickt in den schmalen Streifen, die breiten bestehen aus einmal Sockengarn und zweimal Mohair. Das Mohair war nämlich doppelt verstrickt im Ursprungspullover und obwohl das Aufribbeln super gut zu händeln war: Die beiden Fäden hätte ich nie im Leben auseinander bekommen. Verstrickt habe ich mit Nadelstärke 4mm, es sollte nicht zu locker werden, um ebenfalls dem Filzen und Pilling ein wenig vorzubeugen. Die Ärmel habe ich dann frech auf dem 3,5er Sockenwunder gestrickt, da es dieses noch nicht größer gibt und ich mich weigere, Ärmel auf dem Nadelspiel zu stricken. Unvorstellbar, nachdem ich das Sockenwunder dafür kenne. Ich finde, den Unterschied in der Nadelstärke sieht man nicht.



Tatsächlich habe ich an dem guten Stück nur etwa einen Monat gestrickt, was mich gerade selbst erstaunt. Das liegt vermutlich daran, dass es (für meine Verhältnisse) echt dicke Nadeln sind.


Ich hoffe, mit meiner Beschreibung konnte ich irgendjemanden ermutigen, es auch mal mit eigener Berechnung zu versuchen. Vielleicht habe ich aber auch jemanden vergrault, keine Ahnung. In meinem Kopf klingt das alles total logisch, aber das heißt ja nicht, dass es für andere genauso läuft. Falls ihr also Fragen habt, schreibt mir gerne einen Kommentar oder eine Mail!

Den Beitrag verlinke ich beim MeMade Mittwoch zu all den anderen toll gekleideten Frauen. Außerdem findet ihr das Projekt auch bei Ravelry.