29. März 2018

Picea Cardigan und Agnes Pattern Hack

Hallo ihr Lieben!


Manchmal machen Menschen Dinge, die nicht ihren Gewohnheiten entsprechen. Essen morgens Müsli statt Brot. Fahren einen anderen Weg zur Arbeit. Nehmen Pommes mit Mayo anstatt mit Ketchup. Kaufen Stoff, ohne ein Projekt dafür im Kopf zu haben. Ratet, um welchen der Fälle es heute gehen soll.


Gut geraten! Vor einigen Wochen ist mal wieder die durchaus seltene Begebenheit geschehen, dass ich einen Stoff sah und ihn mitnahm, ohne genau zu wissen, was ich daraus nähen möchte. Viel mehr, ohne das Geschäft auf der Suche nach diesem Stoff betreten zu haben! Gesucht hatte ich nämlich Material für mein Latzkleid, war fündig geworden und stolperte dann bei den Angebotsstoffen über diesen schönen grünen Strickstoff. Reduziert, fühlte sich toll an, Plastikanteil gering. Zack, mitgenommen. Zuhause habe ich dann überlegt, was es werden soll und mich nach einigem Abwägen für den Picea Cardigan entschieden, da ich durchaus Bedarf im Bereich kurze und schlichte Cardigans habe.


Picea gibt es in zwei Längen und mit zwei Ausschnittformen, die sich kombinieren lassen. Ich habe die kurze Länge gewählt, jedoch um 5cm verlängert und den V-Ausschnitt genommen, weil er auf der technischen Zeichnung so nett aussah und ich den Cardigan sowieso offen tragen wollte, was bei einem eher engen Rundhalsausschnitt meistens seltsam aussieht, finde ich. 
Viel spannender ist aber die Größe, in der ich genäht habe. 38! Ich habe noch nie etwas in 38 genäht! Beim Vergleichen der Fertigmaße mit meinen Maßen stellte ich nämlich fest, dass die vorgeschlagene 40/42 vermutlich einem Zelt ähneln würde und habe mich dagegen entschieden. Mit dem fertigen Stück stelle ich fest, dass ich je nach Stoff wohl auch die 36 nehmen könnte, besonders die Ärmel sind doch ganz schön weit. Irre. 36. Im Leben nie getragen. Das ist keine Kritik am Schnittmuster, es steht extra in der Beschreibung, dass der Cardigan locker sitzt und auch so designt ist, nur für meine Zwecke war es nicht das, was ich wollte.


Was mich wiederum ein wenig an der Anleitung gestört hat, ist fehlende Bügelanleitung. Ich weiß, dass viele Jersey und Sweat vernähen und die Nähte nicht bügeln. Meiner Meinung nach macht es aber für den ordentlichen Sitz eine Menge aus, dass die Nahtzugaben gebügelt sind. Im schlimmsten Fall hat man sonst wellige Nähte, was nun wirklich nicht schön aussieht. Ich finde es immer besser, wenn die Anleitung angibt, wie gebügelt werden soll. Dann kann ja immer noch jeder frei entscheiden, ob der dies befolgt oder nicht. So habe ich es einfach wie gewohnt gemacht, was nun auch nicht weiter schlimm ist, jammern auf hohem Niveau und so. Aber für mich wirkt es immer weniger wertschätzend dem Kleidungsstück gegenüber, weil die Sorgfalt ein bisschen fehlt.


Für die Taschen habe ich das allererste Mal eine Overlock benutzt. Also, um die Nähte zu versäubern bevor sie auf die Jacke aufgesteppt wurden. Das war ziemlich aufregend, sag ich euch. Danke nochmal an dich, goldengelchen! Und ja, ich musste die Overlocknaht fotografisch festhalten. Da sich mein Nähplatz innerhalb der nächsten zwei Jahre nicht vergrößern wird, gibt es auch so lange keine Overlock im Hause Tüt, also muss ich mich damit begnügen.


Die Verarbeitung der Blenden wird im Ebook auf mehrere Weisen erklärt, ganz sauber mit Handnähten zum Abschluss oder mit offenen Kanten und dem üblichen annähen, wie bei Bündchen. Ich habe mich für einen Hybrid entschieden, die Nahtzugaben zwar versteckt, aber dann mit der Nähmaschine drüber gerattert. Sieht nicht ganz so schön aus wie Handnähte, ist aber völlig ausreichend für einen eher lässigen Cardigan, finde ich.


Tja, in diesem Post hat sich aber gleich noch etwas versteckt, und zwar direkt unter der Jacke. Ich habe ja schon länger das Bedürfnis nach Shirts mit Rollkragen, mein erster Versuch war aber ernüchternd. Saß nicht so, wie ich wollte, stand im Nacken sogar doof ab. Also habe ich gedacht, wenn das schon die Zeitschrift nicht kann, dann versuche ich es halt selbst. Ich habe mir die Schnitteile vom Agnes Shirt von Tilly and the Buttons geschnappt, die geringelte Version davon angezogen und mich damit vor den Spiegel gestellt um am vorderen Halsausschnitt, am hinteren Halsausschnitt sowie an den Schultern auszumessen, wie weit ich die jeweiligen Teile erhöhen muss, damit sie möglichst halsnah sind. Das habe ich dann angezeichnet, den neuen Halsausschnitt ausgemessen und entsprechend dieser Länge ein Rechteck für den Kragen konstruiert.


Die erste Version des Schnittes war grauenhaft. Lag aber gar nicht an meiner Konstruktion, sondern am Jersey. Der war kaum dehnbar, was mir aber erst aufgefallen ist, als ich das Shirt anzog und mich kaum bewegen konnte. Wie so ein muskelbepackter Bodybuilder im XS-Shirt habe ich mich gefühlt. Nur ohne Muskeln. Aber ähnlich eingeengt. Reinfall, obwohl ich den Rollkragen nichtmal dran genäht hatte, aber mir war schon klar, dass da mein Kopf nicht durchpasst. 
Der zweite Jersey, dieser schwarze hier, ist zum Glück etwas dehnbarer, wenn auch nicht so sehr, wie ich es gerne hätte. Der Kopf geht durch, aber die Brille muss vorher ab und ich halte jedes Mal die Luft an und horche, ob eine Naht platzt. Dafür liegt er genau so, wie ich es wollte, schön kuschelig am Hals.


Mir ist vorher nie so deutlich aufgefallen, wie unterschiedlich dehnbar so Jerseys sind. Aber ihr seht schon auf den Bildern, dass das Shirt sich so über der Brust rafft, was eigentlich für zu eng spricht. Was wiederum nicht sein kann, weil zwei andere Versionen in genau derselben Größe super sitzen. Also, schon zu eng, aber halt weil der Stoff sich nicht so sehr dehnt. Für weitere Rollkragenshirts, die ich wirklich gerne hätte, muss ich mich also nach gut dehnbaren Stoffen umschauen.


Aber es erfüllt seinen Zweck, und wenn ich es ab und an runterzuppel fallen auch die Falten nicht mehr auf. 
Ich finde die Kombination der beiden Stücke eigentlich sogar ziemlich gelungen, ich glaube, das ziehe ich demnächst öfter mal an. Der Frühling lässt ja sowieso noch auf sich warten, also kann ich mich auch noch weiter in kuschelige Sachen hüllen.


Wenn ihr Stoffempfehlungen habt, dann bitte, ich freue mich über alle Vorschläge!

Happy sewing, 

Julia 



Verlinkt mit RUMS.

25. März 2018

Update No. 18

Hallo ihr Lieben!

Während ich mir grad frische Meeresluft um die Nase wehen lasse und wahrscheinlich zumindest bei den Strickprojekten so einiges an Fortschritt erreiche, gibt es diesen vorgeplanten Beitrag für euch. Praktisch, oder? 
Dann schauen wir doch mal gemeinsam, woran ich aktuell so arbeite und was ich geschafft habe. Ist ja für mich selbst auch meistens überraschend. Ich verliere trotz Notizbuch gerne mal den Überblick über Zeit und Projekte und kann durch diese regelmäßigen Blogbeiträge viel besser wahrnehmen, was so alles durch meine Hände geht. 


Neu im Schrank

 
Meine große Errungenschaft der letzten Woche, den Rucksack, habt ihr ja schon kennenlernen dürfen. Ich habe da die kleine Vorahnung, dass er ab jetzt in sehr regem Gebrauch sein wird und ich meine anderen Taschen nicht vergessen darf ... aber die Liebe ist noch sehr frisch und rosarot, da kann ich nicht anders. Er fühlt sich beim Tragen toll an und hat sich auch schon bei der ersten Fahrt durch Regen gut bewährt. Gut gemacht, Rucksack!
Nach diesem doch eher aufwändigen Teil war mir nicht nach weiteren Herausforderungen. Die aus Kunstwildleder anmutendem Stoff zugeschnittene Shorts aus dem letzten Update ist also weiterhin in ihren Einzelteilen in ihrer Mandarinenkiste geblieben. Diese Kisten finde ich übrigens ziemlich praktisch fürs Nähen, da passen so Projekte mit all ihrem Zubehör ziemlich gut rein und lassen sich schnell wegräumen.


Also, keine neue Shorts. Stattdessen habe ich sehr, sehr, sehr viele gerade Nähte gemacht: Meinen ersten Schwung Frühchenkleidung habe ich vor kurzem bei der "Sammelstation" hier in Münster abgegeben, von wo aus es dann in die Klinik geht. Bei dieser Gelegenheit bin ich mit einer viel größeren Kiste Stoff wieder gegangen - ich wurde gefragt, ob ich Lust hätte Bettlaken und Decken zu nähen. Da sage ich natürlich nicht nein, und so sind in den letzten paar Tagen 37 Bettlaken sowie über 30 Decken in zwei Größen für die Frühchen entstanden. Das war genau das, was ich gerade brauchte: Lange, gerade Nähte runterrattern, kein Nachdenken, kein sonderlich ordentliches Arbeiten. Gut, der Zuschnitt war echt kein Spaß, aber was solls. So müssen die Kleinen nicht auf reinweißen Laken liegen.



Auf den Nadeln




Hier hat sich im Vergleich zum letzten Mal durchaus was verändert. Gleich zwei Teile habe ich neu angeschlagen, hier seht ihr den No Frills Cardigan von Petite Knit, von dessen Planung ich ja schon erzählt hatte. Nach einem etwas holprigen Start auf Grund einer für mich ungewohnten Konstruktion verstehen wir uns nun ziemlich gut. Das Stricken in der Reihe erfordert mehr Aufmerksamkeit von mir, denn in den Rückreihen mit linken Maschen muss ich jede Masche fest ziehen damit sich ein gleichmäßiges Strickbild ergibt. Das ist zum einen anstrengend für die Handgelenke und braucht ein wenig Konzentration. Aber Masche für Masche arbeite ich mich voran und kann schon bald für die Arme Maschen stillegen. 
Der Cardigan wird zweifädig gestrickt, aus zwei traumhaft zusammen harmonierenden Garnen: Nisse in "Jeans" von Stichfest und Kid Silk von Lanade in "Kobalt". Das gibt dem entstehenden Material eine spannende Tiefe und changiert im Licht sehr schön. Auch das Stricken an sich macht viel Spaß mit diesen beiden Garnen. 



Bei meinen Socken bin ich noch nicht so viel weiter, aber immerhin schon über die Ferse hinaus, die nachträglich hinein gestrickt wird. Ich habe aber bewusst nicht so viel daran gestrickt, da sie sich bestimmt gut für den Urlaub eignen, transportabel, jederzeit aus der Hand zu legen und einfach zu stricken. Mal sehen, ob ich sie dann beim nächsten Update fertig habe ... zusätzlich habe ich noch ein paar Sockenwollreste für Frühchensocken und -mützen eingepackt, daran stricke ich immer mal wieder zwischendurch.




Ebenfalls neu angeschlagen ist dieses wollweiße Ungetüm. Na gut, eigentlich wird es am Ende ziemlich niedlich, aber gerade ist es mit diesen dicken Nadeln (8mm!) schon ein Gefühl von monströsen Ausmaßen. Vielleicht erkennt ihr es ja schon an den Noppen: Aus Stichfest Troll stricke ich das Schafkissen von Purl Soho. Sophia wird mit mir stricken, sobald sie den Messekater der H+H überstanden hat. Dann haben wir vielleicht zwei Osterlämmer, mal schauen. Denn so groß wie in der Vorlage wird das Kissen nicht werden, da das Garn deutlich dünner ist als das vorgeschlagene von Purl Soho. Das Stricken ist ein wenig mühselig, was wohl vor allem an den für mich echt ungewohnt dicken Nadeln liegt. Und die Knoten stricken sich auch nicht unbedingt flüssig. Seit ich aber komplett in der Runde stricken kann, geht es deutlich sanfter.



Unter der Nadel

Hier hat sich, wie oben schon erwähnt, nicht so viel getan, also was Kleidung angeht. Wenn ich überlege, wie viele Meter Stoff und Garn in den letzten Tagen durch die Maschine gerattert sind ... die hat sich definitiv einen Tropfen Öl verdient. Und nach dem Urlaub geht es dann besagten Shorts zu Leibe, ebenso wie den anderen Teilen, die ich im letzten Update erwähnt habe. Und dann mal sehen, kommt hoffentlich der Frühling um die Ecke und mit ihm ein Haufen Inspiration, was ich noch nähen möchte.



Wie immer verlinke ich diesen Überblick bei Maschenfein und Fadenwechsel.


Happy knitting, happy sewing!

Julia


22. März 2018

Vicky Backpack - Zauberrucksack

Hallo ihr Lieben!

Ich bin ja im Grunde erstmal niemand, der viel Taschen näht. Ich brauche keine drölfzig Täschchen hier und dort. Eine kleine in der Handtasche für all das Zeug, was sonst in den Untiefen verschwindet und nie wieder auftaucht habe ich, die gab es mal beim Adventskalendertausch. Zwei Kulturtaschen in verschiedenen Größen. Einige Projektbeutel. Das sind alles leicht zu nähende Taschen aus Baumwolle, nichts wildes.
Deutlich aufregender war da schon die Delari Bag, mein erster Rucksack. Lange lag sie nach der Vollendung im Schrank, weil ich der Handnaht, die oben alles zusammenhielt, nicht zutraute alles zu halten. Total ärgerlich, aber es hat ein paar Wochen gedauert, bis ich es zum Schuster geschafft habe, der mir die Naht mit seiner schicken Maschine nochmal neu nähte (Danke nochmal an die liebe Leserin, die mir diesen Tipp gab!). Dann musste ich nur das Futter wieder zusammenfügen und seitdem trage ich den Rucksack rauf und runter. 


Obwohl er also heiß geliebt wird, passt er nicht zu jeder Gelegenheit. Mein üblicher Tascheninhalt, Portemonnaie, Taschentücher, Schlüssel, Kalender und ein bisschen Kleinzeug passen rein. Sobald aber Strickzeug mitgeführt werden soll, oder mein Mittagessen zur Arbeit, brauche ich einen extra Beutel, und das nervt meistens. Also habe ich mich auf die Suche nach einem etwas größeren Modell gemacht, und natürlich wollte ich auch dieses wieder nähen. Bei Fredi von Seemannsgarn bin ich schon vor langem auf den Vicky Backpack von I Think Sew aufmerksam geworden, bei Maria von Fadenwechsel ist er mir dann nochmal begegnet. In beiden Fällen sprach mich vor allem die Form an, wobei mir schon klar war, dass ich farblich sowohl schlichter als auch dunkler werden würde. Ein Gebrauchsgegenstand muss bei mir dunkel sein, sonst ist er häufiger in der Wäsche als an der Frau.


Wo ich nun also den einen Rucksack so gerne trug und als Alternative nur noch einen sehr großen gekauften hatte, machte ich mich auf die Suche nach Stoffen. Nun muss ich noch eine weitere Anekdote einstreuen.
Auf der Arbeit haben wir immer wieder Praktikanten und Schüler, und wenn es Praktikanten aus sozialen Bereichen sind, bin ich eine derjenigen, die die Anleitung übernimmt. Meine letzte Praktikantin brachte wie so viele Studierende ihren Fjällräven Rucksack mit, welcher nach einigen Wochen als "Zauberrucksack" tituliert wurde. Immer, wenn es stressig war, jemand genervt oder maulig, zauberte sie eine Süßigkeit daraus hervor. Ich war ein bisschen neidisch auf diesen Rucksack, zum einen wegen der Optik, aber auch wegen dieser Fähigkeit. Im Ernst, der hat doch da irgendwo ein Fach, das Süßkram produziert.


Zu dem Zeitpunkt war mir dann ziemlich klar, wie der Rucksack aussehen sollte. Ich kaufte das Schnittmuster und begann besagte Stoffsuche. Bei Aktivstoffe habe ich mal ganz frech angefragt, welche Stoffe sie mir für einen Rucksack empfehlen können, die ähnliche Eigenschaften haben wie die der bekannten Marke. Eine nette Rückmeldung später hatte ich einige Auswahlmöglichkeiten und habe mich für Cordura Titan entschieden, in Anthrazit. Für das Futter hingegen bin ich bei Stoff+Stil fündig geworden, ebenso was Reißverschlüsse, Gurtband, Schieber und Verstärkung. Diese habe ich nur auf den Außenstoff aufgebügelt und damit, finde ich, ein gutes Mittelmaß erreicht. Zu fest sollte es nicht werden, aber schon alleine stehen können.


Die Anleitung habe ich ein bisschen an meine Bedürfnisse angepasst. Die obere Reißverschlusstasche, da wo ich das schöne Label platziert habe, ist offensichtlich eliminiert, die brauche ich nicht, da hätte ich immer Angst, dass da jemand reingreift. Die beiden Fächer an der Seite, außen, sind ganz nett für Kleinkram der nicht wichtig ist, mal ein Schirm oder Taschentücher oder so. Die darüberliegenden Schlaufen sind glaube ich eher Dekoration, aber diesen Job erfüllen sie meiner Meinung nach ganz gut.


Das Label habe ich von einer lieben Freundin zu Weihnachten bekommen und mir für besondere Werke aufgehoben. Das hier ist ganz bestimmt so eins, also habe ich es auf ein Stück Snap Pap aufgenäht und dann auf das Vorderteil.
Die beiden Haltegriffe, die laut Schnittmuster aus Gurtband einfach aufgenäht werden, habe ich auch modifiziert, und zwar folgendermaßen: Vor dem Annähen an den Rucksack habe ich sie zur Hälfte längs gefaltet und mit etwa 5cm Abstand zum oberen und unteren Rand zusammengenäht. Das ist zum einen stabiler, zum anderen sieht es besser aus, finde ich. Und greift sich auch schöner.


Auch die Innenaufteilung habe ich lustig durcheinandergeworfen, wie es mir halt so passte. Im hinteren Teil gibt es ein kleines Reißverschlussfach mit farblich abgesetztem Reißverschluss, finde ich persönlich ja ziemlich witzig. Vorne dann zwei Fächer, die mit Gummiband zusammengezogen werden. Das reicht mir auch schon, das meiste schmeiße ich eh so komplett rein.
Spannend fand ich auch die Versäuberung innen, aber da komme ich später nochmal zu.


Die fertige Größe finde ich übrigens wunderbar! Er ist eventuell etwas größer als vorgesehen, weil zwischen Zuschnitt und Nähen einige Wochen lagen. Ich hatte auf anderen Blogs gelesen, dass die Nahtzugabe an einigen Stellen ziemlich knapp wird und daher mehr dazugegeben - mir aber nicht notiert, wie viel und daher einfach mal geraten. Aber ich bin ja auch ein großer Mensch, wenn der Rucksack nun rundherum 1cm mehr hat, ist das vermutlich eher positiv als negativ. Und weil ich eh nicht so genau nähen kann, vor allem nicht bei dreihundert Lagen, war das bestimmt auch ganz gut, dass ich da ein bisschen mehr Spielraum hatte.


Für die Fotos habe ich einfach mal in die Tasche geworfen, was grad so greifbar war. Acht Knäul Wolle, die 1,5 Liter Flasche vom Herzmann (ich trinke nur Leitungswasser), Stricknadelrolle. Immer noch ne Menge Platz darin. Irre! Auch ein Rucksack mit magischen Fähigkeiten?
Hier seht ihr auch nochmal die innere Versäuberung. Anstatt, wie sonst häufig, einen inneren und einen äußeren Rucksack komplett zu nähen, alles zu verstürzen und durch eine Öffnung zu wenden, werden hier die einzelnen Teile aus Außenstoff und Futter aufeinander genäht und die Nahtzugaben anschließend mit Schrägband eingefasst. Das sieht ziemlich nett an, ist aber ein ordentlicher Kampf an der Nähmaschine wenn der Stoff etwas steifer ist - wie bei mir. Stellt euch vor, einen Pappkarton um die Nähmaschine zu manövrieren. Horror. Da ist ne Menge vom Tisch geflogen, ein Teelichtglas liegt nun im Altglas. Vor allem die abgerundeten Ecken haben mir echt den Rest gegeben, und ich gebe zu, ein paar Fältchen existieren, weil ich nicht pingelig genug bin, diese zu korrigieren.


Um also den schweißtreibenden Prozess nicht noch mit schweren Verletzungen abzuschließen habe ich nur eine Seite des Schrägbands mit der Nähmaschine angenäht und die andere dann mit der Hand. Zum einen sieht das ziemlich schön aus, muss ich zugeben, um anderen hat mich das echt runter gebracht und dazu geführt, dass ich den Fertigstellungs-Prozess ganz in Ruhe in mich aufnehmen konnte. Muss ich mir merken. Das ist vermutlich der Grund, warum viele ihre Kleidung mit der Hand säumen?


Zur Anleitung muss ich auch noch etwas sagen: Die ist echt nicht so pralle. Es gibt eine Liste, welche Teile zugeschnitten werden müssen. Einige gibt es als Schnittteil in der Datei, andere muss man ausmessen. Manche Teile stehen zum Ausmessen in der Liste, existieren aber auch als Schnittteil, sodass man im schlimmsten Fall etwas unnötig doppelt zuschneidet und am Ende nicht genug Stoff hat. Ich hatte davon schon gelesen und habe alle Schnittteile ausgemessen, sodass ich direkt sehen konnte, welche doppelt aufgeführt sind.
Auch die Erklärung der einzelnen Schritte fand ich nicht so gut. Da fehlten Wörter, Zwischenschritte, die Bilder waren auch nicht immer klar. Man kommt damit zurecht, aber für das Geld hätte ich durchaus mehr erwartet.
Zum Glück entschädigt mich das Ergebnis total, ich bin wirklich glücklich mit meinem Rucksack.


Nun muss die liebe E., die von Praktikantin zur Freundin geworden ist, nur noch meinem Rucksack beibringen, auch Süßigkeiten auszuspucken. Laktosefrei, wenn es geht.

Bis dahin schicke ich ihn zu RUMS, vielleicht gibt es ja dort auch einen Hauch Magie.


Happy Sewing!
Julia





18. März 2018

Alle meine Socken

Hallo ihr Lieben!




Gestrickte Socken sind ja an und für sich unglaublich toll. Ein schönes Geschenk, warm an den Füßen, keine großartigen Passformprobleme. Schnell gestrickt. Waschmaschinengeeignet. Robust. Bunt, einfarbig, gemustert oder glatt gestrickt. Schon sehr variable Sachen. 
Aber für einen Blogpost ist so ein Paar Socken dann doch eher langweilig, habe ich immer das Gefühl. Deshalb sammele ich Socken, und blogge dann gleich über mehrere. Heute hat es sich ganz passend ergeben, dass eigentlich alle Arten von Socken die ich stricke in diesem Post vorgestellt werden. Praktisch, oder? 


Erst im letzten Jahr für mich entdeckt habe ich Sneakersocken. Denn anders als die ganzen Damen, die auch bei Minusgerade mit freien Knöcheln und Turnschuhen herumspazieren, trage ich Wollsocken, wenn es kalt ist. Und dann müssen die auch bitte ein wenig höher sein als so Sneakersocken, sonst erfüllen sie ihren Zweck nicht. So redete ich mir also ein, dass es keinen Sinn macht Sneakersocken zu stricken, auch wenn die Rose City Rollers mit ihrem Rollrand echt hübsch aussehen. Dann habe ich ein Paar gestrickt weil Katzen - was soll man da noch als Gegenargument bringen? - und sie auch tatsächlich häufig getragen, und zwar in der Übergangszeit, so April/Mai und September/Oktober. Wenn es schon frischer wird, aber noch nicht wirklich kalt, tragen sich die Socken echt gut. 


Das Garn für dieses Paar stammt aus einer meiner gebraucht gekauften Restekisten. Von der Haptik und Optik her gehe ich davon aus, dass es sich um Baumwollgarn handelt, was für kurze Söckchen natürlich nochmal sinnvoller ist, weil es nicht so sehr wärmt wie die üblichen Wollgarne. Bisher habe ich Baumwollgarne ja immer gemieden, irgendwie fand ich sie nicht so schön. Aber diese hier finde ich total super, die Farben sind genau meins und das krisselige weiße, was mich sonst stört, fügt sich hier wunderbar ein. 


Noch habe ich sie nicht getragen, weil es einfach zu kalt war. Aber bald ist es so weit, und ich freue mich, wenn sie aus den Turnschuhen schauen und mich glücklich machen. Sneakersocken für alle!


Zurück zu kalten Temperaturen und langen Socken. Da stricke ich eigentlich hauptsächlich zwei Varianten, weil ich lieber buntes Garn verstricke als Uni und dann mit Muster. Bei Garnresten, die ich komplett aufbrauchen möchte, oder bei geringeltem Garn, stricke ich Socken als Schlauch Toe Up und baue nachträglich eine Ferse ein, die sogenannte Afterthought Ferse. In diesem Fall also wegen der schönen Ringel, da wäre es doch unschön, wenn die sich über die Ferse in komisches Zeugs auflösen. 


Perfekt passend dazu fand ich die Reste von meinem Streifenpullover, nämlich Regia in dem schönen waldlichen Grün "Loden". So wirken die Socken nicht mehr ganz so blass und farblos und das mintgrün hat einen Spielpartner. 


Ich habe sogar beide Socken gleich gestrickt, was die Farben anging, und musste dafür zwar zwischendurch zwei Streifen abwickeln, aber was solls. Das Garn ist Knit Picks Felici und strickt sich echt toll, ein wunderbares Streifengarn. Schade, dass es hier bei uns kaum was vergleichbares gibt, denn Ringel stricken sich so wunderbar. Was mir auch aufgefallen ist: Die Garne von Knit Picks werden nicht immer alle gleich gewickelt. Ich habe beide Knäule von innen anfangen wollen, aber als ich mir das zweite geschnappt habe war die Reihenfolge genau andersherum. Also anstatt Mintgrün-Dunkelbraun-Hellbraun etc. in die andere Richtung verlaufend. Sehr verwirrend, aber zum Glück rechtzeitig gemerkt!


Auch diese Socken mag ich sehr - wie alle meine Socken. Da kann ich jegliche Farbexperimente wagen und herumprobieren, herrlich. 


A pro pos Farbexperimente. Darf ich euch diese Farbexplosion vorstellen? Einigen kommt die Socke vielleicht bekannt vor, ich habe sie nämlich hier schonmal im Rahmen den Sockenwunder-Tutorials gezeigt. Da war sie aber noch alleine, mittlerweile dank längerer Autofahrt aber komplettiert. 


In besagten Resten fanden sich gleich drei Knäulchen, die alle sehr quietschebunt waren und irgendwie harmonisch wirkten. Mit je einem schmalen Balken Regia Flanell, der Allzweckwaffe, dazwischen, sehen sie aus, als wären sie genau dafür konzipiert worden: Zusammen kunterbunte Socken zu ergeben. 


Das wäre dann auch die dritte Art von Socken, die ich stricke: Mit ganz normaler Ferse, in meinem Fall meistens eine Herzchenferse, einfach, weil ich die auswendig kann. Diese Socken sitzen an meinen Füßen besser als welche mit Afterthought Heel, deshalb präferiere ich sie.


Verrückt, wie die doch sehr unterschiedlichen Garne eine ganze Socke ergeben. Am Schaft erinnern mich die Farben total an Trainingsanzüge aus den 80ern. Die Ferse dann hauptsächlich orange und mint, hat was von Tiger am See. Und der Fuß ist ebenfalls fröhlich bunt, ein bisschen mehr 90er würde ich schätzen. Was für eine Kombination. 

Alle diese Socken sind übrigens mit dem Sockenwunder in der Stärke 2,5mm gestrickt, wie in dem schon erwähnten Tutorial erklärt. Fersen und Spitzen dann auf einem Nadelspiel, weil es einfacher ist. 

Und wie immer findet ihr alle Socken auch auf meiner Ravelry Projektseite.

Welches Paar gefällt euch am Besten? Habt ihr schonmal mit Baumwollgarn Socken gestrickt? Tragt ihr Sneakersocken aus Wolle?


Fröhliches Sockenstricken euch!

Julia




15. März 2018

Stripes

Hallo ihr Lieben!



Jetzt habe ich hier schon so viel von Sewing by the Sea erzählt, aber euch noch keins der vier Teile gezeigt, die dort entstanden sind. Ein Unding, dachte ich, also habe ich mich schnell in den Wald gestellt und Fotos gemacht. Sogar die Fingernägel passend lackiert. Na gut, hauptsächlich weil sie orange-rot waren und sich das fürchterlich mit der Hose gebissen hat, aber der Wille war da!


Mein erstes Teil am Nähwochenende war dieser Pullover. Den Stoff hatte ich im Katalog von Stoff und Stil gesehen und ihn sofort in mein Herz geschlossen (Leider aktuell nicht verfügbar). Er ist tatsächlich eines der seltenen Exemplare, welches ich erstmal bestelle ohne eine Ahnung zu haben, was ich daraus nähe. Gut, bei einem Strickstoff sind die Möglichkeiten sowieso eher begrenzt, aber trotzdem kommt es selten vor, dass ich ein Projekt für einen Stoff suche. Meistens ist es andersherum.


Nach kurzem Überlegen beschloss ich dann, nochmals meinen von einem Kaufpulli abgenommenen Schnitt zu verwenden. Den habe ich bereits einmal aus Sweat und einmal aus einem dünnen Strick genäht und trage beide Versionen total gerne, es spricht also nichts gegen eine weitere. Und da alles schon zugeschnitten war, war ich auch noch am Donnerstagabend mit den meisten Nähten fertig, obwohl wir erst um halb sechs angefangen sind zu nähen. Schulternähte, Ärmel rein, Ärmel- und Seitennähte und die meiste Arbeit ist getan.


Der Austausch mit den Mitnäherinnen hat dann zu spannenden Erkenntnissen geführt. Ich habe ganz selbstverständlich die rechte Seite des Stoffes genommen, also die, die die rechten Maschen zeigt, die kleinen "v"s. Viele fanden aber die linke Seite viel schöner, die mit den wellenförmigen Maschen. Ich hatte gar nicht darüber nachgedacht, diese so zu verwenden, es ist schließlich die linke Seite! Aber diese Anmerkungen haben dazu geführt, dass ich mir die unterschiedlichen Strukturen zu Nutze gemacht habe und alle Bündchen mit der linken Seite nach außen genäht habe.


Am unteren Saum führt das natürlich zu lustigen schrägen Streifen, da er abgerundet ist. Auch die Ärmelbündchen sind nicht ganz gerade, aber was solls. Für den Saum wollte ich eigentlich gar nicht wirklich Absteppen, sondern ihn nur versäubern und den Stoff sich aufrollen lassen. Leider wollte der Strick nicht versäubert werden - meine Nähmaschine hat die Maschen mehr auseinandergezogen, sodass sich alles aufribbelte, und die Overlock meiner lieben Tischnachbarin hat auch nicht wirklich effektiv was machen können. Es hat einfach nicht gehalten, also habe ich den Saum einfach nach rechts zweimal umgebügelt und abgesteppt.


Der Pullover ist irre gemütlich, vor allem dank der überlangen Ärmel. Ich kann einfach nicht mehr anders, lange Ärmel sind so toll! 
Der Fall des Stoffes gefällt mir auch ziemlich gut, locker, aber trotzdem nicht zu weich. Genau richtig ausgewählt, Schnittt und Stoff.


Eigentlich hatte ich ja noch andere Pläne. Ich wollte so, so gerne senfgelbe Ellbogenpatches und so ein kleines Dreieck unter dem Halsausschnitt. Mittlerweile bin ich aber ganz froh, dass so ein Stoff weder in meinem kleinen Restestapel noch bei anderen vorhanden war. So ist er noch vielseitiger einsetzbar und ich glaube, dass der Stoff eigentlich zu locker gestrickt ist für so etwas aufgenähtes.



Mein Pullover und ich gesellen uns nun zu den anderen schicken Frauen bei RUMS





11. März 2018

Update No. 17

Hallo ihr Lieben!

Das letzte Update ist schon drei Wochen her - und dank Nähwochenende habe ich eine Menge geschafft. Abgesehen davon beschäftige ich mich sehr mit der Planung für den kommenden Frühling. Was fehlt, welche Schnitte möchte ich ausprobieren, wo bekomme ich Stoff her? Gar nicht so einfach, das alles unter einen Hut zu bekommen, also sind meine aktuellen Projekte auch eher kleinere Sachen, die nur wenig Konzentration erfordern während ich Pläne schmiede. 



Neu im Schrank






Ich war ja davon ausgegangen, dass meine vier Projekte für ein Nähwochenende vollkommen ausreichend sind. Eher aus Jux und Dollerei habe ich noch eben ein paar Hosen für Frühchen zugeschnitten sowie ein neues Schlüsselband für die Arbeit. Ähm, ja. Samstag Nachmittag war ich mit allem fertig und habe gestrickt und schonmal was neues zugeschnitten. So weit zur erfolgreichen Planung. Dementsprechend hat mein Kleiderschrank innerhalb von vier Tagen nun ziemlichen Zuwachs bekommen: Ein Cardigan, ein Pullover, eine Bluse und ein Kleid sind dazugekommen und ich bin schon fast im Stress, alles anziehen zu wollen. Denn die neuesten Sachen sind ja immer die besten, aber nun müssen sich halt vier davon meine Aufmerksamkeit teilen. Anstrengend! Zum Glück ist das Kleid eher was für den Sommer und daher aktuell noch nicht in Gebrauch. Puh. 
Die anderen drei Teile werde ich euch nach und nach hier persönlich vorstellen, sie freuen sich schon auf euch. :)


Die Autofahrt an die Ostsee konnte ich außerdem nutzen, um die zweite Socke zu derer zu stricken, welche ich für das Sockenwunder- Tutorial genutzt habe. Das Paar ist nun vollständig und ich bin gespannt, ob es noch lange genug kalt bleibt, dass ich sie anziehen kann. Ich bin nämlich ein Struktur liebender Mensch und ziehe meine Wollsocken nicht wahllos an, sondern der Reihenfolge nach. Frisch gewaschene kommen hinten dran, und neu gestrickte natürlich auch. Dementsprechend muss ich noch einige Paare anziehen bevor ich diese hier tragen kann. Ja, jeder hat seine Macken. 
Und da stricktechnisch nicht so viel los war, habe ich das Tuch, welches vor drei Wochen noch miniminiklein war, mittlerweile fertig. Es geht in einigen Tagen in die Testphase, wer also Interesse hat, einmal aufschreien bitte. Das Design ist wie so oft von Sophia. Dank Baumstämmen hat es sich super schnell gestrickt und wird seit der Fertigstellung von mir sehr geliebt. 


Erwähnte Frühchenhosen. War schon cool, mitten im Nähwusel der anderen herumzuposaunen, dass ich jetzt grad 10 Hosen genäht habe. Hihi. Größe 44 geht nunmal recht schnell.  


Außerdem ein Schwung Shirts in derselben Größe. Ungewöhnliche Stoffe für mich, oder? Dazu später mehr. Es macht mir auf jeden Fall Spaß mit solchen Stoffen zu nähen, und immer wieder freue ich mich über die Tiere und Motive. 



Auf der Nadel

Natürlich sind auch hier weiterhin immer mal wieder ein Paar Socken oder eine Mütze für die Frühchen auf der Nadel, wenn es gerade passt. Weil so Kleinkram zwar nett ist, mir aber nicht ausreicht, habe ich mich auf die Suche nach einem neuen Großprojekt gemacht. Das war schnell festgelegt, der No Frills Cardigan von PetiteKnit soll es werden, den himmele ich schon lange an. Deutlich schwieriger war die Entscheidung für ein Garn. Bei der Größe wird es ja doch schnell teuer, und ich bin ja durchaus bereit Geld für Qualität zu bezahlen, aber ein gewissen Rahmen muss es doch einhalten. Die Wahl ist nun aus eine Kombination von Nisse in "Denim" und Kid Silk in "Kobalt" gefallen. Ich glaube, das wird ziemlich toll. 


Und weil es so viel Spaß macht, habe ich noch ein Paar Ringelsocken angeschlagen aus einem Rest Knit Picks Felici in "Pistazie" und dem allseitigen Kombinationspartner Regia in "Flanell". Noch sieht es recht öde aus, aber langsam kommen die anderen Farben ins Spiel, dann wird es besser. 



Unter der Nadel


Mit dem Nähwochenende waren tatsächlich all meine Stoffe - abgesehen von den Resten - aufgebraucht. Pause für schockiertes Einatmen. 
Zum Glück gibt es aber die wundervolle Einrichtung des Tauschtisches, gleich drei Stöffchen habe ich gefunden, die mir sehr gut gefallen. Der unterste, auf dem Bild nur vage zu erkennen, sieht für mich aus wie Leinen, aber knittern nicht und fällt viel weicher. Meine Idee ist eine lange, lockere Hose für den Sommer, aber zuerst wandert der Stoff mit ein wenig Färbematerial in die Waschmaschine, denn die Farbe ist jetzt nicht so meins. Sieht auf dem Bild netter aus als in echt. 
Der zweite Stoff ist total interessant gefärbt und strukturiert, allerdings nur ein kleiner Rest. Ich möchte daraus eine kurze Port Trousers nähen, eventuell gefüttert, und dann im Winter und Übergang mit Strumpfhose tragen. Ich glaube, das wird gut!
Tja, und den ersten Stoff habe ich auch direkt schon zugeschnitten. Es fühlt sich an wie Kunst-Wildleder, ist nicht zu steif und daher hoffentlich genau richtig für eine Chataigne Shorts von Deer and Doe. Die erste habe ich bisher sehr gerne getragen, daher ist dies glaube ich eine notwendige Ergänzung. Auch hier bleibt noch abzuwarten, ob ein Futter notwendig ist, ich muss mal austesten, ob ich den Stoff direkt auf der Haut haben mag. Wobei er vermutlich sowieso eher etwas für den Winter ist, mit Strumpfhose und so. 
Während ich also auf dem Nähwochenende nur Oberteile genäht habe, werden in nächster Zeit hier nur Hosen genäht werden. 
Achso, und da wäre ja noch der Rucksack aus dem letzten Update, der liegt nämlich noch genau so unter meinem Nähtisch und fordert ein, zusammengesetzt zu werden. Bisher fehlte einfach die Zeit, mal eben eine halbe Stunde reicht mir nicht, um mich in die Anleitung reinzufuchsen. 



Zurück zu den tollen Kinderstoffen. Ganz spontan fragte ich vor dem Nähwochenende die anderen Teilnehmerinnen, ob sie Lust hätten Stoffreste für die Frühchen mitzubringen. Ich hatte nicht viel erwartet, da ich erst einen Tag vorher daran gedacht hatte. Und dann war ich völlig überwältigt, eine riesige Tüte voller bunter, toller Stoffe ist zusammengekommen! Das kann ich gar nicht alles vernähen, geschweige denn in meiner kleinen Wohnung aufbewahren, also habe ich mir ein paar Stoffe ausgesucht und werden den Rest in das Depot unserer kleinen Nähgruppe bringen, von wo aus es dann an die anderen Näherinnen geht. Auch an dieser Stelle nochmal vielen lieben Dank an all die lieben Spenderinnen, ihr seid toll!


Nun seid ihr erstmal wieder auf dem aktuellen Stand. Wie immer verlinke ich diesen Beitrag mit Fadenwechsel und Maschenfein und verziehe mich nun wieder, es muss ja schließlich einiges Vernäht und Verstrickt werden!


Machts gut, 
Julia