22. Oktober 2018

Novembersewalong Teil 3: Probeteil und Zuschnitt

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Hallo ihr Lieben!


Zeit für einen aktuellen Zwischenstand beim Novembersewalong von Küstensocke! Der November naht schließlich mit großen Schritten und so langsam sollten die Vorbereitungen abgeschlossen werden, damit das Nähen beginnen kann. Ich habe tatsächlich mehr geschafft als ich dachte, andersherum aber auch weniger. Hä? Ja, eigentlich war mein Plan, die Teile entgegen des Zeitplans nicht parallel, sondern nach einander zu nähen, wie ich sonst auch vorgehe. Ich arbeite nie an mehreren Projekten gleichzeitig, das hätte mich zu sehr verwirrt. Somit wollte ich heute eigentlich auch nur einen Zuschnitt zeigen. Dann ist es aber doch anders gekommen, schaut her:



Der Plan zur Latzhose besteht weiterhin, und die habe ich auch als erstes zugeschnitten. Hier war einiges an Veränderung nötig, da ich bisher ja nur eine Version für den Sommer hatte und diese an den Beinen nicht ganz lang sein musste. Auch hatte ich damals zwar die Latzteile verlängert, dies aber nur oben und unten an den Schnittteilen, ich fauler Hund. Das habe ich diesmal auch ordnungsgemäß im Schnittteil selbst gemacht. Und zuletzt werden die Latze eigentlich mit Schrägband-Streifen gesäumt und damit auch oben verknotet, was ich mir zum einen optisch nicht so schön vorstelle für den Herbst und Winter, und zum anderen ist der Stoff auch einfach zu dick um daraus Schrägband herzustellen. Also wird es normale Träger geben, wofür ich erstmal die Schnallen besorgen musste damit ich weiß, wie breit die Träger zugeschnitten werden müssen. Vermutlich erstelle ich nun auch noch einen kleinen Beleg für den oberen Teil des vorderen Latzes, da dort ja dann die Knöpfe befestigt sind und schnell mal was ausreißen könnte. Für den Tunnelzug, der die Hose auf der Hüfte hält, muss ich mir dann auch noch eine passende Kordel suchen, auch hier wird überlicherweise Schrägband verwendet. 
Alles in allem also bin ich bereit um die ersten Nähte zu setzen, der Kleinkram erledigt sich von selbst. 


Ich hatte im letzten Beitrag ja schon davon erzählt, auch ein bisschen für die Frühchen nähen zu wollen. Kurz danach kam eine weitere kleine Stoffspende bei mir an und die Chance habe ich genutzt um die Kiste mit den Spendenstoffen einmal komplett durchzugehen und alle größeren Stücke in Decken und Bettlaken zuzuschneiden. Der Stapel liegt jetzt hier und kann ziemlich zügig verarbeitet werden. 


Und zu guter letzt gibt es da noch eine Puppe, die dringend Kleidung benötigt. Auch da war ich ganz motiviert und habe beim Durchschauen der Spendendstoffe direkt alles aussortiert, was sich nicht für Frühchen eignet, zum Beispiel Strickstoffe oder Viskosejersey, die halten nämlich die heiße Wäsche nicht durch. Daraus habe ich jetzt ein paar Kleidungsstücke in 38 zugeschnitten, die der Puppe passen sollten. Aus dem weißen Stoff wird noch eine richtige Windel um den doch recht freizügigen Slip zu ersetzen, den die Kleine trägt. Dafür fehlt allerdings noch Klettverschluss, bzw. generell für diese Aktion, weil das wohl die Verschlussart ist, die ein kleines Kind am besten alleine verschlossen bekommt.

Soweit zum aktuellen Stand. Wie ihr schon merkt, habe ich das Thema Probeteil bisher außen vor gelassen. Und so handhabe ich es tatsächlich fast immer: Probeteile nähe ich sehr, sehr selten. Ich nutze aber auch kaum super teure Materialien, sodass ich es verschmerzen kann, wenn es nicht perfekt wird. Kleidung, die ich absolut nicht tragen kann, habe ich bisher erst zwei Mal produziert, alles andere ließ sich noch retten. Außerdem müsste ich sparsamer Fuchs dann auch immer Stoff für ein Probemodell zu jeden Projekt kaufen ... puh. Ich bin dem Prinzip Probeteil nicht abgeneigt, auch, wenn es so klingt. Ich glaube, die Sachen die ich hauptsächlich nähe, erfordern das einfach nicht. Eher weite Sachen, von der Passform locker, müssen einfach nicht so genau sitzen wie ein enges Kleid aus Webware. Aber das handhabt vermutlich jede/r anders.


Happy sewing!

Julia

20. Oktober 2018

Update No. 31

Hallo ihr Lieben,

die zwei Wochen seit dem letzten Update sind wie im Flug vergangen, vor allem, weil ich nur zwei Tage frei hatte dazwischen. Sozialleben, Arbeit und Hobby ist manchmal gar nicht so leicht zu koordinieren, da werden die Tage oft sehr voll. Auch deshalb hilft mir dieser regelmäßige Überblick über meine Projekte sehr. Dann zeige ich euch doch mal, woran ich aktuell so arbeite, ausführliche Beiträge zu den einzelnen Projekten kommen dann später. 


Neu im Schrank



Das erste Paar Socken im Socktober ist fertig und wird nun bis Weihnachten versteckt. Auch die Mütze habe ich fertig - zum zweiten Mal. Sie war einfach viel zu groß, und nach ein paar Tagen schmollen und hadern habe ich sie komplett aufgeribbelt und nochmal neu gestrickt. Nun passt sie, auch wenn ich sie selbst gar nicht behalten möchte. Noch ist mir niemand eingefallen, dem ich diese Mütze schenken könnte, aber das kommt schon noch. Im Moment freue ich mich vor allem darüber, dass wieder zwei einzelne Knäul verarbeitet sind.


Und auch mein Übergangsparka ist vollendet! Vor zwei Wochen war ich noch etwas unter Druck, hatte Befürchtungen, mit dicken Wollpullis meine Sommerjacken für die aktuellen Temperaturen fit machen zu müssen, und sobald der Parka fertig war, wurde es nochmal richtig warm. Anderthalb Wochen hat er jetzt am Haken gehangen, aber heute ist es endlich frisch genug - zumindest wenn ich heute Abend nach Hause fahre - dass ich ihn tragen kann. Und ich bin so, so glücklich damit!


Auf den Nadeln



Aktuell bin ich absolut im Reste und Einzelknäul Verarbeitungs Wahn. Deshalb geht es weiter mit kleinen Projekten. Sowohl aus dem dicken grünen Knäul als auch den verschiedenen Resten sollen Mützen werden, und ihr habt auf Instagram dafür abgestimmt, dass ich mit der gemusterten Mütze anfangen soll. Danke für die Entscheidungshilfe!


Auch Paar Nummer zwei des Socktober ist quasi fertig, es fehlen nur noch die Fersen. Dazu habe ich aber kein passendes Garn und warte erstmal, ob Sophia in ihren zahlreichen Sockenwoll Resten noch etwas passendes für mich hat. Ansonsten wird wohl etwas dazu gekauft. Und dann wandert auch dieses Paar auf den Geschenke-Stapel.


Unter der Nadel



Eine Herzensfreundin wird Ende November zum zweiten Mal Tante. Zu diesem Anlass soll die erste Nichte von ihren Eltern eine Puppe bekommen, die leider komplett in rosa eingekleidet ist. Sie sind nun mit der Bitte an mich herangetreten, ob ich ein bisschen Kleidung nähen könnte. Zum Glück hatte ich noch ein wenig Frühchenkleidung da und konnte somit herausfinden, dass Püppi Kleidergröße 38 trägt. Ein paar Stücke sind nun schon zugeschnitten und müssen nur noch genäht werden, dann können kleine Kinderaugen leuchten. 
Außerdem habe ich in einem kleinen Marathon gestern Abend einen Stapel Bettlaken und Decken für die Frühchen zugeschnitten, die sind ja auch immer fix vernäht, und außerdem sind so einige große Stoffstücke verwendet worden.


Genug der Wohltätigkeit, ein bisschen egoistisches Nähen muss auch sein! Eine neue Latzhose soll es geben, aus einem schönen weichen Herbststoff. Zugeschnitten ist schon alles bis auf die Träger, weil ich keine Latzschnallen vorrätig hatte, musste ich diese erst besorgen um dann zu wissen, wie breit die Träger werden. Jetzt kann es aber quasi losgehen, nur Zeit, die müsste ich auch noch irgendwo kaufen. 


Neuzugänge



Neben einem weiteren kleinen Karton mit Stoffspenden für die Frühchen habe ich ein Knäul Sockenwolle gekauft, in für mich untypischen Pink. Kein Sinneswandel, denn auch diese Socken werden ein Geschenk. Einer Freundin hatte ich zum Geburtstag einen Gutschein geschenkt, und jetzt kamen wir endlich dazu, Garn einkaufen zu gehen. Es geht also weiter mit den Socken hier, freut mich, denn meine Schublade ist eigentlich voll und trotzdem komme ich zum Sockenstricken. 


Woran arbeitet ihr aktuell so?

Happy sewing, 
happy knitting,

Julia



Verlinkt mit Maschenfein, Woman on fire




18. Oktober 2018

Secret Pyjama Pants

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Hallo ihr Lieben!

Während ich ja in meiner Stoffvorratshaltung sehr entspannt bin und auch Schnitte nur kaufe, wenn ich sie im Anschluss direkt vernähe, habe ich trotzdem ein kleines, manchmal unpraktisches Laster: Alte Schnitte reizen nicht so sehr wie neue. Kennt ihr das auch, ein Teil genäht zu haben und es praktisch durchgehend zu tragen, aber eine weitere Version zu nähen ist einfach nicht so interessant wie die vielen geplanten Stücke nach neuen Schnitten. Bitte sagt mir, dass es euch auch so geht!


In diesem speziellen Fall geht es um die Hose Ludwig Lässig von Lotte&Ludwig, ein Label, dass mir sehr am Herzen liegt. Die erste Hose nach diesem Schnitt habe ich im Probenähen genäht, und zwar 2015, schon drei Jahre ist das her. Ich trage das Ergebnis in den wärmeren Monaten dauernd, denn die Hose ist bequem, sieht gut aus und ist optisch auch noch ein wenig spannender als eine ganz normale Hose, durch die schräge Knopfleiste.


Aber: Mint ist keine Farbe für den Herbst oder Winter. Deshalb wandert die Hose dann in die Kiste mit den Sommersachen und ich bin traurig, keine heimliche Schlafanzughose mehr zu haben. Schon lange hatte ich deshalb vor, den Schnitt nochmal zu nähen, und hier beginnt das Problem: Es gab immer spannendere Projekte. Vor allem, weil ich mir für die Umsetzung einen schwarzen Jersey Twill ausgesucht hatte, ich meine, schwarz, langweiliger geht es farblich einfach nicht. Aber, wie so oft mit den langweiligen Dingen (weitere Beispiele wären Basic Shirts, Nudeln, Schule): Es lohnt sich, die Zeit zu investieren, weil die Arbeit zwar langweilig, das Ergebnis aber super ist.


Bei dieser Hose habe ich im Vergleich zur letzten ein paar Änderungen vorgenommen. Im Schritt habe ich 1cm in der Länge hinzugegeben, jeweils vorne und hinten, damit sie nicht ganz so hüftig sitzt. Da habe ich es genau richtig gemacht, ich mag den Sitz jetzt sehr gerne. Auch die Beine habe ich natürlich verlängert, jeweils 4cm am Ober- und Unterschenkel, am Ende aber nochmal 3cm wieder abgesäbelt.


Obwohl die schräge Knopfleiste eigentlich das ist, was diesen Schnitt ausmacht, habe ich mich bei dieser Version dafür entschieden, keine Knöpfe anzubringen und die Hose einfach abzusteppen an der Knopfleiste. Somit gibt es auch keinen Bund mit Knopf und Knopfloch, sondern den für Faule, mit Gummibund. Aber das macht eben einen Teil der Gemütlichkeit aus!


Auch in der Rückenansicht hat sich etwas verändert, diese Hose hat jetzt nämlich Taschen. Im Schnitt sind keine enthalten, aber ich persönlich finde Hosen ohne Taschen hinten irgendwie leer und befremdlich. So viel Fläche, ne, das stört mich. Bei der hellen Hose nochmal deutlich mehr als es hier bei der schwarzen vermutlich der Fall wäre, aber so Po Taschen sind ja doch auch praktisch, also habe ich die Schnittteile der ersten Hose verwendet, die ich aus meinem Schnittmuster Schuber hervorgezogen habe, und diese aufgenäht. In echt sind sie hoffentlich nicht so schief wie auf dem Bild ... kann ich aber selbst auch nicht sehen, Rückenansicht ist ja doch etwas schwer wenn man nicht gerade ein Spiegelkabinett in der Garage hat.


Während ich 2015 noch eher am Anfang des Projektes "Selbst gemachte Garderobe" war, habe ich über die Jahre einiges an Erfahrung gewonnen, viele Hosen genäht, wordurch sich gewisse Vorlieben abzeichnen. Deshalb steppe ich zum Beispiel mittlerweile die Schrittnaht bei Hosen immer nochmal ab, da es dort bei mir oft zu Spannung kommt, ich sitze nämlich sehr gerne im Schneidersitz herum. Und am Popo entsteht ja schon allein durch Vorbeugen und in die Hocke gehen Spannung auf der Naht. Da fühle ich mich deutlich sicherer, wenn die Naht nochmal abgesteppt ist.


Ansonsten kann ich zur Verarbeitung nicht viel besonderes sagen. Die gesamte Hose ist mit schmalem Zickzack meiner Nähmaschine genäht, die sichtbaren Nähte wie Saum und Absteppung vom Bund, Taschen usw. habe ich mit dreifach Geradstich genäht. Die Nähte sind natürlich auch versäubert. In den Bund habe ich ein noch herumliegendes Gummiband eingezogen. Bei solchen Bund Konstruktionen ignoriere ich übrigens immer die Angaben der Anleitung, da Gummibänder wirklich sehr verschieden sein können. Ich messe es immer an mir direkt ab und ziehe es dann in den Bund ein. Diesen habe ich übrigens etwas anders angebracht als im Ebook beschrieben, ich mache es aufwändiger, aber auch ordentlicher. Wie oft bei Hosen aus dehnbaren Stoffen soll der Bund einfach der Länge nach doppelt genommen und dann rechts auf rechts an die oben offene Hose genäht werden. Das mache ich immer nur mit der einen langen Seite, dann klappe ich alles nach innen um, schlage die Nahtzugabe der zweiten langen Seite ein und steppe den Bund nochmal ab, womit ich die zweite Seite befestigt und alle Nahtzugaben im Bund habe. War das verständlich?


Das Ebook selbst finde ich gut verständlich und gehe davon aus, dass es gerade für Anfänger ein schöner Einstieg in das Thema Hosen nähen ist. Die Hose kann aus dehnbaren und nicht dehnbaren Stoffen genäht werden, mit echter Knopfleiste zum Öffnen und entsprechendem Bund oder mit Gummibund und Fake Knopfleiste. Die vorderen Taschen sind im Schnitt enthalten, die hinteren habe ich wie gesagt selbst hinzugefügt. Meiner Meinung nach ist das Schnittmuster viel zu wenig verbreitet, also, wenn euch die Hose interessiert, dann schaut es euch ruhig näher an. Für die Kleinen gibt es das übrigens auch ...
Im Ergebnis habe ich hier eine Hose, in der sich wirklich alles machen lässt, super bequem, trotzdem sieht sie sehr ordentlich aus, eine schwarze Hose eben. Wieder so ein Teil, wo ich vorher nicht wusste, wie sehr ich es brauche, jetzt ziehe ich sie aber immer wieder aus dem Schrank.


Auf den Bildern trage ich übrigens noch andere Kleidung aus der Kategorie handmade: Das Shirt aus grauem Jersey, mein geliebtes Goosebumps Tuch und die Jacke mit dem schönen Spitzenfutter

Das war es auch schon aus meiner Feder, ein bisschen ausufernd, aber so bin ich :) 

Happy sewing!

Julia


Verlinkt mit Nähfrosch, Sewlala und Woman on fire.

15. Oktober 2018

Stoffe und Schnitte - 2. Treffen Novembersewalong

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Hallo ihr Lieben,

beim heutigen zweiten Treffen des von der Küstensocke organisierten November-Sewalongs soll es um Stoffe und Schnitte gehen. Zum einen die Frage, was zuerst da ist, zum anderen unseren aktuellen Stand bei den Plänen. 

Bei mir gibt es interessanterweise keine Vorliebe. Manchmal habe ich einen Schnitt, den ich nähen will und kaufe dazu dann den passenden Stoff. Manchmal kaufe ich auch Stoff und weiß zwar, welches Kleidungsstück es wird, zum Beispiel eine Hose, aber noch nicht, welcher Schnitt. Meistens kaufe ich aber doch nach der ersten Variante ein, so bleibt auch kein Stoff liegen. Denn einfach nur Stoff kaufen, ohne zu wissen, was ich daraus nähen möchte, das kann ich nicht. In meinem kleinen Rolldings von Ikea (das, was jede in ihrer Nähecke hat) liegen aktuell sieben Stücke Stoff, die alle schon konkret verplant sind. Ich mag es so minimalistisch und übersichtlich, Material, das länger hier rumliegt, langweilt mich und setzt mich unter Druck.

Meine Pläne haben sich nach letzter Woche eigentlich nicht geändert. Aber diesmal gibt es deutlich mehr Fotos und ein paar konkretere Überlegungen. 


Das Stöffchen für die Latzhose ist mittlerweile gewaschen und wartet auf den Zuschnitt. Das sollte sich definitiv irgendwann im Laufe dieser Woche machen lassen. Ich hoffe sehr, dass dieses Reststück für die Hose reicht und ich nicht improvisieren muss. Wenn doch, dann kriege ich das auch noch irgendwie hin. Zum Material kann ich in diesem Fall nicht viel sagen, da vom Tauschtisch, und mit Brennproben bin ich auch nicht so versiert. 


Für die Basic Shirts gibt es ein paar Baumwoll- und Viskosejerseys zu verarbeiten. Oben auf ein roter, nicht ganz so schlabbriger Viskosejersey. Darunter feine dunkelblau-weiße Streifen und darunter ein viel zu kleines Stück Sommersweat. Meine Idee wäre, es mit einem einfarbigen Rest zu kombinieren und das Shirt zu teilen. Mal sehen, was mir dazu einfällt. Damit würde ich vermutlich anfangen, ist der Schnitt dann nämlich nicht so meins, habe ich nur Reste dafür hergegeben. Was besagten Schnitt angeht möchte ich mich mal mit der Shirtbox extralang von Ellepuls austoben. Noch muss geklebt und ausgeschnitten werden, aber dann könnte ich ohne extra zu verlängern direkt loslegen. Es gibt viele Ausschnittvarianten, Rollkragen, Rundhals, V-Ausschnitt und UBoot, also viele Möglichkeiten zu experimentieren. Hoffentlich kann dies mein Basic Schnitt werden und die Shirt Produktion beginnen. 


Auch über einen eventuellen Cardigan hatte ich noch gesprochen. Das ist der Stoff, ein dicker Sweat mit weißen kleinen Stippen, schön kuschelig. Da bin ich mir, was den Schnitt angeht, noch sehr unsicher. Hier zuhause habe ich den Picea Cardigan von Fabelwald, der mir ganz gut gefällt. Den Cardigan JOne von Prülla finde ich auch super interessant, fraglich nur, ob der besondere Kragen bei dem schwarzen Stoff überhaupt auffällt. Und natürlich müsste ich den Schnitt noch kaufen und abpausen ... Ich bin unentschlossen und dankbar für Ratschläge. Vermutlich werde ich mich erst entscheiden, wenn es dann so weit ist. 


Dann ist mir noch etwas eingefallen, was ich immer mal zwischendurch nähen könnte: Sachen für Frühchen. Dank einiger sehr lieber Damen habe ich nun eine große Menge Stoff für dieses Projekt (via Sternchennähen) und würde da gerne ein wenig abbauen, und natürlich den Kleinen etwas Gutes tun. Das macht mich nämlich sehr glücklich und sorgt sicherlich für gute Stimmung im grauen November. Erstmal nehme ich mir die großen Stücke vor und schneide Decken zu, und dann mal sehen, was sich so ergibt.

Happy sewing, 

Julia

11. Oktober 2018

Herbstliches Granville Shirt

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Hallo ihr Lieben,


ich bin ja prinzipiell kein Mensch für Anlasskleidung. Unser Schrank ist viel zu klein, um Dinge unterzubringen, die nur einmal im Jahr getragen werden. Deshalb trage ich auch zu schickeren Anlässen meistens eher eine Bluse und schwarze Jeans, oder so. Bisher gab es bei mir aber auch noch nicht die berühmt berüchtigte Hochzeitswelle im Freundeskreis, dann ändert sich die Lage vermutlich. Trotzdem: Selten nähe ich etwas, um es zu einem bestimmten Anlass zu tragen. Anders ist es bei dieser Bluse, meinem neuen kleinen Schätzchen.


Da passt einfach alles zusammen. Schnitt und Stoff ergeben ein Teil genau nach meinem Geschmack. Angefangen hatte alles mit dem Material, bei dem es sich um ein Reststück Viskose handelt, die ich im Sommer irgendwann mal im Stoffladen vor Ort mitgenommen hatte. Da wusste ich tatsächlich noch nicht, was daraus werden soll, und das kommt bei mir wirklich selten vor. Klar, bei dem Material ist die Auswahl nicht so überwältigend, entweder Kleid oder Bluse. Und letzteres ist es dann geworden. 


Genäht habe ich die Granville Bluse von Sewaholic Patterns. Bisher aus eher steiferen Materialien wie Flanell oder Chambrey hat der Schnitt für mich super funktioniert, warum also nicht mal mit einem fließenden Stoff probieren? Gedacht, getan. Vorher nochmal eine Nummer größer abgepaust, also nun eine 12, mit der gleichen Verlängerung, überall 4cm. Die anderen Blusen sitzen zwar auch toll, spannen aber manchmal etwas über der Brust, das wollte ich nicht so gerne wiederholen. Ich hätte noch ein bisschen mehr nachdenken können, denn der dünne Viskosestoff fällt natürlich nochmal ganz anders, da hätte die kleinere Größe vermutlich ausgereicht. Auch die Ärmel sind etwas lang geworden, ich hadere aktuell noch mit mir, ob die Manschetten nochmal ab und etwa 2cm gekürzt werden müssen. So im Stehen ist es schon arg lang, wenn man sich bewegt natürlich etwas weniger auffällig. Was sagt ihr?


Der Kragen hängt ein wenig unmotiviert herum, trotz mehrfachem Einsatz von Viskose in allen Kragenteilen sowie der Knopfleiste. Mich stört es nicht, vermutlich fände ich eine super steife Knopfleiste und einen 1a stehenden Kragen eher seltsam bei so einem flüssigen Stoff. 
Eigentlich wollte ich die Bluse übrigens mit französischen Nähten verarbeiten, das finde ich bei Viskose immer etwas ordentlicher. Hatte ich dann natürlich vergessen, und keine Lust wieder aufzutrennen nach den ersten Nähten. Im Nachhinein schade, denn so wäre sie vielleicht noch ein bisschen enger geworden. 


Dieses schicke Bild illustriert gleich zwei Fakten: Zwei Tage Tragen erzeugen logischerweise ein paar Falten bei Viskose und tanzen lässt es sich in diesem Modell auch ganz gut. Was klasse ist, denn getragen habe ich sie zum ersten Mal zur Silberhochzeit meiner Patentante, erwähntem Anlass. Dass ich vor der Abfahrt nochmal schnell die Knöpfe an den Manschetten abtrennen und neu annähen musste, weil mir die Manschetten über die Hände rutschten, ist eine nette Anekdote.


Bei dem Grundton der Bluse handelt es sich übrigens um ein schönes Grau mit ganz leichtem Blau Einschlag. Auf einigen Bildern sieht es wie hellblau aus, das ist optische Täuschung, ok?
Der Schnitt sieht übrigens noch Brusttaschen vor, die habe ich aber wegen des eh schon unruhigen Musters weggelassen. Gesehen hätte man sie vermutlich sowieso nicht, warum also die Mühe machen. Und nutzen würde ich sie auch nicht. Gibt es Frauen, die Brusttaschen nutzen? Eventuell würde ich noch eine Zuschneiden um die doch sehr gleichmäßig platzierten roten Blüten zu kaschieren. Aber ich glaube, es ist quasi kein Stoff übrig geblieben und ich habe nichts mehr davon. Also fällt das auch weg. Nett, wenn sich alles von selbst erübrigt. 


Ich nutze ja nur sehr selten gemusterte Stoffe, und noch seltener welche mit einer Richtung, wo es also ein offensichtliches oben und unten gibt. Wie oft ich mich beim Herumschieben der Schnittteile auf dem Stoff (der muss ja optimal ausgenutzt werden) daran erinnern musste, alles so aufzulegen, dass nicht nachher eine Vogel irgendwo Kopf steht! 
Den gerundeten Saum mag ich sehr. Er ist zwar nicht unbedingt schön zu bügeln und umzunähen so ganz ohne Fältchen, aber die Mühe lohnt sich. 


Die Bluse hänge ich nun auf die virtuelle Kleiderstange von Sewlala und Nähfrosch und bin gespannt, in welcher Gesellschaft sie sich dort befindet. 


Happy sewing, 

Julia

9. Oktober 2018

Gemeinsam Nähen gegen das Novembergrau

Hallo ihr Lieben!

Durch Zufall habe ich heute den November Wetter Sewalong von küstensocke entdeckt, bei dem es darum gehen soll, ein schönes Kleidungsstück zu nähen, welches uns im grauen November ein bisschen Freude bringt. Was für eine tolle Idee! Nach dem Februar ist der November nämlich mein ungeliebtester Monat. Das einzige, was ihn schön macht, ist meistens die Vorfreude auf die Weihnachtszeit. Nun habe ich noch einen Grund mehr, mich zu freuen, nämlich gemeinsames Nähen. 

Beim Treffen dieser Woche soll es um die Inspiration gehen. Was soll genäht werden?
Ich möchte zu allererst eine Latzhose nähen. Meine Frohnatur aus Leinen ist ein absolutes Lieblingsstück, aber definitiv nicht für Herbst und Winter geeignet. Bei der Annäherung Süd habe ich ja zum Glück einen schönen Winterstoff gefunden, der hoffentlich für eine Latzhose ausreich. 


Im Bild ist es der Stoff oben links. Ich glaube, dass das ein ganz tolles Teil werden kann. 

Und ansonsten ... habe ich noch Stoffe für Shirts hier, das wäre tatsächlich ein gutes Thema für den Sewalong, denn Shirts fehlen definitiv, bzw. müssten einige eigentlich aussortiert werden. Und der November ist definitiv noch Zwiebel-Look Zeit, da können ein paar Shirts also gar nicht falsch sein. Oder aber ein kuscheliger Cardigan, auch dafür wäre noch Stoff da. Mal sehen, wonach mir ist wenn ich die Latzhose fertig habe. 


Happy sewing, 

Julia

6. Oktober 2018

Update No 30

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Hallo ihr Lieben,

noch immer ganz beflügelt von der Annäherung Süd melde ich mich zurück zu einem Update. Der regelmäßige Überblick über meine Strick- und Nähprojekte, der euch einen Einblick geben soll und in diesem Fall auch mir ein bisschen Überblick verschaffen soll. Eine Woche nicht zuhause, und schon habe ich keine Ahnung mehr, was ich geplant hatte und woran ich gerade arbeite.

Neu im Schrank


Das ist ja noch einfach, da brauche ich ja nur nachschauen, was neu da ist. Seit dem Wochenende natürlich mein größter Stolz, die neue Winterjacke, beziehungsweise -Parka. Anders als geplant ist die Kombination aus Trench Dry Oilskin und Steppfutter nicht genau passend für den Übergang, sondern tatsächlich so warm, dass dies meine Winterjacke wird. Für den oliv-farbenen Dry Oilskin, siehe letztes Update, habe ich ein neues, dünneres Futter gekauft, und das wird dann meine Übergangsjacke. Falls also noch jemand zugeschnittenes Futter aus Teddyfell und Thermolam braucht ... gerne bei mir melden. 


Auch fertig gestrickt habe ich, auch wenn die letzte Woche eher stofflastig war. Der Cardigan war schon davor beendet, ich zeigte ihn euch ja bereits am Mittwoch. Außerdem habe ich noch zügig eine Bonnet nach einer noch nicht veröffentlichten Anleitung von Sophia gestrickt, um diese zu testen. Die Mütze ist aus Resten entstanden, und als mir das schöne senfgelb ausging, fand ich zum Glück noch einen passenden Rest in Rot für die Kordel und den Saum. Nun ist ein weiteres schönes Geschenk fertig und wandert in die Kiste.



Auf den Nadeln




Nach den vielen Cardigans in letzter Zeit ist mir mehr danach, ein wenig Vorrat abzubauen und die ganzen Einzelknäule zu verwurschteln. Deshalb gibt es gerade eher kleine, schnelle Projekte bevor ich mich in das nächste Großprojekt stürze. Dafür liegt die Wolle aber bereit, sobald es also in den Fingerspitzen kribbelt, kann ich loslegen. 
Aktuell stricke ich gleich zwei blaue Projekte: Die Mütze aus zwei Garnen mit zum Glück quasi gleicher Lauflänge, sodass das aufgeregt bunte des dickeren Garns etwas zurückgenommen wird. Und die Socken aus Resten bzw. einer Haushaltsauflösung. Damit habe ich auch das erste Weihnachtsgeschenk begonnen. Ich stricke sie übrigens beide gleichzeitig, weil es sich ja nur um Restgarn handelt und ich so das meiste raus holen kann. Die linke ist schon bis zur Ferse gestrickt, die rechte Socke holt gerade noch auf. Danach kann ich dann schauen, dass beide Socken gleich lang werden.



Unter der Nadel


Wohl keine Überraschung: An der Nähmaschine beschäftige ich mich momentan mit dem Übergangsparka. Wird auch Zeit, denn meine Sommerjacken sind zumindest morgens und abends nicht mehr ausreichend warm. Mit Wollpulli drunter geht es noch ein wenig, aber wenn der Parka fertig ist, bin ich auf jeden Fall erleichtert. Ich habe mich für Flanell als Futter entschieden, das ist nochmal wärmer als einfache Baumwolle und hat auch ein bisschen Flausch, für kuschelig und so. Die Außenjacke ist komplett, beim Futter müssen nur noch Kapuze und Ärmel an den Körper und dann kann es eine Hochzeit geben. So nennt man es, wenn Futter und Jacke miteinander verstürzt werden - verheiratet. Ich bin also meinem neuen Parka schon ganz nahe. 
Was ich danach nähe, weiß ich selbst noch nicht. Ein paar stoffliche Neuzugänge hat es gegeben, ein paar Stoffe hatte ich noch hier ... mal sehen.


Neuzugänge

Da hat sich bei mir eine Menge getan, dafür, dass ich sonst nur Projekt bezogen einkaufe.  Naja, gekauft habe ich von den gezeigten Sachen eigentlich nur eine, aber fangen wir vorne an. Zum einen besitze ich dank zweifacher Spende und den Resten vom Tauschtisch (da habe ich mich für diesen Zweck erst am Sonntag kurz vor Schluss umgeschaut) nun eine ziemlich volle Kiste mit Stoffen für Frühchen. Wenn ich mal ein Zeitfenster finde, werde ich zunächst Decken aus den größeren Stücken zuschneiden, und dann kann mal ein ganzer Tag drauf gehen um Kleidung zuzuschneiden. Ich bin ganz doll dankbar für das Engagement der Spenderinnen, und die Frühchen sowie deren Eltern werden es bestimmt auch sein. 



Auch für mich habe ich auf dem Tauschtisch ein bisschen was gefunden. Ich fühle mich da ja immer etwas gierig, weil ich selbst halt kaum Stoff mitbringe, da ich keine Fehlkäufe oder Schrankleichen habe. Aber ich bin andersherum auch nicht als erstes zum Tisch gerannt, sondern habe immer mal wieder geschaut und was mitgenommen. Als erstes springt einem wohl der rote Stoff ins Auge, so auch mir. Die Qualität ist toll, ich schätze Baumwolle, aber sehr weich und schön im Fall. Daraus würde ich mir gerne eine Bluse nähen, vermutlich ohne Arme. Dann wären da noch zwei eher feste Stoffe (rechts und links vom roten), vielleicht ein Baumwolle-Leinen Gemisch? Auf jeden Fall sind es die gleichen Stoffe in unterschiedlichen Farben. Ich sehe Hosen für den Sommer, vielleicht Latzhosen, mal sehen. Zuerst hatte ich nur den grünen genommen weil ich ja aktuell total auf dem grün-Trip bin, dann sprach mich das blau aber etwas später auch an. Der Stoff oben links hat mich sehr begeistert, ganz weich fühlt er sich an, warm und fließend. Daraus möchte ich gerne eine Frohnatur für den Herbst nähen, denn den Schnitt liebe ich im Sommer sehr und kann ihn mir aus diesem Stoff auch sehr gut für die kältere Zeit vorstellen. Vielleicht wird das also mein nächstes Projekt, bevor der Herbst vorbei ist ... und der Fischgrät oben rechts sieht aus wie ein Rest vom Zuschnitt. Vielleicht eine Shorts, um sie mit Strumpfhose zu tragen, oder so.



Sogar ein wenig Garn hat den Weg zu mir gefunden. Das einzelne grüne Knäul war mein hart erkämpfter Kauf bei Mylys in Hamburg. Ich war dort mit dem Herzmann unterwegs und das Geschäft wurde mir wärmstes empfohlen. Leider bin ich einfach nicht in der Lage, spontan Garn zu kaufen. Der Freund hat mich ein bisschen ausgelacht und dann gefragt, warum ich nicht vorher nach einem speziellen Projekt geschaut habe um dafür Garn zu kaufen. Darauf hatte ich dann auch keine Antwort ... jedenfalls ist mein kläglicher Einkauf ganz bestimmt nicht mit zu wenig Angebot des Ladens zu erklären, da gab es wirklich viel tolles Garn und ich bin bestimmt drei Mal durchgegangen und habe alles angefasst. Letztlich ist es dieses eine Knäul für eine Mütze geworden, wie ich damals noch dachte passend zum Winterparka, jetzt wohl passend zum Übergangsparka. Ich bin mit einem grummeligen Gefühl aus dem Geschäft gegangen, das war nicht schön, weil ich mich über mich selbst geärgert habe. Neue Regel also: Entweder mit Einkaufsliste los, oder gar nicht erst fremde Wollgeschäfte aufsuchen. 
Die anderen beiden Garne stammen aus der Goodie Bag vom Wollfest Düsseldorf, das ich zwar nicht besucht habe, dafür aber eine nicht strickende Freundin, die freundlicherweise an mich gedacht hat. Das bedeutet dann wohl, dass es aus dem Sockengarn für sie Socken gibt, wo sie doch passenderweise grün so sehr liebt ...

Zu guter letzt muss ich noch sagen, dass ich vor allem eine Menge Inspiration dazu gewonnen habe. Bei der Annäherung Süd so viele verschiedene Frauen zu sehen, alle mehrheitlich in selbst genähter Kleidung, führt zu ganz vielen neuen Ideen, Motivation, Lust am Nähen. Ich hoffe, dieses Gefühl bleibt noch lange da, auch wenn alleine nähen nicht ganz so schön ist. 


Woran arbeitet ihr aktuell?


Happy sewing, happy knitting, 

Julia


Verlinkt mit: Woman on fire

3. Oktober 2018

Stormy Cables

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Hallo ihr Lieben!

Gefühlt ist innerhalb der letzten Woche, in der ich im Urlaub war, der Herbst hier in Münster angekommen. Es ist plötzlich ganz schön kalt, die Heizung wurde aus dem Sommerschlaf geweckt, draußen ist es grau und nass und Wolle hat ihren Weg an verschiedenste Stellen meines Körpers gefunden. Ab jetzt werden wieder täglich gestrickte Socken getragen, und am Montag habe ich die Wintersachen aus ihrer Kiste geholt, sodass mir jetzt wieder meine kleine Kollektion an Wollpullovern und -jacken zur Verfügung steht. Ich freu mich so! Außerdem kann ich euch so langsam zeigen, woran ich das letzte halbe Jahr gestrickt habe. Die Ergebnisse mag ich im Sommer nämlich nicht hier vorstellen, da ich sie dann sowieso nicht trage und es sich irgendwie falsch anfühlt. Wir haben also ein bisschen was nachzuholen, ihr Lieben. Los geht es antichronologisch mit dem zuletzt fertig gestellten Cardigan. 


Zum Glück besitze ich all diese wolligen und warmen Sachen, denn der Plan, meine Übergangsjacke am Wochenende zu nähen, ist ein bisschen gescheitert. So kann ich mich über die nächsten Tage retten ohne zu erfrieren in meinen Sommerjacken, mit etwas Wolle drunter ist es auf jeden Fall auszuhalten. 


Nach zwei farblich ziemlich fröhlichen Cardigans war ich vernünftig und habe beschlossen, dringend noch einen eher schlichten zu benötigen, der sich gut kombinieren lässt. Ein wenig fachsimpeln mit meinem kleinen Stricktreff hier in Münster, und schon hatte ich 300g von Sophias Garnqualität Nisse in der Farbe schiefer in der Tasche. Eine reine Merinowolle, die sich aber überhaupt nicht so elastisch und labbrig anfühlt wie man es oft von Merino kennt. Ich habe den Cardigan bisher zwar erst zwei Tage getragen, aber sowohl das als auch den ersten Handwasch-Gang hat er super überstanden. Kein Wachsen um drei Kleidergrößen, keine ultra langen Ärmel, die vorher nicht da waren. Ich mag das Garn!


Damit das schlichte Jäckchen schnell fertig und ein garantierter Erfolgt wird, habe ich mir eine Anleitung ausgesucht, die ich schon kenne: Den Featherweight Cardigan von Hannah Fettig habe ich vor einiger Zeit schon mal gestrickt und trage ihn immer noch gerne. Trotzdem habe ich ein paar Änderungen vorgenommen, damit dieser hier noch besser wurde (und es hat geklappt!).


Statt mit der vorgegebenen Nadelstärke 4mm habe ich mit 3,5 mm gestrickt. Das ergab das schönere Maschenbild, auch, wenn ich dafür ein bisschen rechnen musste, denn natürlich passte die Maschenprobe damit nicht. Daher habe ich gleich zwei Größen größer gestrickt als beim letzten Cardigan, zum einen, um eben die abweichende Maschenprobe auszugleichen, zum anderen, weil der blaue Cardigan doch ziemlich spack sitzt und ich es lieber etwas lockerer wollte. Eine Grundvorraussetzung für Kombinierbarkeit, wie ich finde. 


Der Cardigan wird von oben in einem Stück gestrickt, mit Raglanschrägen. Eigentlich werden dann die Ärmelmaschen stillgelegt und der Körper des Cardigans gestrickt. Weil ich aber, wenn möglich, mit den 300g Garn auskommen wollte, habe ich zuerst die Ärmel gestrickt. Während ich bei einem offenen Cardigan nämlich nicht so pingelig bin, was die Länge des Körpers angeht, müssen die Ärmel definitiv lang genug sein. Die Anleitung schreibt halb lange Ärmel vor, was ich ignoriert habe. Anstatt in jeder 10. Runde Maschen abzunehmen, habe ich das in jeder 11. gemacht um so schon etwas Länge zu gewinnen. Nachdem die Abnahmen dann erfolgt waren, habe ich noch ein ziemliches Stück einfach glatt rechts gestrickt, um dann mit einem Bündchen zu enden. Dieses habe ich mit dem Tubular Bind Off abgekettet, was aufwändig, aber auch irre schön ist, wie ich finde. 


Die glatt rechten Reihen des Körpers haben sich dann natürlich ganz schön gezogen, ziemlich langweilig war das. Um wenigstens ein klein wenig mitdenken zu müssen, habe ich eine "Fake-Seitennaht" eingebaut, also jeweils an den Seiten eine Masche kontinuierlich links gestrickt. Das gibt einem glatt rechts gestrickten Stück mehr Form, habe ich gelesen, und sieht auch noch nett aus. Auch hier habe ich mit Bündchen und Tubular Bind off abgeschlossen. Blieb nur noch der rundum verlaufende Kragen übrig. 


An dieser Stelle war ich dann erstmal etwas ratlos. Die Anleitung schlägt zwei Möglichkeiten vor, entweder glatt rechts, sodass die Kante sich einrollt (mag ich nicht) oder Bündchen. Das hat mir aber auch irgendwie quer gelegen, so langweilig und irgendwie einfach nicht das, was ich wollte. Ein hoch auf Ravelry, wo ich ein wenig in den fertigen Projekten gestöbert habe und schließlich auf den Cardigan von acacia09 gestoßen bin. Ihr Kragen mit kleinen Zöpfen war genau das, was ich haben wollte, wodurch der Cardigan dann ganz zügig fertig wurde.


Nur ein paar Gramm sind vom Garn übrig geblieben, als ich das fertige Teil ins Waschbecken gelegt habe. Wie schon erwähnt, hat das Bad dem Cardigan nur gut getan, er ist noch weicher, ein bisschen lockerer, aber genau richtig, sodass er total schön fällt und sich irre gemütlich trägt. Ich glaube, das wird ein echtes Basic in diesem Winter. 


Ich trage übrigens noch zwei weitere selbst gemachte Kleidungsstücke auf den Bildern, meine neue Jeans und das rote Tuch habe ich hier schon mal vorgestellt. 

Habt ihr schon wieder zum Strickzeug gegriffen? Oder strickt ihr, wie ich, das ganze Jahr über?

Ich husche nun rüber zum Me Made Mittwoch und schaue mal, ob mir dort eins der am Wochenende bei der Annäherung Süd genähten Teile begegnet. Ich werde noch ein paar Wochen warten, bis ich meins präsentiere, da es doch eher in den Winter passt. 

Das Projekt habe ich außerdem bei Ravelry eingestellt, falls ihr dort schauen möchtet. 


Happy knitting, 

Julia