Hallo ihr Lieben,
weil ich es selbst langweilig finde, einen ganzen Post über ein einziges Paar Socken zu verfassen (was ich mir da einfallen lassen müsste, um eine angemessene Menge Text zu den Bildern zu tippen, herrje, das wäre nur Quatsch) habe ich eine Weile gesammelt und kann euch nun mit Socken zuschmeißen wie Kinder an Karneval mit Bonbons. Spannende Nebengeschichte, ich bin an Karneval mal fast von einem der Wagen überrollt worden. Andere Menschen haben mich schnell genug wieder hochgezogen, aber vermutlich ist das der Grund, warum ich Karneval nicht mag und immer bereitwillig arbeite. Das, oder aber die grauenhafte Musik und die Kälte. Vielleicht auch eine Kombination. Wollsocken helfen übrigens gut bei Kälte! Na, wenn das mal nicht eine gelungene Überleitung war. Danke, kleine Tasse Glühwein.
Die meisten Leute, die regelmäßig von mir bestrickt werden - oder besser gesagt deren Füße - tragen Schuhgrößen mit einer vier vorne. Eigentlich stricke ich die kleinsten Socken für mich, alles andere ist größer. Nicht so bei diesem schönen Paar, denn für eine liebe Freundin durfte ich niedliche Socken in 37 stricken. Einmal geblinzelt, fertig waren sie! Die weihnachtlich anmutende Wolle hatte ich im Ausverkauf bei unserem hiesigen Supermarkt gekauft. Zwei 50g Knäule Schachenmayr Regia die gleich aussahen (im Nachhinein habe ich dann auch die unterschiedlichen Farbnummern erkannt). Tja, erst beim Stricken der zweiten Socke durfte ich feststellen, dass zwar die Farben gleich, die Rapporte aber unwesentlich länger sind. Die oben liegende Socke hat am Fuß breitere Streifen als die unten liegende, wie ihr sehen könnt. Bei so winzigen Füßen hat das eine 50g Knäul aber logischerweise bis zum zweiten Fuß gereicht, und ich hätte die komplette Socke nochmal auftrennen müssen, hätte ich da irgendwas ändern wollen. Wobei fraglich ist, was ich hätte machen können. Entweder zwei sehr verschiedene Socken, oder den Fuß der ersten Socke nochmal ribbeln und ebenfalls aus dem anderen Garn stricken. In beiden Fällen: Nö. Die Beschenkte wird die Socken wertschätzen, egal, wie sie aussehen, und das ist mir das wichtigste. Weil ich bei Ringeligen Socken gerne eine kontrastreiche Ferse mag, fragte ich bei Sophia an, die meines Wissens einen gut ausgestatteten Bestand an Sockenwollresten hatte. Und natürlich fand sich darin ein perfekt passender Rest blau, den ich verstricken durfte. Wollige Freunde sind die besten Freunde!
Chronologisch bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, aber ich meine, dass dieses Paar nach dem ersten kam. Für eine Freundin hatte ich mir zu ihrem Geburtstag im Sommer überlegt, dass sie von mir gestrickte Socken bekommen sollte. Auch bei ihr war ich mir sicher, dass sie die Arbeit wertschätzen würde (Grundeigenschaft um für gestrickte Socken von mir qualifiziert zu sein) und außerdem stand bei ihr im Herbst eine OP an, sicherlich ein guter Zeitpunkt für warme Wollsocken. Es wurde November, bis wir gemeinsam eine Gelegenheit fanden, um Garn zu kaufen, dafür habe ich dann aber reingehauen und die Nadeln geschwungen. Aber auch Größe 38 finde ich niedlich und war daher schnell gestrickt. Und weil ich pink nicht mag, kommt mir Garn in dieser Farbe selten auf die Nadel, was es nochmal spannender macht. Denn nur weil ich die Farbe nicht anziehen mag, heißt es ja nicht, dass ich nicht gerne damit stricke. Auch dieses Garn stammt übrigens aus dem Hause Schachenmayr.
Ab hier gerät die Timeline ein wenig durcheinander. Dieses Paar Socken habe ich nämlich zuerst gestrickt, im Frühherbst schon. Wie immer bekommt mein liebster Bruder ein Paar Socken von mir zu Weihnachten, er ist nämlich mit Abstand der Mensch, der davon am meisten profitiert, trägt er sie doch jede Nacht, das ganze Jahr. Meinen kleinen Sockenmarathon habe ich also mit Schuhgröße 47 begonnen ... dass mir danach alles winzig vorkam, ist irgendwie logisch, oder? Für diese Socken habe ich Reste aus einer Haushaltsauflösung genommen, die sehr schön zusammen passten. Um ein wenig Spannung einzubauen, habe ich ein kleines Muster am Bündchen und an der Spitze eingebaut und dafür von meiner üblichen Nadelstärke 2,5mm auf 3,0 mm gewechselt, da es mit den Flotten sonst unweigerlich enger geworden wäre dort. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, und da ich von der Spitze aus gestartet habe, ist bis auf ein paar Zentimeter auch wirklich alles von dem Garn weg. Klasse, oder?
Die Reihenfolge stimmt wieder, das hier ist mein zuletzt gestricktes Paar Socken. Grün, wie euch auffällt, wie euch vielleicht in den letzten Wochen öfter über den Weg gelaufen ist. Ich weiß nicht mehr, wo ich zuerst davon gelesen habe, deshalb kann ich hier niemanden bewerben, aber irgendwo las ich von der Aktion Grüne Socke. Im Rahmen dieser darf man ein Paar grüner Wollsocken stricken, sie an die Selbsthilfegruppe Ovarsh schicken und diese verteilt sie dann am 06.12. zu Nikolaus an Frauen, bei denen Eierstockkrebs diagnostiziert wurde. Die Socken sollen sie durch die Behandlung begleiten und dabei wärmen, ist das nicht ein schöner Gedanke? Da mein Herz für solche Aktionen schlägt und ich passenderweise ein Knäul grüne Sockenwolle da hatte (was bei einem kaum existierenden Stash wirklich Zufall ist) waren schnell Socken in 39 gestrickt. Zusammen mit einer kleinen Notiz und so einem Taschentuchdingsi habe ich die Socken verschickt und hoffe, dass die eingestrickte Zuversicht ankommt. Wer ein Lager mit fertigen Socken (oder Turbo-Hände) hat, kann ja mal schauen, ob noch ein grünes Paar vorhanden ist. Bis zum 1,12. dürfen die Socken noch verschickt werden. Ich sag ja, Turbo Hände.
Alle Socken sind mit dem Sockenwunder gestrickt, Nadelstärke 2,5mm. Spitzen und Fersen stricke ich mit dem Nadelspiel. Zwei Paar sind mit Afterthought Ferse versehen, zwei Paar mit ganz normaler Käppchenferse. Dazu habe ich mehr in meinem kleinen Tutorial erzählt.
Alle Socken habe ich auch bei Ravelry angelegt, falls ihr mehr Infos zu Garnen usw. benötigt.
Happy knitting!
Julia
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