9. Mai 2019

Expelliarmus, Wingardium Leviosa und ein Zopf

Hallo ihr Lieben,

ich weiß nicht ob ihr euch noch erinnert, aber Anfang letzten Jahres gab es ein ähnliches Ereignis wie heute auch: Ich habe euch all die gestrickten Mützen aus dem letzten Jahr gezeigt. Weil eine Mütze für einen ganzen Beitrag irgendwie zu wenig Inhalt ist, sammele ich da gerne, genau wie bei Socken auch. Und weil ich schon eine gute Auswahl an Mützen habe, kommt dabei auch gar nicht so viel zusammen, seit dem letzten Beitrag habe ich genau drei Mützen gestrickt, und die will ich euch heute mal näher vorstellen.



Die erste Mütze habe ich aus den Resten meines Boxy gestrickt (nochmal danke für all eure lieben Worte dazu ♥) weil ich noch gar keine rote Mütze besitze und sich Restgarn einfach super in Mützen verstricken lässt. Zuerst wollte ich eine ganz schlichte Beanie stricken, nach der bewährten Sockhead-Hat Anleitung. Dann dachte ich mir aber, warum es so einfach halten? Und habe selbst ein wenig probiert.


Dabei herausgekommen ist Expelliarmus, meine erste veröffentlichte Anleitung auf Ravelry. Oh man, ist das aufregend, wieso hat mir das keiner gesagt? Die Anleitung ist bis Sonntag noch kostenfrei und existiert eigentlich nur deshalb, weil ich fand, wenn ich mir schon selbst was ausdenke, kann ich es auch aufschreiben. Habe ich dann auch gemacht, auf Englisch und Deutsch, also könnt ihr selbst gerne auch loslegen. Ich würde mich bestimmt scheckig freuen, wenn ich da irgendwann ein angelegtes Projekt sehe...


Zurück zur Mütz. Sie beginnt mit einem doppelten Bündchen, für mich bei Mützen mittlerweile Standard, und entwickelt dann ein kleines schlichtes Muster aus Zacken bevor es später in Abnahmen übergeht. Ich habe sie bewusst lang gestrickt, denn zum einen sitzen sie dann immer gut, zum anderen kann ich jegliche Frisur darin unterbringen (Knödel, Zopf...). Für diese Mütze habe ich zum ersten mal Nadeln von Pony Needles ausprobiert, die gab es auf der H+H in so schön mützenfreundlichem Format: 3,25mm und 40 cm Rundnadel. Das Design fand ich ja sehr spannend, und am allerbesten, dass die Firma gerade auf Plastikfreie Verpackung umstellt. Dementsprechend waren Nadeln und Seil in kleinen Pappverpackungen, lobenswert. Dennoch sind die Nadeln bei mir schnell durchgefallen, als sich die Schraubverbindung mitten im Stricken gelöst hat, was ich zum Glück bemerkt habe bevor alles von der Nadel rutschte. Aber ab dem Zeitpunkt habe ich paranoid alle paar Maschen die Übergänge gecheckt, was das Strickerlebnis dann doch eher trübt. Es ist danach nicht wieder passiert, aber mein Vertrauen in die Nadeln ist ordentlich angeknackst.


Die Mütze habe ich größtenteils im Urlaub gestrickt, dementsprechend sind da viele schöne Erinnerungen mit reingeflossen. Und dort habe ich auch über einen potentiellen Namen nachgedacht. Schnell war ich in der Harry Potter Welt angekommen, ist das doch ein Ort, wo ich mich unglaublich wohl fühle, ähnlich wie in der Strickwelt. Kurz habe ich über verschiedene Charaktere nachgedacht, fand dann aber, dass es viel cooler wäre eine Mütze nach einem Zauberspruch zu benennen. Und in dem Moment hatte ich dann auch den Expelliarmus im Kopf, der ja im Film immer durch einen roten Lichtstrahl dargestellt wird und mit seiner Abwehrfunktion auch irgendwie was zackiges hat. Passt perfekt, fand ich. Was sagt ihr? Gefällt euch die Mütz? Würdet ihr sie vielleicht nachstricken? Wenn ja, teilt sie doch gerne mit dem #expelliarmushat, damit ich sie finde und mir einen Ast freuen kann.


Diese Mütze hier gibt es schon viel länger, seit letztem Herbst um genau zu sein. Gestrickt habe ich sie aus Resten, nach einem selbst erstellten Muster, weil ich auf Ravelry einfach nichts passendes finden konnte. Ihr könnt es vielleicht schon kommen sehen: Auch hier habe ich aufgeschrieben, was ich gemacht habe, und die Anleitung veröffentlicht. Auch in diesem Fall bis Sonntag kostenfrei.


Die Mütze ist ein wenig fester vom Material, was durch das mehrfarbige Stricken kommt. Trotzdem hat sie ein wenig mehr Länge als mein Kopf, ihr wisst schon, Zopf und so. Das Bündchen ist auch hier doppelt und nach innen gefaltet und zusammengestrickt. Ich bin immer noch sehr verliebt in dieses kleine Muster und könnte drölfzig Mützen stricken, wenn ich denn so viele Reste hätte.


Hach. 
Auch hier sollte es für die Namensgebung natürlich ein Zauberspruch sein. Und auch hier waren es schnell die Farben, die mir eine Idee gaben: Wingardium Leviosa ist ein Zauberspruch, der sicherlich vielen in Erinnerung bleibt. Hermine, die Ron die Betonung in einem ätzenden Klugschei*er-Tonfall beibringt, diese Szene habe ich quasi vor Augen, und dominant darin sind die Uniformen der Kids, die farblich ziemlich gut zu meiner Mütze passen.


Die Mütze hat mich jetzt durch einen Winter begleitet und sich sehr bewährt. Sockenwolle ist einfach Top für Mützen, so schön robust wenn sie tagsüber mal in der Tasche herumgetragen wird oder auf dem Rad Regen/Schnee/Sturm abbekommt. Ich mag meine Mütz!


Das Stricken dieser Mütze hat mir definitiv am meisten Freude bereitet. Mehrfarbiges Stricken ist mein persönlicher Held, da schlägt direkt das Herz höher und ich gerate in einen Flow. Wenn es dann noch so eingängie Muster sind wie dieses hier, dann ist so eine Mütze ratz fatz fertig. Probiert es doch mal aus!


Die letzte im Bande unterscheidet sich in mehreren Dingen von den anderen beiden: Ich habe sie nicht selbst entworfen, das Garn ist deutlich dicker und leider sitzt sie auch nicht so gut wie die anderen. Aber mal von vorne. 
Treue Leser wissen, dass ich die wohl schlechteste Garn- und Stoffkäuferin bin. Ohne konkreten Plan schaffe ich es nicht, Material zu kaufen, so sehr ich es auch will. Fast so geschehen bei einem kurzen Abstecher in Hamburg. Unbedingt wollte ich mylys besuchen, schlörte den Freund dorthin, nur um dann innerlich fluchend eine halbe Stunde durch den Laden zu schlendern weil ich zwar unbedingt etwas mitnehmen wollte, aber nicht wusste, was. Eher als Verzweiflungstat kam dann ein Knäul schöne grüne Wolle von De Rerum Natura mit, ein mir bis dahin unbekannter Garnhersteller.


Der Plan war, daraus eine Mütze passend zum neuen Mantel zu stricken, denn auch grün gibt es in meiner kleinen feinen Mützen-Sammlung ansonsten nicht. Zurück zuhause habe ich mich nach einer passenden Anleitung umgeschaut und mich schnell für den Traveling Cables Hat von Purl Soho entschieden. Die verschiedenen Zöpfe sind total schön, und die Anleitung ist umsonst. Im Urlaub mit meiner Mama und der Hundeschwester habe ich diese Mütze dann gestrickt, also auch hier: Beste Erinnerungen fest mit eingewoben.


Leider bin ich mit dem Sitz nicht ganz so zufrieden. Die Zöpfe ziehen das Gestrick ganz schön zusammen, die Mütze hat die Tendenz, nach oben hin abzurutschen. Sie ist außerdem ein bisschen länger, lässt sich aber nicht nach unten hin leicht einklappen, sondern steht so zipfelig hoch. Ich bin noch am überlegen, ob ich da mit ein paar Handstichen eine Falte fixiere, oder die Maschen nochmal aufnehme und die Mütze kürzer stricke, damit sie am Kopfende abschließt. Oder vielleicht verschenke ich sie auch an jemanden, der mit dieser Art Mütze etwas anfangen kann. Wobei mir das eigentlich zu schade wäre, denn sie soll ja ein Erinnerungsstück bleiben. Vielleicht habt ihr ja noch Ideen?


Das war sie, meine kleine Mützen-Modenschau. Welches Modell gefällt euch am besten? Habt ihr Lust, eines nachzustricken? Ich freue mich über euer Feedback!

Happy knitting, 

Julia

Ravelry
Expelliarmus: Projekt und Anleitung
Wingardium Leviosa: Projekt und Anleitung
Zopfmütze: Projekt

6 Kommentare:

  1. Ich mag alle 3 Mützen. Die Zöpfemütze sieht toll aus, aber ich glaube die müsste geribbelt werden um zu sitzen. Ich würde das Bündchen entweder 2-3 nadelstärken kleiner stricken oder dann oben in die Zwischenräume überall eine weitere Masche reinmogeln. Besonders schön finde ich an der Mütze dass die Streifen vom Bündchen im Zopfmuster fortgeführt werden. Daher ist wohl das Reinmogeln die bessere Lösung - da bleiben die Zöpfe gleich.
    Und dann hätte ich noch eine ganz andere Frage. Drops Supersale, deine und sewing addicteds Kofte sind dran Schuld dass ich jetzt auch dringend eine Kofte willbrauche! Meinst Du Drops Karisma wäre da das Richtige? Ich bin eigentlich empfindlich gegen kratzige Wolle und die geht nur wenns richtig kalt ist, aber das wäre ja auch eine Jacke für richtig kalt. Aber für eine erste Kofte, erstes mal steeken und als Superlangsamstrickerin mag ich halt auch nicht gerne so viel Geld reinstecken. Und mit NS 4 sollte das für mich machbar sein.
    Deine Zackenmütze stricke ich sicher nach. Die wird abgespeichert.
    LG
    Martina

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    1. Hey Martina,

      danke für deine Ideen! :)
      Die Karisma habe ich glaube ich schonmal gestrickt und die ist wirklich ein bisschen kratzig. Ansonsten sollte die steek-bar sein.
      Liebe Grüße!

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  2. Alle drei sind toll! Glückwunsch zum Schreiben der Anleitungen! Und doch würde ich (mindestens!) die Bunte nicht frei verfügbar lassen. Da steckt Arbeit drin und Herzblut. Du musst damit ja nicht reich werden, aber wenn es für das eine oder andere Knäuel Wolle reicht, hätte das doch was, oder nicht?

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  3. Hallo Julia,

    die Mützen sind toll. Vor allem die Wingardium Mütze hat es mir angetan. Die ist sofort auf meine Muss-ich-haben-Liste gelandet. Als großer Ron Fan ist das natürlich eine Selbstverständlichkeit. :)

    Vielen Dank für die schönen Anleitungen.

    Liebe Grüße
    Sissi

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