15. Januar 2021

Hoodie Luke und Weste Wooldlöper

 Hallo ihr Lieben, 


heute möchte ich einen Teil dessen zeigen, was ich zum Weihnachtsfest genäht und verschenkt habe. Ich bin nämlich sehr stolz drauf und ebenso glücklich, dass sie passen und gefallen. 

 
Da wäre als erstes diese Weste für meinen Papa. Ich habe ihn ja jetzt schon öfter benäht, bisher hauptsächlich mit Pullovern, die er auch fleißig und gerne trägt. Deshalb war ich ein bisschen ratlos, was es zu Weihnachten geben sollte. Da er aber jeden Morgen eine Steppweste überzieht, wenn er zur Arbeit fährt (also, sobald es etwas kühler wird), dachte ich, die langeweilige gekaufte könnte ich doch mal durch eine viel schönere, hochwertigere genähte ersetzen. 
 

 Gesagt - getan! Das Schnittmuster stand sofort fest, die Wooldlöper von Rabaukowitsch habe ich schon so oft gesehen und jedes Mal einfach unglaublich schön gefunden. Ein wenig unklar war ich mir dann mit der Größe, denn mein Papa ist im Gegensatz zum Rest der Familie ja etwas kleiner. Aber da berät das Ebook ziemlich gut, sodass ich mich entschieden habe, 4cm am Körper zu kürzen. Es hätten auch ein wenig mehr sein dürfen, aber besser zu lang, als zu kurz, oder? Ansonsten habe ich eine 48 genäht, den Rücken in einer 50er Weite, um dem Bäuchlein ein wenig Platz zu lassen.

 Zu Anfang stand aber natürlich die Materialsuche. Ganz entgegen meinen Erwartungen wurde ich im Stoffladen vor Ort fündig und konnte diesen tollen Walk aus Schurwolle sowie einen wunderbaren weichen Baumwollfleece für das Futter kaufen. Nur die Kordelenden habe ich bestellt, alles andere dort gekauft. Ich war sofort verliebt in die Stoffkombi; blau trägt mein Papa gerne und grau geht ja eh immer. Und alles so weich und warm und ohne Plastik! Herrlich.

 Der Zuschnitt war ganz schön fusselig und fummelig, hatte ich den Stoff doch recht knapp bemessen für die Aufteilung, die mir vorschwebte. Aber zum Glück hat alles gepasst und auch das Niesen war irgendwann dann beendet. Ich habe allerdings ernsthaft überlegt, mit Mundschutz zu nähen, damit es nicht so in der Nase kitzelt. Die Dinger hat man ja aktuell massig zuhause. Die Anleitung ist super bebildert und gut verständlich. Nur bei den Ärmelbündchen habe ich Mist gebaut und es mir zu einfach gemacht. Das geht aber auch in meinen Kopf nicht rein, was da wie ineinander verdreht werden muss. Jedenfalls war da der Nahttrenner involviert...

 Zwei dieser Wonder Clips und eine Nadel hat das Projekt zerstört, meine Overlock ist auch über ihre Grenzen hinaus gekommen, sodass ich letztlich einige Stellen mit der Nähmaschine genäht habe. Aber das Ergebnis macht das alles wieder wett. Ich war so zufrieden mit der Weste, hätte sie meinem Papa nicht gefallen, ich hätte sie einfach selbst genommen.

 Aber sie gefällt ihm, also muss ich mir wohl irgendwann mal eine nähen. Oder erstmal einen Fleecepullover aus diesem schönen Stoff, da gab es noch weitere Farben. Naja, dafür müsste aber erstmal dieser Lockdown beendet sein, sonst komme ich an das Material nicht ran. Was nicht schlimm ist, hier liegt noch genug zu vernähen und in meinem Kopf rattert es auch sehr wild herum. 

Noch einen weiteren Mann habe ich benäht, dabei hatte ich mir geschworen, das nicht wieder zu tun, nachdem das letzte Projekt (ein Hemd) ein Reinfall war. Saß nicht, obwohl ich den Schnitt in der Größe schonmal genäht hatte. Noch dazu habe ich einen sehr kritischen Freund, was Passform, Farben und Haptik angeht. Aber irgendwie konnte ich nicht anders und wollte gerne einen kuscheligen Hoodie für ihn nähen. Sollte der nicht zusagen, würde er zumindest zum chillen im Haus geeignet sein. Oder, wie bei der Weste, in meinen Schrank wandern.

Ich habe also einen grau melierten Sweat mitgenommen, von innen schön flauschig und ansonsten herrlich neutral. (Fast) passender Bündchenstoff und dann noch eine Kordel von Stoff und Stil, die genau so aussieht wie in gekauften Pullovern oder Sweatjacken.

Bisher hatte ich nur Mr.Comet als Schnittmuster für einen Herrenhoodie ausprobiert, der kam bisher gut an, war aber mit den Raglanärmeln und Einsätzen an den Seiten nicht das, was ich mir hier vorgestellt hatte. Also habe ich Luke von Pattydoo gekauft; Shirt Max passt und gefällt dem Freund nämlich gut, also warum nicht direkt bei der Designerin bleiben, die ihm zusagt? Eben.

Eine kleine persönliche Note konnte ich mir aber nicht verkneifen und habe auf Etsy dieses schöne Herz-Bügelbild gekauft. Ich fand die Idee total gut, aber ratet mal, wer die mühsam genähten Zick-Zack-Stiche wieder aufgetrennt und dann im Internet recherchiert hat, wie man ein Bügelbild wieder vom Stoff bekommt? Jup. Also, wer Interesse hat, es war ein 5er Set und ich hätte noch 4 übrig...

Nachdem ich ein paar Pullover ausgemessen habe, habe ich mich für XL entschieden, damit es auf jeden Fall gemütlich und locker sitzt. Ansonsten habe ich entlang der Kurzanleitung genäht, ich hasse Videoanleitungen abgrundtief und habe zum Glück schon genug Pullover genäht, damit mir die Schritte klar sind. Bei der Kapuze habe ich allerdings eine kleine Änderung gemacht, damit es keine sichtbare Nahtzugabe im inneren gibt: Ich habe erst die Futterkapuze rechts auf links innen angenäht, dann die Nahtzugabe der äußeren Kapuze nach innen umgeschlagen und auf die noch offene Kante gesteckt, dann abgesteppt. So mache ich es bei Hemd/Blusenkragen zum Beispiel auch. 

Ich freue mich, wenn ich die beiden in ihren neuen Kleidungsstücken sehe und hoffe, dass sie viel getragen werden. Nichts macht mich glücklicher! 

Happy sewing, 

Julia




8 Kommentare:

  1. Eine schöne Weste! Die Armlochbündchen waren da auch für mich eine Herausforderung. Mal in die Richtung nähen soweit man kommen, dann in die andere....und das bei Größe 86, da habe ich auch geflucht. Aber das Ergebnis zahlt sich aus. Es ist wunderbar innen keine Nahtzugabe zu sehen!
    Der Pulli ist auch schön, wahrscheinlich wäre ein Bügelbild in schwarz/weiß passender gewesen. Hat es sich denn rückstandslos entfernen lassen? LG Ina

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    1. Hallo Ina, ja, ich habe da wirklich geflucht. Glaube ich sofort, dass die kleine Größe noch schwieriger war!
      Das Bügelbild ist rausgegangen, zum Glück. Habe erst mit viel Dampf und nassem Handtuch dazwischen gebügelt bis der Kleber weich war, dann konnte ich es abziehen. Die Kleberreste haben sich dann gut an Backpapier festgepappt beim Bügeln. Und irgendwas war noch richtig im Stoff, da hat die gute alte Gallseife geholfen :)

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    2. Haha, ich dachte dein Bester hat das Bügelbild wieder abgefriemelt ;) Für das nächste Mal weißt du nun wie es geht, da sparst du dir immerhin die Recherchezeit.

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    3. Nein, das habe dann doch lieber ich gemacht ;) Und ja auch was draus gelernt.

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  2. Du kannst in deinem Stoffladen bestellen und einen Abhol-Termin vereinbaren, das geht auch zu Corona-Bedingungen!

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    1. Da macht aber nicht jeder Stoffladen mit :) Ist ja keine Pflicht.

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  3. Was für tolle Geschenke, da haben sie sich aber zurecht gefreut! Ich finde besonders die Weste eine tolle Idee, sowas könnte ich auch mal gebrauchen. Ich nähe lustigerweise auch gerade einen Luke für meinen Freund. Leider ohne den hohen Kragen und ich fürchte, ich hätte den Halsausschnitt verändern müssen für eine Variante mit normalem Bündchen als Abschluss. Der Halsausschnitt ist aktuell zu weit und merkwürdig oval (halt auf den Stehkragen angepasst). Ich weiß gerade noch nicht, ob ich das mit einem breiteren Bündchen retten kann und hier geht's ähnlich kritisch zu, wie du es auch beschreibst. Und nachdem ich das Halsbündchen leztes Wochenende zwei Mal abgetrennt habe, drücke ich mich gerade davor weiterzumachen. Manchmal ist es echt frustrierend bei diesen Männer-Nähprojekten.
    Liebe Grüße
    Jenny

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    1. Hey Jenny,
      wirklich ein witziger Zufall! Vielleicht kannst du es noch retten, wenn du so ein Dreieck einnähst, wie das oft bei Kauf-Pullovern ist? Das dann so gecovert ist? Ich wünsche dir ganz viel Erfolg dabei, egal, wie es wird. LG

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