19. Januar 2021

Rückblick 2020

Hallo ihr Lieben, 

so, ich habe es endlich geschafft und alles, was ich im Rahmen des Rückblicks zeigen will auf dem Blog untergebracht. Das ist zwar immer noch nicht alles, was in 2020 entstanden ist, aber eben die Teile, die mir besonders viel bedeuten oder auf die ich insgesamt stolz bin. 

Es gibt auch schon einige anderes Jahresrückblicke auf dem Blog, falls ihr mal stöbern wollt: Aus 2016, 2017, 2018, 2018-2, 2019. In diesem Jahr teile ich meine Kleidung mal wieder in die schönen Oscars von Nina ein; wie im letzten Jahr alles nochmal anzuziehen, da fehlte mir einfach die Lust zu, obwohl ich es toll fand. Aber 2020 ist eben anders, in allen Bereichen. 

Das am häufigsten getragene Kleidungsstück (Hauptdarsteller:in) ist bei mir wohl zum einen das schlichte Basicshirt in hellblau, ich meine, das muss ich nicht weiter erläutern, oder? Und zum anderen, ein Überraschungs-Sieger, das Kleid Wanda. Ich habe immer wieder danach gegriffen und mich jedes Mal so wohl darin gefühlt, wenn mir mal wieder ein schöner Jersey über den Weg läuft, werde ich mir ein weiteres Kleid nähen. 

 
 
Der beste Kombipartner (Nebendarsteller:in) war für mich wohl das Ogden Shirt. Das geht zur Hose, zum Rock, ganz egal. Ich habe schon einige Tops nach diesem Schnitt genäht und werde es vermutlich auch immer wieder tun. Bis ich für alle Gelegenheiten eines habe :) 



Die aufwändigste Verarbeitung (beste Regie) wird ebenfalls doppelt besetzt, gleich zwei große Projekte haben mir in diesem Jahr so einiges abverlangt. Da wäre zum einen die Draufgängerin, ein Jackenschnitt, den ich aus zwei alten Lederjacken und Teddyfell zu einer ziemlich coolen Jacke genäht habe. Aber alleine alle Teile aus dem vorhandenen Material herauszubekommen war schon ein Kampf, und das Nähen, nun ja, viele dicke Stellen und halt Leder, ihr könnt es euch vorstellen? 

Dagegen war die Regenjacke fast ein Klacks, aber trotzdem hier aufzuführen. So Jacken sind eben nicht innerhalb von zwei Tagen genäht, da kommt erst ein Probeteil, dann die Überlegung zu Details, welche Taschen will ich, was ist mir wichtig, und dann das Nähen, was durch Futter und Co. auch immer viel Zeit in Anspruch nimmt. 


Mein Lieblingsschnittmuster (bester Schnitt) in diesem Jahr sollte auch das Ogden gehen, das staubt gleich doppelt ab. Ich habe es aber auch drei Mal genäht, im Jahr davor zwei Mal, alles vor lauter Freude darüber, dass ich damit zwei Irrtümer aufgedeckt habe: Dass ich V-Ausschnitt und dünne Träger an mir nicht mag. Da muss ich natürlich aufholen, was ich all die Jahre verpasst habe!

Die beste Anleitung (Drehbuch) hat für mich Svenja von Lotte&Ludwig mit dem Springinsfeld geschrieben. Ihre Anleitungen mag ich sowieso - bin damit aber auch ins Nähen hineingewachsen. Trotzdem: Sie sind immer voll von Wissen und anschaulichen Bildern, und bei den letzten Schnitten gibt es auch immer wieder motivierende Seiten, das ist einfach toll. Noch dazu erinnert mich der Schnitt an das herrliche Probenähen, wo wir alle Videos von der Passform gemacht haben und viele lustige Unterhaltungen entstanden sind. 

Auch für andere habe ich in diesem Jahr so einiges genäht. Der Freund bekommt regelmäßig schlichte Shirts, Papa und Bruder bekamen Jogginghosen. Das allerschönste Stück (Ehrenoscar) war aber definitiv die Weste für meinen Papa. 


Dank so einiger Lost Place Touren gab es in diesem Jahr auch so einige Bilder, die ich nicht mit Fernauslöser und Stativ gemacht habe, sondern die von lieben Menschen gemacht wurden. Das wird dann einfach authentischer und macht auch mehr Spaß, was man auf den Bildern sieht, finde ich. Die schönsten Bilder (beste Kamera) sind deshalb für mich sowohl von meinem Crop Top als auch vom Springinsfeld entstanden - hier sogar gemeinsam mit einer Freundin, die den Schnitt ebenfalls genäht hat. 



Die besten visuellen Effekte gehen an meinen Hoodie - einfach, weil der hier noch keinen Platz gefunden hat, aber einen großen in meinem Herzen. Es war ein wenig Mühe nötig, damit er sich dort einnisten konnte, aber nach der Kragenkorrektur sind wir nun ein Herz und eine Seele. 


Ich bin noch immer nicht im Bereich Cosplay unterwegs, Karneval ist in diesem Jahr ja leider *hust* ausgefallen - deshalb ist für mich das beste Kostümdesign das Hinterland-Hochzeitsgastkleid. Es gibt nicht viele Events, an die ich mich aus 2020 erinnere, aber die zwei Hochzeiten, die ich damit verbinde, die haben sich eingebrannt, und ich zehre immer noch davon. Die letzte, Ende September, war auch die letzte Gelegenheit zu tanzen und unter vielen Menschen zu sein. Das ist jetzt nicht was, was ich dauernd brauche, aber es tut manchmal einfach gut. 


Ein Tutorial (Dokumentarfilm) gab es in diesem Jahr auf dem Blog von mir nicht - dafür ist der #flickenfreitag auf Instagram ein bisschen gewachsen, darunter findet ihr ganz viele kleine Tutorials. 

Die beste Maske bleibt leider auch ohne Foto. Ich nähe von Anfang an die Anleitung von Nähtalente, das war im Frühjahr die erste, die aufgetaucht war bei meiner Suche und mich an die Einwegmasken erinnerte, und bei der bin ich dann auch geblieben. Wenn ich die obere Kante leicht unter die Brillengläser schiebe beschlagen diese nicht, sie ist bequem und rutscht nicht. Allerdings verwende ich kein Gummiband, sondern Jerseyband, das war halt noch hier. Ist auch hinter den Ohren sehr angenehm. Gemeinsam mit drei ebenfalls nähenden Kolleginnen/Freundinnen haben wir uns Weihnachtsstoffe gekauft und daraus wirklich schöne Masken genäht. Ich habe allerdings bisher vergessen, ein Foto zu machen, und da ich eben eine kleine Mini-OP im Gesicht hatte, möchte ich auch keines mehr nachreichen. Stellt euch einfach Rentiere, schöne Sprüche, viel Grün und Gold vor. 

Der größte Reinfall (Goldene Himbeere) geht in diesem Jahr an eine weitere Draufgängerin, die es nichtmal auf den Blog geschafft hat. Schon der zweite Versuch, mir eine taillenlange Jacke für über Kleider zu nähen, der nicht geglückt ist. Aber über eine Flohmarktgruppe hat sie eine neue, erfreute Besitzerin gefunden, das ist wohl nicht weiter schlimm.

Abseits von dem, was ich hier gezeigt habe, ist natürlich noch einiges anderes entstanden, vor allem natürlich aus Wolle, die findet (noch) keinen Platz im Rückblick, aber da Nina hier auch immer mehr versinkt, hoffe ich aufs nächste Jahr :) 

Da wäre noch gewesen:

Mein grüner Pullover sowie der für meine Mama aus grauem Flausch, mein rostrotes Latzkleid und der Hoodie für den Freund. 

Und so einiges hat es bisher noch nicht auf den Blog geschafft, es fehlt dann doch oft die Zeit. Geschenke, zum Beispiel: vier T-Shirts, zwei Kissen, ein Körnerkissen, ein Stoff-Schwein, Socken, Jogginghosen. Die Hundeschwester hat ein paar Dinge bekommen. Aus meinem Schrank fehlt hier noch eine Mütze und ein Stirnband, ein Schwung Leggings und Bustiers, ein Portemonnaie und ein Rucksack.

Und gerade zu Anfang des Jahres habe ich viele Wollreste in Babykleidung verwandelt, außerdem auch einige Dinge für kleine Würmchen in meinem Umfeld genäht.

Ich habe nicht genau nachgezählt, denke aber, dass es in diesem Jahr deutlich weniger Projekte gab als in den Jahren davor. Aber das war zu erwarten; wir sind umgezogen und haben viel renoviert, die Nähmaschine war ein paar Wochen in der Wartung und meine Materialien einige Wochen in Kisten. Ich hatte oft nicht den Kopf für große Projekte, deshalb ist viel kleines, notwendiges entstanden. 

Ein mir wichtiges Ziel habe ich aber auch in diesem Jahr weiter verfolgen können: Ich habe nur wenig Material neu gekauft. Gerade bei Wolle wüsste ich bis auf zwei Knäule nicht, dass ich überhaupt neues Garn gekauft hätte, das meiste kam über Kleinanzeigen oder war von mir geribbeltes. Auch viele Stoffe habe ich gebraucht gekauft oder eben schon hier gehabt. So darf es gerne weitergehen. Was 2021 angeht, lasse ich mich überraschen. Ob es Anlässe gibt, für die sich das Nähen lohnt, oder ob ich weiter die langweiligen Lücken im Schrank fülle (Stichwort Unterwäsche). Ein paar konkrete Pläne habe ich schon, auf die ich mich auch sehr freue. Aber sonst lasse ich mich von Schnitten und Stoffen überraschen und inspirieren. Ich bin mir jedenfalls sehr sicher, dass das Nähen und Stricken mir sehr geholfen hat, dieses bescheidene Jahr so gut durchzustehen. 

In diesem Sinne, 

happy knitting, happy sewing, 

Julia 


4 Kommentare:

  1. An deine Jacken erinnere ich mich auch noch gut, die sind beide richtig toll geworden! Und die Begeisterung für das Ogden teile ich ja immer noch mit dir, habe nicht vergessen, dass hier im nächsten Sommer gehackte Kleider entstehen werden :) Ich habe im vergangenen Jahr wieder mal sehr gerne bei dir mitgelesen und freue mich auch, dass dieses Jahr weiterhin zu tun. :)
    Ganz liebe Grüße
    Jenny

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    1. Oh Jenny, wie herrlich! Dein Kommentar hat mich auch an die Kleider erinnert, und ich habe erst vor kurzem so schönen rostroten Musselin gekauft, aus dem ich gerne ein Kleid nähen wollte. Nun ist der Schnitt wohl auch klar! :)

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  2. Hallo liebe Julia, da sind doch einige sehr schöne Projekte gelandet in deiner Jahresschau. Dein Überraschungsliebling Wanda gefällt mir auch supergut und der Schnitt könnte bestimmt auch in meinen Kleiderschrank passen. Besonders toll finde ich noch den Overall aus Leinen und klar, von den anspruchsvollen Jacken bin ich auch beeindruckt, ebenso dass du die Kaufnix Methode beherrschst. (Kannst du da Tipps geben an mich Loser?) Übrigens: die kurze Jeansjacke sieht in meinen Augen super aus, was hat dich da gestört?

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    1. Hallo Kathrin,
      danke für die lieben Worte! Wanda ist wirklich toll :) Ich bin ja jetzt schon einige Jahre hier in der Näh-/Strickwelt und glaube, dass es einfach eine Persönlichkeitssache ist, ob man nun viel Material hat oder eben nicht. Ich tendiere gerne mal zum Minimalismus, kann sehr gut aussortieren und mich von Zeug trennen. Zu viel Material überfordert mich und wenn ich einen Stoff seit einem Jahr anschaue, interessiert er mich nicht mehr. Also habe ich lieber nur wenig da. Ich weiß aber auch, dass viele ihr Lager sehr schätzen, die Möglichkeit, sofort mit einem Projekt starten zu können wenn die Inspiration einschlägt, weil alles vorhanden ist.
      Ansonsten war es bis Anfang des Jahres auch einfach eine Frage des Platzes, zu zweit auf 50 Quadratmeter bleibt wenig Raum für massig Material.
      Zur Jeansjacke: Das Foto ist auch schön, aber ich habe mich darin einfach nicht wohl gefühlt und sie nicht so variabel gefunden, wie ich es mir vorgestellt hatte. War dann doch zu kastig, sehr breite Schultern nach meinem Gefühl, einfach nicht meins.

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