2. Januar 2021

Wolliges zu Weihnachten

 Hallo ihr Lieben, 


und ein frohes neues Jahr! Ich werde im Laufe des Monats nochmal kurz auf 2020 zurückblicken, lediglich näh- und stricktechnisch, alles andere gibt es ja schon genug. Dafür müssen aber noch ein paar Dinge hier gezeigt werden, damit es sich zumindest halbwegs vollständig anfühlen kann, das Jahr abzuschließen. 

Schon in normalen Jahren mache ich ja sehr viele Geschenke selbst, das könnt ihr unter dem Tag "Geschenke" auch ganz gut nachverfolgen. Aber in diesem absolut verrückten und einzigartigem Jahr habe ich das ganze wirklich auf die Spitze getrieben. Ich wollte so gut es mir möglich war vermeiden, in Geschäfte gehen zu müssen, und ein Schließen des Einzelhandels war ja auch schon absehbar. Deshalb gab es in diesem Jahr für meine Lieben hauptsächlich kreative Geschenke. Ich habe genäht, gestrickt, gebastelt, gemalt, geklebt, gewachst. Da war wirklich alles dabei. Sogar Makramee! Davon gibt es leider keine Bilder, ebenso von vielen anderen Kleinigkeiten, weil ich mich hier dann doch auf das Nähen und Stricken beschränken will. Aber ein paar Dinge werden sich doch ein wenig einschleichen, sodass ich euch zumindest davon erzählen kann, wenn schon nicht zeigen. 

Und weil meine Blog-Zeit noch immer begrenzt ist, werden es ein paar Sammelbeiträge. Heute also all das, was aus Wolle entstanden ist. 

Ein bisschen muss dieses Bild auch symbolisch stehen, denn neben dem abgebildeten Sockenpaar sind noch zwei weitere unterm Tannenbaum gelandet. Die habe ich aber fotografisch nicht festgehalten, also dürft ihr euch nun ein Paar in Größe 48 vorstellen, aus 6-fach Sockenwolle in anthrazit, die Beine sind im 2x2 Rippenmuster gestrickt, was ich dann oben auf dem Fuß fortgeführt habe. Meinen Bruder (dessen große Füße damit beglückt wurden, mein dankbarster Socken-Abnehmer) erinnern sie an die Bundeswehr-Socken, die er von unserem Opa geerbt hat. Und sind damit perfekt! Das andere unfotografierte Paar ist in Größe 43 für meine Mama, aus einer grau/weinrot melierten Wolle, 8-fach, also richtig dick. Das war insgesamt eine sehr gute Idee, mal dickere Socken zu verschenken, weil das Stricken somit deutlich schneller ging. Alle drei Knäule Sockenwolle habe ich übrigens gebraucht bei Ebay Kleinanzeigen erstanden. Super Sache!

Das Paar auf dem Bild ist für eine Freundin, die ich zu Weihnachten bewichteln durfte. Sie hatte bereits ein Paar von mir, das ich im Auftrag gestrickt hatte, so kannte ich die Schuhgröße. Die Farben passen total gut zu ihr, sie hat einen Cardigan quasi mit genau den Farbtönen. Und die Freude war wirklich groß, da ihr Freund sonst immer ihre Wollsocken stibitzt, bei dem Farbschema aber sicherlich die Finger davon lassen wird. Dazu gab es einen kleinen Schlüsselanhänger und Glühwein-Marmelade. 

Die Socken liegen auf einem weiteren Geschenk, für eine andere Freundin. Eine Leinwand, die ich noch hier hatte, das Bild aber nicht mehr mochte, habe ich schwarz überstrichen und dann den Sternenhimmel am Tag ihrer Geburt aufgemalt. Später wurden durch die Sterne dann die Birnen einer Lichterkette geprökelt. Diese Lichterkette hat mich unglaubliche Nerven gekostet, schließlich hatten ja auch die Baumärkte zu, aber ich bin noch pünktlich damit fertig geworden.

Noch knapper war nur dieses schöne Stück. Ich habe quasi schweißgebadet am 22. abends abgekettet, den Pullover am nächsten Morgen vor dem Spätdienst gewaschen und zum Trocknen auf die Fußbodenheizung gelegt und konnte ihn dann am nächsten Tag gerade noch rechtzeitig einpacken. Nervenkitzel, ich sage es euch. Aber zum Anfang:

Jetzt, wo ich umgezogen bin und ich meine Eltern fast jeden Tag sehe, lernen sie auch den Inhalt meines Kleiderschrankes besser kennen. Ich trug dann bei einem Besuch bei ihnen meinen schwarzen Kumulus Pullover und Mama lobte diesen, wollte ihn mal überziehen. Ich erinnert sie, dass ich die Anleitung auch für sie schonmal gestrickt hatte, nur aus dickerem Garn. Das fällt aber natürlich ganz anders. Jedenfalls war sie begeistert vom Sitz und erwähnte, dass sie ja leider so ungern dünnes Garn verstrickt, obwohl die daraus entstehenden Projekte deutlich tragbarer wären, weil weniger warm. Ja, und dann ist alles weitere logisch, oder? Wir haben zusammen Garn ausgesucht - ich hatte ja ein bisschen gehofft, dass sie sich rosa oder hellblau aussucht, Farben, die ich sonst nie verstricke ... naja, es wurde dann halt grau, damit habe ich mich dann auch sehr wohl gefühlt.

Angeschlagen hatte ich schon Anfang November direkt nach dem Kauf der Wolle. Dann waren aber andere Geschenke wichtiger, denn ich wusste, meine Mama würde nicht erwarten, den Pullover an Weihnachten schon zu haben, und sich auch über einen halb fertigen Pullover mit Nadeln drin freuen. Also habe ich zunächst die Socken gestrickt, viel genäht und gebastelt und mich dann dem Pullover gewidmet. (Seht ihr den neidischen Blick von der Hündin, die auch raus will? ...)

Das Garn, Schachenmayr Alpaca Cloud, lässt sich wunderbar verstricken, auch wenn ich dieses dünne, fusselige Garn zweifädig zu verstricken wirklich nicht oben auf meiner Lieblings-Liste stehen habe. Es ist super warm und weich, eine tolle Alternative zu Mohair. Die Lauflänge ist quasi gleich, sodass ich nach meiner Maschenprobe die gleiche Größe wie für mich stricken konnte (M). Die einzige Veränderung, die notwendig war, war dementsprechend die Länge. Ich kann nicht sagen, um wie viel ich den Körper verlängert habe, da ich gar nicht weiß, was die Anleitung vorschläg. Da der Pullover vom oberen Ausschnitt herabgestrickt wird, habe ich ihn einfach regelmäßig angezogen und anhand dessen die Länge bestimmt. Laut Mama ist sie perfekt.

Bei den Ärmeln habe ich wieder mal die Abnahmen etwas versetzt: Statt jede 9. Runde habe ich jede 10. genommen und war ganz überrascht, als ich den Pullover nach Ende der Abnahmen anprobierte und tatsächlich auch schon eine perfekte Länge erreicht hatte. Also abgekettet und den zweiten ... das Abketten geschieht übrigens mit I-Cord, meinem persönlichen Endgegner. Das dauert halt ewig und wird irgendwie nie so ordentlich, wie ich es gerne hätte, schwer auszuhalten. Dank dem flauschigen Flausch hier sieht man aber davon kaum etwas, zum Glück!

Vom Garn sind fast zwei Knäule übrig geblieben, sodass ich meinen Plan, aus Mohair-Resten mal eine Mütze zu stricken, nun auf einen Pullover ausgeweitet habe. Dafür bin ich im Strick-Freundinnen-Kreis schon auf Reste-Suche gegangen und fündig geworden, denn ein lila Restchen findet einfach keinen Platz in meinem Schrank, das geht nicht. 


Wie war es bei euch in diesem Jahr, habt ihr auch Geschenke selbst gemacht? Oder viel bestellt? Euch am letzten Tag durch die Geschäfte geschlagen? Gutscheine? Erzählt doch mal. 

Und wer möchte, findet die Projekte auch hier auf Ravelry


Happy knitting, 

Julia



4 Kommentare:

  1. Da hast du schöne Geschenke gestrickt! Stricken kann ich nicht, aber da ich Geschenke fast immer auf den letzten Drücker besorge und das dieses Weihnachten wegen der geschlossenen Geschäfte eher schwierig war, habe ich ein paar Geschenke genäht: Ein Longsleeve für meinen Bruder, einen Pulli für den kleinen Neffen, und die Gutscheine für meine Schwestern waren mit aus Stoffstreifen gefalteten Fröbelsternen verpackt. Die haben mich tatsächlich länger beschäftigt als die Kleidungsstücke ... Liebe Grüße, Gisela

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Gisela, genäht habe ich auch, das kommt noch in einem anderen Beitrag :) Fröbelsterne aus Stoff klingen aber wirklich schön! Liebe Grüße

      Löschen
  2. Der Pulli sieht richtig schön leicht und fluffig aus, hast du sehr schön gestrickt! :) Ich habe dieses Jahr auch viele Geschenke selber gemacht. Vor allem für das Patenkind habe ich ein komplettes Outfit genäht aus Cordhose, Oberteil, Halstuch und Handschuhen und meine Schwester hat ein Blusenkleid bekommen. Und irgendwie geht es nahtlos so weiter, ich habe schon die nächste "Bestellung" auf dem Tisch, einen Pullover für meinen Freund. Macht aber auch Spaß so schöne, individuelle Geschenke zu verteilen :) Neben dem Nähkram kommen bei uns auch andere selbstgemachte Leckereien unter den Baum, wie zum Beispiel Eierlikör ;-)
    Liebe Grüße
    Jenny

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Kinder sind ja auch besonders dankbare Näh-Empfänger, das mache ich auch gerne :) Mir macht es auch einfach so viel Spaß!

      Löschen

Ein Blog lebt durch die Kommunikation. Ich freue mich über jeden Kommentar, jede Frage, jede Idee und antworte so schnell es geht darauf.

Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt und wird von Google gehostet.

Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.

Wenn du die Kommentare zu diesem Beitrag durch Setzen des Häkchens abonnierst, informiert dich Google durch eine Mail an die durch dein Profil hinterlegte Mail-Adresse.
Durch Entfernen des Hakens löscht du dein Abbonement und es wird dir eine entsprechende Vollzugsnachricht angezeigt. Du hast aber auch die Möglichkeit dich in der Mail, die dich über einen neuen Kommentar informiert, über einen deutlichen Link wieder abzumelden.