23. August 2018

Aus Top mach Kleid - eigenes Design

[Werbung wegen Namennennung]


Hallo ihr Lieben!


Ich weiß ja nicht, wie es euch ergangen ist, aber dieser Somme hat mich an die Grenzen meines Kleiderschrankes gebracht. Nicht nur auf Grund der durchgehend hohen Temperaturen, sondern auch, weil ich zwei Wochen Urlaub hatte und nicht ans Meer gefahren bin. Denn dort lebt man nunmal eher in Badesachen und etwas zum Drüberziehen, die wirklichen Sommersachen werden nur abends getragen oder bei Ausflügen und sind daher weniger schnell bereit für die Wäsche. Hier in Münster war ich aber schon morgens nach dem Wäsche aufhängen bereit für die Dusche. Und nicht gewillt, kurze Hosen anzuziehen. Wenn ich die Option habe, etwas luftiges zu tragen, dann will ich das auch. Deshalb sind ja spontan zwei neue Sommerkleider entstanden, das erste habe ich letzte Woche gezeigt, und das zweite habe ich mir für heute übergeworfen. 


Im örtlichen Stoffladen war ich sofort in die Haptik dieses Stoffes verliebt. Es handelt sich um eine Mischung aus Baumwolle und Viskose, super glatt und fließend, elastisch, ohne dass Elasthan drin ist. Es gab den Stoff in mehreren schönen Farben, aber dieser helle Khaki Ton, der auf keinem der Bilder getroffen wird, hat mich am meisten angesprochen. Zuhause dann die Frage, welchen Schnitt ich nehmen könnte. Ich wollte ein ärmelloses Kleid, locker, um die Struktur des Stoffes schön auszunutzen. 


Weil das Kleid ja sehr dringend benötigt wurde, habe ich nicht lange gefackelt, ein gut sitzendes Kauf-Top aus dem Schrank gezogen und den Schnitt abgenommen. Für den lockeren Fall habe ich dann ab dem Armausschnitt die Weite auf die volle Breite des Stoffes (bzw. halben Stoffes) auslaufen lassen. Quasi ein langes Lineal vom Armausschnitt bis zum Saum. 


Genäht war es dann ziemlich zügig. Die kleinen Schulternähte schließen, Seitennähte zu und Bündchen dran. Diese habe ich nach Gefühl angenäht, und das liegt auch eigentlich ganz gut an. Leider reichte die Länge meiner Stoffstreifen nicht, um das Halsbündchen mit nur einer Naht im Nacken zu versehen, so prangt jetzt vorne eine weitere, und das nichtmal mittig. Ein bisschen nervt es mich, aber das Tragegefühl dieses Kleids ist zu schön, um mich weiter darüber aufzuregen. 


Der Stoff ist wirklich toll, jedenfalls was das Tragegefühl angeht. Einige Nachteile haben sich aber leider schon aufgetan. Zum einen betont er jedes noch so kleine Pölsterchen, weil er so glatt fällt. Also Bauch einziehen nach dem Essen! (Und sowieso immer, dank Hohlkreuz). Zum anderen zieht er total schnell Fäden, bzw kleine Schlaufen. Ich bin bisher nicht bewusst irgendwo hängen geblieben, habe aber schon einige Knötchen auf dem Kleid. Pilling kann es nicht sein, dafür sind die einzelnen Knoten zu weit gestreut. Richtig schade! Und Flecken zieht der Stoff auch magisch an. Es musste schon zweimal in die Waschmaschine auf Grund von Flecken, deren Herkunft mir ein Rätsel war. Und so ein großes Schwein bin ich eigentlich nicht, dass ich dauernd Flecken in meiner Kleidung habe ...


Ich bin gespannt, wie sich der Stoff weiterhin verhält und hoffe, dass das Kleid länger als zwei Sommer mitmacht. Denn, wie schon erzählt, es fühlt sich an wie im Nachthemd durch die Straßen zu spazieren, so locker luftig ist es. 


Welche Schnitte nutzt ihr am liebsten für so einfache Kleider? Oder macht ihr Marke Eigenbau, so wie ich?


Happy sewing, 

Julia


Verlinkt mit Sewlala, Du für dich am Donnerstag,

9 Kommentare:

  1. Ist dir sehr gelungen, ich kann quasi fühlen, wie luftig es sein muss. Vielleicht sollte ich auch mehr freestyle nähen und weniger komplizierte Schnitte nutzen. In letzter Zeit sind bei mir einige Projekte schief gegangen und müssen noch nachgebessert werden. Da war der Frust groß und ich hab mir zur Abwechslung mal wieder ein Kleid gekauft, statt es selber zu nähen. Mein Kleiderschrank ist nämlich auch an seine Grenzen gekommen.
    Liebe Grüße
    Jenny

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    1. Hey Jenny,

      manchmal ist einfach der Wurm drin. Und dann merkt man wieder, dass auch die Schnittmuster sich an gängigen Konfektionsgrößen orientieren und der eigne Körper vielleicht gar nicht so gut reinpasst.
      Liebe Grüße!

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  2. Die Grenzen der eigenen Garderobe hat in diesem Sommer wohl jede erreicht - mich eingeschlossen. Ich habe deshalb auch Kleider genäht, freestyle, aber auch mit Schnitt. Deins sieht echt schön aus - das wunderbare Tragegefühl kann man förmlich sehen ...
    Liebe Grüße von Doro

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    1. Liebe Doro,

      das ist doch eine schöne Abwechslung, mal einfach was ausprobieren, mal an einen Schnitt halten. :)
      LG

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  3. Schön, ich bin ja sehr für Eigenbau. Die Kantenverarbeitung gefällt mir auch sehr gut. Ich habe damit immer so meine Schwierigkeiten, wahrscheinlich reine Übungssache. Regina

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    1. Hey Regina,
      Übungssache bestimmt, aber es kann auch am Stoff liegen oder an der Anleitung. Ich benutze nur noch ungern die Schnittteile für Bündchen bei Schnittmustern, die sind nämlich meistens nicht passend, weil Jersey einfach so unterschiedlich dehnbar sein kann!

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  4. Mein Kleiderschrank kam auch an seine Grenzen.
    Free-style- nähen mag ich nicht, wenn ich vorher nicht ausprobieren kann... Probekleid ist ein muss für mich. immer.
    Ich nehme wenns schnell gehen muss einen Schnitt, den ich mag :)
    Gegen das nervige abzeichnen von Unterwäsche und so trage ich auch im Sommer Unterkleider, z.b. aus dehnbarem Futtermaterial. Das lässt jedes Kleid flutschen, und ich fühl mich wohl...
    Herzlichst
    yase

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    1. Liebe Yase,
      oh, da bin ich ein ganz schlechtes Vorbild, ich habe bisher erst zwei Mal ein Probeteil genäht...
      Danke für den Tipp mit dem Unterkleid, vielleicht muss ich mir da mal eins nähen. Wobei es bei den extremen Temperaturen garantiert im Schrank geblieben wäre. Lieber sichtbare Unterwäsche als zwei Lagen Kleidung :D
      Liebe Grüße!

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