19. Februar 2019

Nützliche Geschenke selbst gemacht

Hallo ihr Lieben!

Seid ihr auch vom Selbstmach-Virus infiziert? Überlegt ihr bei allem, was ihr in Geschäften seht, ob ihr das nicht auch irgendwie selber hinbekommt? Besser? An eure Bedürfnisse angepasst? Mir geht es jedenfalls oft so. Und das macht vor Dingen für mich nicht halt. Auch wenn Geburtstage oder Weihnachten anstehen überlege ich meistens zuerst, was ich für die zu Beschenkenden selbst machen könnte. Zum einen kommt das fast immer total gut an, zum anderen lässt es mich meinen Konsum reflektieren.

Als es also auf Weihnachten zuging, habe ich wie immer meine Liste mit all den lieben Leuten genommen, denen ich etwas schenken wollte, und habe überlegt, was sie brauchen könnten. Unter anderem sind dabei auch ein paar ganz einfache, aber sehr nützliche Dinge herumgekommen, die ich euch hier zeigen wollte. 


Meine Mama macht es sich total gerne schön. Zu den Mahlzeiten werden Kerzen angezündet, Deko und Blumen sind fast immer auf dem Tisch und Servietten gehören ebenfalls dazu, ob beim Frühstück im Brötchenkorb oder beim Abendessen neben jedem Teller. Aber auch an meiner Mama kommt der aktuelle Nachhaltigkeits-Trend nicht vorbei, sie hat keine neuen Papierservietten mehr gekauft, sondern klitzekleine Stofftaschentücher mit gehäkelter Spitze auf dem Tisch gehabt, als ich das letzte Mal zuhause war und sie Besuch hatte. Da entstand die geistige Notiz in meinem Kopf, dass Stoffservietten genau passend wären. Vor Weihnachten war die Notiz zum Glück noch vorhanden - oft gehen solche Zettelchen ja doch verloren, in den Wirren des Hirns - und ich habe mich nach passendem Stoff umgesehen. 


Unkompliziert sollte er sein, also in die Waschmaschine können, am besten auch bei höheren Temperaturen, und natürlich auch mit Fleckenmittel behandelbar, wenn  mal Rotwein oder ähnliches darauf landet. Schnell bin ich bei Leinen gelandet, weil ich die Optik auch so schön finde. Und es Stoffe in rosa Tönen gab, ein Favorit bei Mamas Tischdeko. Ausgesucht habe ich einen gemusterten Stoff und einen einfarbigen, wobei nur letzterer im Online Shop von Stoff und Stil verfügbar ist. Also, aktuell. 


Von beiden Stoffen habe ich 30 cm in der vollen Breite bestellt und jeweils vier Servietten daraus zugeschnitten. Alle offenen Kanten zwei mal umgebügelt und festgesteppt, fertig waren die Stoffservietten. Mama hat sich sehr gefreut und seitdem sehe ich sie immer wieder in Benutzung, was mich natürlich sehr stolz macht. 
Alte Tischdecken lassen sich auch super in Stoffservietten verwandeln, falls ihr so etwas noch zuhause habt, dann muss nicht mal Stoff gekauft werden. Aber egal wie, hauptsache keine Papierservietten mehr, die nach einem Mal Benutzung im Müll landen. 


Ein bisschen was mit Küche und Essen hat das zweite Teil dieses Beitrags auch zu tun, es ist nämlich mit Dinkelkörnern gefüllt:


Nach einem gratis Schnittmuster von Sandra Wirtz habe ich ein Körnerkissen für meinen Papa genäht, der öfter mal einen schmerzenden Nacken hat wenn es kalt ist. Ursprünglich hatte ich das Bild zu diesem Schnitt auf Pinterest gesehen und mir dort gemerkt, war schon länger her, passte jetzt im Winter aber super. Mir hat besonders der Teil gefallen, der im Nacken anliegt, und die generelle Form. Mit diesem Körnerkissen muss man nämlich nicht ruhig liegen oder sitzen, da es über die Schultern gelegt wird. Ich habe ja manchmal das Gefühl, die Anwendung von Körnerkissen führt zu neuen Verspannungen, weil man so verkrampft da liegt damit nichts verrutscht. Oder das Kissen an Ort und Stelle festhalten muss. Wie dem auch sei: Hier nicht. 


Der Stoff ist ein Reststück aus meinem Regal, mal bei einem Latzkleid übrig geblieben. Er ist etwas fester, was ich wichtig fand, denn mit den ganzen Körnern drin ist es ganz schön schwer, da sollte so schnell lieber nichts reißen. 
Zu dem Schnittmuster gibt es keine Anleitung, also einmal kurz zusammengefasst, wie ich es gemacht habe. Zuerst habe ich den Kragenteil genäht, mit Dinkel gefüllt und erstmal zugenäht, dann in die Rundung eingenäht. Der U-förmige Teil war also geschlossen. Dann habe ich auch die beiden langen und die beiden ganz kurzen Seiten geschlossen und oben eine Füllöffnung gelassen. Durch die habe ich den Dinkel in das Kissen gekippt, immer Portionsweise, dann ein Kämmerchen abgesteppt, dann wieder nachgekippt. Das war recht fummelig, aber mit ein bisschen Geduld machbar. Achtet darauf, die einzelnen Kammern nicht zu voll zu machen, dann könnt ihr sie nicht mehr absteppen. 


Am Weihnachtsabend stieß das Geschenk auf Grund seines Gewichts erst auf Verwirrung, nach dem Auspacken zum Glück auf Begeisterung. Es wurde direkt in die Mirkowelle verfrachtet und ausprobiert, kam sehr gut an. Was habe ich mich gefreut! 


Solche Kleinigkeiten sind ja eigentlich schnell gemacht und so schön universell. Ihr braucht keine Körpermaße, müsst maximal farbliche Vorlieben wissen und könnt trotzdem jemandem eine Freude machen. Gerade die Stoffservietten sind echt vielseitig, zum Einzug mit Brot und Salz, zum Geburtstag im Fresskorb, zu Weihnachten mit Plätzchen. Da überlege ich ja selbst schon, wer noch welche gebrauchen könnte ...

Näht ihr auch gerne so Kleinigkeiten als Geschenke? Oder doch lieber Kleidung?


Happy sewing, 

Julia


4 Kommentare:

  1. Moin Julia,
    Servietten habe ich auch schon genäht und verschenkt, aus alter Damastbettwäsche. Deine sehen ganz wunderbar aus und vielen Dank für die Anregung mit dem Leinen. Toll. Weiß auch nicht, warum mir das noch nicht eingefallen ist...
    Dieses Jahr habe ich allerdings zum Jahr der Topflappen ausgerufen - wer nicht schnell genug flüchtet, bekommt von mir Topflappen zum Geburtstag genäht ��
    Herzlichen Gruß aus der Pfalz,
    Almuth

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    1. Liebe Almuth,

      Topflappen sind auch super praktisch, wobei ich ja eher ein Fan von Ofenhandschuhen bin. Verbrenne mir sonst gerne den Handrücken oder die Handgelenke am Ofengestell ....

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  2. Jaaa, Geschenke nähen finde ich super! Also generell mag ich selbstgemachte Geschenke viel lieber als gekaufte. :)
    Das Nackenkissen finde ich besonders toll. Ich habe 2017 auch welche genäht, allerdings in einer Hörnchenform und bestimmt viel kleiner als deins. Das werde ich bei Bedarf auf jeden Fall nacharbeiten. Sieht so aus, als würde das sehr gut und bequem im Nacken sitzen.

    Ob ich lieber Geschenke oder Kleidung nähe? Eine unmögliche Entscheidung :D

    Liebe Grüße!

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    1. So kleine sind dann aber auch leichter und deshalb bestimmt auch nicht unpraktisch ;)

      LG

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